Gutes Thema Bader!
Folgende Gedanken kommen mir da auf Anhieb:
1. Können die Schulen die notwendige Hilfe und Materialien leisten? Die Schulen in meinem Ort kommen ja schon mit der Menge an Schülern und mit den unterschiedlichen Anforderungen zurecht. Sie haben rießige Klassen (35 Schüler) und so viele Schüler gehen da unter. Wenn da jetzt noch jemand drunter ist der taub ist oder körperlich benachteiligt ist, könnte er erst recht untergehen.
2. Ich war ein dicker, rothaariger Junge in einer Hauptschule. Jetzt stell dir vor ich wäre noch Querschnittsgelähmt gewesen. Ich hatte es so schon schwer und die Kinder zu meiner Zeit (Ich bin so alt), war nichts heilig. Heute noch weniger.
3. Tolleranz ist nicht gleich Verständnis und erst recht keine Gleichstellung.
4. Wie im Film schon gesagt. Nur weil man im Unterricht verstanden wird, gehört der soziale Umgang auch dazu. Auf dem Schulhof läuft es wieder ganz anders.
5. Erschafft man nicht nur eine spezielle Art von Sonderschule? Du kannst nicht alle Schüler auf eine Nichtförderschule bringen. Ein geistige Behinderung ist nicht dasselbe als sei man taub. Da gibt es dann wieder erneute Abgrenzungen.
Genug negatives!
Ich bin für Inklusion:
Trotzdem bin ich der Meinung das Inklusion möglich ist. Ich glaube sogar das man es tun sollte aber nicht halbherzig und nicht in unserem Schulsystem. Zuerst. Bundesweites, einheitliches Schulrecht! Keine Experimente mehr! Dann müssten die Trennung zwischen Haupt- Realschule und Gymnasium loswerden. Wir brauchen eine Gesamtschule im Sinne der Walddorfschule aber ohne Eurythmie und den ganzen Mist. Außerdem müssen Noten eingeführt werden, sonst gibt es später böse Überraschungen.
-Hier können die jeweiligen Schüler auf ihre Abschlüsse hinarbeiten.
-Keine Klasse mit über 20 Schülern.
-Mindestens zwei Lehrer gleichzeitig in der Klasse. Ein Lehrer unterrichtet, der andere hilft den Kindern und achtet auf sie.
-Mehr AGs (Höllenforscher, Sport, Schülerzeitung) um den Willen am Lernen zu fördern. Es gibt mehr als Klausuren. Stärkt auch den Zusammenhalt.
-usw.
Im Bereich der Inklusion ist das wieder ganz anders und sollte meiner Meinung nach folgendermaßen angegangen werden:
Alle Arten von Kinder, behindert und nicht behindert. Kommen zusammen in den Kindergarten. Hier bilden sich erste Klicken, Freunschaften und Gruppen. Kinder können in diesem Alter Unterschiede festellen und Differenzieren aber sie verbinden selten damit Werte. Dementsprechend werden die Unterschiede zwischen den Kindern zwar wahrgenommen aber ohne negative Kriterien verbunden, so das man sie einfach hinnimmt und Mitschüler akzeptiert. Anhand der Freundeskreise bildet man Klassen.
Einschulung:
Behindert wie auch nicht behinderte Kinder kommen in gemeinsame Klassen. Man bleibt zusammen und geht ab wenn man den jeweilig individuell höchsten Abschluss erreicht.
Kinder die halt wirklich nicht mithalten können. Zum Beispiel bei schweren geistige Behinderungen könnten vorher aus den Klassen fallen. -> Führt wieder zu Sonderschulen.
Diese Schulen haben aber genormte Lehrpläne (Kein Mist wie 8+1) so das ein freier Übergang zwischen den Schulen möglich ist.
Anders kann ich mir eine Realisierung momentan nicht vorstellen.
Woher beziehe ich mein Wissen und meine Einschätzung?
Ich war Hauptschüler, Realschüler und habe mein Abitur gemacht. Momentan bin ich Student und war dazwischen beim Internationalen Bund angestellt, welcher Förderschüler und Schüler mit schlechtem Hauptschulabschluss Ausbildungen und weiterführende Programme vermittelt. Habe ich nicht lange gemacht, dafür war mein Vater dort sein halbes Leben als Lehrkraft.
PS: Da ich auf dieser Seite mit realen Namen vertreten bin, möchte ich keine Beispiele von Bekannten nennen. Auf diese könnte man darüber schließen. Man weiß ja schließlich nie wer mitliest.