Hail, Caesar! ~ Coen Brüder [Kritik]

McKenzie

Unchained
Revolvermann schrieb:
Bei mir ist es hingegen so das die komischen Sachen manchmal nicht ganz überzeugen. Wie z.B. beim schon genannten "Burn after Reading" oder "Ladykillers".
Fand ich auch beide unterwältigend, vor allem ersterer wirkte eher wie ein Coen-Imitat.

@Topic
Trailer gefällt mir besser als erwartet. Clooney sitzt genau in der richtigen Rolle, und das Setting mag ich.
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Gestern erstmals den Trailer gesehen. So wie es aussieht wird das wohl der nächste Film im Kino Dauert ja nicht mehr lange bis zum 18.2.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Letzte Woche noch die Berlinale eröffnet, nun bereits bundesweit in den Kinos.

Wer lässt sich die Tage noch von Joel und Ethan Coen zurück in die glorreiche Zeit der Hollywood-Studios entführen?
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Im Savoy wird er erst mit 1-2 Wochen Verspätung anlaufen. Die haben vorher nochmal auf Wunsch Zoolander 2 ins Programm genommen. Daher wird es hier so schnell nichts...:/
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Das ist ja nicht weiter schlimm, wobei ich mich frage woher die große Nachfrage nach ZOOLANDER 2 kommt, dass der weitere 2 Wochen einen Saal "blockiert".
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
TheRealNeo schrieb:
Das ist ja nicht weiter schlimm, wobei ich mich frage woher die große Nachfrage nach ZOOLANDER 2 kommt, dass der weitere 2 Wochen einen Saal "blockiert".

Weiß nicht in wie weit die Fratzenbuch Anfrage damit zu tun hat. Savoy hat ja nur einen Kinosaal Aber jemand hat auf deren Internetseite nachgefragt ob es nicht möglich wäre den aufzunehmen. Der Beitrag hat einen zweistelligen ( ich glaube 12) like bekommen. Das Savoy wollte denn noch einmal in sich gehen und schwupps war zoolander 2 im Programm
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Bereits am Donnerstag gesehen, aber bin noch zwiegespalten. Deswegen erstmal nur ein paar Gedanken.
Es ist selbstverständlich eine gelungene Hommage, aber gleichzeitig auch Dekonstruktion der großen Studio-Ära in Hollywood. Darüberhinaus ist aber der Film noch etwas inhomogen was seine weiteren Bemühungen betrifft.

Da wäre zum einen die Figur des Erzählers aus dem Off (Michael Gambon). Erweckt sie erst den Anschein, als ob man Josh Brolins Figur Eddie Mannix im Stile eines Film Noir begleiten möchte, taucht diese im restlichen Film eigentlich wieder völlig ab. Hier wären beispielsweise bissige Kommentare aus dem Off o.ä. möglich gewesen. So hängt die Idee des Erzählers etwas lose in der Luft. Überhaupt weben die Joel und Ethan Coen viele Stränge und nutzen sie für eine Art (gelungenes) Nummern-Revue, aber all das scheint im Laufe der Spielzeit zu verpuffen, wenn die eigentliche Handlung um die Kommunistengruppe in den Fokus rückt. Natürlich ist alles etwas überspitzt und auch gewollt oberflächlich. Aber da ihre Verbeugung und gleichzeitig Parodie auf das alte Hollywood auch so wunderbar funktioniert, wirkt dieser ganze Komplott ein klein wenig wie ein unnötiger Klotz. Auch er wird übertrieben und satirisch aufgearbeitet, aber am Ende ist das dann noch nichts Halbes und nichts Ganzes. Der Schwung der Inszenierung und der sichtliche Spaß der Schauspieler mit ihren Figuren kann einen aber genug mitreißen, um dem Ganzen eine Sehempfehlung zu geben.
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Tja Zoolander 2 läuft noch im Savoy morgen sogar um 14:30. Supr Aktion und bei Hail, Caeser hat noch nicht einmal der VVK begonnen. Nun muss wohl meine Kinobegleitung Anfang März für ein paar Tage in den Osten, ich krieg so gaaaaaaanz langsam das Gefühl, ich muss auf die DVD/Blu ray warten :crying:
 

narn5

Elwood Blues
Ich war gestern drinn,

ich habe alle Coen Filme gesehen und würde mich als Fan bezeichnen. Die meisten gefallen mir gut bis sehr gut.

Diesen Fand ich ehr schwach.
Die Zeitepoche fand ich interessant, die Schauspieler sind allesamt Top. Die "Till Schweiger Sprache" des Westernhelden ist Großartig, ebenso wie die Tanzeinlagen.
Als Episodenfilm hätte der Film glaube ich funktioniert. So ist er irgendwie...unfertig? Passt nicht zusammen, kein wirklicher flow? Ich weiß nicht wie ich es nennen soll. Ich habe mich zwischnrein jedenfalls gelangweilt.

Es ist kein schlechter Film, aber eben auch nicht das was ich mir erhofft habe.

6,5/10 U-booten
 

Joel.Barish

dank AF
Hm, komisch, dass hier die Stimmen bisher eher verhalten sind, denn...

BG Kritik: Hail, Caesar! (Joel)

Ich kann verstehen, wie man das als "episodisch" und/oder "unfertig" auffassen kann, aber ich fand eigentlich, dass das zum Ende hin alles sehr rund und gelungen zusammenkam. Der Kernplot des Films ist ja weniger Clooneys Entführung als vielmehr Brolins Dilemma mit seinem Job, seiner Unzufriedenheit und Selbstzweifeln, und Lockheed. Quasi "The Last Temptation of Eddie Mannix". Ich empfand es als außerordentlich gewitzt und wirklich reizvoll, wie die Brüder die Scheinwelt Hollywoods und die vermeintliche Realität dieses Films verschmelzen ließen, wie sie thematische und visuelle Parallelen setzen durch die Episoden mit Scarlett, Tatum und Alden Ehrenreich.

