Kommentar: Serienjunkies nerven! (Michaels Mecker-Ecke)

A

AlecEmpire

Guest
Ich weis nicht ob das schon erwähnt wurde, genrell bin ich nicht so der Serien Fan und schaue mir nur die Perlen an, auch in der Gewissheit, dass mir dann natürlich so einiges entgeht.
Aber.... was ist mit dem Zeitkonto? Schonmal überlegt wie zeitintensiv Serien sind? Wenn man dann noch in MMORPG Welten abtaucht oder generell spielt, vielleicht noch die Bundesliga aboniert hat auch hier und da mal einen Film schaut, was macht man dann eigentlich noch anderes? Die Zeit die ich für Serien investieren müsste ist mir ehrlich gesagt zu schade, da müssen dann zwangsläufig andere Dinge vernachlässig werden - Familie, Freunde, Sport, Schule, Arbeit etc.
Für mich ist das zumindest ein Argument mich nicht zu intensiv mit Serien zu beschäftigen, dafür gehe ich um so öfter in's Kino.
 

Woodstock

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Joel.Barish schrieb:
Ich persönliche finde auch, dass manchmal bei Serien "Gewohnheit" mit richtiger Charakterisierung verwechselt wird. Wenn wir Figuren halt wöchentlich über Jahre hinweg begleiten, haben wir da automatisch einen stärkeren Bezug zu, egal wie eindimensional die Figuren eigentlich sind. Die diversen Sitcoms sind die besten Beispiele dafür.
Möglich. Aber dafür gibt es auch Filmcharaktere die ziemlich flach sind. Siehe Happy aus Iron Man. Der wird aber auch akzeptiert. Da sind Filme, wie auch Serien gleichschlimm.
Joel.Barish schrieb:
Die einzige Sache, die mich bei diesem inoffiziellen Duell wirklich nervt und stört (hauptsächlich weil ich's nicht kapiere) ist die plötzliche thematische Flexibilität bei den Zuschauern. Da werden Serien mit Themen geschaut, die manche Leute als Filme niemals anpacken würden. Nur weils Serien sind? :confused:
Überrascht mit nicht. Schließlich leben in der Zeit des Reality-TVs. Hirn aus, Kasten an ist Programm. Da funktionieren auch dumme und wenig aufwendige Serien.

AlecEmpire schrieb:
Aber.... was ist mit dem Zeitkonto? Schonmal überlegt wie zeitintensiv Serien sind? Wenn man dann noch in MMORPG Welten abtaucht oder generell spielt, vielleicht noch die Bundesliga aboniert hat auch hier und da mal einen Film schaut, was macht man dann eigentlich noch anderes? Die Zeit die ich für Serien investieren müsste ist mir ehrlich gesagt zu schade, da müssen dann zwangsläufig andere Dinge vernachlässig werden - Familie, Freunde, Sport, Schule, Arbeit etc.
Für mich ist das zumindest ein Argument mich nicht zu intensiv mit Serien zu beschäftigen, dafür gehe ich um so öfter in's Kino.
Und mir wäre die Zeit zu schade um sie in die Bundesliga oder in MMORPGs zu investieren. So hat jeder das seine. Klar, jeder hat andere Vorlieben und man kann alles übertreiben aber das heißt nicht das Serien allgemein ein Fehler sind. Wenn jemand die charakterliche Problematik aufweist, sich von sowas einnehmen zu lassen, dann würde ihm das auch ohne Serien passieren. Alternativen gibt es genug. Wie zum Beispiel: Bundesliga oder MMORPGs. :wink:
 
A

AlecEmpire

Guest
Woodstock schrieb:
Und mir wäre die Zeit zu schade um sie in die Bundesliga oder in MMORPGs zu investieren. So hat jeder das seine. Klar, jeder hat andere Vorlieben und man kann alles übertreiben aber das heißt nicht das Serien allgemein ein Fehler sind. Wenn jemand die charakterliche Problematik aufweist, sich von sowas einnehmen zu lassen, dann würde ihm das auch ohne Serien passieren. Alternativen gibt es genug. Wie zum Beispiel: Bundesliga oder MMORPGs. :wink:
Wenn Du so diszipliniert bist und das durchzieht ist das auch in Ordnung. Ich behaupte aber mal, dass Du damit nicht gerade als Paradbeispel herhalten kannst, die Meisten werden sich nicht auf ein "Medium" reduzieren können. Wer gerne Serien sieht, schaut auch gerne Filme und spielen tut ja sowieso fast jeder...
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
@Herbst
Ich versteh einige der Kritikpunkte, aber mich nerven Serienfans eigentlich nicht. Wie Joel schreibt, find ichs aber auch etwas verwunderlich, mit welcher Aufmerksamkeit sich manche auf lange, lange Serien stürzen, zu Themen, die sie in kurzer Filmform niemals schauen würden.

