Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (remake) ~ Ben Stiller [Kritik]

RoxX

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Ich mag den Film jetzt schon :squint:

da ich sowieso auf Weltreisen stehe und irgendwann auch selbst eine mache :squint: deshalb fand ich das Ende von The Rebound auch sehr toll :smile:
 

Shins

Well-Known Member
Was ich bisher gesehen habe, empfand ich als total schön. Ich werde ihn mir auf jeden Fall ansehen und freue mich schon sehr drauf! :smile: Ab Mittwoch läuft er :wink:
 

Mr.Speed

New Member
Gestern im Kino gewesen, ich vergebe den Film 6 von 10 Tagträumern. War ganz OK! Die Bildaufnahmen der einzelnen Ländern sind atemberaubend, jedoch fehlt es der Story etwas an Biss.
 

Schneebauer

Targaryen
Erster Kinobesuch 2014.

Nach dem ganzen positiven Feedback und dem bildgewaltigen Trailer (Der natürlich wieder viel zu viel zeigt), hatte ich mir einiges von Stillers Regiedebut erhofft. Was, wusste ich allerdings nicht wirklich. Und wie ich leider feststellen muss, weiss ich auch danach nicht wirklich was Stiller da abliefern wollte. :sad:

Neben den vielen wunderschönen Bildern und Landschaftsaufnahmen bekommen wir einen Mix aus wirren Szenen, Genrewechseln und verschiedensten Charakteren - was allerdings fehlt ist eine klare Linie. Was soll Walter Mittis Leben darstellen? Einerseits hat man die berührende Geschichte eines kleinen Arbeiters, der was aus seinem Leben machen will, und auf dem Weg zur Selbstfindung und Liebe die abgedrehtesten Dinge erlebt, andererseits diese Tagträume. Vom Loser zum Geheimagent. Vom traurigen Tropf zum Womanizer. Das ist wie ein Bruch, man wird irgendwie rausgerissen. Die Krönung setzt dem ganzen die "Comedy/Slapstick" Einlagen. Passt es, dass Walter nach minutenlangen, schönen Aufnahmen einfach gegen ein einsames Schild fährt und das Kino loslacht? Das und ein Paar andere Szenen sind mir leider eher schlecht in Erinnerung geblieben.

Inhaltlich bekommen wir wenigstens mal was neues, nicht schon 100x gesehenes. Die Suche nach dem Foto, die Quintessenz des Lebens, dem heiligen Gral wird sehr nett erzählt hat aber hier und da Schwächen und Ungereimtheiten. Stiller macht das ganze aber sehr gut. Schauspielerisch unterschätz ich den ja schon lange nicht mehr. Highlight war allerdings Sean Penn in seinem leider zu kurzen Auftritt.

Unterm Strich eine neue, schöne Idee, die mir persönlich zu schwammig umgesetzt wurde. Viel gewolllt, aber leider nicht immer überzeugend.

4,5 / 10
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Schneebauer schrieb:
Nach dem ganzen positiven Feedback und dem bildgewaltigen Trailer (Der natürlich wieder viel zu viel zeigt), hatte ich mir einiges von Stillers Regiedebut erhofft. Was, wusste ich allerdings nicht wirklich. Und wie ich leider feststellen muss, weiss ich auch danach nicht wirklich was Stiller da abliefern wollte. :sad:

Den Rest hab ich noch nicht gelesen, und den Film hab ich noch nicht gesehen, aber das ist falsch. Wie u.a. Cable Guy, Reality bites, Zoolander und Tropic Thunder beweisen.

Edit: Rest klingt nicht so wie erwünscht,und ich werde also mit gesenkten Erwartungen hinein gehen. :unsure:
 

Woodstock

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Habe den Film gerade gesehen und Kritik folgt wahrscheinlich morgen im Laufe des Tages. Es bleibt mir nur eines zu sagen, meine Wertung wird weitaus höher sein als die von Schneebauer, da ich mich wirklich frage ob wir denselben Filme gesehen haben.

Ich ging mit hohen Erwartungen und mieser Laune hinein und kam mit einem breiten Grinsen heraus. Für mich hat fast alles gestimmt und was nicht gestimmt hat, fiel nicht weiter ins Gewicht.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Ebenfalls gesehen, ebenfalls mein erster Kinobesuch dieses Jahr und ebenfalls habe ich den Film als besser empfunden als Schneebauer.

