Ansonsten gab es aber auch ein paar Filme, die prinzipiell noch ganz ok sind, aber ihr Potential deutlich verschenkt haben.
Enttäuschungen
The Master
Irgendwie ist es bei Paul Thomas Anderson immer ein ziemliches Auf und Ab bei mir. Es gibt Filme wie "Boogie Nights" und "There will be blood", die ich absolut großartig finde (insbesondere letztere gehört zu den besten Filmen des neuen Jahrtausends). Dann gibt es aber auch immer wieder Filme wie "Magnolia" oder jetzt "The Master", die mich irgendwie so gar nicht ansprechen wollen. Der Film ist zwar öfter mal richtig toll inszeniert und die Schauspielleistungen sind richtig großartig (insbesonder Philip Seymour Hofmann), aber inhaltlich wollte mich das Ganze diesesmal nicht ansprechen und insbesondere in der zweiten Hälfte wird der Film immer mehr zur Geduldprobe für mich. Es ist insgesamt immer noch ein durchschnittlicher Film, aber hier hatte ich mir dann doch etwas mehr erhofft.
Star Trek into Darkness
"Star Trek into darkness" ist durchaus ein Film geworden, den ich unterhaltsam finde. J.J. Abrams schafft es weiterhin, tolle Actionsequenzen zu schaffen, die Musik von Giacchino ist auch wieder gelungen (wenngleich nur ein Abklatsch von Teil 1) und prinzipiell ist der Schauspielcast auch wieder gut aufgelegt und wird ihren Figuren durchaus gerecht. Trotz allem bleibt es der Hollywoodblockbuster mit den wohl faulsten Drehbuchentscheidungen des Jahres. Abrams erster "Star Trek" hat die Reihe wunderbar ins neue Jahrtausend geführt. Umso trauriger ist es deshalb, dass er sich diesesmal allzu sehr an einem alten Klassiker der Reihe vergriff und mit ein paar Storykniffen und der Begründung einer alternativen Zukunft meint, dass das einfach liebevolle Referenzen seien. Nach mehrmaligen Sehen stellt sich jedoch immer mehr das Gefühl ein, dass das doch alles ziemlich Banane ist, zumal diese Referenzen dann auch nicht konsequent durchgezogen werden, sondern eher halbgar bleiben. Sowas bitte bei "Star Wars" umbedingt vermeiden, denn da gab es dies schon oft genug in der Prequel-Trilogie.
Die Croods
Eigentlich war es mein "Most Wanted"-Film des Jahres, doch am Ende kam das unbefriedigenste Animationserlebnis des Jahres bei raus. Natürlich waren die Schuhe groß, die Chris Sanders nach "Lilo & Stitch", "Drachenzähmen leicht gemacht" und seiner gesamten Disney-Vergangenheit füllen musste und es ist prinzipiell zu verzeihen, wenn mal einer seiner Filme etwas hinter den Erwartungen zurückbleibt. Aber der Film ist für mich leider größtenteils vergessenswert. Es gibt keine wirklich erinnerungswürdigen Szenen, die Story rennt einfach von A nach B ohne großen Spannungsbogen und viele der Familienfiguren sind auch noch ziemlich nervig ausgefallen. Die Designs der Tiere sind natürlich ganz nett, aber sie haben recht wenig Tragkraft für die Geschichte. Der Film versucht oftmals Schauwerte zu zeigen und ein große und bunte Welt aufzubieten, aber leider verweilt man in dieser nicht, sondern geht einfach immer weiter bis der Film dann zu Ende ist. Zum Ende hin wird es etwas besser, aber hier wurde extrem viel Potential verschenkt.
Und nun noch drei Filme, die mir überhaupt nicht gefielen:
Flops
Lone Ranger
Zugegebenermaßen hat "The Lone Ranger" ein halbwegs spaßiges Finale, wo man tatsächlich mal erkennen kann, dass Gore Verbinski tatsächlich der Regisseur ist, der 2003 mit "Fluch der Karibik" das Piratengenre auf eindrucksvolle Weise wiederbelebt hat. Was hingegen in den 2 Stunden zuvor veranstaltet wurde, hat all dies vermissen lassen. Der Film findet nie eine wirklich gute Mischung zwischen Humor, schrägen Figuren und Spannung und lässt dabei oftmals jeglichen Erzählfluss vermissen. Eine altbackene Story in einem Western ist kein Problem, aber es wird unnötig aufgeblasen und fühlt sich doch extrem leer an. Hinzu kommt, dass dieser Film mehr als jeder andere Film der letzten Jahre verdeutlicht, in welche Sackgasse sich Depp mittlerweile mit seiner Filmauswahl manövriert hat. Unterirdischer war seine Leistung in noch keinem anderen Film und es schmerzt mit zunehmender Laufzeit des Films immer mehr.
