Steve Jobs ~ Michael Fassbender [Kritik]

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
:biggrin:

Apple CEO Tim Cook hat den Film jetzt ungesehen als ausbeuterisch beschrieben. Drehbuchautor Aaron Sorkin hat daraufhin u.a. entgegnet, dass man doch ganz schön Nerven habe von Ausbeutung zu sprechen, wenn man seine Produkte von chinesischen Kindern herstellen lasse.

"if you've got a factory full of children in China assembling phones for 17 cents an hour you've got a lot of nerve calling someone else opportunistic"

http://www.hollywoodreporter.com/news/aaron-sorkin-tim-cook-youve-827284
 

Constance

Well-Known Member
Jay schrieb:
:biggrin:

Apple CEO Tim Cook hat den Film jetzt ungesehen als ausbeuterisch beschrieben. Drehbuchautor Aaron Sorkin hat daraufhin u.a. entgegnet, dass man doch ganz schön Nerven habe von Ausbeutung zu sprechen, wenn man seine Produkte von chinesischen Kindern herstellen lasse.

"if you've got a factory full of children in China assembling phones for 17 cents an hour you've got a lot of nerve calling someone else opportunistic"

http://www.hollywoodreporter.com/news/aaron-sorkin-tim-cook-youve-827284
DAS bestätigt wieder meine allgemeine Meinung von Apple. Ebenfalls die Diskussion um die Biographien Jobs, wo der nette CEO Cook die alte Biographie in Verruf gebracht hat, obwohl der Autor geschlagene 50 Interviews mit Jobs hatte. Dann bringt man jetzt lieber eine, mit eigenen Informationen aus dem herrlichen Reichs des Apfels gefütterte, originalgetreuere Version, die von Techleuten geschrieben wurde, die Jobs nichtmal persönlich kannten. Und jetzt das selbe in Richtung Film? Lachhaft! Achja: Gratulation dazu Apple. :biggrin:

Auf den Film bin ich aber gespannt. Wird nur nicht im Kino geschaut.
 

Envincar

der mecKercheF
Nur weil Samsung nicht besser ist, entkräftet das nicht die Tatsache, dass Apple ein Ausbeuter/Verbrecher Unternehmen ist.
 

NewLex

Well-Known Member
Find Apple auch scheiße. Als der erste IPod rauskam und man keine MP3 drauf spielen konnte, war für mich der Konzern gestorben :wink: Wegen der Ausbeutung chinesischer Arbeitskräfte müsste man trotzdem auch hunderte andere Firmen und Politiker an den Pranger stellen...

Finde den Film nur wegen Aaron Sorkin interessant. Wegen Jobs würde ich wohl nicht ins Kino gehen. Wird daher eher im Fernsehen geschaut.
 

Constance

Well-Known Member
Natürlich machen viele Konzerne es so. Nur sollte man mit Anprangerungen halt vorsichtig sein, falls man sich in einem "Glashaus" befindet. :>

Kutcher hat nen Jobs abgeliefert?:squint: War der zufällig nur im ITunes-Store vorzufinden? Das würde mir das mangelnde Wissen erklären. :biggrin:
 
B

Bader

Guest
Wenn man konsequent sein will, soll man in eine Höhle gehen und dort verrotten. Der Kapitalismus hat inzwischen die Welt so fest im Griff, dass praktisch rein gar nichts frei davon ist. Daher finde ich die gegenseitigen Schuldzuweisungen ziemlich lächerlich. Das Schlimme ist ja, egal wie sehr man es boykottiert, man ist nicht frei davon.
 

Timo

Well-Known Member
Bin gerne Apple-Kunde und Steve Jobs war eine sehr faszinierende Persönlichkeit, aber der Film geht mir komplett am Allerwertesten vorbei.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Bei mir ists andersrum. Ich bin absolut kein Apple Kunde, aber der Film interessiert mich sehr. Weil Fassbender, weil Boyle, weil, wie du sagst, Jobs ne faszinierende Person war.

