Fast & Furious 8: The Fate of the Furious ~ Vin Diesel [Kritik]

McKenzie

Unchained
Ist doch nur Dom, der scheinbar unmotiviert in die Ferne schaut und sich grad fragt, ob er zuhause den Herd angelassen hat :ugly:
 

<Rorschach>

Well-Known Member
Selten dämlicher Gesichtsausdruck von Groot.
Schaut so aus als würd da noch jemand gegenüberstehen den sie vergessen haben rein zu photoshoppen :ugly: :facepalm:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
@Kenzie
Vielleicht mein unsere Rantman auch die dazu stehende Überschrift über vorausliegende neue Straßen.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Das sieht so qualitativ kacke aus. Unterirdisch:ugly:

Mal ehrlich, wer die Karre so selten dämlich da rein geschoben har gehört gefeuert...
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Schon beeindruckend, was die weltbesten Mediengestalter der Welt so hinkriegen. Das wird man später mal in einem Atemzug mit den unvergesslichen Postern von Jurassic Park, Star Wars und Jaws nennen.
 

McKenzie

Unchained
Bieber trägt jetzt auch Metallica-T-Shirts. Man hätte auch eine Band wählen können, wo es nicht ganz so platt Klischee ist, aber das ist zu viel erwartet :hae:
Jedenfalls war sie in Fury Road auch ohne T-Shirt mehr Metal.

Das obligatorische Ranten beiseite, etwas Metal schadet nie, speziell bei ner eher prolligen Franchise wie F&F. Ich weiß jetzt schon dass ich, so ich den Film je sehe, auf Seite der Bösen sein werde :biggrin:
 

Paddywise

The last man
George R.R. Martin mag Justin Bieber. Das merkt man auch an Joffrey.

Hoffe auch das Furiosa dann wenigstens etwas andere Musik in das Franchise bringt. Das würde es für mich reizvoller machen. Auch wenns dann böser Klischeemetal ist. Aber who cares? Die Dunkle Seite ist damit auf jeden Fall reizvoller.
 

McKenzie

Unchained
Nicht falsch verstehen. Ich mag Metallica, und das Metallica-Gehate von wegen Kommerz innerhalb der Metalszene nervt mich. Es ist halt plakatives "Schaut mal, Heavy Metal!", weil eben populärste Band des Genres außerhalb.
Allerdings verweist es mit "Metal up your ass" wirklich noch auf Demo-Zeiten, dafür gibt's Pluspunkte. :squint:

Wahrscheinlich haben sie bloß nen Werbevertrag mit Metallica am laufen, so wie ich Ulrich einschätze :ugly:
 

Carlito

Well-Known Member
Charlize Theron ist Rattenscharf bin auf bewegte Bilder gespannt, ich muss gestehen das ich Teil 7 noch immer nicht geschaut habe obwohl ich die Bluray besitze ich werde es vlt am Wochenende nachholen.:biggrin:
 

Argento

Well-Known Member
Revolvermann schrieb:
Eine interessante Kritik, Argento. Interessant, weil sie einem Werk ständig vorwirft, sich den Gesetzen und Konfessionen Hollywoods auf selbstgefällige Wiese zu unterwerfen. Natürlich mit Blick auf das ach so blinde Mainstreampublikum.
Eine Gleichung, die man natürlich auch auf ganz andere Weise aber mit derselben Anbiederung an die scheinbar blinde Normalo-Kinogängerschaft, auf das coole-Sprüche und ungewollt humorvolle pseudo-Dramatik Vehikel "The Rock" anwenden kann.
Also warum so streng mit dem einen Fundus der Massenunterhaltung und so wohlwollend mit dem anderen? Verklärung? Und wenn ja, warum? Nostalgie? Prägung und damit unbewusste romantisierung des 80er und 90er Actionkinos?
Oder vielleicht die Annahme das "industriell gerfertigten Massenprodukt" (wie in der Kritik zu lesen) glücklicherweise durchschauen zu können, dank intellektueller Überlegenheit?
Wäre vielleicht mal ein Gespräch nach deinem Urlaub wert. :smile:
"Wäre vielleicht mal ein Gespräch nach deinem Urlaub wert."

