@ Evincar:
Was macht einen ausländischen Sozialsystemausnutzer eigentlich schlimmer als einen deutschen Sozialsystemausnutzer? Wo fängt ein Ausnutzen des Sozialsystems eigentlich an? Böswilligkeit lässt sich leider nur schwer beweisen, also müssen konkrete Anhaltspunkte her. Die Schwierigkeit dieser Frage zu ignorieren ist verführerisch.
Integrationsresistenz ist auch ein interessantes Thema. Das kann nämlich von zwei Seiten kommen, nämlich auch in dem man sich weigert andere zu integrieren, z.B. aus Angst dass sich hinter jedem Ausländer ein Verbrecher verbirgt. Das ist aber eine Generalunterstellung die durchaus nicht nur "rechts", sonder auch ziemlich kurz gedacht ist. Würden wir (theoretisch) Ausländer ebenso aufnehmen wie sie von ihresgleichen bei uns aufgenommen werden, würde es zu weit weniger Enklavenbildung, Labeling und Delinquenz in entsprechenden Milieus kommen. Meine Meinung.
Ich finde auch dass es an Integration genügt, wenn sich an die bestehenden Gesetze gehalten wird. An der Sprache alleine kann man das nicht festmachen. Man könnte als deutscher ja z.B. auch türkisch lernen. Oder zumindest ein paar Brocken Spanisch, wenn man schon alle viertel Jahr auf Malle Urlaub macht. Du weißt sicher was ich meine.
The Walking Dad schrieb:
Hach ja, so hab ich es kommen sehen...
Ich dreh den Spieß jetzt einfach mal um, und nenne es den linksgrünen Meinungsfaschismus.
Das ist doch keine Sache von politischen Richtungen. Meinungsfaschismen gibt es überall. Ich sag's auch immer wieder gern: "Manche sind so links, dass sie rechts wieder rauskommen". Ich musste durch die harte Schule lernen was die wahre Bedeutung von Gutmenschentum ist und dass dies Meinungsfaschismus beinhaltet. Leider wendet heute kaum jemand mehr die buddhistisch zu nennende Gelassenheit auf um Meinung Meinung sein zu lassen. Da wird lieber mit Schwarz/Weiß gemalt. Sicher gibt es kein objektives richtig oder falsch in solchen belangen. Es gibt nur Interessen und Gegeninteressen.
a) Will man ein Europa, in welchem jedes Land für das andere einsteht, auch wenn die Kacke am dampfen ist, weil diese gegenseitige Unterstützung und Abhängigkeit schlicht und ergreifend DER Grund ist, warum wir hier seit fast 70 Jahren keinen Krieg mehr erleben mussten? Dann sollte man schon mal nicht rechts wählen.
oder
b) Ist es einem egal, ob der Zusammenhalt den Bach hinuntergeht und unglaubwürdig wird? Ist es einem recht, wenn wir wieder in einem Europa landen, in welchem sich Nachbarländer mit misstrauen betrachten und jeder nur für sich und vor allem Deutschland nur noch für den Erhalt seines Reichtums kämpft (auch mit Waffengewalt)? Dann darf man auch meiner Ansicht nach gerne rechts wählen.
Letzteren Schuh möchte ich persönlich mir nicht anziehen. Deshalb wähle ich auch weder die richtig rechten (NPD z.B.), noch die bisschen rechten (ja, dazu zähle ich und noch viele andere CDU/CSU). Und ganz nebenbei: der Grund warum wir uns, wenn auch nur schleichend über die Jahre in Richtung (b) bewegen ist dem Umstand geschuldet, dass immer wieder Christdemokraten an die Macht kamen und sich die Sozialdemokraten in den Sog der Machtkorumpie begeben haben. Die SPD ist nichts rechts, aber eine Umfallerpartei. Die eigenen Wähler werden ständig betrogen. Wen soll man da noch wählen? Ich hab die Wahl zwischen Nazis, Brechreizparteien und Protestparteien die letztendlich sowieso nirgends mitmischen werden.
Ich bin aus dieser parteiwahltechnischen Misere heraus übrigens uneingeschränkter Befürworter von Volksentscheiden. Das ist die einzige Möglichkeit, wodurch die einzuschlagende politische Richtung eines Landes oder Staatenbundes nicht von Stammwählern (also jenen, die sich am wenigsten für Politik interessieren) entschieden wird und Politiker sich nicht mehr nur auf Gesichter, Slogans oder Parteinamen verlassen können, sondern sich die Menschen direkt mit Inhalten auseinandersetzen müssen.