Clive77
Serial Watcher
In der Folge „Plunge“ der US-Serie Bates Motel wendet sich für Dylan das Blatt wieder zum besseren. Auch Norma hat keinen Grund sich zu beschweren. Für Norman hingegen dreht sich die Spirale ins vorbestimmte Schicksal erneut ein gutes Stückchen weiter.
Dylan
Letzte Woche erweckte Dylan (Max Thieriot) noch den Eindruck, innerlich mit seinem Leben bereits abgeschlossen zu haben. Geradezu lebensmüde stellte er sich auf die Straße, um sich den Angreifern, die auf ihn und Zane (Michael Eklund) geschossen haben, zu stellen. Einen Autounfall mit Fahrerflucht später lag er im Krankhaus und machte Bekanntschaft mit Zanes Schwester Jodi (Kathleen Robertson), die sich als Boss hinter der Drogenplantage entpuppte.
In „Plunge“ wird er nun statt von Remo (Ian Tracey) von Jodi im Krankenhaus aufgelesen und darf sich in ihrem Haus auskurieren. Anfangs noch etwas ungläubig über das Interesse von Zanes Schwester an seiner Person, festigt sich die Beziehung zum Ende der Folge und setzt Dylans „Pechsträhne“ vorerst ein Ende.
Normas (Vera Farmiga) ältester Sohn hinterlässt weiterhin Eindruck bei seinen kriminellen Arbeitgebern. In kürzester Zeit hat er es nicht nur geschafft, sich in seinem Job zu behaupten und langjährige Mitarbeiter wie Remo dabei zu übertrumpfen, nein, jetzt hat er sogar die Position der Leitung direkt unter Jodi inne, weil er den Hitzkopf Zane beschützt hat. Und als Bonus entwickelt sich zwischen den beiden auch noch eine Bettbeziehung (also, zwischen Jodi und Dylan).
Für Dylan kann man sich als Zuschauer nach den letzten Folgen freuen. Für die Autoren erschließen sich hier viele gute Möglichkeiten für kommende Episoden. Schließlich sollte der Kampf zwischen den beiden Kartellen noch toben und Dylan wird nun versuchen, den Konflikt wieder zu schlichten. Mag sein, dass er dadurch mit Nick Ford (Michael O’Neill) an einander gerät oder es aber mit Sheriff Romero (Nestor Carbonell) zu tun bekommt. Im eigenen Lager kann er mit Zane Probleme bekommen, der sicher nicht erfreut darüber sein wird, dass beide nun vertauschte Rollen haben. Mal schauen, was die Macher hier vorhaben.
Norma
Mama Bates macht ihrem Sohnemann erneut klar, wie wenig sie davon hält, dass Norman (Freddie Highmore) sich mit Cody (Paloma Kwiatkowski) trifft. Dabei hält sie einerseits Cody generell für eine schlechte Wahl, wie sie bereits letzte Woche sehr deutlich machte. Andererseits ist sie besorgt, dass Normans Blackouts durch den Genuss von Alkohol ausgelöst werden können und ermahnt das Mädchen, Norman aus „medizinischen Gründen“ nichts trinken zu lassen. Damit wandelt Mama Bates abermals auf einem Pfad zwischen nachvollziehbarer Besorgtheit um ihren Sohn und herrscherischer Kontrolle darüber, mit wem er sich treffen darf.
Zu einer Eskalation zwischen Mutter und Sohn kommt es aber erst am Ende der Folge als sie erfährt, dass Norman bereits zwei weitere Blackouts hatte. Ihre Reaktion auf Emmas (Olivia Cooke) Anruf ist prompt und so verhindert sie, dass Norman einen Führerschein machen darf - eine Sache, die ihm sehr wichtig war. Ohne es zu ahnen, hat sie den Jungen damit in genau die falsche Richtung gestoßen. Aber mehr dazu später.
Normas Haupthandlung dreht sich in dieser Episode um einen Sitz im Stadtrat - schließlich ist durch den Tod von Lee Berman (Robert Moloney) eine Position vakant geworden und sie wird von Christine Heldens (Rebecca Creskoff) geradezu ermutigt, sich um die Stelle zu bewerben. Hilfe erhält sie dabei von Christines Bruder George (Michael Vartan), der es sich nicht nehmen lässt, abermals Komplimente in Normas Richtung zu werfen - da bahnt sich was an und selbst Norman scheint es zu freuen, dass George so viel von seiner Mutter hält. Noch sind George und Norma nicht liiert, aber sie scheinen auf dem besten Weg dahin zu sein.
