Oi. Der Trailer ist wohl das beste Beispiel dafür, wie der Glücksgriff von den Guardians das MCU deutlich beeinflusst hat.
Mehr oder weniger gut, will ich mal sagen.
Ragnarok, der Weltenuntergang ist jetzt nichts, worüber man happy sein sollte und trotzdem wird einem die Sache wieder mit einer Leichtigkeit und Spaß präsentiert.
Was mich jetzt wieder stört ist dieser unübersehbare Einfluss von Guardians, der absichtlich(!) sonstwo in der Galaxis spielen sollte, damit er anders sein kann und das ausleben darf.
Der kleine Crossover zwischen den Asgen und dem Collector aus dem ersten Teil zeigt eben dass die Seite des Universums nicht unbekannt ist und das war die Verbindung zum bisherigen MCU (sowie Thanos und die Steine).
Jetzt, da man Thor 3 so sehr daran orientiert, nimmt man dem ersten Guardians quasi das was ihn von den anderen Filmen hervorgehoben hat, was das meiner Meinung nach positive an dem Film war, und kopiert es auf die neuen Einträge um (stumpf) auf dem Erfolg des bunten Stils zu reiten.
Ist von daher verständlich, da man damit mehr Leute ins Kino zieht, die Thor 2 bspw. blöd fanden, weil der deutlich eckiger und kantiger war (was mir im Nachhinein wieder mehr gefällt. Komischerweise war das beim ersten Thor auch der Fall, dass der bei mir einige Zeit gebraucht hat), aber Guardians gefeiert haben, weil der locker, lustig und bunt war.
Zudem der Hulk, der in Civil War von einigen schmerzlich vermisst worden ist und jetzt mit großem Tamtam wieder präsentiert wird.
Selber Zweck wie bei dem Guardians-Stil: Publikum bei der Stange halten und dafür Innovation und kreativen Freiraum verkleinern.
Das Problem was ich habe ist, dass dadurch die Filme nicht mehr nur von der großen Infinity War Rahmenhandlung bestimmt werden, sondern jetzt auch noch von einem kreativen Standpunkt aus, der jetzt mehr denn je festgelegt worden ist und an dem sich die kommenden Filme zu orientieren haben. Ich wette, dass Thor Ragnarok ohne Guardians deutlich anders ausgesehen hätte.
Und das einzige was dem MCU jetzt noch bleibt ist einfacher Austausch von Bausteinen. Und hier wirds knifflig, denn allmählich sind alle Kombinationen ausgeschöpft.
Das ist es, was ich mit ermüdend finde, wenn ich die neuen MCU Filmen anschaue.
Man hat viele der Kombination bereits gesehen oder sie sind dann so minimal, dass es kein Interesse mehr weckt, weil es in einem der vorherigen Teile bereits gesehen worden ist.
Aber die Einspielergebnisse sagen deutlich, dass der minimale Austausch der Elemente mehr als ausreicht, um das Publikum zum jubeln zu bringen und "wieder die Milliarde" zu knacken.
Genau das spricht aber wieder für Marvel, eben keine großen Schritte zu gehen um etwas "anderes" zu präsentieren und damit ein Risiko einzugehen, den Gewinn zu minimieren.
Bei den Guardians hat es geklappt, und dass man es jetzt so schnell und so massiv bei anderen Filmen nutzt ist einfach wieder schade.