Clive77
Serial Watcher
In der Folge „Trust Me“ der US-Serie Bates Motel geht es diese Woche - wie der Titel schon preis gibt - um das Thema Vertrauen. Dabei wird der Begriff auf mehreren Ebenen beleuchtet und geschickt in alle Handlungsstränge eingeflochten.
Vertrauter (Halb-)Bruder
Der Cliffhanger aus der letzten Folge wird gleich zu Anfang mit einem weiteren Twist versehen und aufgelöst: Dylan (Max Thieriot) war der Motorradfahrer, der Norman (Freddie Highmore) auf dem Weg zu Zachs (Mike Vogel) Haus entgegen kam, hat seinen Bruder bemerkt und ist ihm heimlich gefolgt. Dank ihm kann Norman fliehen als Zach wieder im Haus ist, wobei das im Keller eingesperrte Mädchen panisch versucht, sich an seinen Knöchel zu klammern als er die Flucht durchs Kellerfenster ergreift.
Dylan hat schon in „What’s Wrong With Norman“ ein kurzes Gespräch mit seinem Bruder geführt, um die Wogen zu glätten. Auf Nachfrage streitet Norman ab, jemals in das Haus vom Deputy eingebrochen zu sein, aber Dylan gibt ihm zu verstehen, dass er Norman nicht nur gesehen hat sondern ihm auch das Zeitfenster zur Flucht bescherte. Damit schafft Dylan genau die Vertrauensbasis, um später beim Thema Norma (Vera Farmiga) das große Geheimnis um die Hintergründe des Einbruchs zu erfahren: Norman erzählt seinem Bruder die Mordgeschichte um Keith Summers. Mit Blick darauf, dass es um die „verrückte“ Mutter ging, die Norman bereits in Halluzinationen heimsucht, ein interessanter Schritt.
Aber Dylan macht in dieser Folge noch mehr: Als Norman im selben Gespräch eine SMS von Bradley (Nicola Peltz) bekommt, wird er von seinem Bruder geradezu bedrängt, die Chance wahr zu nehmen und dem Mädchen einen Besuch abzustatten. Damit zeigt sich, dass Dylan dem kleinen Bruder gegenüber keinerlei Groll hegt (der hatte immerhin schon versucht, ihn zu ermorden) und sein Bestes macht, um die Rolle des großen Bruders wahrzunehmen - wie man es von einer „normalen“ Familie erwarten würde.
Es bleibt natürlich abzuwarten, wie sich dieses Verhältnis zwischen Norman und Dylan weiter entwickeln wird. Norman könnte sich vorwerfen, dass er zur Zeit von Normas Verhaftung nicht zu Hause war und das auf Dylan zurück führen. Andererseits ergibt sich die Möglichkeit, dass die beiden zusammen versuchen, sich für Norma einzusetzen. Wie gesagt, interessanter Schachzug von den Autoren (auch wenn man in Bezug auf die Filme schon ahnen kann, wie es ausgehen wird).
What’s Wrong With Norma?
Die erste Szene, die der Mutter Bates vergönnt ist, dreht sich um ihr nächstes Schäferstündchen mit Zach, welches im Motel stattfindet. Dabei ist nicht so ganz klar, ob Norma sich nun wirklich zu dem Deputy hingezogen fühlt oder aufgrund des Druckmittels (der Werkzeuggürtel von Keith Summers) nur eine gute Miene auflegt und Zach gewähren lässt. Überrascht werden die beiden aber beim Verlassen des Motelzimmers von Dylan. Interessant dabei ist, dass weder Dylan noch Zach erwähnen, dass sie sich bereits gesehen haben - aber ihre Blicke sprechen eine klare Sprache. Für den Zuschauer ist offensichtlich, dass beide Figuren dabei sind, sich gegenseitig auszuloten und den jeweils anderen einzuordnen.
Aber zurück zu Norma: Ihre Affäre mit Zach beschert Norman eine weitere lange Nacht als sie beim Deputy übernachtet, dabei den Verdächtigungen ihres Sohnes nachgeht und den Keller durchsucht. Es gibt keine Spur von dem Mädchen, das Norman ihr zuvor beschrieben hat. Hat Norman sich alles nur eingebildet oder hat Zach alle Spuren nach dem offensichtlichen Einbruch beseitigt? Für den Zuschauer wird die Frage schnell geklärt, denn die Spuren an seinem Knöchel (die Norma ebenfalls sieht) sind eindeutig.