Clive77 schrieb:
Gerade bei Serien kann es sehr frustrierend sein, wenn das Ding plötzlich abgesetzt wird.
Ich finds immer unschicklich, wenn die Macher den Fans im Anschluss einer Absetzung nichts mehr liefern, es keine Auflösung gibt. Ich kann das schon verstehen, weil jedes Ende ein Wagnis für die Autoren und Showrunner darstellt. Die meisten Serien werden an ihrem Ende gemessen und wenn das nicht gut ankam, beeinflusst es die allgemein bleibende Reputation doch sehr. Lost war über einige Staffeln sensationell und unerreicht gut, aber wie viele, die es nicht gesehen haben, kennen nur die Gespräche um das verbockte Ende? Eines vorzuenthalten erspart einem das natürlich, aber ähnliches Problem: wie viele fangen Heroes nachträglich nicht mehr an, weil das ja kein Ende hat? Dann besser ein umstrittenes als keines. Außerdem ist mans Fans meiner Meinung nach auch schuldig.Ich fands gut, dass Dark Angel zumindest in Buchform beendet wurde.

Oder wie sehen andere das? Muss eine Serie einen Abschluss finden oder kanns einfach mittendrin enden?

AlecEmpire schrieb:
Bei einigen Serien wird erst mal eine Pilotstaffel erschaffen und veröffentlicht, und erst nach Erfolg oder Misserfolg schaut man dann ob es sich lohnt weitere Staffeln folgen zu lassen. So etwas finde ich albern, entweder gibt es eine interessante Geschichte zu erzählen und diese steht in Gänze zur Verfügung und wird dann auch komplett verfilmt, oder man lässt es lieber ganz sein. Das zeigt, dass Serien zum Teil etwas beliebig und austauschbar daherkommen, was mir nicht besonders gefällt.
Da muss ich dir Recht geben, Alec. Der Erfolg von Akte X hat z.B. dazu geführt, dass die Qualität der Serie unter unnötiger Verlängerung litt. Es war aber halt eine Cash Cow und die wird dann nicht abgestellt. Das geht aber auch in die andere Richtung, Firefly. Da hätte man auf die Serie vertrauen müssen, dass sie ihr Publikum noch findet. Das wurde zu früh abgesägt, nur weils nicht das neue BSG war. Diese wabbelige Unsicherheit hängt schon durchaus störend über vielen Serien, da ist die Komprimiertheit und Finalität eines Films allgemein besser.

McKenzie schrieb:
Mir wird oft gesagt "Ja, durch die 2. Staffel muss man durch", oder "Die ersten 8 oder 9 Folgen sind schlecht, aber danach wird's besser"
Mit manchen Serien ist das auch wirklich so. Es gibt Serien, die nach Zuschauerfeedback nach 3-4 Folgen angepasst wurden und dann erst richtig Potential finden. Community ist ein gutes Beispiel, aber so einen Wandel gibts halt nicht immer. Gibt auch Serien (gell, Coulson?), die trotz starker Zuschauerkommentare nichts ändern und man dann bald merkt, dass die aufgebrachte Geduld nicht belohnt werden wird. Unschön kanns aber auch sein, wenn eine bis dato gute Serie plötzlich abschmiert und abschwacht oder einfach was anderes wird. Ich fand die MOW Folgen Supernaturals beispielsweise immer sehenswert, aber als es dann nur noch um zusammenhängende Handlung mit Engeln usw ging, hat sie mich verloren. So große Wandlungen gibt es in Filmen ja eher seltener.

Was ich persönlich noch interessant finde so als Ansatzpunkt, ist das heutige Schauverhalten im Vergleich zu früher. In den 90ern gabs viele Serien nicht zu kaufen, wenn man die also nicht zu dem einen Termin im Fernsehen live sah oder sich aufnahm, wars das. Das führte auch dazu, dass man zwischen den Staffeln ein ganzes Jahr Wartezeit hatte. Heute warten ja viele bis eine Serie mehrere Staffeln hat oder sogar schon beendet wurde, um dann Jahre von Material in wenigen Wochen am Stück zu schauen (binge watching). Pervertiert das nicht die eigentliche Ausstrahlungsform des häppchenweisen, geduldigen Schauens? :check:
Ist ja im Grunde genau so, wie wenn man jetzt diszipliniert alle Potter hintereinander lesen kann, während Potterfans früher echt lang warten mussten.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Jay schrieb:
Heute warten ja viele bis eine Serie mehrere Staffeln hat oder sogar schon beendet wurde, um dann Jahre von Material in wenigen Wochen am Stück zu schauen (binge watching). Pervertiert das nicht die eigentliche Ausstrahlungsform des häppchenweisen, geduldigen Schauens? :check:
Ist ja im Grunde genau so, wie wenn man jetzt diszipliniert alle Potter hintereinander lesen kann, während Potterfans früher echt lang warten mussten.