Turbo - Kleine Schnecke, großer Mist
Nach einer doch erkennbaren qualitativen Steigerung in den letzten Jahren war 2013 ein doch ziemlich schlechtes und ernüchterndes Jahr für "Dreamworks Animation". Während ich schon "Die Croods" ziemlich unbefriedigend fand, fühlte ich mich bei diesem Film tatsächlich in die Steinzeit des Animationskinos zurückversetzt. Was vermutlich ein Rip-Off zwischen Ratatouille und Cars darstellen soll, ist in nahezu sämtlichen Belangen misslungen. Die Story ist klischeeüberladen, die Sidekick-Schnecken nervig und was für eine grauenhafte Song- und Musikauswahl hat man hier bitte ausgewählt. Hinzu kommt eine komplett belanglose Hauptfigur (passenderweise von Ryan Reynolds gesprochen) und mittelmäßige Animationen. Grauenhaft.
Stirb Langsam - Ein guter Tag zum Sterben
Es ist eigentlich eine tolle Zeit fürs Actionkino. "James Bond" und "Mission: Impossible" haben zuletzt Bestmarken aufgestellt und Kritiker verzaubert. Auch die "Fast and Furious"-Filme werden mittlerweile nicht mehr nur belächelt und auch die Rentnergruppe aus "The Expendables" schafft es noch 300 Millionen in die Kinokassen zu spülen. ...Und dann gibt es "Stirb Langsam 5". Zum Glück gehöre ich nicht zu den "Die Hard"-Fans der Reihe, so dass dieser 5. Teil mich nicht zu sehr schmerzt, aber als Film an sich ist das immer noch ein Armutszeugnis sondersgleichen. Selten einen Film gesehen, wo so viel kracht und so wenig rüberkommt wie hier. Die Action ist altbacken und dämlich, die Story nichtmal für einen DtD-Film zu gebrauchen und auch sonst ist hier so ziemlich alles unterirdisch, was nur geht. Au Backe.
Aus Komplettheitzgründen hier auch noch die anderen Filme, die ich gesehen habe:
Escape Plan - Kein besonders origineller Actionstreifen, aber durchaus unterhaltsam und in die Szene, in der Arnie in einem Spielfilm endlich mal ein paar Sätze deutsch reden durfte, aus mehreren Gründen erinnerungswürdig.
Oblivion - Visuell und soundtechnisch beeindruckend. Inhaltlich sind auch deutlich weniger große Klöpse drin als noch bei Tron - Legacy. Wenn sich Kosinski weiter so steigern kann, ist er vielleicht auch mal ein Fall für die Top-Liste.
Der große Gatsby - Besser als noch Australia, aber irgendwie hatte ich manchmal auch das Gefühl, als würde Luhrmann seinen Stil etwas zu sehr selbst feiern. Es ist eine visueller Overkill, der gerne auch inhaltlich etwas stärker herausstechen hätte können.
Ich - Einfach unverbesserlich 2 - Minions und Agnus funktionieren erneut. Inhaltlich war es nicht schlecht, aber man ging auch überhaupt keine Risiken ein. Der Bösewicht war hingegen komplett misslungen.
Epic - Verborgenes Königreich - Animationstechnisch durchaus schön. Inhaltlich hat mir aber das große Etwas gefehlt. Die Vater/Tochter-Geschichte hätte mir bei einem anderen Film aber wohl besser gefallen. Hier passt es irgendwie nicht zu einem großen Fantasy-Action-Epos.
G.I. Joe - Die Abrechnung - Solides Actionkino, welches aber auch extrem schnell wieder vergessen ist.
Hangover 3 - Die Luft ist eindeutig raus, aber man kann es sich dann doch angucken ohne von dem Film genervt zu werden.
The Last Stand - Solider Comeback-Film von Schwarzenegger. Kein Film für die Ewigkeit, aber als "Hallo-ich-bin-auch-noch-da"-Film in Ordnung.
Elysium - Ideen sind gut, die Umsetzung oftmals aber nur sehr mäßig und insgesamt doch ein Film, der recht schnell vergessen ist.
Alles eine Frage der Zeit - Hat viele gute Ideen, aber in der zweiten Hälfte zu melodramatisch und dadurch von Längen behaftet. Am Ende bekommt er wieder die Wende, aber ein großer Romantik-Klassiker wie "Tatsächlich… Liebe" ist es nicht.
Trance - Gefährliche Erinnerung - Ungewöhnlicher Film, der teilweise zwar interessant ist, aber mich insgesamt nur bedingt ansprach.
Ernest & Celestine - sympatische Geschichte zwischen einer Maus und einem Bären, der auch nett animiert ist. Kein Film, den ich mir in kurzer Zeit mehrfach angucken würde, aber schön, dass sowas von der Academy auch mal gewürdigt wird.
Riddick - solider Sci-Fi-Thriller mit einem gewohnt guten Diesel in einer seiner Paraderollen. Insgesamt hat er das Genre nicht neu erfunden, aber ich fands unterhaltsam.