Die Warnung von Sheriff Romero hat Mama Bates derweil nicht ignoriert: Sie sucht Nick Ford abermals auf und gibt ihm zu verstehen, dass sie in Zukunft auf seine Unterstützung verzichten wird. Die Verbindung zwischen Lee Bermans Ableben und Nicks Unterstützung scheint offensichtlich - auch wenn weder Norma noch Nick das ausspricht. Aber ob sie wirklich auf Nicks Unterstützung verzichten kann, nachdem sie sie schon in Anspruch genommen hat und scheinbar auch weiterhin erhält?
Als sie beim Bürgermeister vorstellig wird und ihre Pläne für die Stadt erläutern möchte (beim Vorstellungsgespräch), scheint es einzig auf ihre Verbindung zu den Heldens und Nick Ford anzukommen. Und sie erhält die Position auch und hat jetzt die Chance, den Bau der Umgehungsstraße zu verhindern oder zumindest vorübergehend zu stoppen.
Grund zur Freude: Kurz nach dem Telefonat über den Erhalt der Stelle fallen sich Mutter und Sohn in die Arme und landen (weird moment) dabei auf dem Bett. Eigentlich ist die Situation nachvollziehbar und könnte unter den gegebenen Umständen sehr natürlich wirken. Aber im Bates Motel wecken solche Szenen immer diesen falschen Unterton, der sich zu sehr an den Rand zur Intimität vorwagt und dem Zuschauer damit Bauchschmerzen bereitet.
A Sensitive Boy - Norman
Dafür, dass Norma ihren jüngsten Sohn für sehr sensibel hält und auch darum bescheid weiß, was passiert, wenn er sich zu sehr aufregt, behandelt sie ihn teilweise recht grob - ohne die Folgen zu ahnen. Gleich zweimal trägt sie in dieser Episode eine gewisse Mitschuld an seinem Verhalten: Anfangs wird Normans Stresslevel dadurch erhöht, dass er sich in Zukunft von Cody fernhalten soll und durch die aberwitzige Aktion, in der Norma sich geradezu vor Codys Wagen wirft. Er ist also schon nicht mehr ausgeglichen als er mit Cody in deren Haus die Schnapsvorräte plündert und ihr Vater überraschend auftaucht. Der eigentliche Auslöser für einen neuen Blackout kommt allerdings durch eine Kindheitserinnerung zustande - von daher dürfte Norma hier keine große Schuld treffen.
Die zweite Situation, in der man Norma deutlicher die Schuld zuweisen kann, kommt am Ende der Episode. Durch den Streit um die Führerscheinprüfung (see you in three years - if no further Blackouts occur) stattet er Cody einen weiteren Besuch ab, um sie zur Rede zu stellen - schließlich hat sie Emma verraten, dass er Blackouts hatte und die hat wiederum Mami bescheid gegeben. Der große Knall kommt schließlich als Codys Vater durch den Streit geweckt wird und es zum Handgemenge kommt. Resultat: Vati stürzt eine Treppe hinunter und ist tot. Unfall oder Mord? - der Frage wird sicher nächste Woche nachgegangen.
Eine schönes Zwischenspiel und ein Moment, der dem Rezensenten etwas bange machte, war allerdings das Aufeinandertreffen der beiden Pärchen samt Badeabenteuer. Hätten die Autoren Emma hier über die Klinge springen lassen, säße der Schock tiefer als es ein kaltblütiger Mord durch Norman jemals vermögen würde. Die Konstellation war auch insofern interessant, dass sowohl Cody wie auch Gunner (Keenan Tracey) sehen konnten, wie viel Norman an Emma liegt. Bleibt nur die Frage: Warum nicht gleich so? Die Sorge um Emma, ihre Rettung und wie er sie anschließend in die Arme nimmt - das alles sollte doch auch ihm klar machen, mit wem er eigentlich zusammen sein möchte. Stattdessen kommt kurz danach (im Keller der „toten Tiere“) wieder die kalte Schulter.
Es wurde auch wieder ein wenig mit den Zuschauern gespielt, als Norman nach Emmas Rettung gegen Cody wettert - zum Schock aller Beteiligten. Wie er dort aus der Haut fährt, ließ jedenfalls eine handfeste Auseinandersetzung erwarten - ähnlich, wie es bereits zwischen Norman und Dylan der Fall war. Aber dazu kam es dann doch nicht. Durch dieses Ereignis bleibt nun offen, wie die Konstellationen in Zukunft ablaufen werden. Das Hauptaugemerk wird selbstverständlich auf Norman liegen, der sich für Codys toten Vater wird verantworten müssen. Wie sieht es aber zwischen Emma und Gunner aus? Und wie wird es danach zwischen Cody und Norman weitergehen?
Fazit: Normans bekannter Werdegang wird abermals um einen großen Schritt voran getrieben und die Spannungsschraube durch den Cliffhanger um eine weitere Drehung angezogen. Aber auch die anderen Handlungsstränge haben einiges zu bieten und verleihen der Serie neue Wendungsmöglichkeiten, die sich kaum vorhersehen lassen.