Ja und ja.
Und?


Bei komplexen Serien, die einen großen Handlungsbogen haben der sich über eine ganze Staffel oder gar die ganze Serie erstreckt, gibt einem das oft in Punkto Geschichte und Charakteren soviel mehr als diese 60 oder 42 Minuten Häbbchen. Bei dem Fall der Woche ist das wahrscheinlich egal. Selbst wenn es wiederkehrende Elemente gibt. Bei z.B. "Dexter" ist es hilfreich aber auch hier ist die Struktur noch so ausgerichtet das man die Geschichte gut aufteilen kann. Bei aber z.B. "Boardwalk Empire", "Breaking Bad", "The Wire", "Die Sopranos" oder mit Abstrichen auch "Sons of Anarchy" ist für mich das schauen einer ganzen Staffel fast unerlässlich. Ich scheue da nicht den Vergleich zum Roman. Für mich sind das einige der besten Geschichten der letzten Jahre. Deswegen, um auf den Artikel zurückzukommen, sind Serien allgemein aber noch lange nicht besser als Filme oder umgekehrt.
Ich habe übrigens auch alle Harry Potter Bücher am Stück gelesen. :squint:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Jay schrieb:
Oder wie sehen andere das? Muss eine Serie einen Abschluss finden oder kanns einfach mittendrin enden?

Ich sehe die Reihenfolge für mich da ja so:

guter, mich begeisternder Serienbschluss
okayer, mich zufriedenstellender Abschluss
schlechter, unbefriedigender Abschluss
Serie ohne Abschluss
Serie mit Abschluss in Comic-Form

Wenn ich einen Abschluss bekomme, soll der auch in Serienform daherkommen. Ein Comic gibt mir da einfach nichts.

Jay schrieb:
Heute warten ja viele bis eine Serie mehrere Staffeln hat oder sogar schon beendet wurde, um dann Jahre von Material in wenigen Wochen am Stück zu schauen (binge watching). Pervertiert das nicht die eigentliche Ausstrahlungsform des häppchenweisen, geduldigen Schauens? :check:

Was mich angeht:
Zum einen stört die Werbung.
Zum anderen fehlt mir die Geduld wieder und wieder eine Woche auf die nächsten 25/ 45 Minuten zu warten.
Und schließlich hab ich's mehrmals geschafft, dass ich einen Serien-/ Staffelstart sehen wollte und es mir am entscheidenden Datum warum auch immer in den Sinn kam ein paar Filem zu gucken oder ein Videospiel zu spielen und dann irgendwann spätabends zu merken, dass ich was wichtiges vergessen habe. Und da die Serien dann ja auch in der Nacht nicht wiederholt werden, war's das dann mit der jeweiligen Serien.

Ach ja......außerdem ist man durch die festen Uhrzeiten auch etwas eingeschränkt. Will ich gerne noch einen Film gucken, muss vor und hinter der Serie noch genügend Zeit sein.

Daher guck ich lieber ganze Staffel in wenigen Tagen, wenn sie auf DVD veröffentlicht werden.
Könnte man Serienfolgen noch Tage später zur Uhrzeit seiner Wahl gucken, würde ich vielleicht mal wieder zum wöchentlichen Seriengucken übergehen.
 

Noermel

Well-Known Member
Jaja die 90er :biggrin:
Macgyver , A-Team , Knight Rider............. ( ok ja is zu Teilen auch 80er :unsure: )
Klar war alles ganz unterhaltsam aber wenn ich mal eine Folge verpasste wars mich auch schnuppe ( ok bei Zurück in die Vergangenheit und Gargoyles war mir nicht ganz so egal :whistling: oder bei den 2teilern von Knight Rider zb oh und Akte X)
Manche Serie konnte man sich aber dann auch in der Videothek ausleihen :thumbup: Auch wenn ichs nie genutzt habe kann ich mich noch heute an ein ganzes Regals mit Stargat erinnern.
Das Warten dagegen auf eine neue Staffel fing bei mir aber erst mit Twenty Four und Alias an bis es später dann eben noch mehr Serien wurden :rolleyes:
Aber ob man nun auf die Box wartet oder es gleich guckt um das Jahr warten kommt man nicht rum :mellow:
Es gab ja auch schon einige Diskussionen darum was nun besser ist alles auf einmal zu schauen oder eben 1 mal Wöchentlich.

