Joel.Barish schrieb:
Wie, du auch? Zufälle gibt's.
Das muss unser geteiltes Interesse an Elizabeth Banks sein.
Ja, aber hallo fand ich Chappie und Exodus beide um Welten besser. Mockingjay 1 versucht so elendig ernst und bedrückend zu sein, ohne je wirklich emotional zu ergreifen, wie es ein richtiger Kriegsfilm, was Mockingjay sein will, erreicht. Da er das nicht schafft, ist er demzufolge bloß dröge und deprimierend. Mockingjay 2 macht das ein wenig besser, da er aufgrund des Zwangs, zu einem Ende zu finden, wirklich mal ein paar Schritte geht und "was passiert", obgleich auch das emotionskalt bleibt. Kinder sterben zu lassen ist da kein Ausgleich für Charaktere, an denen man hängt, mit denen man mitbangt, die man charismatisch findet.
Lawrence ist dieses Mal fast ausschließlich von ungenutzten Charakteren umgeben, sodass selbst Leute wie Julianne Moore oder Philipp Seymour Hoffmann - beide generell generell genial, hier sicherlich auch nicht ansatzweise schlecht - verschenkt wirken. Moore kommt noch am besten weg, aber da kann man weder von starker Rolle, noch von stark gespielt sprechen. Und ihre ist die zweitmarkanteste im gesamten Film.
Es gibt fast keinerlei Dramatik, urplötzlich auftauchende Monster, die aussehen wie die Imps aus dem Doom Film, helfen da auch nicht, das Romanzen-Beziehungs-Freundschafts-Irgendwas Dreieck mit Peeta und Gale ist völlig planloser Kram. Vielleicht klinge ich gerade unnötig gemein, aber so trashig blöde das Dreieck in Twilight war, so war das wenigstens unfreiwillig komisch, und dadurch unterhaltsam. Die Freundschaft zwischen Katniss, Peeta und Gale gab mir gar nichts. Auch das hätte interessant sein können, wenn die beiden männlichen Rollen stärker gespielt wären, wenn überhaupt in allen 4 Filmen mal mehr zwischen denen passiert wäre.
Ja, theoretisch sitzt da ungeheuer viel Potential drin. Katniss in der ungewollten Rolle als Rebellionsflagge, Katniss im Dienst der Hoffnung, insgeheim aber vielleicht doch im Dienst neuer Schrecken, Misstrauen, Kriegsschrecken, Überlebenskampf, das sind alles starke Aspekte. Die mir Francis hier aber nicht sonderlich bewegend, clever oder sehenswert geflattert hat.
Chappie und Exodus sind beide relativ plump (wenn auch nicht Gods of Egypt), aber sie sind sich dessen bewusst und versuchen nie, Filme wie ~ Ex Machina oder Lawrence von Arabien sein zu wollen. Hugh Jackman in Chappie? Unterhaltsamer als alle Figuren in Mockingjay 1+2. Der Bruderzwist zwischen Moses und Broses in Exodus? Flach, aber alle Male unterhaltsamer als alles in diesen beiden Filmen. Dazu sehen beide interessanter aus, bieten jede Menge Abwechslung. Gut, was auch daran liegt, dass sie sich keinen schwermütigen Genozidmantel auferlegen. Also ich kann dir jetzt schon Die Aantwoord Album und Sandwüste drauf geben, dass ich mir die beiden auf jeden Fall eher ein weiteres Mal ansehen werde als Hunger Games 3+.
Die Hunger Games Geschichte geht in den Filmen zusammen ca 9 Stunden. Das große Finale darf in der letzten halben Stunde nicht so kalt lassen und unspektakulär und undramatisch und emotional unerfüllend sein wie hier.