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Bisher vielleicht ein wenig untergegangen:
Die BBC bringt eine dreiteilige Mini-Serie namens "The Escape Artist" aus der Feder von David Wolstencroft und mit dem Regisseur Brian Welsh. Neben David Tennant sind in weiteren Rollen Toby Kebbell („Black Mirror“), Ashley Jensen („Ugly Betty“) und Sophie Okonedo („Sinbad“) zu sehen. „The Escape Artist“ soll noch dieses Jahr beim britischen Sender BBC One auf Sendung gehen.
In „The Escape Artist“ spielt Tennant den englischen Strafverteidiger Will Burton, der noch nie bezwungen den Gerichtssaal verlassen musste. Der erfolgreich erzielte Freispruch eines vermeintlichen Mörders könnte ihm jedoch letztendlich zum Verhängnis werden.
Das Start-Datum ist zwar noch nicht bekannt, aber es gibt bereits einen Trailer.
Eindruck vom ersten Teil (kleinere Spoiler inbegriffen): Gut gemacht, keine Frage. Ich bin kein großer Fan von Anwalt-Serien, aber hier kann man gut eine Ausnahme machen. Aus der Thread-Eröffnung ist bereits bekannt, worum es in der Mini-Serie geht: Will Burton (David Tennant) ist ein junger Strafverteidiger, der bisher noch keinen Fall verloren hat. Aber er ist nicht nur in seinem Beruf zielstrebig und nahezu perfekt. In der ersten Episode bekommen wir einen guten Blick auf seine Familie - Frau und Kind - und wie wohlhabend die Burtons sind. Der Beste im Beruf, ein guter Ehemann und Vater - für meinen Geschmack etwas zu viel Perfektion, auch wenn Will den heimischen Geschirrspüler nicht bedienen kann. Beruflich hat er eine Konkurrentin, die er gleich im Auftakt ausstechen kann - dabei wird schon gleich zu Beginn sehr deutlich darauf hingewiesen, welche Bedeutung ihr zu Teil werden wird.
Sein aktueller Fall betrifft Liam Foyle (Toby Kebbell), der eines abscheulichen Mordes angeklagt wird und Will als Strafverteidiger bekommt. Gleich zu Beginn wird Foyle im Licht eines Psychopathen dargestellt, wobei man als Zuschauer aber nicht sicher sein kann, ob er wirklich schuldig oder unschuldig ist. Wie schon in der Thread-Eröffnung bekannt gegeben, gelingt es Will, seinen Klienten aufgrund von technischen Details frei zu bekommen. An dieser Stelle sollte man sich merken: Eine ausgestreckte Hand sollte man immer schütteln, auch wenn man weiß, dass es sich bei der Person um einen vermeintlichen Serienkiller/Psychopathen handelt. Dass Will die Hand seines Klienten nach dem gewonnen Fall nicht schüttelt, wird ihm zum Verhängnis. Was dann folgt, ist ein heftiger Schlag in die Magengrube für den Zuschauer, wobei man sich aber auch ein wenig vor die Stirn klatschen muss, wie es dazu kommt. Weiteres in Spoiler-Tags:
Foyle ist tatsächlich schuldig gewesen und nimmt es Will krumm, dass der ihm nicht die Hand geschüttelt hat. Nachdem er zunächst Wills Frau nur erschreckt - die Burtons haben ein kleines Anwesen außerhalb der Stadt, wo sie sich öfter aufhalten - wird sie kurz darauf ähnlich grausam ermordet von Will aufgefunden, wie Foyles erstes Mordopfer. An der Stelle fragt man sich, weshalb sie mit ihrem Sohn überhaupt noch einmal alleine zum Anwesen gefahren ist. Und um den Schlag in die Magengrube des Zuschauers noch härter zu gestalten, hat sie kurz vorher noch entdeckt, dass sie schwanger ist.
Ein anderer Kritikpunkt wäre, dass Wills Konkurrentin Maggie (Sophie Okonedo) nun die Verteidigung von Foyle übernimmt, der von Will am Tatort gesehen und verhaftet wurde. Eben sehen wir Maggie und Kate (Wills Frau) noch auf einer Dinner-Party und nun verteidigt sie den Mörder von Kate? Konkurrenzdenken hin oder her, das ist etwas zuviel des Guten.
Aber abgesehen von den (kleineren) Makeln ist die Serie einen Blick wert. Tennant gibt eine sehr gute Leistung ab und auch die anderen Figuren können überzeugen - extra erwähnen sollte man an dieser Stelle noch Toby Kebbell, der seiner Figur Foyle genau die Ausstrahlung verleiht, die nötig ist, um dem Zuschauer eine Gänsehaut zu bescheren. Ähnlich wie "Broadchurch" ist die Geschichte ziemlich harter Tobak, auch wenn "Broadchurch" drehbuchtechnisch besser bei mir abschneidet. Ich bleibe jedenfalls auch bei den anderen beiden Teilen dabei.