Gerade letztens hab ich ja einen Banshee Marathon über ein paar Tage gemacht was schon nice war :squint:
Aber im Nachhinein ziehe ich doch das Wöchentliche vor als so alles auf einmal.
Man genießt jede einzelne Folge viel viel mehr als wenn man gar keine Zeit dazu hat weil man ja schon gleich die nächste guckt.
Thats just tooooooo much
Ein Ben&Jerrys sollte man eigentlich auch eher nicht auf einmal Essen. Verteilt auf ein paar Tage hat man viel mehr davon.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Noermel schrieb:
Man genießt jede einzelne Folge viel viel mehr als wenn man gar keine Zeit dazu hat weil man ja schon gleich die nächste guckt.
Thats just tooooooo much
Ein Ben&Jerrys sollte man eigentlich auch eher nicht auf einmal Essen. Verteilt auf ein paar Tage hat man viel mehr davon.
Würde ich so nicht sagen. :biggrin: Ich möchte so ein Eis schon richtig genießen und das geht nicht wenn ich jede Woche einen Löffel esse. :squint:
Aber wie gesagt, es kommt immer auf die Erzählform an. Wie die Show ausgelegt ist.
Z.B. ist mir bei der 3. Staffel von "The Walking Dead" aufgefallen, als dann hier im Thread die Seiten durchblätterte die sich damit befassen, dass es auch ganz anders aufgenommen wurde.
Ich war nach den ersten 3 oder 4 Folgen schon fast genervt wieviel Zombies da platt gemacht wurden. Gefühlt bekamen da ganze Hundertschaften einen Stab oder Pfeil durch den Kopf. Richtig angenehm wurde es dann wenn das Tempo mal rausgenommen wurde und mehr auf die Personen eingegangen wurde. Den ganzen Wahnsinn.
Die Leute im Thread fanden diese Folgen eher langweilig. Klar, guckt man nur 45 Minuten die Woche möchte man seine Highlights, seine Kills sehen.

Edit: Was hat Jay da nur losgetreten? Da schreibt der Herr Herbst einen Artikel wie sehr ihn Serienjunkies nerven und dann wird sich über Serien unterhalten. :squint: :wink:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Jay schrieb:
Oder wie sehen andere das? Muss eine Serie einen Abschluss finden oder kanns einfach mittendrin enden?
Ein Abschluss sollte schon sein, notfalls in Buchform.

Was ich persönlich noch interessant finde so als Ansatzpunkt, ist das heutige Schauverhalten im Vergleich zu früher. In den 90ern gabs viele Serien nicht zu kaufen, wenn man die also nicht zu dem einen Termin im Fernsehen live sah oder sich aufnahm, wars das. Das führte auch dazu, dass man zwischen den Staffeln ein ganzes Jahr Wartezeit hatte. Heute warten ja viele bis eine Serie mehrere Staffeln hat oder sogar schon beendet wurde, um dann Jahre von Material in wenigen Wochen am Stück zu schauen (binge watching). Pervertiert das nicht die eigentliche Ausstrahlungsform des häppchenweisen, geduldigen Schauens? :check:
Ist ja im Grunde genau so, wie wenn man jetzt diszipliniert alle Potter hintereinander lesen kann, während Potterfans früher echt lang warten mussten.
Das stimmt schon. Wobei es früher (abseits von Seifenopern) weniger Serien gab, die eine fortlaufende Geschichte erzählten. Wenn jede Folge eine abgeschlossene Geschichte erzählte (wie z.B. bei McGyver), konnte man locker die eine oder andere verpassen, ohne dass man dadurch keinen Durchblick mehr bei den kommenden Folgen hätte.
 

Clive77

Serial Watcher
Jay schrieb:
Wie Joel schreibt, find ichs aber auch etwas verwunderlich, mit welcher Aufmerksamkeit sich manche auf lange, lange Serien stürzen, zu Themen, die sie in kurzer Filmform niemals schauen würden.
:blink: Gibt es da konkrete Beispiele? Also jetzt mal so ein Vergleich zwischen nicht-geschauter Film aber geschaute Serie? Bei mir ist es eher so, dass ich für vieles offen bin - sowohl bei Filmen als auch bei Serien. Es gibt vieles, was ich mag und in beiden Bereichen auch einiges, was ich nicht mag. Im Großen und Ganzen ähnelt sich aber doch sehr, was ich mir an Filmen und auch Serien ansehe.

Jay schrieb:
Muss eine Serie einen Abschluss finden oder kanns einfach mittendrin enden?
Ein Abschluss ist für mich in jedem Fall die bessere Alternative - und zwar in Serienform und nicht als Comic oder Buch. Da kann ich Mannys Aussage unterschreiben.