Es war zwar kein Urlaub, aber dann will ich einmal antworten. Da ich die Vermutung hege, es könnte zu sehr "off-topic" sein, kann es gerne verschoben bzw. ein gänzlicher neuer Diskussionsthread eröffnet werden, der auf die von uns ins Feld geführten Diskussionspunkte verweist!


"Eine interessante Kritik, Argento. Interessant, weil sie einem Werk ständig vorwirft, sich den Gesetzen und Konfessionen Hollywoods auf selbstgefällige Wiese zu unterwerfen. Natürlich mit Blick auf das ach so blinde Mainstreampublikum."

Es scheint schon so zu sein, dass das Mainstreampublikum (und hier habe ich - die Problematik mit Pauschalzuschreibungen freilich im Blick habend, sie aus naheliegenden Gründen, nämlich der Verdeutlichung meines Standpunktes, trotzdem nutzend - den Otto Normalkinogänger im Visier, der sich mit der Kunstform des Films eher wenig auseinandersetzt und stattdessen einfach nur drei bis vier Mal im Jahr unterhalten werden möchte) weniger dazu imstande ist, herauszuarbeiten, warum Film X denn wirklich so gut war, wie es empfunden wurde, da sich die Begriffe, die zur Bewertung herangezogen werden, meistens in "Hat mich gut unterhalten", "war spannend", "langweilig", "schlecht", "ganz lustig" et cetera erschöpfen.

Meine nun getätigte Äußerung hat aber nun nichts damit zu tun, auf jene Otto Normalkinogänger herabzublicken. Wohl aber bedeutet es, dass es mich nicht allzu sehr reizt mich mit einer Ansicht intellektuell auseinanderzusetzen, die Filme bloß in die Kategorien "gut", "schlecht", "Meisterwerk", "langweilig", "anspruchsvoll", "anspruchslos" oder "Trash" einteilt.

Das heißt nun aber wiederum freilich nicht, dass ich jene Meinung nicht respektiere. Dergleichen muss ich wohl hoffentlich kaum betonen. Aber es ist schlicht für mich nicht wirklich reizvoll, mich mit ihnen intensiv auseinanderzusetzen.

Ich bin beispielsweise im Bereich der Musik ein hoffnungsloser Fall, da ich bis dato keinen allzu großen Zugang zu dieser Kunstform bekommen habe und mir - wie in analogiam den Otto Normalkinogängern - schlicht das Vokabular fehlt, mich im Bereich der Musik anständig auszudrücken. Also anständig sagen zu können, warum ich Sinfonie X oder Song Y so gut finde. In diesem Bereich muss ich mich dann auf Bewertungen beschränken, die sich in "hat mich berührt" oder "hat mich nicht berührt" quasi erschöpfen.

Und ja, ein richtiger Musikkenner darf und soll mich gerne darauf hinweisen, dass Hans Zimmer - dessen Kompositionen ich mir sehr gerne anhöre - kein großer oder gar bedeutender Komponist ist. Einer der überdies - wie Konzerte belegen - nicht einmal wirklich dirigieren kann.
Ich hingegen gehe Hans Zimmer regelmäßig - salopp formuliert - auf den Leim. Hätte sogar vor ein paar Jahren gesagt, er sei ein Meister seines Fachs. Gut gemeinte Gespräche mit Freunden (ausgewiesenen Musikkenner und Komponisten) haben mir allerdings mit guten Argumenten und luziden Erklärungen deutlich gemacht, dass dem nicht so ist. Gut, immerhin weiß ich dergleichen mittlerweile. Ist ja auch schon etwas. Aber in jenem Fall war ich - um deine Zuschreibung zu nutzen - "blind" respektive "taub". Das heißt nun freilich nicht, dass ich weniger Hans Zimmer höre. Ich gehe ihm auch weiterhin gern auf den Leim und habe Freude an seinen Kompositionen. Nur von der Bezeichnung Meister halte ich Abstand.


