Constance schrieb:
Richtig. Das Kino muss sich eben den Gegebenheiten anpasse. Momentan schreibe ich zu dem Thema, aus privatem Interesse, einen kleinen Artikel.
Mein Problem ist einfach die Qualität. In dem Sinne, dass mein Fernseher und meine Anlage mich verwöhnen und daran gewöhne ich mich. 600hz, einen so dermaßen flüssigen Bildaufbau bekommt kein gewöhnliches kino hin. Deswegen bedeutet für mich Kino, mich auf ein niedrigeres Niveau zu begeben. Dabei muss ich mich einfach 15 bis 20 Minuten umstellen und wirklich gut Wird das bis Ende des Films auch nicht. Fortgeführt beim Ton, hab ich oft das Gefühl, die Kinos drehen auf um zu imponieren, egal ob dabei diverse Elemente übersteuert werden. Klar ist es bombastisch aber nur das reicht, mir persönlich, nicht. Vielleicht bin ich dahingehend verwöhnt und demnach auch Qualitätsverliebt. Daher freie ich mich über alles, was zu mir ins Wohnzimmer kommt.
Das ist nur eine Facette, wie clive sagt: es etabliert sich alles den Gegebenheiten entsprechend und es wird schon wieder zu einem organischen Gefüge wachsen, bis wieder Kritik aufkommt.
Auf den Artikel wäre ich gespannt.
Aber irgendwie habe ich das Gefühl, du hast mich da missverstanden. Deshalb mal kurz ein paar Fragen:
1. Wie oft warst du letztes Jahr im Kino?
2. Warum warst du im Kino und hast nicht auf die Heimkino-Scheibe gewartet?
3. Wenn Kino für dich ein niedrigeres Niveau bedeutet, liegt es aber nicht an der heimischen Leinwand, oder?
@Jay: Die Gefahr sehe ich eben nicht. Weshalb sollten Kinogänger keine guten Filme mehr bekommen? Schon das Kinoprogramm des letzten Jahres zeigt doch, dass es nach wie vor Filme in allen Facetten gibt. Und diese Ängste, die Spielberg da hat, dominieren wie gesagt schon sehr lange das Geschäft. Mein Dorfkino hat dennoch überlebt und die kleineren Kinoproduktionen auch. So what?
Ferner glaube ich nicht, dass Netflix etwas am Geschäftsmodell verändern wird. Amazon mag die Leute manchmal zur Kasse bitten, aber Netflix sicher nicht. Darauf baut das Netflix-System doch gerade auf. Mehr Abonnenten, die alle im gleichen Boot sitzen - abgesehen von der Quali versteht sich. Und auch wenn man die höchste Abo-Klasse hat, ersetzt das keinen Kinobesuch. Es ist und bleibt eben ein Unterschied, ob man auf einer 20 Meter Leinwand einen Film sieht oder im fünf Meter Wohnzimmer sitzt - bei mir daheim nimmt die "Leinwand" jedenfalls nie das gesamte Blickfeld ein.
Zu den Kinopreisen bleibt nicht viel zu sagen. Da muss mal eine Anpassung kommen. Ich rede da jetzt nicht von Snacks und Getränken, die überteuert sind, sondern von den reinen Tickets. Zu teuer. Falls das Kino tatsächlich mal untergehen sollte, wird es an den Preisen liegen. Wobei mein Dorfkino sich vehement gegen teure Tickets stemmt und damit gut fährt. Gehe ich immer gerne hin. Und die scheißen auch auf die großen Blockbuster und zeigen die vielleicht mal für 'ne Woche oder garnicht. Aber falls doch, dann eben zu einem guten Preis (ggf. auch in 3D).
Und nochmal: Erst VOD ist nicht tragisch. Erst TV gibt es schon seit Jahren und so Sender wie HBO haben (seit Jahren) gute TV-Filme rausgehauen. Jetzt gibt es sowas halt auch bei Netflix und Konsorten. So what?
Unterm Strich im Klartext: Ich glaube nicht, dass sich das Kino oder eine Sparte davon in naher Zukunft verabschieden wird. Das blöde Gerede gibt es schon sehr lange, aber Effekte sind doch (wenn überhaupt) eher begrenzt. Insofern werde ich jetzt über die weitere Panikmache grinsen. Wir sprechen uns dann 2025 oder so - wenn ich noch immer ins Kino gehen, obwohl es ausgestorben sein sollte...