All Is Lost ~ Robert Redford [Kritik]

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Im Überlebens-Drama "All Is Lost" von Regisseur J.C. Chandor (Margin Call - Der große Crash) spielt Robert Redford einen Mann auf hoher See, welcher mit seinem Segelboot in Not gerät, und in den Weiten des Ozeans verschollen geht. Und wie Robert Redford nun bei der Pressekonferenz zum Sundance Filmfestival selbst bekannt gab, werde der gesamten Film keine Dialoge beinhalten.
indiewire.com

BG-Kritik: All is Lost (Herbst)
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Klingt interessant, und Robert Redford seh ich immer wieder gerne. Wenn der Trailer durch seine Bildgewalt, Emotionalität oder anderweitig rockt, sitz ich im Kino.
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Im Überlebens-Drama "All Is Lost" von Regisseur J.C. Chandor (Margin Call - Der große Crash) spielt Robert Redford einen Mann auf hoher See, welcher mit seinem Segelboot in Not gerät, und in den Weiten des Ozeans verschollen geht.

Trailer#1
 

Joel.Barish

dank AF
Uff, vielleicht überschätze ich das, aber für mein Empfinden sind da viel zu viele SPOILER drin. Die Hälfte von dem, was da im Trailer schon zu sehen ist, hätte ich lieber noch nicht gewusst.

Davon abgesehen sieht das aber ziemlich gut aus. Habe einige recht euphorische Stimmen zum Film gehört, der ja wirklich praktisch komplett auf Redford zugeschnitten sein soll. Hat mein Interesse, der Film. Stand vorher schon auf meiner Liste, aber nun weiß ich das besser einzuordnen. (Wenn auch in mehr Details als mir lied war.)
 

Presko

Well-Known Member
Was mir gefällt, ist, dass der Film scheinbar recht dialog- bzw. monologarm ausfällt. Im Gegensatz zu Tom Hanks, dem Mann einen Ball zur Seite stellte (was ich für den Film damals aber auch ganz nett fand).
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Starker Film mit Abzügen in der B-Note.
Redford natürlich sehr gut, die Soundkulisse grandios und auch sehr schöne Kameraarbeit.
Was mir nicht so gefiel waren manche der Effektshots, hier wird das Budget sehr sichtbar und man hätte es vielleicht anders lösen können oder sogar sollen. Auch mit dem Ende bzw. Dem letzten Drittel bin ich auch noch zwiespältig. Auch hatte ich manchmal das Gefühl,dass man vielleicht die Spannungsschraube etwas mehr hätte anziehen können.

Auf jedenfall aber eine Empfehlung. ..kommt ja erst am 9.Januar rauds deswegen nicht mehr in der Topliste für dieses Jahr,aber wäre vielleicht noch ein Kandidat dafür geworden.
 

Joel.Barish

dank AF
Habe den Film gestern gesehen und würde im Groben und Ganzen zustimmen. Es ist "Gravity" auf hoher See oder wirklich Schiffbruch ohne Tiger. Der Film wirkt aber zuweilen auch so realistisch bzw. ist bemüht, sich so zu geben, dass man erneut dazu gezwungen ist, mit recht großem Aufwand Logikfragen zu unterdrücken. Spätestens wenn es um Leuchtfackeln und Methoden der Ortung geht. Das Minumum an Charakterhintergrund, das wir in der recht vagen (oder vielfach deutbaren) Anfangsszene erfahren, die mal wieder ein Blick voraus ist, gibt uns zumindest genug mit auf den Weg, dass man sich glaubwürdige Theorien zusammenbastelt kann, warum "Our Man" Redford unterwegs ist.

Der Film mit seiner lange sehr technischen Minimalhandlung zeigt aber auch, wie genial "Gravity" eigentlich war. "Gravity" wurde ja belächelt, weil die Geschichte und die Figuren angeblich dünn waren. Waren sie aber nicht. Das hier ist dünn, obwohl es mit erwähnten vagen HIntergrunddetails und ein paar mal mehr, mal weniger subtilen Symbolen den Bedeutungshorizont erweitern will und damit ähnliche Wege wie "Gravity" geht. Spätestens beim Schlussbild zeigt sich aber, welcher Film mehr geleistet hat.
Auch habe ich Redford ein wenig anders gesehen. Aus seinem Gesicht können wir eine Menge herauslesen, aber sein Alter machte er fast immer deutlich. Vielleicht nicht im Wasser, wo er recht fit schien, aber die Bewegungen auf dem Boot, wenn er den Ausstieg öffnet, die Pumpe betätigt oder sich einfach vorwärtsbewegt, da merkt man die Last von vielen Jahren und vielen Erlebnissen auf seinen Schultern, in seinen Armen und Beinen. Und das war sicherlich auch Absicht, macht es die Figur doch noch ein Stück lebendiger und passt gut zur vorgelesenen Nachricht der Einstiegsszene.