"Eine Gleichung, die man natürlich auch auf ganz andere Weise aber mit derselben Anbiederung an die scheinbar blinde Normalo-Kinogängerschaft,
auf das coole-Sprüche und ungewollt humorvolle pseudo-Dramatik Vehikel "The Rock" anwenden kann."


Freilich könnte man dies. Ich lege keinen Widerspruch ein!
Nur frage ich mich, warum du dergleichen in Zusammenhang mit THE ROCK an dieser Stelle erwähnst. Sicher, ich habe THE ROCK ins Spiel gebracht, aber doch nicht als Gesamtwerk (dessen Bewertung habe ich gänzlich offen gelassen), sondern nur mit Blick auf die Rolle von Ed Harris.
Denn jene Rolle stellt einen gut ausgearbeiteten, da ambivalent daherkommenden, Antagonisten dar, der sich der recht oft im sog. Actionfilm praktizierten Schwarz-Weiß-Dichotomie erfolgreich entzieht und deswegen - im deskritpitven Sinne - eine geradezu herausragende Rolle in Relation zu anderen Filmen jener Couleur darstellt. Eine Rolle, die Harris auch den Raum gab, schauspielerisch glänzen zu können. Dergleichen kann man feststellen, selbst wenn man den Film an sich schwach findet.
THE ROCK führte ich nur als Untermauerung meiner Ansicht ins Feld, dass auch der Actionfilm tolle Rollen bieten kann und die Beteiligung eines gemeinhin als talentiert angesehenen Schauspielers nicht notwendigerweise sofort eine "Verschwendung" darstellt, wie hier und da in diesem Thread postuliert wurde.


"Also warum so streng mit dem einen Fundus der Massenunterhaltung und so wohlwollend mit dem anderen?"

An wen genau richtet sich sich der Satz? An mich oder an eine undefinierte Masse, die dergleichen praktiziert? Der Einfachheit halber - und auch, um im Folgenden nicht stets differenzieren zu müssen - beziehe ich es auf mich.

Deine Fragestellung ist der klassische Fall eines sog. "whataboutism", welcher in Kombination mit deinen folgenden Äußerungen gar zu einem argumentum ad hominem erwächst. Letzteres zeichnet sich nämlich dadurch aus, dass man versucht einen Widerspruch in den Ansichten seines Gegenübers aufzustöbern, dabei aber die eigentliche Sache aus den Augen verliert, was zur Folge hat, dass die Diskussion verlagert wird und das eigentliche Thema ins Hintertreffen gerät.

Ein Beispiel:
Person P sagt:
"M. E. sind die Fähigkeiten und das Talent eines Daniel Day-Lewis überbewertet, da er dazu neigt, jede noch so kleine Szene auf maximale Wirkung hin zu spielen. Er chargiert geradezu, da er jedes Gefühl maximal ausspielt, anstatt auch einmal Leerstellen zu lassen. De Niro sagte einmal, dass Menschen eher dazu neigen, ihre Gefühle zu verstecken, denn sie preiszugeben. Dies herauszuarbeiten und damit umgehen zu können, definiert nach ihm gutes Schauspiel. Dies finde ich plausibel."

Person X, welche diese Ansicht nicht teilt, versucht die Meinung von P ein wenig zu entwerten, indem sie nach einem Widerspruch in dessen vorangegangen Äußerungen über Schauspieler sucht und wird tatsächlich fündig:
"Aber P, hast du nicht vor ein paar Monaten erst Klaus Kinski attestiert ein meisterhafter Schauspieler zu sein? Wie kann das sein? Die gleichen Vorwürfe, die du Day-Lewis machst, könnte man doch 1:1 auch Kinski machen. Widerspruch!"