Die Frage ist nun, ob Norma ihrem Sohn vertraut oder die Geschichte als Hirngespinst abtut. Sie weiß um Normans Trance-ähnlichen Zustände bescheid und ist nicht verwundert als er ihr vom Einbruch erzählt, den er auf ihre Anweisung hin begangen haben will. Hat sie vielleicht ähnliche Halluzinationen gehabt und es handelt sich dabei um eine Art Familienkrankheit? Oder weiß sie lediglich aus Normans Vergangenheit/Kindheit von ähnlichen Einbildungen/Vorfällen? Abwarten.
Momentan dürften Norma ohnehin andere Dinge mehr Sorgen breiten. Sorgen in Form von Sheriff Romero (Nestor Carbonell), der inzwischen eine abgetrennte Hand zu Tage gefördert hat, die noch die Uhr von Keith Summers trägt, an der sich gewisse Teppichfasern auffinden lassen. Beim Verhör auf der Polizeistation wird aber alles abgestritten. Um Ausreden ist Norma jedenfalls nicht verlegen. Zuvor hat sie bereits Zach beschwichtigt, als der sie im Keller erwischt hat und nun gibt sie vor, nicht zu wissen, wo die alten Motelteppiche entsorgt wurden.
Ihr Plan, das neue Beweismaterial verschwinden zu lassen, geht jedenfalls in die Hose, worauf sie vor den Augen von Norman einen Tobsuchtsanfall bekommt. Wie instabil die Figur der Norma tatsächlich ist, zeigt sich etwas später erneut als sie auf Norman wartet, der die Nacht bei Bradley verbringt. Als Dylan ihr erklärt, dass Norman mit einem Mädchen zusammen sei, kommt es erneut zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden. Die erlösende Klingel bringt aber erwartungsgemäß nicht Norman zum Vorschein sondern die Polizei. Sheriff Romero nimmt Norma in Gewahrsam und klagt sie des Mordes an Keith Summers an. Cliffhanger.
Sollte Norma tatsächlich die Kontrolle über Norman verlieren? Momentan sieht es so aus und diese schnelle Veränderung der Familienverhältnisse kam unerwartet. Auch hier genügt aber wieder ein Blick auf die Prämisse der Serie, um eine erneute Wendung zu erahnen. Diese Folge ging jedenfalls an Dylan, der Norman auf den rechten Weg zu bringen scheint und die Verrücktheit der Mutter diesmal ohne weiteren Bruderzwist zur Sprache bringt.
Norman
Siebzehnjahr - wunderbar. Oder nicht? Für Norman Bates ist diese Folge ein Wechselbad der Gefühle. Gerade aus dem Haus von Deputy Zach Shelby entkommen, wird er von seinem Bruder zur Rede gestellt. Seine Mutter glaubt ihm die Geschichte mit dem asiatischen Mädchen nicht und Zach schwingt sich auch noch in die Vaterrolle hinein. Aber langsam, das Wichtigste zuerst: In Dylan findet Norman (vorerst) eine neue Vertrauensperson, die eventuell sogar Norma das Wasser reichen könnte. Seinem Bruder ist es jedenfalls zu verdanken, dass er seine Schüchternheit mal für einen Abend zur Seite legt und seine Chance bei Bradley wahrnimmt. Und wer hätte schon erwartet, dass es für Norman ein erfolgreicher Abend werden könnte?
Die beiden Mädchen, die für Norman offensichtlich von den Autoren vorgesehen sind, heißen Emma (Olivia Cooke) und Bradley. Emma ist diese Folge nicht dabei. Norman möchte sie zwar auf dem Weg zur Schule abholen, bekommt von Emmas Vater aber zu hören, dass sie krank sei und wahrscheinlich eine Woche ausfällt. Dabei wird das Thema „Vertrauen“ erneut zur Sprache gebracht als Emmas Vater von Norman verlangt, sich anständig gegenüber seiner Tochter zu verhalten. In Sachen Bradley gibt es aber Fortschritte: Die beiden haben sich bisher gut verstanden, auch wenn Norman anscheinend weiterhin nur freundschaftlich mit dem Mädchen umgeht. Beim gemeinsamen Eisessen können sich die beiden austauschen und Bradley gibt ein „I like being with you, Norman.“ von sich. Etwas irritierend dabei: Bradley hat eine Narbe am linken Handgelenk. Ein Selbstmordversuch? Hoffentlich gibt es dazu noch eine Erklärung... Auf jeden Fall landet Norman später dank Dylans Ermutigung in Bradleys Bett und kann seiner Mutter die Sorgen heimzahlen, die er sich zuvor gemacht hat als sie die Nacht bei Zach verbracht hat.
