American Sniper: Der Scharfschütze ~ Bradley Cooper [Kritik]

Clive77

Serial Watcher
Nuja, für Kritiken schaue ich gerne bei Metacritic nach (solange bei BG noch nichts kommt, versteht sich :squint: ), da finden sich auch durchwachsene Reviews. Klick.
Hätte aber auch Interesse daran, auf welche Stimmen TheReelGuy gerne hört. :bibber:
 

Clive77

Serial Watcher
Huch, das wäre generell vielleicht mal ein Thema für einen eigenen Thread (oder eine Kolumne) - welche Kritiken oder Kritiker lese ich gerne, welchen vertraue ich nicht, usw. :w00t:
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Okay, also da wären:

- Ingoo Kang von "The Wrap" (Review - Relativ kritisch, was den Ton des Filmes angeht)
Ich mag ihre Reviews sehr gerne und ihre Auftritte in diversen Podcasts machen sie für mich auch als Film-Liebhaberin sehr sympathisch.

- Devin Faraci von "Badass Digest" (Review - Ziemlich harsch und negativ)
Er ist zugegebenermaßen oft extrem (sowohl positiv, als auch negativ) und findet sich relativ selten in der Mitte, aber zumindest sind seine Reviews oft sehr unterhaltsam geschrieben.

- Germain Lussier von "/Film" (Review -Schon deutlich positiver, aber halt auch kein Lobpreisung)
Seit 3 Jahren bin ich nun schon Hörer des "/Filmcasts" und Germain gehört neben Jeff Cannata zu meinen Lieblingsgästen, die immer mal wieder reinschauen.

Germain's Kritik ist dann aber auch die, die mich trotzdem noch am Kinobesuch festhalten lässt. Clint Eastwood ist ja oftmals sehr ambitioniert, was "Letters from Iwo Jima" (ein Film bei dem ich manchmal denke, ich sei der Einzige, der diesen richtig liebt) oder "J. Edgar" (beschämt: gääähn..!) beweisen. Aber damit ist er ja dennoch interessanter, als mancher andere Regisseur.​
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Danke. Jetzt kann ich das besser einordnen und verstehe, was du meinst. :smile:

Sehe ich persönlich anders, aber das hat ja nichts mit deiner Meinung zu tun. "The Wrap" ... mal stimme ich da völlig zu, mal runzele ich die Stirn und habe keine Ahnung, wovon die sprechen. :biggrin: "Badass Digest" geht für mich persönlich gar nicht, die kann ich nicht ernst nehmen. Einzig Germain Lussier lese ich häufig und gerne, und der sieht den ja auch nicht so kritisch.
Nicht missverstehen: Ich will den Film gar nicht vorab in den Himmel loben. Ich war auch äußerst positiv gegenüber "Interstellar" eingestellt und sehe den jetzt nicht völlig super, aber für mich sehen die Vorzeichen eher positiv aus.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Deine Meinung bezüglich "Badass Digest" kann ich absolut nachvollziehen. Es ist einfach manchmal etwas too much, wenn Faraci zum Rant ansetzt und selbst durchschnittliche Filme in Stücke reißt. Das Problem ist nur, dass man Leute wie Matt Zoeller Seitz auch nur mit Vorsicht genießen darf, da sie oft schon sehr snob-bistisch lesen, was schon eine Schande ist, da er ja die Feder vom großen Roger Ebert, auf dessen Website aufgenommen hat. Und bei anderen Kritikern muss man sich halt meistens zwischen Qualität der Expertise und dem Unterhaltungsfaktor der Kritik wählen, was Ebert beispielsweise perfekt überbrückt hat. Ein Grund, weshalb ich ihn schmerzlich vermisse, aber auch ein Grund, weshalb ich außer ein paar Print-Kritikern auf Podcasts und Video-Kritiker umgestiegen bin, weil ein Gesicht bzw. eine Person für mich ebenso wichtig ist, wie die eigentliche Einschätzung des Films selbst. Auch hier ein perfektes Beispiel war ja auch Roger Ebert...​
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Wenn ich ehrlich bin, vertraue ich "professionellen" Kritikern eigentlich gar nicht mehr. Man kann sicherlich eine gewisse Tendenz ableiten, wenn Gott und die Welt einen Film extrem lobt, aber ich gebe eher was auf Leute, deren Geschmack und Motivation einordnen kann. Von daher ...