Mit einer solchen Methode verlagert man nur eine Diskussion. Führt von der Sache weg, um eine Erkenntnis zu generieren, welche so offensichtlich ist, dass man sie gar nicht herleiten müsste. Menschen sind in ihren Äußerungen, Meinungen, Ansichten et cetera regelmäßig nicht konsistent.


"Verklärung? Und wenn ja, warum? Nostalgie? Prägung und damit unbewusste romantisierung des 80er und 90er Actionkinos?"


Sehr schade. Nun wird es ein wenig sehr befremdlich, da du auf "Diskussionsmethoden" zurückgreifst, die mehr als unredlich sind und die ich nach meinen bisherigen Erfahrungen mit dir, nicht erwartet hätte.

Du unternimmst nämlich den Versuch meine Ansicht bereits im Vorhinein (!) zu marginalisieren, indem du sie nicht ernst nimmst, sondern sogleich
die Vermutung anstellst, sie könne sich wahrscheinlich nur aus Gründen einer Verklärung oder Romantisierung gebären. Du schreibst sogar "unbewusste Romantisierung". Dergleichen finde ich - diplomatisch ausgedrückt - ziemlich frech. Du magst entgegnen, dass du dergleichen ja nur als Frage formuliert hättest. Egal wie, m. E. gehört dergleichen nicht in eine sachliche Diskussion.

Mir würde es jedenfalls nicht in den Sinn kommen - in analogiam, um ein Beispiel ins Feld zu führen - Person X, die den neuen GHOSTBUSTERS Film anhand des Trailers versucht zu verteidigen und als vielversprechendes Werk auszuweisen, zu fragen, ob sie dies nur täte, weil sie ein überzeugter Feminist ist und aus diesem Grunde krampfhaft jedes Werk, in welchem Frauen die Hauptrollen stellen, verteidigt.
Entweder führt Person X plausible Gründe dafür ins Feld, warum sie das Werk bis dato für vielversprechend hält und man kann von diesen ausgehend sachlich diskutieren oder eben nicht. Alles andere spielt keine Rolle und sollte auch nicht bemüht werden, da dergleichen mit einer Entwertung der Meinung des Gegenübers einhergeht.
 

Argento

Well-Known Member
Teil 2:

Denn, wenn du mit Zuschreibungen wie "Nostalgie" und "Romantisierung" um dich wirfst, stellst du ziemlich deutlich klar, dass eine ernste Auseinandersetzung mit dem sog. Actionkino der Achtziger- und Neunzigerjahre, bzw. die Bewertung mancher Werke aus jenen Epochen als Meisterwerke - nur mit eben jener "Nostalgie" oder einer Art von "Romantisierung" zu erklären ist, anstatt dich zu fragen, ob die Bewertung als Meisterwerk sich nicht aus Qualitäten gebären könnte, welche dem Werk tatsächlich immanent sind.

Im Übrigen weiß ich auch nicht genau, was genau du im Blick hast, wenn du vom Actionkino der Achtziger- und Neunzigerjahre sprichst.
Der Actionfilm als Genrezuweisung - dies zu erwähnen scheint eingangs unumgänglich - scheint nämlich eine Chimäre zu sein. Es gibt gute Gründe dafür, beispielsweise FRENCH CONNECTION als klassischen Actionfilm auszweisen, obgleich dies gemeinhin eher selten getan wird.

Welche Actionfilme hast du also im Blick?
Jene mit den überzeichneten, der Welt entrückten Helden, die sich als ikonisch überhöhte Halbgötter präsentierten wie beispielsweise Rambo (der aus RAMBO II und III), Maria Cobretti, McQuade, Joe Huff (STONE COLD) oder diverse Seagal-Helden?
Oder doch eher jene, die nach einer Zäsur in den Achtzigerjahren das Bild des Actionhelden prägten und nicht mehr auf überhöhte Halbgötter, sondern auf den Durchschnittskerl setzten, der in brenzligen Situationen über sich hinauswachsen muss (STIRB LANGSAM, LETHAL WEAPON et cetera)?