Apropos Zach: Der Deputy sieht sich selbst schon in der Vaterrolle für Norman und drängt auf einen gemeinsamen Angeltrip mit dem Jungen, der zuvor noch in seiner Wohnung eingebrochen ist und dabei ein dunkles Geheimnis des Deputys entdeckt hat. Dass Norma ebenfalls den Angeltrip für eine gute Idee hält, dürfte harter Tobak für Norman sein - schließlich hat er ihr von seiner Entdeckung erzählt.
Aber damit endet die Tortur noch lange nicht. Von Bradley erfährt er von der kürzlich aufgefundenen Hand von Keith Summers und erzählt panisch seiner Mutter vom Fund der Polizei. Der Versuch, gemeinsam die alten Teppiche aus der Reichweite der Polizei zu bringen, bleibt ohne Erfolg. Stattdessen bekommt er Normas Tobsuchtsanfall zu sehen und hält seine Mutter erstmals für verrückt. Wie gesagt, ein Wechselbad der Gefühle.
Das süße Ende dieser Folge mit Bradley dürfte nicht lange vorhalten. Die Geheimnisse der Stadt, Emma, Bradley, Dylan, Zach, Norma - alles schlägt sich in Richtung Norman Bates nieder und alle verlangen von ihm, dass er ihnen Vertrauen entgegen bringt. In der letzten Episode ist er bereits zusammen gebrochen. Wie wird er Normas Verhaftung verkraften? Kann er Zach überhaupt als Ziehvater akzeptieren? Was wird Emma sagen, wenn sie von seiner Beziehung zu Bradley erfährt? Wird Dylan ihm weiterhin brüderlich unter die Arme greifen?
Fazit: Keine Morde. Dafür perfektes Schauspiel mit Handlungssträngen, die sich sehen lassen können. Es passiert eine Menge in der Episode und dabei wirkt sie keinesfalls überladen. Die Spannung schwingt dabei sowohl im Untergrund als auch an der Oberfläche mit. Von Unzulänglichkeiten ist so gut wie nichts zu bemerken.
9/10 abgetrennte Hände
Vertrauter (Halb-)Bruder
Der Cliffhanger aus der letzten Folge wird gleich zu Anfang mit einem weiteren Twist versehen und aufgelöst: Dylan (Max Thieriot) war der Motorradfahrer, der Norman (Freddie Highmore) auf dem Weg zu Zachs (Mike Vogel) Haus entgegen kam, hat seinen Bruder bemerkt und ist ihm heimlich gefolgt. Dank ihm kann Norman fliehen als Zach wieder im Haus ist, wobei das im Keller eingesperrte Mädchen panisch versucht, sich an seinen Knöchel zu klammern als er die Flucht durchs Kellerfenster ergreift.
Dylan hat schon in „What’s Wrong With Norman“ ein kurzes Gespräch mit seinem Bruder geführt, um die Wogen zu glätten. Auf Nachfrage streitet Norman ab, jemals in das Haus vom Deputy eingebrochen zu sein, aber Dylan gibt ihm zu verstehen, dass er Norman nicht nur gesehen hat sondern ihm auch das Zeitfenster zur Flucht bescherte. Damit schafft Dylan genau die Vertrauensbasis, um später beim Thema Norma (Vera Farmiga) das große Geheimnis um die Hintergründe des Einbruchs zu erfahren: Norman erzählt seinem Bruder die Mordgeschichte um Keith Summers. Mit Blick darauf, dass es um die „verrückte“ Mutter ging, die Norman bereits in Halluzinationen heimsucht, ein interessanter Schritt.
Aber Dylan macht in dieser Folge noch mehr: Als Norman im selben Gespräch eine SMS von Bradley (Nicola Peltz) bekommt, wird er von seinem Bruder geradezu bedrängt, die Chance wahr zu nehmen und dem Mädchen einen Besuch abzustatten. Damit zeigt sich, dass Dylan dem kleinen Bruder gegenüber keinerlei Groll hegt (der hatte immerhin schon versucht, ihn zu ermorden) und sein Bestes macht, um die Rolle des großen Bruders wahrzunehmen - wie man es von einer „normalen“ Familie erwarten würde.
