Supernatural S09E01 - I Think I’m Gonna Like It Here

Clive77

Serial Watcher
Mit der Folge “I Think I’m Gonna Like It Here” startet die US-Serie “Supernatural” in die neunte Staffel. Die Nachwehen des letzten Finales stecken den Winchesters schwer in den Gliedern. Der Zuschauer darf sich über zahlreiche Gastauftritte freuen.

The Road so far
Sam (Jared Padalecki) hat die Tore der Hölle in „Sacrifice“ nicht verschlossen, nachdem Dean (Jensen Ackles) und er erfahren haben, dass ihn die letzte Prüfung dafür das Leben kosten würde. Aber sein Zustand war zu dem Zeitpunkt schon nicht der beste und nach einer kurzen Einführung steht fest: Sam liegt im Koma und wird vermutlich sterben. Also war der Tod für Sam so oder so unausweichlich?
Castiel (Misha Collins) muss sich währenddessen damit zurechtfinden, dass er nun menschlich geworden ist. Metatron (Curtis Armstrong) hat ihn hinters Licht geführt und die Engel wurden aus dem Himmel verbannt. Ohne sein „Grace“ ist Castiel machtlos und die meisten seiner (früheren) Artgenossen sind nicht gut auf ihn zu sprechen.
Und Crowley (Mark Sheppard)? Abgesehen davon, dass er momentan im Kofferraum steckt („I got the King of Hell in my trunk.“), bleibt noch abzuwarten, wie sehr sich das angefangene Ritual auf sein dämonenhaftes Wesen ausgewirkt hat.

There’s Always a Way
Mal wieder steht es um Sam nicht gut. Die Prämisse ist alles andere als neu und für den Zuschauer stellt sich nur die Frage, wie - und nicht ob - Sam erneut gerettet wird. In der realen Welt liegt es dabei an Dean, himmlische Unterstützung anzufordern und den richtigen Weg zu finden, Sam wieder auf die Beine zu helfen. In Sams Gedankenwelt spielt sich zur gleichen Zeit ein anderer Kampf ab: Bobby (Jim Beaver) und Dean spiegeln dabei zwei Seiten seiner Persönlichkeit wieder. Die eine (Dean) will kämpfen, hat aber keinen Plan wie. Die andere (Bobby) versucht, Sam davon zu überzeugen, doch endlich vom Leben loszulassen - schließlich hat er bereits genug getan - und in den verdienten Ruhestand des Jenseits überzugehen. Apropos Jenseits, Death (Julian Richings) persönlich schaut als Reaper vorbei, um Sam mitzunehmen.
Der Ausgang des inneren Konflikts, den Sam dabei durchmacht, lässt sich durchaus nachvollziehen und es ist mal was neues, dass einer der Winchesters sich nicht mehr ans Leben klammert. Dass Death ihm verspricht, der Tod sei dieses Mal endgültig, kann schon einen kleinen Kloß im Hals des Zuschauers erzeugen. Aber halt, wie würde die Serie weitergehen, wenn Sam nicht mehr - oder nur als Geist - dabei wäre? Das geht doch nicht. Außerdem gibt es noch die reale Welt, in der Dean am Ende doch einen Weg findet und Sam überzeugen kann, nicht mit dem Pizza-Liebhaber mitzugehen. Also weiter wie bisher?
Die kurzen Auftritte von Bobby als Mentor und von Death, der Sam sogar ein Kompliment gibt, haben sich jedenfalls bezahlt gemacht - eine der schönen Sachen an der Serie ist eben, dass grundsätzlich immer mal wieder ein alter Bekannter vorbeischauen kann (in welcher Form auch immer).

Himmlische Freunde?
Deans Stoßgebet an Castiel bleibt unbeantwortet, daher sendet er seinen Hilferuf gleich an die gesamte (ehemalige) himmlische Belegschaft. Was darauf folgt, ist eine Massenbewegung unter den gefallenen Engeln, die sein Gebet gehört haben. Dummerweise sind die meisten davon aber hinter der Ursache der Verbannung her, die sie in Castiel sehen - bekannterweise ein guter Freund der Winchesters. Einzig Ezekiel (Tahmoh Penikett) hat als treuer Anhänger Castiels andere Motive und will Dean helfen.
Der Weg der neuen Staffel dürfte bereits hiermit gelegt sein: Der Kampf mit den Engeln rückt in den Vordergrund und es lässt sich erahnen, dass es für die Brüder nicht einfach wird, sich gegen die neuen irdischen Mitbewohner zu behaupten. Ezekiel sammelt gleich bei seinem ersten Auftritt Sympathiepunkte und wäre eine gute Bereicherung der Men of Letters. Da er Sam am Ende rettet, indem er von ihm Besitz ergreift, ist allerdings fraglich, ob der gleiche Darsteller weiterhin an Bord bleiben wird.
Etwa ausgelutscht wirkt dabei, dass Dean seinem Bruder nichts von der Rettung durch Ezekiel erzählt. Wie oft haben Sam und Dean sich nun schon versprochen, immer ehrlich mit einander zu sein? Sicher, es bestünde die Gefahr, dass Sam sich gegen seinen neuen körperlichen Mitbewohner zur Wehr setzt - aber irgendeine Ausrede gibt es immer, mit der sich die beiden gegenseitig was verschweigen. Und nach den acht vorherigen Staffeln sollte eigentlich klar sein, dass daraus nichts Gutes hervorgehen kann sondern nur wieder neue Konflikte heraufbeschworen werden. Es wäre jedenfalls schön, zur Abwechslung mal eine Staffel zu sehen, in der die beiden vor einander keine Geheimnisse haben.