Würde 7-7,5/10 geben.
 

Woodstock

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Das Fazit vom Kollegen Herbst finde ich etwas dürftig. Ein weiterer Film der auf dem Meer spielt. Gravity ist auch nur ein weiterer Film der im All spielt. Der Medicus war auch ein weiterer Film der an Land spielt. :unsure:

Die restliche Kritik gefällt mir aber.
 

squaaaler

New Member
Nein, nein, nein. Hell no. (leichte spoiler)

Ich habe den Film in der Sneak gesehen und ich gehe gerne in die Sneak, weil ich immer wieder Filme sehe, für die ich sonst kein Geld im Kino lassen würde. Das hat mir schon positive Überraschungen mit "the Iron lady" eingebracht und ein schmunzeln wenn "escape plan" kam. Und ich schaue mir gerne Filme an, die neues Versuchen und nicht aus Hollywood kommen, das tue ich wirklich.

Aber "All ist Lost" war einfach nur schwach, und ich verstehe in keinster Weise wie dieser Film "oscarverdächtig" sein könnte.

das fängt schon damit an, dass man absolut nichts über den protagonisten erfährt und damit meine ich nichts. nicht warum er auf hoher see ist, welche hintergründe er hat, ob er familie hat, geschieden ist, jemanden verloren hat, auf einer selbstfindungsreise ist oder sonst etwas. woher der container kommt ist eine frage für sich, daran störe ich mich aber wenig. aber mir einen x-beliebigen charakter zu zeigen ohne information, da fällt es mir wirklich schwer mir eine meinung darüber zu machen, ob sein schicksal das vielleicht verdient hat oder nicht. es kommt einfach keine emotionale bindung auf.

jetzt kann man natürlich argumentieren, dass das gerade das schöne daran ist. dass mann unendlichen interpretationsfreiraum hat aber wirklich: nichts an ihm hat in mir eine regung gezeigt, ob ich jetzt möchte, dass er das schafft oder nicht. es war mir egal, weil ich nichts über ihn wusste und daher ist es mir sichtlich schwer gefallen den film ernst zu nehmen.

weiter störe ich mich sehr stark an fehlenden emotionen vom charakter selbst, denn so ruhig wie er das hier spielt ist einfach total unglaubwürdig. meinetwegen ist er ein besinnter mensch und ihm ist bewusst, dass panik oder aufregung ihm nicht helfen. aber bitte: nach dem zweiten leuchtfeuer (mitten in der nacht) entrinnt ihm wirklich nur ein lautes "f*ck" ? beim besten willen nicht. die fehlenden monologe tragen nur dazu bei, dass man sich nicht mit dem charakter identifizieren kann. nimmt er das ernst, nimmt er es mit humor, ist er zynisch, was auch immer. aus seinem veralterten gesicht gibt es auch nicht sonderlich viel zu erkennen.

von manchen logikfehlern gar nicht erst zu sprechen. wenn man schon versucht dieses szenarion realitätsnah zu gestalten, dann auch bitte, dass ein schiff mitten in der nacht zumindest mal scheinwerfer anmacht, um wenigstens zu schauen woher das leuchtfeuer hätte kommen können. man muss keine seefahrer ausbildung haben, um zu verstehen, dass so etwas nicht einfach so gezündet wird.

technisch war der film okay, den soundtrack fande ich jetzt auch nicht bombastisch, aber ganz gut. aber über eine 6/10 geht dieser film nicht, persönlich eher eine 5/10, da mich das ende mehr als nur aufgeregt hat, wenn man in betracht zieht was davor alles (unlogischerweise) passiert ist.

da "gravity" so gerne als vergleich genommen wird, kann ich sagen, dass ich bei gravity so gut wie immer total angespannt mit meinem körper, weil ich mit den charakteren mitgefühlt habe und ich nicht sehen wollte, dass ihnen das passiert was ich ihnen nicht wünsche. das hat den film für mich so stark gemacht, weil er nicht nur räumlich, sondern auch emotional gefesselt hat. die story war vielleicht dünn, aber ich wusste schon ziemlich schnell, ob ich die charaktere mag oder nicht. nach den 106 minuten die mir robert redford's charakter genommen hat, wollte ich nur noch dass er stirbt. nicht weil er etwas böses getan hat, sondern einfach weil er meine zeit vergedeutet hat.

btw: nachdem ich gesehen habe wie hoch dieser film gelobt wird habe ich mir damals die mühe gemacht und viele rezensionen gelesen. das witzige dabei ist, dass viele dieser quotes im trailer oft aus den schlechtesten kritiken kommen, wo der film auch nur durchschnittlich mit 55% oder weniger bewertet wird. so viel dazu.

ich schreibe selten hier, da ich generell mit den kritiken auf der seite hier übereinstimme zu großen teilen. aber als ich diese kritik gerade gelesen habe, war das für mich absolut falsch. ich respektiere die meinung und die kritik, aber aus den oben genannten punkten sehe ich das absolut nicht so.

in diesem sinne.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Ich sehe das ähnlich-, auch argumentatorisch, wie der Schreiber über mir und vergebe mit jeder Menge Redford-Bonus noch:

5/10 Punkten​

Für mich die erste, große Enttäuschung des noch jungen Kinojahres. Am Donnerstag geht's dann in 'Wolf Of Wall Street' und '12 Years A Slave', die dieses Anti-Kinoerlebnis mit hoher Wahrscheinlichkeit vergessen machen...obwohl...das hat bereits der Irish-Pub Besuch im Anschluss geschafft...
 

