The Revenant: Der Rückkehrer ~ Leonardo DiCaprio [Kritik]

Revolvermann

Well-Known Member
Constance schrieb:
Weil es selbst mit Alter X ein guter Film bleibt. :>
Ich glaube Schneebauer schrieb das nicht im Bezug auf das Alter des Films, (der ist ja sogar noch recht neu) sondern aufgrund des "Honest Trailers". So nach dem Motto: "Oh, es gibt etwas über The Revenant zu lesen!" *Klick* "Ach, schon wieder ein Honest Trailer...".
 

Constance

Well-Known Member
War auf folgendes bezogen: "Warum klick ich eigentlich jedes mal, wenn so ältere Threads nach oben rutschen? Kann ja nichts anderes sein". :biggrin:
 

Rebell

Well-Known Member
TheGreatGonzo schrieb:
Habe den auch gesehen und fand ihn eigentlich überraschend in Ordnung. Die aufregendste und fantastisch aussehendste Folge Abenteuer Survival mit Bear Grylls aller Zeiten. Nach dem unerträglichen Birdman hatte ich das Schlimmste erwartet, war aber über weite Strecken ein durchaus unterhaltsamer und aufregender Überlebensthriller, Western darf man laut Regisseur Alejandro G. Iñárritu ja nicht sagen, weil das ein Genre ist, und Genres von generisch kommen, und der Film alles andere als das sei. Dem Film tut es wohl ganz gut, dass weitestgehend nicht gesprochen wird, wo Birdman noch in nicht enden wollenden Monologen erklärte, was er selbst zu sagen hatte. The Revenant hat allerdings auch nicht besonders viel zu sagen, und wenn, dann kann man das am Schluss nochmal in riesigen Untertiteln nachlesen, sieht dafür aber bombastisch aus und ist immer mitreisend gemacht. Leonardo DiCaprio ist derweil auf dem kaum noch zu überbietenden Hoch seiner ernsthaften Schauspielerkarriere angekommen, wünscht man ihm nach gefühlt stundenlangem Kriechen, Stöhnen, Leiden, Kotzen, Bluten und Frieren aber nicht nur den Oscar, sondern auch mal wieder eine Rolle wie zB in Catch Me If You Can. Das ist alles ziemlich beeindruckend gemacht, und gespielt, der Soundtrack ist toll, die Bilder sind fantastisch. Nochmal anschauen muss ich mir den aber wahrscheinlich nicht.

6/10
Trifft meine Meinung recht gut.

War Spannend gemacht. Super Bilder. Nicht immer Perfekt. Caprio mit sehr guter Leistung. Ehrlich gesagt hätte er dafür von mir aber keine Oscar bekommen. Da lieferte er für mein befinden z.B. in Blood Diamond ne bessere Leistung ab. Das soll seine Leistung hier nat. nicht schmälern.

Ich muss aber zugeben:
Ich hatte NULL Ahnung was den Film anbelangt. Nie was zu gelesen etc. das einzige was ich durch Memes immer mit bekommen habe war Di Caprio und Bär weswegen ich eig. gedacht habe das der da diesen Bären Jagd der sich aber immer wehrt usw. usf.

Naja kam doch ein klein wenig anders. :biggrin:
 