Jay schrieb:
Heute warten ja viele bis eine Serie mehrere Staffeln hat oder sogar schon beendet wurde, um dann Jahre von Material in wenigen Wochen am Stück zu schauen (binge watching). Pervertiert das nicht die eigentliche Ausstrahlungsform des häppchenweisen, geduldigen Schauens? :check:
Ich mache das eigentlich nur bei den Serien, die mir zuvor entgangen sind. Beides hat sicher Vor- und Nachteile, wobei es bei mir meist die Ungeduld ist, die mich "meine" Serien Woche für Woche verfolgen lässt. Gefällt mir etwas, will ich so schnell wie möglich wissen, wie es weiter geht - daher ja auch "Serienjunkie". Trotzdem kann es natürlich auch gut sein, eine Staffel oder gar Serie am Stück zu schauen - gerade bei den Serials fallen einem vielleicht hier und da deutlicher die Bezüge zu älteren Folgen (z.B. vom Staffelanfang) auf, weil die eben noch präsenter im Gedächtnis sind.

Revolvermann schrieb:
Was hat Jay da nur losgetreten? Da schreibt der Herr Herbst einen Artikel wie sehr ihn Serienjunkies nerven und dann wird sich über Serien unterhalten. :squint: :wink:
:biggrin:
 

Joel.Barish

dank AF
Clive77 schrieb:
Jay schrieb:
Wie Joel schreibt, find ichs aber auch etwas verwunderlich, mit welcher Aufmerksamkeit sich manche auf lange, lange Serien stürzen, zu Themen, die sie in kurzer Filmform niemals schauen würden.
:blink: Gibt es da konkrete Beispiele? Also jetzt mal so ein Vergleich zwischen nicht-geschauter Film aber geschaute Serie? Bei mir ist es eher so, dass ich für vieles offen bin - sowohl bei Filmen als auch bei Serien. Es gibt vieles, was ich mag und in beiden Bereichen auch einiges, was ich nicht mag. Im Großen und Ganzen ähnelt sich aber doch sehr, was ich mir an Filmen und auch Serien ansehe.
[...]
Was ich meinte bezog sich weniger auf dieses Forum und sicherlich nicht konkret auf dich, sondern war etwas allgemeiner gemeint. Es geht schon bei so was wie "Mad Men" los. Ein Film, der in der Werbeindustrie der 60er Jahre angesiedelt ist und auf ähnliche Weise die Geschichte von Don draper und Co. erzählt, würde nicht ansatzweise den Zuspruch bekommen, den die Serie bekam. Ist natürlich ne bloße Unterstellung, weil man das eben auch schlecht vergleichen kann, wie sehr sich die Qualitäten übertragen lassen. Aber rein vom Grundinteresse her hätte es "Mad Men" als Film deutlich schwerer. (Womit ich nicht sagen möchte, dass "Mad Men" den Erfolg nicht verdient hat. :wink:) Oder der "Masters of Sex" Erfolg. Fragt mal "Kinsey" oder diesen Film über die Erfindung des Vibrators, mit Maggie Gyllenhaal. Klar, die Filme - zumindest Letzterer - scheinen qualitativ nicht mithalten zu können, aber es war auch überhaupt keine Neugierde da, das mal auszuprobieren. "Homeland" fühlt sich ähnlich an, wenn man sieht, wie auf den ersten Blick vergleichbare Polit-Thriller als Filme unbeachtet versanden, während "Homeland" schon droht an der Serienkrankheit #1 zu erkranken: Unnötiges In-die-Länge-Ziehen.

Bestes Beispiel ist fast "Top of the Lake" und dazu gab es ja sogar hier einen Thread zu, auch wenn die Reaktionen nicht überragend waren. Aber ein Film mit identischer Story, ebenfalls von Jane Campion (!!!) würde hier nicht mal als Trailer mehr als drei Kommentare bekommen. Auch das wieder fiese Spekulation, aber das ist nun mal der Eindruck, den ich habe.
Oder "Downton Abbey". Welcher DA Fan hat überhaupt schon von "Gosford Park" (als Beispiel) gehört?
 
W

Wurzelgnom

Guest
Die Antwort ist simple:

Weil Serienjunkies die Charaktere mehr interessiert als das eigentliche Szenario.
Dadurch, dass man so viele Stunden mit den gleichen Charakteren verbringt, kann man sie viel besser ausarbeiten, vielschichtiger gestalten. Wenn ein Serienjunkie mehrere Jahre eine Serie verfolgt, dann ist die letzte Episode eine schmerzliche Trennung. Weil die Serie irgendwie zum Leben mit dazu gehörte, quasi wie ein Teil der Familie geworden ist.