Handlung:

Walter Mitty (Ben Stiller) führt ein zurückgezogenes Leben. Seit Jahren arbeitet er schon im Fotoarchiv des renommierten "Life!"-Magazins. Dem grauen Alltag versucht Walter durch Tagträume zu entfliehen, in denen er heldenhafte Abenteuer erlebt und die ganz große Liebe findet. Doch dann begegnet er seiner neuen Kollegin Cheryl (Kristen Wiig) und plötzlich ist die große Liebe Realität geworden. Das Problem: Walter traut sich nicht, Cheryl anzusprechen.

Als dann bekanntgegeben wird, dass das Magazin nur noch online erscheinen wird, läuft Walter Gefahr, auch noch seinen Job zu verlieren. Die letzte Print-Ausgabe des Magazins soll das Bild des bekannten "Life!"-Fotografen Sean O‘Connell (Sean Penn) zieren, doch ausgerechnet dieses Foto ist verschwunden. Walter nimmt seinen ganzen Mut zusammen und begibt sich für seinen Job und seine große Liebe auf ein Abenteuer, von dem er sonst immer nur geträumt hat ...

Kurz-Kritik:

Die inzwischen 14. Regiearbeit des Comedians/Schauspielers Ben Stiller ('Verrückt nach Mary', 'Reality Bites') ist vielleicht nicht dessen Beste aber wohl die Herzlichste, Positivste und trotz oder vielleicht sogar wegen der grotesken Einschübe die Erwachsenste, denn bei aller gelebten Fantasie und den Stiller typischen, humoristischen Einwürfen, bleibt am Ende des Tages eine wunderschöne Geschichte über das Los des Lebens, der Weg zu sich selbst und in das Herz einer Frau übrig.

Dabei muss sich Stiller weder als Regisseur, noch als Schauspieler oder dessen Figur völlig verbiegen, denn das Ziel dieser Selbstfindung führt ihn eigentlich zurück zu dem, was Mitty schon immer war, was er nur zugunsten seiner Familie, respektive seiner Mutter und Schwester und aufgrund des frühen Todes seines Vaters zurückstecken musste. Dieser Verlust zwang ihn nämlich schon früh-, vielleicht zu früh dazu, erwachsen zu werden, seine Träume nur in Gedanken zu leben, sie beiseite zu schieben, zu verdrängen, um seine Familie zu ernähren.

Eine noble Bürde mag man meinen, auf Kosten eines ungelebten Lebens, einer ungeliebten Liebe, wobei Letzteres wahrscheinlich dem Erstgenannten entspricht. Doch das Schicksal wäre nicht das Schicksal, wenn es nicht ab und zu die Gelegenheit böte, Verpasstes nachzuholen und so meldet es sich lautstark in Form von Sean Penns Figur zu Wort und zwingt Walter eben zu seinem Glück. Sinnbildlich läuft Mitty förmlich aus den Tagträumen seinem eigentlichen, ursprünglichen Ich entgegen.

Man liest es schon: 'Das erstaunliche Leben des Walter Mitty' widmet sich den schönsten und gleichzeitig tragischsten Emotionen, spendet dabei Mut und Hoffnung, auch dank des herzerwärmenden Scores, eigentlich Soundtracks von Theodore Shapiro, welcher mal treibend, mal spirituell stets die richtigen Gefühle, die passende Stimmung erzeugt. Ebenso die Bilder von Kameramann Stuart Dryburgh, dem es gelingt selbst die vermeintlich trostlosesten Fleckchen auf Erden wie z.B. Island oder Grönland in epische, wundervoll meditative Gemälde zu verwandeln, die sich in das auferlegte Konzept des Films nahtlos einfügen.

A propos "nahtlos einfügen": Ben Stiller nimmt sich in seiner Funktion als Schauspieler wohltuend zurück und trumpft genau in den richtigen Momenten mit subtilem Mimenspiel auf. Eine Leistung, die man ihm so, vor allem nach seinem jahrzehntelangen Komödienschwerpunkt, nicht zugetraut hätte. Lediglich in einer einzigen Szene, denn ganz ohne Holzhammer-Humor kann er nunmal nicht, bricht das Blödeltum wieder aus ihm raus, was man ihm allerdings in Anbetracht des Gesamtwerks liebend gerne nachsieht und kopfnickend als Wiederkennungsfaktor abstempelt.