9/10 I lost it a bit.
Dylan
Letzte Woche erweckte Dylan (Max Thieriot) noch den Eindruck, innerlich mit seinem Leben bereits abgeschlossen zu haben. Geradezu lebensmüde stellte er sich auf die Straße, um sich den Angreifern, die auf ihn und Zane (Michael Eklund) geschossen haben, zu stellen. Einen Autounfall mit Fahrerflucht später lag er im Krankhaus und machte Bekanntschaft mit Zanes Schwester Jodi (Kathleen Robertson), die sich als Boss hinter der Drogenplantage entpuppte.
In „Plunge“ wird er nun statt von Remo (Ian Tracey) von Jodi im Krankenhaus aufgelesen und darf sich in ihrem Haus auskurieren. Anfangs noch etwas ungläubig über das Interesse von Zanes Schwester an seiner Person, festigt sich die Beziehung zum Ende der Folge und setzt Dylans „Pechsträhne“ vorerst ein Ende.
Normas (Vera Farmiga) ältester Sohn hinterlässt weiterhin Eindruck bei seinen kriminellen Arbeitgebern. In kürzester Zeit hat er es nicht nur geschafft, sich in seinem Job zu behaupten und langjährige Mitarbeiter wie Remo dabei zu übertrumpfen, nein, jetzt hat er sogar die Position der Leitung direkt unter Jodi inne, weil er den Hitzkopf Zane beschützt hat. Und als Bonus entwickelt sich zwischen den beiden auch noch eine Bettbeziehung (also, zwischen Jodi und Dylan).
Für Dylan kann man sich als Zuschauer nach den letzten Folgen freuen. Für die Autoren erschließen sich hier viele gute Möglichkeiten für kommende Episoden. Schließlich sollte der Kampf zwischen den beiden Kartellen noch toben und Dylan wird nun versuchen, den Konflikt wieder zu schlichten. Mag sein, dass er dadurch mit Nick Ford (Michael O’Neill) an einander gerät oder es aber mit Sheriff Romero (Nestor Carbonell) zu tun bekommt. Im eigenen Lager kann er mit Zane Probleme bekommen, der sicher nicht erfreut darüber sein wird, dass beide nun vertauschte Rollen haben. Mal schauen, was die Macher hier vorhaben.
Norma
Mama Bates macht ihrem Sohnemann erneut klar, wie wenig sie davon hält, dass Norman (Freddie Highmore) sich mit Cody (Paloma Kwiatkowski) trifft. Dabei hält sie einerseits Cody generell für eine schlechte Wahl, wie sie bereits letzte Woche sehr deutlich machte. Andererseits ist sie besorgt, dass Normans Blackouts durch den Genuss von Alkohol ausgelöst werden können und ermahnt das Mädchen, Norman aus „medizinischen Gründen“ nichts trinken zu lassen. Damit wandelt Mama Bates abermals auf einem Pfad zwischen nachvollziehbarer Besorgtheit um ihren Sohn und herrscherischer Kontrolle darüber, mit wem er sich treffen darf.
Zu einer Eskalation zwischen Mutter und Sohn kommt es aber erst am Ende der Folge als sie erfährt, dass Norman bereits zwei weitere Blackouts hatte. Ihre Reaktion auf Emmas (Olivia Cooke) Anruf ist prompt und so verhindert sie, dass Norman einen Führerschein machen darf - eine Sache, die ihm sehr wichtig war. Ohne es zu ahnen, hat sie den Jungen damit in genau die falsche Richtung gestoßen. Aber mehr dazu später.
Normas Haupthandlung dreht sich in dieser Episode um einen Sitz im Stadtrat - schließlich ist durch den Tod von Lee Berman (Robert Moloney) eine Position vakant geworden und sie wird von Christine Heldens (Rebecca Creskoff) geradezu ermutigt, sich um die Stelle zu bewerben. Hilfe erhält sie dabei von Christines Bruder George (Michael Vartan), der es sich nicht nehmen lässt, abermals Komplimente in Normas Richtung zu werfen - da bahnt sich was an und selbst Norman scheint es zu freuen, dass George so viel von seiner Mutter hält. Noch sind George und Norma nicht liiert, aber sie scheinen auf dem besten Weg dahin zu sein.
Die Warnung von Sheriff Romero hat Mama Bates derweil nicht ignoriert: Sie sucht Nick Ford abermals auf und gibt ihm zu verstehen, dass sie in Zukunft auf seine Unterstützung verzichten wird. Die Verbindung zwischen Lee Bermans Ableben und Nicks Unterstützung scheint offensichtlich - auch wenn weder Norma noch Nick das ausspricht. Aber ob sie wirklich auf Nicks Unterstützung verzichten kann, nachdem sie sie schon in Anspruch genommen hat und scheinbar auch weiterhin erhält?