Life without Grace
Castiel dabei zu beobachten, wie er mit seiner Menschlichkeit zurechtkommt, wird wohl niemals langweilig werden. Waren es in vorherigen Staffeln vor allem menschliche Sitten und Gebräuche, wird er sich nun mit seinen eigenen menschlichen Bedürfnissen auseinander setzen müssen - ohne es zunächst zu ahnen. Egal, was er gerade anstellt - ob eine aufgeschürfte Hand, Durst oder die Bedienung einer Waschmaschine zu ergründen - es macht einfach Spaß, ihm dabei zuzusehen.
Mit Hael (Grace Phipps - passender Vorname) bekommt er dabei für kurze Zeit einen scheinbar guten Engel zur Seite gestellt und gerät dadurch in ein Dilemma, was er nur durch ihren Tod lösen kann. Die Lage, in der sich Castiel befindet, bietet auf jeden Fall Potenzial zur Weiterentwicklung der Figur und passend dazu sehen wir ihn am Ende auch in neuer Kleidung, die schon auf eine grundlegende Veränderung hinweist.
Von Dean wurde Castiel ins Hauptquartier der Men of Letters bestellt. Da Misha Collins diese Staffel als Hauptdarsteller dabei ist, darf man gespannt sein, wie seine Rolle in der weiteren Geschichte (abseits der humoristischen Elemente) ausgelegt sein wird.

Was wird noch kommen?
Wo Crowley steckt, wissen wir bereits. In Zukunft kann außerdem mit Kevin (Osric Chau) gerechnet werden, dem im Auftakt noch kein Auftritt vergönnt war. Außerdem wurde Felicia Day als Charlie bereits angekündigt und es gilt noch zu klären, wohin es Garth (DJ Qualls) verschlagen hat. Nicht vergessen sollten wir außerdem die Dämonen, allen voran Abaddon (Alaina Huffman), die ebenfalls angekündigt wurde.
Zu tun haben die Winchesters jedenfalls genug und die Nachfolgen von Sams Prüfungen dürften vorerst beseitigt sein, auch wenn die Art und Weise, wie das bewerkstelligt wurde, sicher noch konfliktreich zwischen den Brüdern thematisiert wird.

Fazit: Als Auftakt war die Folge sicher in Ordnung und nach der (langen) Sommerpause ist es schön, endlich wieder Supernatural auf dem Bildschirm zu haben. In Bezug auf Sam war der Ausgang der Folge allerdings vorhersehbar, auch wenn Jeremy Carver immer wieder neue Dinge ins Spiel bringt oder zumindest ein neues Gewand um den drohenden Tod seiner Figuren legt. Im Vergleich zum achten Staffelauftakt hinkt „I Think I’m Gonna Like It Here“ allerdings etwas hinterher.

7,5/10 Anschnallgurte
 

Woodstock

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Das ganze "mit Sam stimmt was nicht Getue" ist auch so langsam ein alter Hut. Findet ihr nicht?
 

Clive77

Serial Watcher
Definitiv. Einerseits gehört das zwar irgendwie dazu, andererseits geht es mir auch langsam auf den Sack. Wahrscheinlich ist zum Ende der Staffel Dean wieder an der Reihe... :ugly:
 

Sesqua

Lebt noch
Toller Auftakt in die Season. Das die Angel nun auf der Erde sowas gefällt.
Der Humor is auch wieder da.
Ein paar mal musst ich echt lachen. Die Comebacks von den gaststars. Auch Klasse.
Die ersten 30 min war auch die Sam Situation sehr nice. Aber sobald er den besessenen Engel spielt. -.- nicht so gut.

Castiel hat auch seinen Momente :smile:
 
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