Warten wir mal ab: Ich freue mich auf jeden Fall tierisch auf den Film.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Wirklich ein starker Trailer.
Aber ich freue mich auch schon seit dem 1. Trailer sehr auf den Film. Mehr wird nun im Vorfeld auch auf keinen Fall gesichtet.
Vorher muss ich noch "Jersey Boys" sichten. Kann der was?
 

Joel.Barish

dank AF
Welchen Kritikern man folgt sollte jedem selbst überlassen sein. Wie immer, wenn es um Konsens geht, sind Sachen wie RottenTomatoes und MetaCritic nur der grobe Überblick einer Tendenz aus einer Zahl X von Individuen. Es ist aber absolut empfehlenswert, auch mal - gut formulierte und argumentierte - andere Meinung zu lesen, nicht nur die Bestätigung der eigenen zu suchen. Oder Kritiken lesen, die über eine bloße "gut/schlecht" Kategorisierung hinausgehen.

Nicht ganz unabhängig davon wirkt das bisherige "American Sniper" Presseecho zwar recht positiv - wenn auch nur vereinzelt herausragend - aber meistens mit der Einschränkung, dass es im Vergleich zu den letzten fünf bis zehn Eastwoods wieder ein besserer Film sein soll. Denn der Gute hat sich ja die letzten Jahre nicht so sehr mit Ruhm bekleckert.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Der Trailer ist wirklich großartig.
Jetzt erwarte ich etwas, das wie eine Mischung aus Gran Torino und Lone Survivor wird. :top:
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Joel.Barish schrieb:
Es ist aber absolut empfehlenswert, auch mal - gut formulierte und argumentierte - andere Meinung zu lesen, nicht nur die Bestätigung der eigenen zu suchen. Oder Kritiken lesen, die über eine bloße "gut/schlecht" Kategorisierung hinausgehen.

Falls (!) das auf meinen Beitrag bezogen sein sollte, hat meine Aussage " ich gebe eher was auf Leute, deren Geschmack und Motivation einordnen kann" nicht damit zu tun, ob die einen Film ebenso bewerten wie ich. Es hat schlicht damit zu tun, dass ich Aussagen, Meinungen, Bewertungen usw. besser einordnen kann, weil ich den Filmgeschmack kenne, mehrere Kritiken gelesen/gehört habe und den "Background" weiß. Was nützt mir z.B. eine Kritik über einen neuen Rambo-Film, wenn irgendein Aushilfs-Redakteur, der weder das Franchise kennt, das Genre im schlimmsten Fall sowieso nicht mag, da eine Kritik schreibt? Über das rein handwerkliche hinaus, kann ich das dann nur bedingt ernst nehmen. Das heißt nicht, dass der "Schreiberling" mit seinen Kritikpunkten grundsätzlich falsch liegt, aber jedes Genre hat halt bestimmte Kriterien, die in der Regel auch erwartet werden - und wenn sich jemand bei TFATF z.B. darüber beschwert, dass die Actionszenen maßlos übertrieben und die Stories eher Nebensache sind, dann hat er zwar recht, aber das ist eben ein essentieller Bestandteil der Reihe. Solche Kritiken bringen mir nichts, und daher gebe ich auf Reviews, die ich nicht einordnen kann, eben nichts.
Es gibt aber durchaus auch Reviews, die ich gerne lese, obwohl sie in der Regel meiner späteren Einordnung gänzlich widersprechen. Diese sind dann aber eben auch von Personen, die ich einordnen kann und die trotz ihrer Kritikpunkte wissen, was sie da besprechen und bewerten. Diese Meinungen halten sich dann nicht mit oberflächlichen Widersprüchlichkeiten auf, sondern sind, und da zitiere ich dich dann auch gerne, gut formuliert und argumentiert, stellen dabei aber nicht alles und jeden in Frage, sondern sind durchaus in der Lage zu unterscheiden, was sie da sehen und warum einiges so umgesetzt wurde und nicht anders.