Clive77

Serial Watcher
TheGreatGonzo schrieb:
Habe den auch gesehen und fand ihn eigentlich überraschend in Ordnung. Die aufregendste und fantastisch aussehendste Folge Abenteuer Survival mit Bear Grylls aller Zeiten. Nach dem unerträglichen Birdman hatte ich das Schlimmste erwartet, war aber über weite Strecken ein durchaus unterhaltsamer und aufregender Überlebensthriller, Western darf man laut Regisseur Alejandro G. Iñárritu ja nicht sagen, weil das ein Genre ist, und Genres von generisch kommen, und der Film alles andere als das sei. Dem Film tut es wohl ganz gut, dass weitestgehend nicht gesprochen wird, wo Birdman noch in nicht enden wollenden Monologen erklärte, was er selbst zu sagen hatte. The Revenant hat allerdings auch nicht besonders viel zu sagen, und wenn, dann kann man das am Schluss nochmal in riesigen Untertiteln nachlesen, sieht dafür aber bombastisch aus und ist immer mitreisend gemacht. Leonardo DiCaprio ist derweil auf dem kaum noch zu überbietenden Hoch seiner ernsthaften Schauspielerkarriere angekommen, wünscht man ihm nach gefühlt stundenlangem Kriechen, Stöhnen, Leiden, Kotzen, Bluten und Frieren aber nicht nur den Oscar, sondern auch mal wieder eine Rolle wie zB in Catch Me If You Can. Das ist alles ziemlich beeindruckend gemacht, und gespielt, der Soundtrack ist toll, die Bilder sind fantastisch. Nochmal anschauen muss ich mir den aber wahrscheinlich nicht.

6/10
This. :smile:
Würde die Wertung aber trotzdem etwas höher ansetzen, so in etwa auf 8/10 - Survival-Dramas dieser Sorte sind einfach rar gesät.
 

Argento

Well-Known Member
Ein paar assoziative Gedanken zu THE REVENANT:

Oft las ich den Vorwurf, dass THE REVENANT doch eigentlich nur eine sehr dünne Story besäße. Ähnlich unverständlich empfand ich auch den ähnlichen an MAD MAX: FURY ROAD gerichteten Vorwurf, der hier und dort zu lesen war. Fast schon spießig empfinde ich es so sehr auf eine - und hier muss man differenzieren - klassisch auserzählte Geschichte zu pochen.

Film erzählt idealiter über Bilder. Und wenn ich einen Film sehe - wie beispielsweise MAD MAX: FURY ROAD, der an dieser Stelle noch besser passt als THE REVENANT - der mir die reine Kinetik offeriert, indem er einen formvollendeten Bildertornado auf mich loslässt, und ich dann höre, dass der Film eigentlich keine Story besäße, bin ich, zugegeben, ein wenig ratlos. Der ist nämlich inhaltlich ziemlich reichhaltig dieser MAD MAX. Ebenso verhält es sich mit THE REVENANT.

Es passiert nicht wirklich viel in THE REVENANT? Dann habe ich ein anderes Werk gesehen. Der Film stellt das Leiden des Individuums in den Mittelpunkt. Dergleichen ist übrigens m. E. unabdingbar, wenn man von bedeutender Kunst sprechen möchte.

Richtig, bezogen auf das äußere Geschehen (Plotpoints, Twists und was weiß ich) passiert wenig. So what? Die Geschichte dreht sich um zwei Getriebene (Glass und Fitzgerald), um ihr Leiden, ihre Bewältigungen, ihre Kämpfe, ihre Zerrissenheit.

Auch die Kameraarbeit von Lubezki , von dem immer gerne gesagt wird, sie sei doch bloß eine Machtdemonstration, ist m. E. nicht etwa besonders beachtenswert, wenn es um Kämpfe visualisierende Plansequenzen geht, sondern ganz im Gegenteil, gerade dann, wenn er sich in den Schneeflocken oder in den alle Facetten der menschlichen Gefühlsregungen abdeckenden Gesichtern von Hardy und DiCaprio verliert.

Dies ist die Geshichte des Films. Und eben diese ist unfassbar reichhaltig. Überdies scheint mir das Werk auch kein "Rache-Film" zu sein wie es oftmals bemerkt wird. THE REVENANT scheint mir eher das Werk über ein Vater-Sohn-Verhältnis zu sein. Ein kompliziertes, ein tragisches Verhältnis wohlgemerkt. Sein Sohn ist ein "Halbblut" und die Reaktionen der damaligen Umwelt sind dementsprechend. Schon in dieser Ausgangssituation steckt ungemein viel. Schon diese Ausgangssituation ist unglaublich viel. Es muss nicht immer alles auserzählt werden. Das Anreißen, die Andeutungen sind - sofern wir es mit einem Könner als Regisseur zu tun haben - mehr als genug. Gerade bei einem dergestalt langen Film, kommt es doch - ähnlich einem Roman - gerade darauf an, was das Werk nicht explizt auserzählt, sondern was es, gewissermaßen, zwischen den Zeilen zu zeigen und welch ein Gefühl es zu vermitteln vermag.