Es bleibt natürlich abzuwarten, wie sich dieses Verhältnis zwischen Norman und Dylan weiter entwickeln wird. Norman könnte sich vorwerfen, dass er zur Zeit von Normas Verhaftung nicht zu Hause war und das auf Dylan zurück führen. Andererseits ergibt sich die Möglichkeit, dass die beiden zusammen versuchen, sich für Norma einzusetzen. Wie gesagt, interessanter Schachzug von den Autoren (auch wenn man in Bezug auf die Filme schon ahnen kann, wie es ausgehen wird).
What’s Wrong With Norma?
Die erste Szene, die der Mutter Bates vergönnt ist, dreht sich um ihr nächstes Schäferstündchen mit Zach, welches im Motel stattfindet. Dabei ist nicht so ganz klar, ob Norma sich nun wirklich zu dem Deputy hingezogen fühlt oder aufgrund des Druckmittels (der Werkzeuggürtel von Keith Summers) nur eine gute Miene auflegt und Zach gewähren lässt. Überrascht werden die beiden aber beim Verlassen des Motelzimmers von Dylan. Interessant dabei ist, dass weder Dylan noch Zach erwähnen, dass sie sich bereits gesehen haben - aber ihre Blicke sprechen eine klare Sprache. Für den Zuschauer ist offensichtlich, dass beide Figuren dabei sind, sich gegenseitig auszuloten und den jeweils anderen einzuordnen.
Aber zurück zu Norma: Ihre Affäre mit Zach beschert Norman eine weitere lange Nacht als sie beim Deputy übernachtet, dabei den Verdächtigungen ihres Sohnes nachgeht und den Keller durchsucht. Es gibt keine Spur von dem Mädchen, das Norman ihr zuvor beschrieben hat. Hat Norman sich alles nur eingebildet oder hat Zach alle Spuren nach dem offensichtlichen Einbruch beseitigt? Für den Zuschauer wird die Frage schnell geklärt, denn die Spuren an seinem Knöchel (die Norma ebenfalls sieht) sind eindeutig.
Die Frage ist nun, ob Norma ihrem Sohn vertraut oder die Geschichte als Hirngespinst abtut. Sie weiß um Normans Trance-ähnlichen Zustände bescheid und ist nicht verwundert als er ihr vom Einbruch erzählt, den er auf ihre Anweisung hin begangen haben will. Hat sie vielleicht ähnliche Halluzinationen gehabt und es handelt sich dabei um eine Art Familienkrankheit? Oder weiß sie lediglich aus Normans Vergangenheit/Kindheit von ähnlichen Einbildungen/Vorfällen? Abwarten.
Momentan dürften Norma ohnehin andere Dinge mehr Sorgen breiten. Sorgen in Form von Sheriff Romero (Nestor Carbonell), der inzwischen eine abgetrennte Hand zu Tage gefördert hat, die noch die Uhr von Keith Summers trägt, an der sich gewisse Teppichfasern auffinden lassen. Beim Verhör auf der Polizeistation wird aber alles abgestritten. Um Ausreden ist Norma jedenfalls nicht verlegen. Zuvor hat sie bereits Zach beschwichtigt, als der sie im Keller erwischt hat und nun gibt sie vor, nicht zu wissen, wo die alten Motelteppiche entsorgt wurden.
Ihr Plan, das neue Beweismaterial verschwinden zu lassen, geht jedenfalls in die Hose, worauf sie vor den Augen von Norman einen Tobsuchtsanfall bekommt. Wie instabil die Figur der Norma tatsächlich ist, zeigt sich etwas später erneut als sie auf Norman wartet, der die Nacht bei Bradley verbringt. Als Dylan ihr erklärt, dass Norman mit einem Mädchen zusammen sei, kommt es erneut zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden. Die erlösende Klingel bringt aber erwartungsgemäß nicht Norman zum Vorschein sondern die Polizei. Sheriff Romero nimmt Norma in Gewahrsam und klagt sie des Mordes an Keith Summers an. Cliffhanger.
Sollte Norma tatsächlich die Kontrolle über Norman verlieren? Momentan sieht es so aus und diese schnelle Veränderung der Familienverhältnisse kam unerwartet. Auch hier genügt aber wieder ein Blick auf die Prämisse der Serie, um eine erneute Wendung zu erahnen. Diese Folge ging jedenfalls an Dylan, der Norman auf den rechten Weg zu bringen scheint und die Verrücktheit der Mutter diesmal ohne weiteren Bruderzwist zur Sprache bringt.
