Hab mir den eben mal geliehen in Erwartung einer seichten Komödie.
Das ist auch gar nicht so falsch.Obwohl...doch das ist es. Man sollte seicht eher durch leicht und locker, berauschend und erfrischend ersetzen.
Das war echt DER Feel-Good-Movie des Jahres! Favreau schafft es wirklich einen von Grund auf positiven Film abzuliefern der nicht zwanghaft komisch sein will und dennoch ziemlich witzig ist. Man bekommt Lust auf Tanzen, auf Kreativität, auf Leidenschaft und in dem Zusammenhang vor allem Anderen: auf gutes Essen. Teilweise ist es wirklich eine Art Foodporn. Aber nicht wie einige Youtubevideos wo einfach alles mit viel Fett gemixt wird und am Ende noch frittiert. Nein. Es geht um das Zubereiten und Genießen von tollen Gerichten. Aufwändigen wie einfachen Sachen. Der Film überträgt das aufs ganze Leben. Nicht ohne Grund deutet die Geschichte oftmals auf die südländisch Lebensart. Mit toller Musik und schönen Bildern.
Es geht darum nicht alles zu ernst zu nehmen. Sich das zu suchen, was man liebt und damit zu gestalten, vielleicht sogar davon zu leben. Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Vielleicht schließen diese Türen sich auch wieder und die nächsten 5 auch aber vielleicht öffnen sich auch mal 3 auf einmal.
Es geht um Inbrunst, Hingabe und das Streben nach Glück. "Kiss the Cook" kommt dabei übrigens ohne große Lovestory aus und ebenfalls ist der Film keine bloße Gagparade.
Eher wie ein schöner Abend im Urlaub. Wenn irgendwie alles stimmt und man gespannt ist was das Leben noch so bereithält, anstatt Angst davor zu haben.
Deshalb fänd ich es falsch den Film als seicht zu beschreiben. Es ist sicher kein tiefgründiges Epos aber in dem was er will, ist der Film genial.
8,5/10