Und mit jeder beendeten Serie macht sich ein Serienjunkie wieder auf die Suche nach einer neuen Familie, einen neuen Badass, eine neue arme Sau, die man jahrelang begleiten kann.

Filme haben durchaus auch tolle Charaktere, keine Frage, aber bei Filmen geht es in erster Linie um die Handlung, die man in zwei Stunden unterbringen möchte. Ob das nun die Entwicklung eines Charakters ist, ein Storytwist, ein Krimi oder ob die Handlung nur dafür da ist, von einer Actionszene zur nächsten überzuleiten, ist relativ egal. Aber bei einem Film hat man eine Grundprämisse, irgendein Problem, dass man innerhalb des Films angehen (und lösen) will.

Bei Serien ist das umgekehrt, da ist die Handlung nur dafür da, die Charaktere weiter zu tragen.

(Mal abgesehen von den Fall der Woche Serien wie die meisten Crime Serien. Da sind die Charaktere scheiß egal und es geht hauptsächlich um die kurzweilige Unterhaltung. Solche Serien werden aber selten von Serienjunkies verfolgt, sondern eher vom Casual TV Gucker, der Abends von der Arbeit kommt und einfach ne stunde abschalten will).
 

Joel.Barish

dank AF
So formuliert heißt das also, dass grundsätzlich jede Serie interessant ist, egal worum es geht? Anders sehe ich nämlich nicht, wie das "Es sind die Charaktere" Argument die Neugierde an einem gewissen Thema erklären sollte. Also egal ob es um die Werbebranche in den 60ern, um ein neuseeländisches Krimi-Drama, um einen Ex-Chemielehrer-nun-Drogendealer oder um die real existierenden Sexualaufklärer Masters und Johnson geht, wenn es eine Serie ist, kann man länger Zeit damit verbringen und dann werden Figuren interessant, egal wie sehr den Zuschauer das Umfeld interessiert?
Sorry, dass ich das etwas gehässig formuliert habe, aber auch wenn ich den Grundgedanken mit den Charakteren und der von dir angesprochenen "Familie" nachvollziehen kann, finde ich es nach wie vor erstaunlich, dass sich einige Zuschauer diese Familie in Themen oder Genres suchen, die sie in Filmen nicht so schnell anrühren würden.

Und ich mag Serien ja auch, bevor das hier missverstanden wird. Aber ich finde auch weiterhin, dass viele Seriengucker "Gewohnheit" mit echter Charakterisation verwechseln.
 

McKenzie

Unchained
Joel.Barish schrieb:
ber ich finde auch weiterhin, dass viele Seriengucker "Gewohnheit" mit echter Charakterisation verwechseln.
Das ist ein Punkt den ich ähnlich sehe. Es kommt natürlich auf die Serie an, aber nur weil ein Charakter bestimmte Merkmale/Verhaltensweisen 100x statt, wie in einem Film, "nur" 10x durscheinen lässt, macht ihn das noch nicht automatisch 10x tiefgründiger. Klar, es gibt Breaking Bad, GOT & Co, die eben aus der Lauflänge gekonnt den Nutzen ziehen manche Charaktere sich über Jahre hinweg grundlegend ändern zu lassen, aber bei vielen Serien sind diese Charakterdetails/entwicklungen viel schwächer und wären in ihrer Falltiefe so auch in einem Film unterzubringen.
 

Clive77

Serial Watcher
Da hat Wurzelgnom schon einen entscheidenden Punkt genannt, der natürlich auf dem Unterschied von Serien und Filmen beruht. Ich glaube aber, dass es nicht allein daran liegt, dass Serienjunkies mehr Charakter-fixiert sind (wenn man das mal so ausdrücken will). Downton Abbey und anderes z.B. reizt mich so gar nicht und das liegt am Thema.

Wo jetzt Beispiele genannt wurden, würde ich eher meinen, dass es womöglich auch am "Buzz" um die genannten Serien liegt. Wenn jetzt ein kleineres Film-Projekt zu einem ähnlich gearteten Thema kommt, wird das kurz beworben, dann kommt der Film und das war's. Bei einer Serie entwickelt sich der Fankreis normalerweise erst allmählich (soweit ich mich erinnere, hat Mad Men z.B. gehörig mit den Quoten zu kämpfen gehabt), teilweise über Jahre - die Präsenz ist viel länger. Dann gibt es noch den Faktor des Senders. Mittlerweile sind neben HBO auch AMC und Showtime als sog. "Qualitätssender" etabliert - da rutschen die neuen Serien wie Masters of Sex oder Ray Donovan automatisch in den Fokus eines Serienjunkies. So nach dem Motto: Hat man erst mal einen guten Dealer, bleibt man dabei und gibt auch dem neuen Stoff eine Chance.
Oder man schaue mal auf House of Cards. Die Serie war/ist in aller Munde, auch wenn es sich dabei "nur" um einen Polit-Thriller (und dazu noch ein Remake) handelt. Die Art, wie Netflix gleich die ganze Staffel zur Verfügung gestellt hat, die sehr bekannten Darsteller und das hohe Budget - da war Aufmerksamkeit garantiert. Entsprechend schauen die Leute auch nach anderen Serien vom gleichen Anbieter.