Norman
Siebzehnjahr - wunderbar. Oder nicht? Für Norman Bates ist diese Folge ein Wechselbad der Gefühle. Gerade aus dem Haus von Deputy Zach Shelby entkommen, wird er von seinem Bruder zur Rede gestellt. Seine Mutter glaubt ihm die Geschichte mit dem asiatischen Mädchen nicht und Zach schwingt sich auch noch in die Vaterrolle hinein. Aber langsam, das Wichtigste zuerst: In Dylan findet Norman (vorerst) eine neue Vertrauensperson, die eventuell sogar Norma das Wasser reichen könnte. Seinem Bruder ist es jedenfalls zu verdanken, dass er seine Schüchternheit mal für einen Abend zur Seite legt und seine Chance bei Bradley wahrnimmt. Und wer hätte schon erwartet, dass es für Norman ein erfolgreicher Abend werden könnte?
Die beiden Mädchen, die für Norman offensichtlich von den Autoren vorgesehen sind, heißen Emma (Olivia Cooke) und Bradley. Emma ist diese Folge nicht dabei. Norman möchte sie zwar auf dem Weg zur Schule abholen, bekommt von Emmas Vater aber zu hören, dass sie krank sei und wahrscheinlich eine Woche ausfällt. Dabei wird das Thema „Vertrauen“ erneut zur Sprache gebracht als Emmas Vater von Norman verlangt, sich anständig gegenüber seiner Tochter zu verhalten. In Sachen Bradley gibt es aber Fortschritte: Die beiden haben sich bisher gut verstanden, auch wenn Norman anscheinend weiterhin nur freundschaftlich mit dem Mädchen umgeht. Beim gemeinsamen Eisessen können sich die beiden austauschen und Bradley gibt ein „I like being with you, Norman.“ von sich. Etwas irritierend dabei: Bradley hat eine Narbe am linken Handgelenk. Ein Selbstmordversuch? Hoffentlich gibt es dazu noch eine Erklärung... Auf jeden Fall landet Norman später dank Dylans Ermutigung in Bradleys Bett und kann seiner Mutter die Sorgen heimzahlen, die er sich zuvor gemacht hat als sie die Nacht bei Zach verbracht hat.
Apropos Zach: Der Deputy sieht sich selbst schon in der Vaterrolle für Norman und drängt auf einen gemeinsamen Angeltrip mit dem Jungen, der zuvor noch in seiner Wohnung eingebrochen ist und dabei ein dunkles Geheimnis des Deputys entdeckt hat. Dass Norma ebenfalls den Angeltrip für eine gute Idee hält, dürfte harter Tobak für Norman sein - schließlich hat er ihr von seiner Entdeckung erzählt.
Aber damit endet die Tortur noch lange nicht. Von Bradley erfährt er von der kürzlich aufgefundenen Hand von Keith Summers und erzählt panisch seiner Mutter vom Fund der Polizei. Der Versuch, gemeinsam die alten Teppiche aus der Reichweite der Polizei zu bringen, bleibt ohne Erfolg. Stattdessen bekommt er Normas Tobsuchtsanfall zu sehen und hält seine Mutter erstmals für verrückt. Wie gesagt, ein Wechselbad der Gefühle.
Das süße Ende dieser Folge mit Bradley dürfte nicht lange vorhalten. Die Geheimnisse der Stadt, Emma, Bradley, Dylan, Zach, Norma - alles schlägt sich in Richtung Norman Bates nieder und alle verlangen von ihm, dass er ihnen Vertrauen entgegen bringt. In der letzten Episode ist er bereits zusammen gebrochen. Wie wird er Normas Verhaftung verkraften? Kann er Zach überhaupt als Ziehvater akzeptieren? Was wird Emma sagen, wenn sie von seiner Beziehung zu Bradley erfährt? Wird Dylan ihm weiterhin brüderlich unter die Arme greifen?
Fazit: Keine Morde. Dafür perfektes Schauspiel mit Handlungssträngen, die sich sehen lassen können. Es passiert eine Menge in der Episode und dabei wirkt sie keinesfalls überladen. Die Spannung schwingt dabei sowohl im Untergrund als auch an der Oberfläche mit. Von Unzulänglichkeiten ist so gut wie nichts zu bemerken.
9/10 abgetrennte Hände
