Top of the Lake S1 + S2: China Girl ~ Elisabeth Moss

Clive77

Serial Watcher
Hmm, hab' mir jetzt zwei Folgen angesehen. Lässt mich irgendwie kalt, was vor allem an der recht zähen Erzählweise liegt. Abgesehen davon gibt es kaum Figuren, die mich mitreißen würden. Auf der männlichen Seite gibt es fast ausschließlich nur Arschlöcher, egal ob man nun die heimischen "Rednecks" oder die Cops nimmt. Auf weiblicher Seite gibt es das "Hippie"-Camp, wo es mir noch schwerer fällt, irgendeiner Figur was abzugewinnen. Bleibt eigentlich nur die Protagonistin, die scheinbar ganz alleine den Fall lösen muss und das ist mir zu wenig, um am Ball zu bleiben.
Sollte ich einen Vergleich zu einer anderen Serie ziehen, würde mir Broadchurch einfallen. Aber dort fand ich die Charaktere bei weitem glaubwürdiger und interessanter. Hier hat man fast ausschließlich nur Figuren, die von vornherein sehr komisch (auf die nicht-witzige Weise) sind. Ist irgendwie nicht mein Ding.
 
A

AlecEmpire

Guest
Habe die letzten drei Folgen immer noch nicht gesehen, muss mal schauen ob man das irgendwo nacholen kann.
Atmosphäre, die Landschaft und die ziemlich unorthodoxen Charaktere machen für mich diese Serie aus. Kann man in der Art sicher nicht Breaking Bad like über 5 Staffel hinweg ziehen, aber für die 6 Folgen passt es - finde ich.
 

Clive77

Serial Watcher
@Alec: Klick. :wink:
Ich wollte mit dem obigen Kommentar auch nicht sagen, dass die Serie schlecht ist. Mir fehlen halt einfach neben den ganzen unorthodoxen Figuren die "normalen", in die ich mich halbwegs hineinversetzen kann. Gerade bei einer Krimi-Serie ist das eine Grundvorraussetzung, die mir bei Top of the Lake fehlt.
Elizabeth Moss hat sich übrigens letzte Nacht einen Golden Globe für ihre Rolle geholt.

Aber wenn Dir Top of the Lake gefällt, solltest Du auch mal bei Broadchurch reinschauen. Die Stimmung ist dort recht ähnlich und was Landschaftsaufnahmen angeht, gibt es dort auch einige schöne Bilder (ist zwar nicht Neuseeland, aber trotzdem beeindruckend). Und mit 8 Episoden wird da auch nicht zu viel gestreckt.
 
A

AlecEmpire

Guest
Danke für den Tipp, werde ich mir mal zu Gemüte führen!
Fand die Naturaufnahmen sehr natürlich und zwischen den ganzen verdrehten Charakteren, auch schön mystisch.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Nachdem ich mir neulich The Returned angesehen hab, las ich in vielen Kritiken zur Serie, dass Top of the Lake von Jane Campion (Das Piano) sehr ähnlich ausfalle. Elizabeth Moss mag ich schon seit Mad Men und da es lediglich 7 Folgen sind, ist die rasch geschaut. Done. Im direkten Duell fand ich The Returned offen gesagt besser, wenngleich TOTL doch einiges zu bieten hat.

Da hier noch nichts zur Synopsis steht: es geht um eine unwirsche Hinterwäldlergegend in Neuseeland, in der eine Polizistin mit schlimmer Vergangenheit ein verschwundenes Mädchen sucht. Die heißt Tui, ist 12 und... schwanger. Drei Parteien könnten mit der Schwangerschaft und ihrem Verschwinden zu tun haben: die dominanten Lokalpolizisten, die keinen Bock auf die nervige Ermittlerin haben (angeführt von Faramir David Wenham), ein Hillbilly-Drogenbaron (Peter Mullan) und seine abgefuckten Söhne, die alle wie Vergewaltiger aussehen und eine mysteriöse Ausreißerin (Holly Hunter), die auf einer Wiese einen Erholungsort für misshandelte Frauen eröffnet hat.

Wie The Returned ist es eine wie Alec schon schrieb stille, melancholische Serie. Trotz des Ermittlungshakens geht es auch kaum um tatsächliche Ermittlung oder typisches Procedural. Es konzentriert sich auf Dramenaspekte, denn die junge Ermittlerin sieht sich beim Besuch alter Bekannte und Orte an die Schrecken ihrer Jugend erinnert. In zumindest jeder zweiten Folge gibt es eine neue Offenbarung, die überrascht und man wird lange im Dunklen gehalten, was mit Tui passiert ist und wer der Vater ihres Kindes war/ist. Meiner Meinung nach schon sehr stimmig. Die ständigen Außenaufnahmen sind großartig und Moss hat sich ihren Award mit Bravour verdient. Die letzten zwei Folgen haben die größten Twists und die sitzen dann auch. :blink: Die lassen dann auch rückblickend einiges erklären. Bisschen unorthodox vom Erzähltempo mit einem auffallend starken Feminismus-Einschlag und eine der Wendungen zum Schluss ist deplatziert 0815-Hollywood, aber all in gelungen. :top:

Anschauen, wenn man The Returned mochte. Wenn man beides nicht kennt, erst Returned schauen.
 