Punkt wäre, dass der Film mit ähnlichem Thema eher am "casual viewer" vorbei geht als eine Serie. Ich lehne mich damit zwar etwas aus dem Fenster, aber so würde ich es erklären...
 

Sesqua

Lebt noch
Junkies unterscheiden doch auch unter:
Highlightserien bzw must see
Eventserien bzw Miniserien
und den
Casual bzw guilty pleasure serien.

ebenso wie man die Filme kategoriesiert.

und damit nicht jeder alles sehen muss gibts dann die sagen wir Serienkritiker.
Die Fragt man dann eben nach einer entsprechenden Serie so wie man auch nach Filmen fragt und erspart sich damit viel zeit falsche/schlechte/abgesetzte Sachen zu sehen.
Bei einem 2 Stunden Film auf DVD (12€) ist schlechtes Material nicht so tragisch wie bei 22 Folgen DVD box (40€)
Ich hab extra das Heimkino als bespiel genutzt weil Serien nicht im Kino laufen (wobei ich event/miniserien da gern sehen wollen würde)
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Joel.Barish schrieb:
So formuliert heißt das also, dass grundsätzlich jede Serie interessant ist, egal worum es geht? Anders sehe ich nämlich nicht, wie das "Es sind die Charaktere" Argument die Neugierde an einem gewissen Thema erklären sollte. Also egal ob es um die Werbebranche in den 60ern, um ein neuseeländisches Krimi-Drama, um einen Ex-Chemielehrer-nun-Drogendealer oder um die real existierenden Sexualaufklärer Masters und Johnson geht, wenn es eine Serie ist, kann man länger Zeit damit verbringen und dann werden Figuren interessant, egal wie sehr den Zuschauer das Umfeld interessiert?

Und ich mag Serien ja auch, bevor das hier missverstanden wird. Aber ich finde auch weiterhin, dass viele Seriengucker "Gewohnheit" mit echter Charakterisation verwechseln.


Wurzelgnom hat schon Recht. Ich sehe das von meinem Blickwinkel aus. Ich habe auch mal diese Krimiserien wie Bones, NCIS oder Castle verfolgt, weil mich die Charaktere irgendwann mehr interessiert haben als der Plot. An all diesen Serien habe ich aber das Interesse komplett verloren, als es ersichtlich war das es mit all diesen Charakteren nicht mehr weiter ging, komplett lächerlich wurden oder in einen komatösen Zustand verfielen. Fesselnde oder zumindest interessante Charaktere sind Köder, die den Zuschauer fesseln und dazu bringen sollen dabei zu bleiben. Nehmen JAG, Magnum, Quantum Leap oder die ganzen CSIs. Alle fingen mit einer gewissen Grundprämisse an, die war ein paar mal interessant aber eigentlich hätte sich die Serie nicht gehalten, wenn die Charaktere nicht angekommen wären. Also hat man das Team in der Serie oder die Charaktere solange verändert, bis die Leute dabei geblieben sind. Serien wie Sliders haben ständig die Cast gewechselt und der Dauerrenner CSI Las Vegas ging vollends den Bach runter, als sie keine neue, charismatische Hauptfigur hatten. Unter demselben Prinzip funktionieren Sitcoms. Siehe Barney, in How I met your Mother oder jeden anderen in Alles. Das ist keine Frage von Gewohnheit. Gewohnheit würde mich bei Castle, Bones oder NCIS noch einschalten lassen. Es ist die Charakterisierung, die uns dabei bleiben lässt. Eine andere, langwierige Form als bei Filmen aber prinzipiell dasselbe Prinzip.

Oder schälst du bei einem Film nicht ab, wenn du keinen einzigen interessanten Charakter vorfindest?