Revolvermann

Well-Known Member
Dr.WalterJenning schrieb:
Am Donnerstag geht's dann in 'Wolf Of Wall Street' und '12 Years A Slave', die dieses Anti-Kinoerlebnis mit hoher Wahrscheinlichkeit vergessen machen...obwohl...das hat bereits der Irish-Pub Besuch im Anschluss geschafft...
Getreu dem Motto "All is Lost" :biggrin:
 

Rebell

Well-Known Member
Dr.WalterJenning schrieb:
5/10 Punkten​

Für mich die erste, große Enttäuschung des noch jungen Kinojahres. Am Donnerstag geht's dann in 'Wolf Of Wall Street' und '12 Years A Slave'...
Danke. Nach den ersten Wertungen war ich am überlegen. Aber wenn du sagst der ist nit so dann vertrau ich eher meinen Bauchgefühl zum "Nein" denn ich habe. "WoWS" interessiert mich max. erst in der BD Auswertung aber bei "12 Years" freue ich mich auf deine Wertung.


Revolvermann schrieb:
Getreu dem Motto "All is Lost"
:thumbsup:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
squaaaler schrieb:
das fängt schon damit an, dass man absolut nichts über den protagonisten erfährt und damit meine ich nichts. nicht warum er auf hoher see ist, welche hintergründe er hat, ob er familie hat, geschieden ist, jemanden verloren hat, auf einer selbstfindungsreise ist oder sonst etwas.

Und man muss auch nichts über ihn wissen. Die Geschichte funktioniert auch so. Wenn ich nichts über eine Figur weiß und sie im Verlauf einer Handlung nichts negatives macht, sehe ich die Figur erstmal positiv und bin entweder für sie oder ihr gegenüber neutral. In beiden Fällen bin für ein Überleben der Figur.

squaaaler schrieb:
weiter störe ich mich sehr stark an fehlenden emotionen vom charakter selbst, denn so ruhig wie er das hier spielt ist einfach total unglaubwürdig. meinetwegen ist er ein besinnter mensch und ihm ist bewusst, dass panik oder aufregung ihm nicht helfen. aber bitte: nach dem zweiten leuchtfeuer (mitten in der nacht) entrinnt ihm wirklich nur ein lautes "f*ck" ? beim besten willen nicht. die fehlenden monologe tragen nur dazu bei, dass man sich nicht mit dem charakter identifizieren kann. nimmt er das ernst, nimmt er es mit humor, ist er zynisch, was auch immer. aus seinem veralterten gesicht gibt es auch nicht sonderlich viel zu erkennen.

Ich denke schon, dass man merken kann, dass er es ernst nimmt. Und nicht jeder zeigt Gefühle - sei es Trauer, sei es Wut, sei es Verzweiflung - auf die gleiche Weise. Während einer anfängt rumzubrüllen, verfällt ein anderr eben in Lethargie.

squaaaler schrieb:
von manchen logikfehlern gar nicht erst zu sprechen. wenn man schon versucht dieses szenarion realitätsnah zu gestalten, dann auch bitte, dass ein schiff mitten in der nacht zumindest mal scheinwerfer anmacht, um wenigstens zu schauen woher das leuchtfeuer hätte kommen können. man muss keine seefahrer ausbildung haben, um zu verstehen, dass so etwas nicht einfach so gezündet wird.
Mal drüber nachgedacht, dass die Leuchtfeuer schlicht nicht gesehen wurden? Immerhin hat er sie dem Schiff ja nicht gerade vor den Bug geschossen, da es ja schon halb an ihm vorbei war.


Alles in allem hat mir der Film in seiner sehr ruhigen Art sehr gut gefallen. Sicher wäre es interessant gewesen zu sehen, wie der Protagonist Selbstgespräche führt, wie er hektisch wird, vor Wut und Verzweiflung rumschreit; um sich schlägt oder ähnliches. Andererseits hatten wir das schon mal in Cast Away. Insofern ganz schön, hier eine ruhigere Version zu sehen.

Gravity war natürlich intensiver, was zumindst für mich aber auch daran liegt, dass das All einfach nochmal ein tödlicherer Ort als das Meer ist.

Ich vergebe mal 8/10 Container.
 
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