Um die Thematik noch weiter zu vertiefen: Wann wird denn überhaupt von einer reichhaltigen Geschichte gesprochen? Ist die Beanwortung dieser Frage problemlos möglich? Ist sie einfach? Ich meine nicht. Insbesondere deswegen, weil es oftmals so scheint, als würde für viele Rezipienten die folgende Gleichung gelten:
Passiert viel (Twists oder anderweitige Überraschungen, äußere Umstände, Plotpoints, ausladende Mono- sowie Dialoge) = reichhaltige Geschichte.

Ist THE REVENANT ein Meisterwerk? Könnte sein. Sicher hingegen bin ich, wenn es darum geht, THE REVENANT zu attestieren, ein sehr guter Film zu sein.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Ich habe die negative Kritik gegenüber Revenant auch nicht nachvollziehen können. Für mich hat die Geschichte und ihre Erzählung einfach funktioniert.

Eine Frage habe ich aber noch an dich Argento. Was meintest du mit:
Auch die Kameraarbeit von Lubezki , von dem immer gerne gesagt wird, sie sei doch bloß eine Machtdemonstration, [...]
Meinst du damit das der Kameramann angeben möchte oder demonstriert er die Macht der Natur?
 

Argento

Well-Known Member
Woodstock schrieb:
Ich habe die negative Kritik gegenüber Revenant auch nicht nachvollziehen können. Für mich hat die Geschichte und ihre Erzählung einfach funktioniert.

Eine Frage habe ich aber noch an dich Argento. Was meintest du mit:
Auch die Kameraarbeit von Lubezki , von dem immer gerne gesagt wird, sie sei doch bloß eine Machtdemonstration, [...]
Meinst du damit das der Kameramann angeben möchte oder demonstriert er die Macht der Natur?
Dergleichen las ich schon in so mancher Kritik und hier im Forum haben - wenn ich nicht grob irre - Gonzo und/oder Joel.Barish davon Gebrauch gemacht. Ich habe es dahingehend verstanden, dass Lubezki mit seinen Bildern und ausladenden Kamerafahrten seine überlegenen Fähigkeiten demonstrieren wollte.
 

McKenzie

Unchained
Nunja, in manchen Momenten war es tatsächlich zuviel des Guten. Schöne Bilder sind (speziell auch für mich, der im kleineren Maße ja auch mit der Kamera arbeitet) etwas tolles, aber man muss auch wissen ab wann es der Szene nicht mehr zweckdienlich ist, eine halbe Minute einen Wasserfall rauf- und runterzuschwenken. Fairerweise würde ich das aber eher dem Editor bzw. dem Regisseur zulasten als tatsächlich dem DOP. Dessen Job ist es, die bestmöglichen Bilder zu bringen, wie sie verwendet werden wird ja erst später entschieden.
 

Woodstock

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@McKenzie
Volle Zustimmung.

@Argento
Gut, so hatte ich es auch verstanden aber wenn du diese Bilder hast und sie passen, warum dann nicht verwenden? Ich kann, wie du auch, dieses Argument nicht nachvollziehen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Oh es sind mal wieder ein paar Filmthreads aktuell. :squint:

Hier kann ich dem gesagten im Großen und Ganzen zustimmen.
Auch den Kritikpunkt der stilistischen Selbstverliebtheit konnte ich nie ganz nachvollziehen. Wenn jemand in sein Projekt verliebt ist, dann doch wohl die Macher. Warum sollte sie ihr Herangehensweise nicht zelebrieren?
Ich mag den Film jedenfalls und finde den Erfolg den Projektes erfreulich, da diese Art Film nun wirklich nicht zu duzenden im Kino läuft. Auch hat mich gefreut, dass der Film in Jays Jahres Top Ten ist.
 
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