Regietechnisch möchte man am liebsten aus seinem warmen Kinosessel aufspringen und Beifall klatschen. Stiller gelingt die Gratwanderung zwischen Komödie, Romanze, Grotesque und Drama spielend und präsentiert dieses Sammelsurium der Genres bewundernswert homogen, wohltuend unkitschig und nicht im Ansatz selbstverliebt. Sein Gespür für harmonische Bilder, Vertonung und Schauspiel, das sich zu 100 Prozent seiner Geschichte unterordnet, mit ihr verschmilzt, zeugt von Erfahrung und perfektioniertem Talent.

Bleibt nur noch eines zu sagen:

Fazit:

'Das erstaunliche Leben des Walter Mitty' ist eine fantastische, inspirierende Reise zu sich selbst, eine Liebeserklärung an das Kino, das Leben und die Liebe, wundervoll bebildert und vertont. So tragisch und gleichermaßen komisch, so herzerwärmernd und traurig, doch voller Hoffnung beweist Ben Stiller einmal mehr, dass man ihn nicht voreilig in eine Schublade stecken sollte, ebenso wenig wie diesen Film.

8/10
 

Rebell

Well-Known Member
Und BÄM Reserviert. Ich hatte den ohnehin vor, aber deine Wertung Dr. hat jetzt einen Turbo eingelegt und so bin ich schon morgen drin.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Freut mich, viel Spaß dabei :top: Man sollte sich jedoch nicht vom Trailer irritieren lassen, denn der Film an sich bietet weitaus weniger fantastisches "Geplänkel", als der Trailer vermuten lässt...und das ist auch gut so! :biggrin:
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
@Jenning
Meine Wertung ist nicht ganz so hoch aber trotzdem mochte ich den Film. Kann und sollte man sich ansehen. Für mich bisher der beste Film des Jahres. :ugly:
 

blacksun

Keyser Soze
Ich übernehme mal folgende Aussagen:

Mr.Speed schrieb:
Gestern im Kino gewesen, ich vergebe den Film 6 von 10 Tagträumern. War ganz OK! Die Bildaufnahmen der einzelnen Ländern sind atemberaubend, jedoch fehlt es der Story etwas an Biss.

Schneebauer schrieb:
Neben den vielen wunderschönen Bildern und Landschaftsaufnahmen bekommen wir einen Mix aus wirren Szenen, Genrewechseln und verschiedensten Charakteren - was allerdings fehlt ist eine klare Linie.


6/10
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Schöne Kritik, und meine Bestätigung der Trailer-Eindrücke und diverser US-Kritiken. Nächste Woche weiß ich hoffentlich mehr und kann mitreden.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
HA! Ich hab's geahnt...7,5/10... :biggrin:

Gehe im Großen und Ganzen mit der Kritik konform, bis auf:

Trotzdem ist das kein Vergleich zu Co-Star Sean Penn (21 Gramm, Milk), welcher Stiller in ein paar Minuten Szene gänzlich an die Wand spielen darf und den Film kurzzeitig einnimmt.

Ich weiss, du deutest es ja selbst an aber Sean Penn wird eben diese Präsenz in dieser Szene von Stiller zugestanden, wobei ich Penns Leistung noch nichtmal so bemerkenswert finde, schliesslich
sitzt er nur da und...guckt...fasziniert...joa.
Meiner Meinung nach profitiert er in dieser Szene eher von seinem Charisma und Stillers Gespür für Timing als von seiner unbestreitbaren, schauspielerischen Klasse.

Offensichtlich gewollter Humor reißt den Zuschauer oft heraus aus der eigentlichen Story, darunter fallen insbesondere Mittys Tagträume. Der subtile Humor Mittys "wahren" Lebens funktioniert voll und ganz, während die direkteren, gewollten lustigen Momente oft ein wenig gestellt wirken.

Für mich hat dieser Humor, bis auf eine einzige Ausnahme
(Benjamin Button :plemplem: :facepalm: :biggrin: )
die Geschichte herrlich aufgelockert und viel zum Wohlfühlen beigetragen. Vor allem die Szene
mit dem besoffenen, bärigen Grönländer... :biggrin:
 

doktor2431

New Member
War gestern Abend in der Spätvorstellung.
Hat mir sehr gut gefallen. Kann mich auch im großen und ganzen der Kritik anschließen.
Würde dem Film jedoch eher eine 8,0 - 8,5 geben.
 
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