A

AlecEmpire

Guest
Habe mir nun auch auch die übrigen drei Teile angeschaut und kann wirklich sagen, es lohnt sich! Der letzte Twist war wie Jay schon schrieb etwas übertrieben und erinnert etwas an Hollywood - kurzum hätte nicht sein müssen, aber das ist keine wirklich Kritik. Die Serie wirkt authentisch und sehr leidenschaftlich, streubt sich nicht davor schwierige Charaktere aufzufahren und das eine oder andere Tabu Thema zu thematiasieren. Wer sich Top of the Lake hingibt taucht für diese Zeit völlig ab, und auch wenn man auf Grund der teilweise zelebrierten Absurditäten nur bedingt mit den Charakteren leidet bzw. mitfiebert, wird man doch Teil diese Welt.
Sollen die Touristenmassen nach Albuquerque reisen, ich suche für meinen nächsten Filmlocation Tripp lieber dieses Flecken Erde, mit dem Namen Paradise in Neuseeland auf.
 

Edgecrusher

New Member
Kann meinen Vorrednern hier nur zustimmen! Lohnt sich definitiv der Miniserie mal eine Chance zu geben! Zwar konnte mich nicht jeder Charakter, jedes Verhalten und jeder Twist überzeugen, allerdings können sich die Schauspielleistungen (vor allem Elizabeth Moss und Peter Mullan) wirklich sehen lassen. Dazu noch wunderschöne Landschaftsaufnahmen und eine minimalistische, melancholische Musik.

Kann man davon ausgehen, dass Matt nun NICHT der Vater des Kindes ist, sondern Al? Den DNA-Test sieht ja eigentlich nur Al. Johnno und Robin glauben ihm halt einfach mal. Das Matt auch nicht der Vater von Johnno ist, wird gesagt, aber ist er dann auch nicht der Vater von Robin? Oder hab ich da was verpasst? :confused:
 

Joel.Barish

dank AF
Habe die erste Staffel im TV gesehen und fand das ziemlich großartig. Mehr als Charakter- und Landschaftsdrama, weniger als Krimi-Mystery. Elisabeth Moss war stark und der gesamte Schauplatz hatte eine enorm faszinierende Atmosphäre. Mehr brauche ich da eigentlich nicht, aber wenn Campion wieder dabei ist, bin ich zunächst mal offen dafür. Ich würde aber fast vorschlagen, sich nicht zu sehr an Moss festzuhalten, sondern an dem Ort.
 

Remix

Well-Known Member
Mir gefällt es. Ebenfalls mal geschaut.
Ist oftmals recht ruhig gehalten, aber wirkt nie langeweilig. Die Story geht voran, leider hatte ich selbst schon sehr früh die Vermutung, die dann auch eingetreten ist. Freue mich mehr über Twists, die ich so nicht erwartet hätte. Ist von der Aufmachung auch sicher nichts für jedermann und keine Serie, die ich eben an einem Stück verschlingen kann.

Zum alten Spoiler:
Gehe ich von aus. Verstrickt war ja die komplette Truppe, die dort auf dem Foto zu Sehen war. Daher wollte der verstorbene Bürgermeister wahrscheinlich auch abhauen. Und das Al die Ermittlungen immer wieder stören wollte, hat man ja recht offensichtlich gemerkt. Mich würde interessieren, was er mit Robin angestellt hat, als Sie in einer der Episoden (3?) mal eine kurze Zeit Knocked-Out war. Oder wieso keines der Kinder mal etwas gesagt hat? Ist ja nicht nomal, dass direkt eine Gruppe von X Personen irgendwo "einschläft".

Wem ruhigere Serien in schöner Szenerie gefallen, der kann ruhig mal einen Blick riskieren.
 

Joel.Barish

dank AF
Auch gut. Kidman und Campion kennen sich ja auch. War ohnehin überraschend, dass sich beide nicht noch einmal in Kidmans Hochphase Anfang der 2000er begegnet sind, aber Campion macht halt auch nicht so übermäßig viele Filme.
 

Joel.Barish

dank AF
Öh, ja. Direkt morgen bitte, okay?

Sieht erwartungsgemäß gut und komplex aus. Aber ich war dumm. Mir ist erst durch dieses Poster die doppelte Bedeutung des Untertitels aufgefallen, dass "China" im Englischen auch Porzellan bedeutet. #TheMoreYouKnow Ich schätze mal ich hatte zu sehr David Bowie Lieder im Ohr/Kopf.
 
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