Supernatural S08E21 - The Great Escapist

Clive77

Serial Watcher
In der Folge “The Great Escapist” der US-Serie Supernatural geht es an allen Fronten mit der großen Staffelhandlung weiter. Zahlreiche Gastdarsteller betreten die Bühne und ebnen den Weg zum Staffelfinale.

Was ist passiert?
Eine Menge. Es gibt für den Zuschauer gleich drei verschiedene Handlungsstränge, die sich um Kevin (Osric Chau), Castiel (Misha Collins) und die Winchesters drehen. An dieser Stelle gibt es heute daher keine Zusammenfassung der Handlung, der Artikel wird vielmehr in die drei Teile aufgeteilt.

Kevin
Der Prophet befindet sich tatsächlich in den Händen von Crowley (Mark A. Sheppard) - aber scheinbar, ohne das zu wissen. Crowley hat seine eigene „Trueman-Show“ für Kevin in Szene gesetzt, damit er weiter an der Übersetzung der Dämonentafel arbeitet. Er hat sogar zwei „Komparsen“ engagiert, die sich für Dean (Jensen Ackles) und Sam (Jared Padalecki) ausgeben und den Winchesters in Kevins Augen täuschend ähnlich sehen. Crowley lässt ihm auf diese Weise sogar seine Hälfte der Dämonentafel zukommen, damit Kevin den Rest entschlüsseln kann (und die für die dritte Prüfung benötigt wird). Aber so gerne Crowley auch dirigiert und so zufrieden er auch mit Fake-Sam und Fake-Dean ist, Kevin kommt trotzdem dahinter und kann am Ende aus Crowleys Fängen befreit werden, samt Crowleys Hälfte der Schrifttafel - aber dazu später mehr.
Es macht ganz großen Spaß, den listigen Crowley bei der Arbeit zu beobachten. Mark Sheppard führt zwar nicht bei der Folge Regie - das durfte Robert Duncan McNeill machen - gibt dafür aber den King of Hell zum Besten. Es ist geradezu köstlich, wie er seine „Schauspieler“ nach dem ersten Auftritt zurechtweist, damit sie nächstes Mal überzeugender sind. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass nicht genau geklärt wird, wie er überhaupt an Kevin heran gekommen ist. Zwar konnten wir in „Taxi Driver“ sehen, wie er auf dem Hausboot eingedrungen ist, aber wie er die Dämonensiegel dabei überwunden hat, bleibt offen.

Castiel
Zuletzt haben wir den Engel in „Goodbye Stranger“ gesehen, wie er sich mit der Engelstafel davon gemacht hat, die ihn von Naomis (Amanda Tapping) Kontrolle befreite. Wir erfahren nun, dass Naomi einige Engel hinter ihm her geschickt hat und Castiel die - frei erfundene - Imbiss-Kette „Biggerson’s“ (die viele hundert Filialen in den ganzen Staaten hat und bereits in mehreren Folgen gezeigt wurde) nutzt, um seinen Verfolgern immer wieder zu entkommen - bis Naomi und ihre Getreuen ein Blutbad in Santa Fe, New Mexiko, anrichten und den perplexen Castiel schließlich ergreifen können.
Mit dieser Aktion zeigt Naomi abermals, dass sie bereit ist, über Leichen zu gehen, um ihre Ziele zu erreichen. Eines davon ist die Engelstafel, aber es dürfte fraglich sein, ob sie damit überhaupt was anfangen kann. Interessant übrigens, dass nicht nur Castiel einer Gehirnwäsche unterzogen wurde - auch die meisten anderen Engel scheinen ihr hörig zu sein, so lange sie nicht mit der Tafel in Berührung kommen. Ist das etwa das Motiv, weshalb sie die Tafel in den eigenen Händen haben will? Oder steckt da mehr dahinter? Und falls ja, was?
Sie kommt mit ihrer Befragung bei Castiel allerdings nicht weit und wird von Crowley unterbrochen. Abermals darf der King of Hell sich als hinterlistig zeigen und einen weiteren Teil seiner Pläne preis geben. Nicht nur, dass er sich bereits überlegt hat, wo Castiel die Tafel versteckt hat (geniales Versteck übrigens). Seine „Forschungsabteilung“ hat einen Engelstöter in Munition verwandelt und damit knallt Crowley Naomis Gefolge einfach ab. Außerdem hat er unter den Engeln einen Spion in Stellung gebracht, womit er gleich an mehreren Fäden zieht, um der Engelstafel näher zu kommen. Naomi hat dem jedenfalls nicht viel entgegen zu setzen, ihr bleibt nur die Flucht. Crowley bekommt die Tafel, wird dann aber wieder zurück in die Zentrale beordert, weil sein Plan mit Kevin aufgeflogen ist. Das anschließende Gespräch zwischen Castiel und Crowleys Spion liefert noch ein paar Informationen und einen gelungenen Fluchtversuch von Castiel, der schließlich wieder mit Sam und Dean vereint wird.
Wiedermal ein gelungener Auftritt von Crowley. Sollte es den Winchesters tatsächlich gelingen, den King of Hell und sein Gefolge für immer in die Hölle zu sperren, wäre es wohl sehr schade um ihn. Im direkten Vergleich mit Naomi schneidet er auf jeden Fall besser ab und wirkt diese Staffel um einiges bedrohlicher als in vergangenen Zeiten. Und Castiel kann einem wirklich leid tun bei dem, was er diese Episode wieder einstecken musste. Immerhin kann Misha Collins seiner Figur wieder etwas von dem Charme zurück geben, den sie in den letzten beiden Staffeln einbüßen musste: Da wäre z.B. das Gespräch mit der Kellnerin und ein Dialog mit Naomi (Stichwort „Bite me.“), der dem Rezensenten ein Grinsen ins Gesicht zauberte.