Bin schon gespannt was du zum zweiten teil schreibst und zum Abschluss so weiß ich dann was wqr und muss es nicht extra ansehen
Tennant reizt zwar um einzuschalten aber der Plot ist einfach nicht meiner. Vielleicht wenn ich mal ganh viel langeweile hab schau ich mir die Miniserie mal an.
Zweite Folge: So lala. Man merkt schon, in welche Richtung die Handlung gehen soll und Überraschungen gibt es nicht wirklich. Alles ist solide gemacht und gut umgesetzt, trotzdem wirkt es wie eine Füllfolge - und das ist nicht gut, zumal nächste Woche ein Abschluss erfolgen soll. Der Einblick hinter die Gerichtsverhandlungen weiß weiterhin zu punkten und auch Tennant macht einen guten Job, genauso wie seine Serien-Konkurrentin. Aber Wolstencroft versteht es leider nicht, die Sache spannend zu inszenieren - jeder, der schon mal eine Anwalts-Serie verfolgt hat, wird bei der aktuellen Folge nur müde gähnen. Die Zeichen wurden bereits beim Auftakt gesetzt, was diese Woche folgte war lediglich notwendig und vorhersehbar. Gutes Drama sieht anders aus.
Dritte und letzte Folge: Joa, das kam alles ziemlich unerwartet. Aber nicht unbedingt, weil das Drehbuch so ausgefeilt daher kommt. Der Auftakt war wenig überraschend und vorhersehbar, auch wenn es dem Zuschauer einiges an Kopfschütteln beschert im Hinblick darauf wie "einfach" handfeste Beweise von Anwälten zunichte gemacht werden können (man fragt sich ernsthaft, ob das in der Realität wohl auch funktioniert - ein technisches Detail liefert eine Vermutung zur Unbrauchbarkeit z.B. eines DNA-Tests und schwupps, ist der Beweis vom Tisch). Mehr zur Folge im Spoiler (Zusammenfassung der Folge):
Mit anderen Worten: Der Mörder kommt ein zweites Mal frei und Will kann das nicht verhindern. Was also tun? Aufgeben? Nein. Er schmiedet einen Plan, von dem der Zuschauer zunächst nicht viel mitbekommt - nur eben, dass der Strafverteidiger dazu einen seiner ehemaligen Klienten kontaktiert. Scheinbar zufällig trifft er dann in einem schottischen Pub (er hat ein Job-Interview in der Nähe, will scheinbar aus London wegziehen) auf Liam Foyle, der eine Hütte in der Nähe hat. Will folgt Liam zur Hütte, stellt ihn zur Rede und versucht heimlich, ein Geständnis für den Mord an seiner Frau zu bekommen. Liam durchschaut die Sache, wird handgreiflich und Will ritzt ihn mit einem Messer, was eine starke allergische Reaktion bei Liam hervorruft. Anschließend probiert er alles, um Liam das Leben zu retten - aber zwecklos. Stattdessen wird er verhaftet und in Schottland des Mordes angeklagt. Er verteidigt sich selbst und hat - wie der Titel schon sagt - Erfolg. Gegen Ende entpuppt sich, dass Will den Mord genau auf diese Weise geplant hatte (in Allergen getränktes Messer, etc.) und alles bedacht hat - der perfekte Mord also.
Dass so viele hanebüchene Zufälle auftreten, so dass die ganze Entwicklung in der letzten Folge recht lächerlich wirkt, ist wohl dem Autor geschuldet. An den schauspielerischen Leistungen der Darsteller (vor allem Tenannt, Kebell und Okonedo) lässt sich jedenfalls kaum was aussetzen und auch wenn man ahnt, wie die Serie enden wird (dazu muss man nur den Titel lesen), ist man doch irgendwie am Bildschirm gefesselt und möchte wissen, ob man richtig liegt.
Insgesamt durchaus einen Blick wert, wenn auch leider mit einigen Macken, die vor allem in der dritten Folge bitter schmecken. 6/10 Entfesselungskünstler.
Edit: Huch, da hat aber jemand den Thread aufgeräumt - sieht ja wieder ordentlich aus hier.
VOX wird die dreiteilige Miniserie im März unter dem deutschen Titel "Der Anwalt des Teufels" ins Programm aufnehmen. Und zwar am Samstag, den 15. März 2014. Dabei werden ab 20:15 Uhr alle drei Folgen am Stück gezeigt.