Steve Jobs ~ Michael Fassbender [Kritik]

Sir Pri$e

New Member
Film gestern gesehen. Es gibt wenig Schauwerte, der Film ist ein einziger Dialog. Darauf sollte man sich einlassen können. Ich finde es eigentlich mutig nur ganz wenige Momente seines Lebens zu verfilmen (mit wenigen Rückblicken). Die Schauspieler machen ihren Job super und die Dialoge sind auch intelligent. Schlecht kann man den Film nicht finden. Das was er hat, macht er sehr gut. Besonders gut fand ich, dass sich der Look von den Hochglanz Apple-Produktvideos absetzt, der ja auch in manchen Filmen benutzt wird (Oblivion). Davor hatte ich etwas Angst. Aber es ist kein Film den man sich (freiwillig) ein zweites mal ansieht.
 

Joel.Barish

dank AF
Sir Pri$e schrieb:
Besonders gut fand ich, dass sich der Look von den Hochglanz Apple-Produktvideos absetzt,
Jede der drei Zeitebenen wurde ja auch mit einem anderen, der Spielzeit angemessenen Kameraformat gedreht, was aber im Zeitalter der digitalen Projektion leider nicht so sehr auffällt, wie es wahrscheinlich sollte.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Mittlerweile auch gesehen und eigentlich schade, dass der so untergeht.

Die letzten 10-15 Minuten brechen dem Film wirklich beinahe das Genick und ziehen ihn im Gesamteindruck, wie Joel bereits bemerkte, doch noch merklich etwas runter in der Gesamtbewertung. Das Problem ist grundsätzlich, ohne groß zu spoilern, dass man in allzu einfache, daramturgische Muster abdriftet und dem Ganzen am Ende einen viel zu runden Abschluss geben mag. Dies hat der Film aber gar nicht nötig. Dieses emotionale Gerüst, das man als Rahmen nutzt und am Ende abschließt, braucht der Film gar nicht und unterm Strich schadet es ihm auch viel mehr.
Denn abseits von diesem Kritikpunkt ist das in puncto Schnitt, Kamera, Licht, Inszenierung und Regie wirklich mehr als sehenswert. Schade, wenn der Film wirklich so sehr untergehen würde.

7/10 Tendenz steigend.

Unbedingt OmU überigens. :wink:
Ich weiß nicht, ob ich mir das eingebildet habe, aber am Filmkorn hat man dann doch schon die verschiedenen Kameras - 16mm, 35mm, Digital - in den verschiedenen Akten erkennen können. Daniel Pemberton ging übrigens bei der Komposition der Musik auch in so einem Dreier-Schema vor.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich habe vor ein paar Tagen festgestellt, dass mein Audible Abo die ganze Zeit weitergelaufen ist. Also mal jede Menge Guthaben eingelöst, darunter eins für die autorisierte Steve Jobs Biografie von Walter Isaacson, die Aaron Sorkin als Grundlage für sein Script genommen hat.

Isaacson ist übrigens selbst kein kleiner Fisch, war CEO bei CNN und der Times. Kommt in der Biografie aber nicht zur Geltung, da wirkt er wie ein bescheidener kleiner Schreiber.

Schon interessant zu beobachten, wie clever Sorkin die vier Zeitpunkte wählte, um Jobs Leben und Gemütsveränderung im Laufe der Zeit vielsagend zusammen zu fassen. Jetzt, wo ich das alles noch mal im Detail gehört hab, sehe ich die Stärken dieses Scripts noch klarer.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Der hat mir sehr gut gefallen. Das Ende war zwar ein wenig zuviel des Guten aber zieht das Gesammtpaket meiner Meinung nach nicht merkbar runter.
Ich meine, allein der Part als sich Jobs und Sculley in der Vorhalle mit den ganzen Stühlen unterhalten. Wahnsinn. Da gibt es ein kurzes Gespräch zwischen Jobs und seinem früheren Chef und Boyle macht (sicherlich zusammen mit Sorkin) ein Shakespeare-Drama draus.
Ein sehr durchdringendes Kammerspiel. Ein Dialogfilm erster Güte. Wer das tendenziell nicht mag, kann den links liegen lassen. Für alle anderen eine große Empfehlung.
Musikauswahl und Besetzung waren ebenfalls famos. Boyle hält sich mit seinen Spielerein und ungewöhnlichen Blickwinkeln kaum zurück. Drückt es einem aber nicht so aufs Auge wie sonst.

8/10
 
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