Ach und könnte Carter Burwell mal so langsam einen Oscar kriegen? Der Mann wird nicht ausreichend gewürdigt, hat erst dieses Jahr seine erste Nominierung. Der hat 15x mehr drauf als Giacchino. :whistling:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Und was hat Michael Giacchino mit Carter Burwell zu tun? Erstere hat wohl schon seinen Oscar, aber war bisher auch nur zweimal nominiert und nicht irgendwie in Konkurrenz zu Burwell. Da könntest du vielleicht eher ein Vergleich mit Alexandre Desplat stellen, auch wenn sich da wieder die jeweiligen Qualitäten diskutieren lassen.
 

Joel.Barish

dank AF
Giacchino hat mit Bruwell zu tun, weil beide quasi denselben Job haben. Das erscheint mir als Vergleichsgrundlage erstmal ausreichend. :confused: Und ich habe speziell ihn genommen, da ich das Gefühl habe, Giacchino erhält mehr Aufmerksamkeit, Lob und Filmpreise/Nominierungen als er verdient. (Und ja, natürlich ist das subjektiv.) Giacchino wird so häufig als Nachfolger von John Williams gesehen, als einer der aktuell besten Filmkomponisten, der sogar Leuten halbwegs bekannt ist, die sonst nicht lange über Filmmusik nachdenken. Ich mochte seine Arbeit zu "Lost" und zu manchen Pixars, aber schon da fehlte mir was und seitdem hat er sich - für mein Empfinden - nicht merklich gesteigert. Im Gegenteil. Auftritt Carter Burwell, der seit Jahrzehnten sensationelle Arbeit für die Coens abliefert, den aber keine Sau kennt und der erst jetzt (!) zum ersten Mal für einen Oscar nominiert ist. Jetzt mit dem Doppelschlag Carol und Caesar (und weil ich einige Coens in den letzten Wochen nochmal aufgefrischt habe) wurde mir halt mal wieder bewusst, wie großartig Burwell ist und dass er in einer gerechten Filmwelt eigentlich mindestens den Status von Giacchino (oder von mir aus Desplat*) haben sollte.

*Desplat ist sicherlich omnipräsent und das geht hin und wieder auf Kosten von Qualität und Konstanz. Aber er hat für mein Empfinden schon viele Sachen gemacht, die ich wirklich mag. Das zu sagen fällt mir bei Giacchino schwer.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Ich habe den Film auch gesehen und fand ihn gut. Nicht unbedingt 9/10-gut, wird es vermutlich auch nicht in meine Coen-Top 5 schaffen, aber trotzdem recht gut. Ich denke, der Film wird davon profitieren ihn nochmal zu sehen. Nicht nur, weiß man dann was einen erwartet, sondern man kann sich auch etwas besser auf die ungewöhnliche Struktur des Films einlassen: Hail, Caesar ist eine bunte, schnelle, laute, alberne Farce, die pausenlos durch mehrere Handlungsstränge, Setpieces und Themen rast, vielleicht ohne allen wirklich die Zeit zu geben, die sie verdienen, aber es ist unterhaltsam, es ist witzig, und nicht zuletzt führte die weiter andauernde Verweigerung der Coens einen traditionellen Plot zu erzählen, dazu, dass ich doch zufrieden aus dem Kino gegangen bin.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Joel.Barish schrieb:
Giacchino hat mit Bruwell zu tun, weil beide quasi denselben Job haben. Das erscheint mir als Vergleichsgrundlage erstmal ausreichend. :confused: Und ich habe speziell ihn genommen, da ich das Gefühl habe, Giacchino erhält mehr Aufmerksamkeit, Lob und Filmpreise/Nominierungen als er verdient. (Und ja, natürlich ist das subjektiv.) Giacchino wird so häufig als Nachfolger von John Williams gesehen, als einer der aktuell besten Filmkomponisten, der sogar Leuten halbwegs bekannt ist, die sonst nicht lange über Filmmusik nachdenken. Ich mochte seine Arbeit zu "Lost" und zu manchen Pixars, aber schon da fehlte mir was und seitdem hat er sich - für mein Empfinden - nicht merklich gesteigert. Im Gegenteil. Auftritt Carter Burwell, der seit Jahrzehnten sensationelle Arbeit für die Coens abliefert, den aber keine Sau kennt und der erst jetzt (!) zum ersten Mal für einen Oscar nominiert ist. Jetzt mit dem Doppelschlag Carol und Caesar (und weil ich einige Coens in den letzten Wochen nochmal aufgefrischt habe) wurde mir halt mal wieder bewusst, wie großartig Burwell ist und dass er in einer gerechten Filmwelt eigentlich mindestens den Status von Giacchino (oder von mir aus Desplat*) haben sollte.

*Desplat ist sicherlich omnipräsent und das geht hin und wieder auf Kosten von Qualität und Konstanz. Aber er hat für mein Empfinden schon viele Sachen gemacht, die ich wirklich mag. Das zu sagen fällt mir bei Giacchino schwer.

Das liegt doch zum einen auch an den Filmen. Abseits von TWILIGHT vertont er in der Regel keine großen Kassenschlager. Ergo ist er nicht so bekannt beim Großteil. Und wenn man mal betrachtet über wen sonst berichtet wird sind das neben Michael Giachhino noch Hans Zimmer und seit neuestem JunkieXL/Tom Holkenborg.
 
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