Dieses Themenfeld abschließend erlaube mir noch ein paar Fragen:
Wer verhält sich denn fragwürdig? Der Feuilleton, der den sog. Actionfilm - oder dasjenige, was er meint als diesen zu identifizieren - kategorisch auszuschließen scheint? "Die Intellektuellen", die sog. Actionfilme meiden und wegen ihrer vermeintlichen Simplifzierungen ablehnen? Diese Ablehnung gebiert sich m. E. aus dem Grundgedanken, dass ein Werk, welches auf Körperlichkeit und Bewegung setzt und nicht auf die Kraft des Dialogs sowie überdies meist einfach gestrickte Freund/Feind-Schemata entwirft quasi intrinsisch dummerhaftig sei.

Oder gar ich selbst, der immer dafür plädieren würde, sich einem Werk erst einmal vorbehaltlos zu überantworten? Ein Werk auf sich wirken zu lassen und nicht zu erwarten, dass vorgefasste Meinungen oder Ideologien nur bestätigt werden. Der bereit ist, sich von einem Werk empfindlich treffen zu lassen, gereizt und abgestoßen zu werden.


Noch einmal zurück zu A BEAUTIFUL MIND:
Ich würde nie auf die Idee kommen mein Fazit mit einem Absolutheitsanspruch einher gehen zu lassen. Aber dergleichen geht klar aus meinen vorangegangenen Aussagen hervor. Mir war auch durchaus bewusst, dass eine harsche Ablehnung dieses Werkes, welches gemeinhin sehr positiv wahrgenommen wird, Gegenreaktionen hervorrufen würde.
Aber sieh es doch so:
Es gibt doch den Ausspruch, dass Kritik die höchste Form der Liebe sei. Ich liebe Film. Ich liebe Filme. Nicht nur eine bestimmte Art von Filmen, nicht nur die, die meine Ansichten bestätigen, Erwartungshaltungen erfüllen oder so sind, wie ich sie selbst gedreht hätte, wenn ich Talent besäße, sondern auch die, die abseitig sind, mich verführen, mich überfordern, mich verzweifeln lassen oder gar wütend machen.

Auch will ich nicht verschweigen, dass ich es nicht selten erlebe, dass sich meine Haltung gegenüber einem Werk mit der Zweit- oder Drittsichtung entscheidend verändern kann. Zum Besseren wie zum Schlechteren.

Bei den Filmen, die Ron Howard inszenierte, bin ich mir allerdings recht sicher, dass sich nicht viel an meinen Ansichten ändern wird, da er m. E. ein derart innovationsloser, langweiliger, mutloser und gefälliger Regisseur ist, der überdies noch damit provoziert seine eigenen Filme für große, bedeutende Kunst zu halten, was sie m. E. schlicht nicht sind.

Ich gestehe allerdings freimütig ein, dass mich neben dem Film A BEAUTIFUL MIND an sich auch die generelle Rezeptionsgeschichte - die freilich nicht dem Film vorzuwerfen ist - massiv verstört hat. Aber es stimmt mich durchaus nachdenklich, wenn ein Film wie A BEAUTIFUL MIND für große, bedeutende Kunst gehalten wird.

Dabei geht es mir freilich nicht um "intellektuelle Überlegenheit", sondern um ein gewisses Verständis für die Kunstform Film. Um filmhistorisches Wissen. Und ich finde durchaus, dass jenes immer weiter verloren geht. Gerade bei Filmschauern, die fast nur noch durch das postmoderne Kino der Achtzigerjahre aufwärts filmisch sozialsiert worden sind.
Und damit meine ich nicht, dass jene das "Pech" hatten, nicht schon vorher geboren worden zu sein. Ich selbst bin wohl jünger - zumindest etwas - als manche es hier vermuten würden, aber es geht mir um die Breitschaft, sich mit Film und seiner Geschichte ein wenig auseinanderzusetzen.