Im Falle von "American Sniper" kannte ich bislang nur zwei oder drei Kritiken der größeren Seiten. Die Meinungen, die mich in diesem Fall stärker beeinflussen, stammen aus diversen Kontakten, die ich im Zuge des Eastwood-Buches kennengelernt habe und die die Arbeiten Eastwoods in der Regel ebenso einordnen wie ich. Und nein: Weder ich noch die finden alles super, was der Mann macht. Und ja: Es wird auch mal wieder Zeit für einen richtig guten Eastwood-Film, wobei ich z.B. "Jersey Boys" wesentlich besser fand, als er gemeinhin weg kam. Da stieß mir eher "Invictus" unangenehmer auf.
 

Joel.Barish

dank AF
@Knobel
Nein, war nicht direkt auf dich bezogen. Es wurde über Kritiker und Kritiken gesprochen und da habe ich meine Sicht der Dinge eingebracht. U.a. weil ich regelmäßig an diversen Orten sehe, dass es in meinen Augen "falsch" gemacht wird. Leute, die in Kritiken nur nach Bestätigung der eigenen Meinung suchen und eine Überschneidung dann als "gute Kritik" sehen. Oder Leute, die Kritiken den generellen Nutzen abschreiben, idR weil sie als Konsumenten nicht in der Lage sind, über den Tellerrand zu schauen und zu erkennen, welche Funktion und welchen Wirkungsgrad Kritiken haben können. Joa. So ungefähr.

"Jersey Boys" habe ich nicht gesehen, aber "Invictus", "Hereafter" und "J. Edgar" waren drei enttäuschende bis schlechte Filme in Reihe (warum "Gran Torino" so gefeiert wird erschließt sich mir nicht) und was unmittelbar davor und danach kam, wurde jetzt auch nicht gerade als Rückkehr zur Form oder so aufgefasst. Von daher wird's echt Zeit.
 

Joel.Barish

dank AF
Man soll sich ja selbst ein Bild machen und nicht von äußeren Eindrucken beeinflussen lassen, aber nachdem "American Sniper" am US Box Office knapp 100 Millionen übers Wochenende gemacht hat, was radikaler Januar Superrekord ist, gibt es natürlich zahlreiche Reaktionen. Und nicht nur von Kritikern. Dieser Twitter Account sammelte Twitter Reaktionen zu Eastwoods Film. Und die beunruhigen mich doch ein gutes Stück. :unsure:

