Dallas Buyers Club ~ Matthew McConaughey [Kritik]

-Carnage-

New Member
Habe Dallas Buyers Club letzte Woche auch endlich nachgeholt.

Meine Kritik im Spoiler:

Der Film hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich hatte im Vorfeld so meine Zweifel als ich das Poster und den abgemagerten McConaughey gesehen hatte und dachte mir dass der Film eher von traurigen und depressiven Phasen geprägt wäre (ähnlich wie in Philadelphia) was sich jetzt nach der ersten Sichtung aber absolut nicht bestätigt hat. McConaughey spielt seine Rolle als Rodeo-Texaner und späterer "Kämpfer" gegen das amerikansche Gesundheitssystem bzw. die Pharmaindustrie wirklich grandios. Für mich persönlich ist er spätestens durch diese Rolle zu einem der größten Oscar-Kandidaten avanciert. Generell finde ich ohnehin dass McCon's Rollen & Filme über die letzten Jahre sehr gewachsen sind, der Kerl macht einfach ungeheuren Spaß auf der Leinwand. Auch sein transsexueller Freund und späterer Geschäftspartner Rayon (Jared Leto) weiß in seiner Rolle wirklich mehr als zu überzeugen, dieses verquere Duo hat sich wirklich äußerst sehenswert auf dem Bildschirm ergänzt. [Geschockt war ich nur wieviel Gewicht die beiden für den Film verloren haben, ein Knochengerüst dünner als das andere...so etwas kann einfach nicht gesund sein.]

Auch wenn der Film am Ende keine Fragen offen lässt kann ich natürlich nicht einschätzen wie hoch der cineastische Wahrheitsgehalt der Geschichte am Ende wirklich ist (manchmal wirkt das doch schon etwas zu überdreht) aber damit habe ich mich in den 117 Minuten ehrlich gesagt nur wenig bis gar nicht beschäftigt da ausschließlich der Unterhaltungsfaktor in den Vordergrund rückte. Schauspielerisch und vom Storytelling ist das wirklich oberste Güte was Jean-Marc Vallée, McConaughey u. das restliche Team hier inszeniert haben. Auch wenn das Kinojahr 2014 noch ziemlich jung ist landet der Film schon jetzt auf meiner persönlichen Top-Ten Liste, von meiner Seite eine absolute Empfehlung die man unbedingt gemacht haben sollte.

Wertung: 8/10 Proteinampullen
 

Schneebauer

Targaryen
So, am Freitag noch schnell nachgeholt, bevor der endgültig aus den Kinos verschwindet.

Schweres Thema. HIV in den in den 80er in Amerika. Der Einfluss der Pharmaindustrie auf Politik und FDA. Die genrelle Einstellung der konservativen Texaner zur Homosexualität. Huiuiui, klingt im ersten Moment nach einem zähen Brocken. Aber das war nach dem sehr intensiven ersten Drittel verhältnismäßig locker aufgezogen. Drogensucht, Sterbensängste und der unbedingte Wille zu überleben und anderen Leuten zu helfen werden eindrucksvoll und überzeugend rüber gebracht. Die wahnsinnig gute, schauspielrische Leistung der Akteure sorgt dafür, dass viel beim Zuschauer ankommt. Zurecht Oscarprämiert!
Woodroofs Kampf gegen toxische Medikamente, sinnlose Studien und skrupellose Ärzte ist zwar intensiv, aber leider etwas arm an Spannungsspitzen.

8 / 10
 

Revolvermann

Well-Known Member
Alles wichtige steht bereits in den Kritiken hier.
Kann dem positiven Konsens hier absolut zustimmen. Kurz: McConaughey ist eine Wucht. Ein tolles Drama über Vorurteile, Selbstbestimmung im Leben und bis zu dessem Ende.

8/10
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Kritik, Trailer, Bilder bei BGT (Knobel)

Es ist noch gar nicht so lange her, da galt Matthew McConaughey als Hollwoods Schönling und Sexsymbol, der nur durch sein gutes Aussehen in harmlosen romantischen Komödien wie WEEDING PLANER (2001) überzeugen konnte. Dass man dem Texaner damit Unrecht tat, stellte sich in den letzten Jahren immer deutlicher heraus. In MUD (2012), THE WOLF OF WALL STREET (2013) oder TRUE DETECTIVE (2014) erwies sich McConaughey als gnadenlos unterschätzter Schauspieler, der wesentlich mehr zu bieten hat, als nur seine Physis. Für DALLAS BUYERS CLUB erhielt er nicht nur den Golden Globe, sondern auch den Oscar als bester Hauptdarsteller und ist somit auf dem Zenit seiner Laufbahn angekommen.
 
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