Werds eventuell morgen reinschaffen, zuviel Work aktuell.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ist bei mir wie bei Jay. Vor allem hat die Tatsache ob man Apple Produkte mag oder nicht, rein gar nichts damit zutun, ob das ein guter Film geworden ist. Das ist keine Glorifizierung und selbst wenn es eine wäre, könnte man das doch ganz einfach erkennen und bewerten. Der Film ist nicht von Apple. Als ob man sagen würde "ich mag keine Nationalsozialisten und schaue deshalb auch nicht Der Untergang oder Das Boot". Das ist Film. Eine küstlerische Abbildung eines Themas. Zeitgeist. Inszenierung. Darstellung.
Man kann an dem Film nicht interessiert sein oder ihn scheiß finden. Aber als Grund anzugeben man möge Apple oder man mag Apple nicht, ist vollig willkürlich.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich war heute drin. Das ist Birdman, nur vor Hardware-Produktankündigungen statt vor Theatervorführungen.

Werde noch was dazu schreiben, aber den gewaltigen Box Office Misserfolg kann ich verstehen. Nicht weil er schlecht wäre, das ist er gewiss nicht. Aber er fordert, dass man sich schon ein bisl mit Jobs auseinandergesetzt hat, er fordert Toleranz für die gekünstelt, offensichtlich nicht authentische, zufallslastige Handlung, er watscht sowohl Leute ab, die Jobs als Arsch oder als Marketinggott sehen wollen, es ist kein zusammenfassendes Biopic, das Jobs Karriere überblickt und es ist auch nicht sonderlich auf reine Unterhaltung aus. Im Vergleich zu Birdman gibts hier keinen Humor, und nichts Skurriles.

Ich würde sagen um wirklich Spaß an dem Film haben zu können, muss man die Figur Jobs und die Hintergründe seines Erfolgs grob kennen und sich speziell für ein gelungenes Drehbuch mit interessanten (aber nicht witzigen oder seltsamen oder spannenden) Dialogen interessieren.

Ach ja, und er ist weder so atmosphärisch, noch so superschick schnieke wie The Social Network gefilmt.

... will das also überhaupt irgendjemand sehen? Mir gefiels.
 

Joel.Barish

dank AF
Vorhin gesehen und ich fand den ziemlich gut. Wären die letzten 5 bis 10 Minuten weg bzw. anders, wäre er sogar sehr gut. Ich mag diesen Kritikpunkt gar nicht, weil ich ihn inzwischen schon ein paar Mal in anderen Reaktionen im WWW in ähnlicher Form gelesen habe. Aber es stimmt, das Ende ist plump und unnötig und zwar so sehr, dass die dämliche Anspielung/der Blick in die Zukunft auf eine weitere Jobs Erfindung gar nicht mal das größte Problem ist.
Bis dahin hat mir das aber gut gefallen, auch wenn Boyle und Sorkin kein Traumpaar sind. Sie passend nicht unbedingt ideal zusammen, was ihre grundsätzlich Art als Regisseur und Schreiber betrifft. Und ich kann zwar verstehen, wie man aufgrund der dramatischen Konstruktion der Handlung die Vergleiche zu "Birdman" ziehen will, aber für mein Empfinden behandelt dieser Film vielmehr einige sehr ähnliche Themen wie "Whiplash".

In den nächsten Tagen vielleicht mehr.

Jay schrieb:
er fordert Toleranz für die gekünstelt, offensichtlich nicht authentische, zufallslastige Handlung
Ist "fordern" und "erfordern" bei dir dasselbe? Bei mir nämlich nicht. Und eigentlich braucht es keine Toleranz, sondern nur Erfahrungen mit Filmen (oder Theaterstücken) die so aufgebaut sind, die bewusst überhöht d.h. unrealistisch sind, damit man zumindest aus der Erfahrung heraus weiß, dass Filme auch so aussehen können. Ob man das dann gut findet hängt vom individuellen Betrachter und von der Umsetzung ab.
 
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