Die Suche nach Metatron
Sam und Dean bekommen in ihrer Zentrale eine Email von Kevin, in der neben einer selbst aufgezeichneten Nachricht, in der der Prophet sich für tot erklärt, alle bisherigen Informationen über die Dämonentafel stehen. Ein Failsafe, den Kevin selbst eingerichtet hat, für den Fall, dass er Crowley in die Hände fällt. Sam, der immer noch stark angeschlagen von der zweiten Prüfung ist, hat schließlich eine Idee, wie und wo die Brüder Metatron (Curtis Armstrong) ausfindig machen könnten. Die Spur führt nach Two Rivers, Colorado und tatsächlich treffen sie nach einigem Hin und Her auf Metatron, „The Great Escapist“.
Dieser dritte Handlungsstrang beantwortet endlich die Frage, was aus Metatron geworden ist, der sämtliche Schrifttafeln verfasst hat: Von der Schreibstube Gottes in die Leseratten-Suite in Two Rivers, um sich den Erzengeln zu entziehen, die nach dem Verschwinden von Gott ihre eigenen Pläne für Gottes Erden hatten. Dabei hat er nichts vom ganzen bisherigen Kampf der Winchesters mitbekommen, geschweige denn von der drohenden Apokalypse, die kurz bevor stand. Interessanterweise hat ihn bisher auch niemand ausfindig machen können, was schon recht merkwürdig ist. Man kann aber annehmen, dass er über eigene Mittel und Wege verfügt, um sich vor Engeln und Dämonen abzuschirmen. Beeindruckend auch, wie er am Ende Kevin zu Hilfe kommt und den Propheten aus seiner Notlage befreit - trotz der Abwehrsymbole gegen Engel.
Als neuer Mitspieler dürfte sich Metatron als sehr nützlich erweisen und erwähnt nebenbei die dritte Prüfung, die Kevin auch bereits entschlüsselt hat: Sam muss einen Dämon heilen, was gleichbedeutend damit sein dürfte, aus einem Dämon wieder einen Menschen zu machen. Musste noch jemand dabei an Meg denken (natürlich nur, sofern sie Crowleys Todesstoß doch irgendwie überlebt hat)?
Ein anderer Gedanke ist natürlich, dass zum Finale hin entweder Kevin oder Metatron das Zeitliche segnen wird. Zwei Übersetzer der Tafeln sind meist einer zuviel. Oder vielleicht bekommt Crowley einen der beiden in die Finger, um sich die Engelstafel übersetzen zu lassen? Abwarten.
Auf Sam hat das Wissen um die bevorstehende Prüfung jedenfalls einen positiven Effekt: Es geht ihm wieder besser, jetzt, wo er in etwa weiß, was zu tun ist. Nicht unerwähnt bleiben sollte dabei, dass die Prüfungen neben der Angeschlagenheit (die diese Folge neue Extreme wie Ohnmachtsanfälle hatte) auch Kindheitserinnerungen mitbringen und laut eigener Aussage einen reinigenden Effekt auf ihn haben. Das bezieht er auf das Dämonenblut, was ihm einst als Kleinkind von Azazel eingeflößt wurde. Es bleibt nun abzuwarten, wie Sam die dritte Prüfung bewerkstelligen wird und was am Ende mit ihm passiert.

Fazit: „The Great Escapist“ eröffnet das kommende Staffelfinale und weiß dabei rundum zu überzeugen. Es gibt keine langweilige Minute, die unterschiedlichen Handlungsstränge werden passend mit einander verflochten und der Supernatural-Humor kommt auch nicht zu kurz. So darf es in den letzten beiden Folgen weiter gehen.

9,5/10 Supernatural-Feelings
 

Sesqua

Lebt noch
Die Folge hat mir gefallen :smile: endlich geht's weiter. Das warten darauf dauert immer viel zu lange. Aber kaum geht's weiter macht es total spaß.

Ich sag's immer wieder. Cass und crowley und die Party kann steigen :biggrin:
 

Woodstock

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Cas und Crowley sind sowieso die besten aber schade das sie Meg getötet haben, sonst könnte man sie heilen.
 

Sesqua

Lebt noch
An Mag dacht ich auch sofort.
Aber wie kann man einen Dämonen heilen? Ich mein ein Dämon ist schwarzer Rauch :wink:
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Sesqua schrieb:
An Mag dacht ich auch sofort.
Aber wie kann man einen Dämonen heilen? Ich mein ein Dämon ist schwarzer Rauch :wink:

Ein Dämon ist eine verkommene Seele bzw. die verkommene Grundessenz eines Engels. Im Prinzip könnten sie den Dämonheadhunter von der letzten Zeitreise Folge nehmen, sie muss ein Engel gewesen sein. Diese müssten sie heilen können, indem sie sie überzeugen die Seiten zu wechseln und sie ihr "Grace" (oder wie auch immer) wieder annimmt oder reinigt.

Bei Meg, müssten sie die Seele wiederherstellen.
 
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