Habe mal ein paar ausgewählt:
Jaxon Carter @Jackson_Carter1 · 17. Jan.
After watching American Sniper it made me wanna shoot some terrorist and get a full body tattoo of the American flag
travis greene @tgreeeene · 16. Jan.
Anyone that sees American Sniper will piss red, white, and blue for a while
Creg Schumacher @ItsOkIswim · 17. Jan.
Stop what you are doing. Go see American sniper. Then piss red white and blue
Chase Adkins @ChaseAdkins11 · 17. Jan.
If American Sniper did not make you want to become a Sniper for the Seals, then you might not be American.
Austin Hoover @AustinHoover31 · 15 Std. Vor 15 Stunden
After watching American Sniper, I really can't wait to enlist and become a sniper now
Trey McDaniel @Dougie_theTHIRD · 17. Jan.
American Sniper making me want to get a BB gun, a can of Copenhagen silver lid, and shoot some targets in the back yard tomorrow.
Michael P. Dansbury @MrDansbury · 14 Std. Vor 14 Stunden
I shouldn't watch movies like american sniper. Now I just want to enlist and go beat some hadji ass.
Mike Henry @MikeHenry88 · 18. Jan.
Your not a man if you don't cry at the the end of American Sniper. Well done movie by all. #thankyouallmilitarysoldiers
Evan Montgomery @E_Montgomery95 · 15. Jan.
Every MAN needs to watch n read American Sniper, if your thought process doesnt change, 1 you hate your country, 2 your not a man
Kurt Schlichter @KurtSchlichter · 23 Std. Vor 23 Stunden
Everyone who buys a ticket to see "American Sniper" is telling cowardly, anti-warrior, leftist appeasers to kiss our pro-American asses.
Bryce Lancaster @Brycifer · 14 Std. Vor 14 Stunden
American Sniper made me want to wave around an American flag and buy a gun
Tate Edmundson @Tate_The_Ape · 18. Jan.
Saw American Sniper..Left the movie theater took a piss and I be damn it was RED WHITE AND BLUE Bald eagle flew in and we both yelled hooray
garrett porter @garrett7179 · 20 Std. Vor 20 Stunden
Honestly if you don't like American sniper you are the Taliban, leave our great country
Cody Meier @CodyMeier24 · 18 Std. Vor 18 Stunden
American sniper made me bust out the .223 & send some rounds down range
Klar, das sind nur "einige wenige" und unter denen meinen das manche vielleicht auch ironisch und ja, manche würden so auch auf "Wege zum Ruhm", "Schindlers Liste" oder "Apocalypse Now" reagieren, aber trotzdem ... Das sind nicht unbedingt die Reaktionen, die ein solcher Film hervorrufen sollte. Ob das am Film liegt (was einige kritiken bestätigen) oder an kleingeistigen Waffennarren wird sich zeigen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Zumindest der erste Beitrag sieht für mich nach purer Ironie aus:biggrin: Aber da sind auch sehr viele dabei, bei denen mir die Haare zu Berge stehen. Und ich finde schon, dass solche Reaktionen den Film etwas unsympathisch machen.

EDIT: Habe mir das etwas näher angesehen, und es ist beruhigend, dass es dort auch Gegenstimmen gibt.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Ironie und Ernst. Ich glaube schon das ein paar ernst gemeint sind. Es gibt halt immer die Menschen die das subtile nicht verstehen. Der Film soll dich ja nicht animieren zur Armee zu gehen. Eher soll er dich dazu bewegen einzusehen, das Krieg nichts bringt und dieser erst recht nichts gebracht hat.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Mag sein das viele Leute das dort ernst meinen. Aber das ist bei anderen Kriegsfilmen oft nicht anders.
Ich vertraue da auf Eastwood, der in der Vergangenheit auch nicht mit einseitigen Sichtweisen vorlieb nahm.
Vorfreude ist weiterhin reichlich vorhanden.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Revolvermann schrieb:
Mag sein das viele Leute das dort ernst meinen. Aber das ist bei anderen Kriegsfilmen oft nicht anders.
Ich vertraue da auf Eastwood, der in der Vergangenheit auch nicht mit einseitigen Sichtweisen vorlieb nahm.
Vorfreude ist weiterhin reichlich vorhanden.
Dem schließe ich mich mal an.

Denke Eastwood hat da schon ein gewissen Feingefühl dafür, wie man mit dem schmalen Grat des triefenden Pathos umzugehen hat, damit es authentisch wirkt.
Zumindest hoffe ich das und ich freu mich sehr auf den Kinobesuch! :smile:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Revolvermann schrieb:
Hat laut imdb nun in Deutschland scheinbar den Titel "Der Scharfschütze".
Ist jetzt kein schlimmer Titel aber "American Sniper" fand ich irgendwie griffiger. Mit dem Begriff "Sniper" kann doch heutzutage jeder 12 jährige was anfangen.

Da scheint in der PR was durcheinander gekommen zu sein. Neben American Sniper steht im Presstext auch noch Der Scharfschütze - Die Geschichte des Soldaten Chris Kyle, während auf dem Poster hingegen American Sniper - Die Geschichte des Scharfschützen Chris Kyle aufgeführt ist.

Aber der Filmtitel dürfte hier echt nicht schwierig zu wählen sein. Ist ja nicht Zardoz oder Xanadu.
 
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