Joel.Barish schrieb:
Sorry, dass ich das etwas gehässig formuliert habe, aber auch wenn ich den Grundgedanken mit den Charakteren und der von dir angesprochenen "Familie" nachvollziehen kann, finde ich es nach wie vor erstaunlich, dass sich einige Zuschauer diese Familie in Themen oder Genres suchen, die sie in Filmen nicht so schnell anrühren würden.
Ehrliche Frage. Hast du ein paar Beispiele? Es gibt eine Menge dummer Filme die von Menschen gesehen werden. ich habe schon mal das Reality-TV angebracht. Es gibt keine Serie die schlimmer sein kann, als die schlimmste Reality-Tv Sendung. Außer vielleicht die Shia LeBouf Show mit Host Russel Crowe
 
W

Wurzelgnom

Guest
Keine Ahnung wer hier Gewohnheit mit Charakterisierung verwechselt. Den meisten Leuten (zumindest hier im Forum) ist es durchaus bewusst, dass einige ihrer Lieblingsserien eher zweifelhafte Qualität haben.

Nehmen wir doch mal das Beispiel Dexter und ignorieren dabei, dass es eine Romanadaption ist. DIe Serie hatte einen Hauptcharakter, wie man ihn vorher noch nie gesehen hat, also haben viele aus Neugierde eingeschaltet. Ein Serienmörder als Hauptfigur? Soll ich den etwa sympathisch finden? Und die Serie hat es geschafft den Zuschauer gerade durch diese moralische Frage an sich zu binden. Als Zuschauer wurde man belohnt durch spannende Handlungen, tolle Charaktere und hervorragende Schauspieler.
Irgendwann später (hier scheiden sich die Geister), hat die Serie ihre Qualität verloren. Die meisten sind trotzdem dabei geblieben. WIeso? Aus Gewohnheit. Wenn ich jahrelang die Serie verfolgt habe, kann man das auch weiter machen, selbst wenn die QUalität schlechter geworden ist.

Anderes Beispiel: Buffy
Ich hab Staffeln 5-7 eigentlich nur wegen Spike geschaut, weil ich den CHarakter einfach super witzig fand und gern gesehen habe. Und 30 Minuten langweilige Folge waren mir wurscht, im Gegenzug für 10 Minuten Spike Time :smile:

Woodstock hat schon Serien wie Castle und Mentalist angesprochen. Das sind simple proceduale Serien, aber weil die beiden männlichen Hauptcharaktere cool sind und Spass machen, hat man eingeschaltet. 2-3 Staffeln lang hat das so gut funktioniert, dass man auch an den Fall der Woche Folgen seinen Spass hatte.
Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, von jeder Staffel nur noch die Schlüssel Episoden zu gucken, in denen der rote Faden aufgegriffen wird. Weil ich wissen will, wie der rote Faden, der die Hauptcharaktere angetrieben hat, zu Ende geschrieben wird.


Warum gucken Leute Seifenopern, obwohl sie wissen, dass es Mist ist? Weil sie irgendwann angefangen haben und wissen wollen, wie es weiter geht mit den CHarakteren. Heiraten Bob und Alice oder schmeißt sie sich vor einen Zug? Ist ihr Vater noch am Leben oder die Verschwörung nur ein Trick um an das Erbe zu kommen?
Das ist total flach und bescheuert, aber Zuschauer wollen sehen, was mit ihren CHarakteren passiert.


Es gib tauch im Serien Bereich Themen, die ich nicht anpacke (Mad Men gehört zum Beispiel dazu). Sollte ich jetzt aus Zufall bei einem Bekannten mal eine Folge gucken und feststellen, dass ich den Hauptcharakter total cool finde, schau ich mir die Serie vielleicht doch noch an...


Ich bin wahrscheinlich auch ein Extrem, was meine Sehgewohnheiten angeht, aber Filme gucke ich zum Beispiel so gut wie keine mehr. Weil mich Geschichten, die in 2 Stunden erzählt werden, kaum emotional mitnehmen können und ich keine Bindung zu den Charakteren aufbauen kann.
Das mag auch daran liegen, dass ich durch einen großen Konsum aller möglichen Filme und Serien so gut wie alles gesehen habe und mich die meisten Geschichten und Wendungen langweilen. Man kann mit mir keine Filme gucken, in denen ein Plottwist vorkommt, weil ich den eh schon nach paar Minuten raus habe und mich dann langweile.
Filmisch gibt es eigentlich nur noch folgende Möglichkeiten, mich hervorzulocken:
- etwas Neues, was es bisher (vermutlich) nicht gegeben hat. Interstellar fällt mir hier zum Beispiel ein, obwohl ich keine Ahnung habe, ob mir der Film gefallen wird
- Verfilmungen von Dingen, die ich als Kind toll fand und die ich aus nostalgischer Freunde schaue (Marvel Universum, ich spreche von dir)



... ach ich könnte Stundenlang über das Thema diskutieren. Wir müssten mal einen Offline Abend bei mir zu Hause machen und uns über solche Dinge diskutieren.
 
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