Meine - natürlich nicht repräsentative - Erfahrung sagt mir, dass zahlreiche Filmschauer schon dergestalt sozialisiert worden sind, dass sie sich nicht einmal mehr auf eine langsame Narration, die der Charakterentfaltung viel Zeit einräumt und nicht durch Schnittgewitter dynamisch visualsiert wird, einlassen können oder bereits dankend ablehnen, wenn ein Film nicht in Farbe daherkommt.

Abschließend noch ein paar Gedanken zum Thema der "intellektuellen Überlegenheit".

A BEAUTIFUL MIND war sehr erfolgreich und kam generell gut an. Kurz: Er begeisterte die Massen. Und du führst nun das Prädikat "intellektuelle Überlegenheit" ins Feld. Diese Intellektuellen, die immer etwas zum Nörgeln finden müssen. Der Film hat soviele Menschen glücklich gemacht! Ist das nichts? Warum nörgelt "ihr"? Dergleichen lese ich aus deinen Zeilen heraus.

Dies ist nun aber ein wenig arg simplifizierend. Werke wie DER PATE, APOCALYPSE NOW, CITIZEN KANE, PSYCHO, EASY RIDER, ALIEN, DER EXORZIST, FRENCH CONNECTION, DER WEISSE HAI, DIE DURCH DIE HÖLLE GEHEN oder DER STADTNEUROTIKER sind nun auch beileibe keine Werke, welche der "Masse" entgingen.

Dennoch sind sie m. E. von einer gänzlich anderen Qualität als Howards Auswurf.

Es geht mir nicht um intellektuelle Überlegenheit. Aber mit Blick auf das "Massenkino" bin ich ein wenig, ein ganz klein wenig, pessimistisch, wenn ich mir die maßgeblichen Werke (ich habe jetzt und überhaupt nur das Großkino, welches viele Zuschauer erreichen möchte und erreicht, im Blick) der letzten zwanzig, dreißig Jahre in Erinnerung rufe.

Ich frage mich schon recht lange, wann der nächste große Umsturz des Kinos erfolgen wird und die Kunstform aus ihrer gegenwärtigen Lethargie aufwachen wird. Wo sind die heutigen Umstürzler mit Visionen und Mut? Die Monte Hellmans, Coppolas, Friedkins, Ciminos, Bob Rafelsons, Boormans, Cormans et cetera?


Kurzer Nachtrag:
Ich habe nun ein paar Gedanken niedergeschrieben ohne den Anspruch eine große Systematik ausgebreitet zu haben. Meine Niederschrift glich eher einer Art Brainstorming, bei der ich jene Gedanken, die mir als erstes in den Kopf schossen, zu "Papier" brachte. Ohne meine Zeilen noch einmal überfliegen zu wollen, scheinen mir aber bereits jetzt einige meiner Zeilen missverständlich.

Denn man könnte denken, dass ich die Ansicht vertreten würde, dass zweifellos feststellbar wäre, welches Werk ein meisterliches ist und welches nicht. Dem ist nicht so, obschon ich denke, dass Kunst auch nicht notwendigerweise nur auf die allseits propagierte Geschmacksfrage reduziert werden muss. Ich bin schon der Überzeugung, dass gezeigt werden kann, dass DER PATE ein bedeutenderes Kunstwerk als AMERICAN ME ist.

Nun bin ich einmal mehr überfragt. Im Zuge des Schreibens sah ich mich selbst mit Fragen konfrontiert, welche ich nicht beantworten, sondern nur stellen kann. Wie verkürzte Cicero noch ein Zitat des Sokrates? "Ich weiß, dass ich nichts weiß." Aber vielleicht sind meine Gedanken ja eine akzeptable Diskussionsgrundlage.
 

Der Pirat

New Member
Find ich gut :smile:
Ich kann mir Helen Mirren tatsächlich gut also Kommandoführerin auf der bösen Seite, oder als ne Art Geheimwaffe der guten Seite vorstellen :wink:
 
Oben