Als sie beim Bürgermeister vorstellig wird und ihre Pläne für die Stadt erläutern möchte (beim Vorstellungsgespräch), scheint es einzig auf ihre Verbindung zu den Heldens und Nick Ford anzukommen. Und sie erhält die Position auch und hat jetzt die Chance, den Bau der Umgehungsstraße zu verhindern oder zumindest vorübergehend zu stoppen.
Grund zur Freude: Kurz nach dem Telefonat über den Erhalt der Stelle fallen sich Mutter und Sohn in die Arme und landen (weird moment) dabei auf dem Bett. Eigentlich ist die Situation nachvollziehbar und könnte unter den gegebenen Umständen sehr natürlich wirken. Aber im Bates Motel wecken solche Szenen immer diesen falschen Unterton, der sich zu sehr an den Rand zur Intimität vorwagt und dem Zuschauer damit Bauchschmerzen bereitet.
A Sensitive Boy - Norman
Dafür, dass Norma ihren jüngsten Sohn für sehr sensibel hält und auch darum bescheid weiß, was passiert, wenn er sich zu sehr aufregt, behandelt sie ihn teilweise recht grob - ohne die Folgen zu ahnen. Gleich zweimal trägt sie in dieser Episode eine gewisse Mitschuld an seinem Verhalten: Anfangs wird Normans Stresslevel dadurch erhöht, dass er sich in Zukunft von Cody fernhalten soll und durch die aberwitzige Aktion, in der Norma sich geradezu vor Codys Wagen wirft. Er ist also schon nicht mehr ausgeglichen als er mit Cody in deren Haus die Schnapsvorräte plündert und ihr Vater überraschend auftaucht. Der eigentliche Auslöser für einen neuen Blackout kommt allerdings durch eine Kindheitserinnerung zustande - von daher dürfte Norma hier keine große Schuld treffen.
Die zweite Situation, in der man Norma deutlicher die Schuld zuweisen kann, kommt am Ende der Episode. Durch den Streit um die Führerscheinprüfung (see you in three years - if no further Blackouts occur) stattet er Cody einen weiteren Besuch ab, um sie zur Rede zu stellen - schließlich hat sie Emma verraten, dass er Blackouts hatte und die hat wiederum Mami bescheid gegeben. Der große Knall kommt schließlich als Codys Vater durch den Streit geweckt wird und es zum Handgemenge kommt. Resultat: Vati stürzt eine Treppe hinunter und ist tot. Unfall oder Mord? - der Frage wird sicher nächste Woche nachgegangen.
Eine schönes Zwischenspiel und ein Moment, der dem Rezensenten etwas bange machte, war allerdings das Aufeinandertreffen der beiden Pärchen samt Badeabenteuer. Hätten die Autoren Emma hier über die Klinge springen lassen, säße der Schock tiefer als es ein kaltblütiger Mord durch Norman jemals vermögen würde. Die Konstellation war auch insofern interessant, dass sowohl Cody wie auch Gunner (Keenan Tracey) sehen konnten, wie viel Norman an Emma liegt. Bleibt nur die Frage: Warum nicht gleich so? Die Sorge um Emma, ihre Rettung und wie er sie anschließend in die Arme nimmt - das alles sollte doch auch ihm klar machen, mit wem er eigentlich zusammen sein möchte. Stattdessen kommt kurz danach (im Keller der „toten Tiere“) wieder die kalte Schulter.
Es wurde auch wieder ein wenig mit den Zuschauern gespielt, als Norman nach Emmas Rettung gegen Cody wettert - zum Schock aller Beteiligten. Wie er dort aus der Haut fährt, ließ jedenfalls eine handfeste Auseinandersetzung erwarten - ähnlich, wie es bereits zwischen Norman und Dylan der Fall war. Aber dazu kam es dann doch nicht. Durch dieses Ereignis bleibt nun offen, wie die Konstellationen in Zukunft ablaufen werden. Das Hauptaugemerk wird selbstverständlich auf Norman liegen, der sich für Codys toten Vater wird verantworten müssen. Wie sieht es aber zwischen Emma und Gunner aus? Und wie wird es danach zwischen Cody und Norman weitergehen?
Fazit: Normans bekannter Werdegang wird abermals um einen großen Schritt voran getrieben und die Spannungsschraube durch den Cliffhanger um eine weitere Drehung angezogen. Aber auch die anderen Handlungsstränge haben einiges zu bieten und verleihen der Serie neue Wendungsmöglichkeiten, die sich kaum vorhersehen lassen.
9/10 I lost it a bit.
..
ganz sicher ) aber vielleicht schon sogar vorher ) als Täte für andere bisher noch ungeklärte Morde ins Rampenlicht gerückt werden könnte.
..