Falling Skies S04E02 - The Eye

Clive77

Serial Watcher
In der Folge “The Eye” der US-Serie Falling Skies gibt es neue Enthüllungen und Fragen. Die mit dem Auftakt etablierte neue Richtung wird konsequent weiter gesponnen - mit den üblichen Mängeln.

Neulich im Erziehungscamp
Der Handlungsstrang um Matt Mason (Maxim Knight) und seinen geheimen Widerstand gegen die Ausbildung des Gruppenführers (Dakota Daulby) ist auch gleichzeitig der, der am wenigsten Interesse auslösen kann. Viel passiert diese Woche dort auch nicht. Der Grund der Kindercamps wurde ohnehin schon etabliert und abgesehen von der üblichen Prozedur, in der die Kids ihre neuen Regeln aufsagen müssen, erfahren wir ein wenig mehr über das Ziel der Ausbildung. Offensichtlich sollen die umerzogenen Kinder dazu benutzt werden, die Verstecke ihrer Eltern ausfindig zu machen. Aber was nun genau mit der Schülerin Sheila (Matreya Scarrwener) passiert ist, die ihren Abschluss gemacht hat, bleibt dennoch fragwürdig.

Chinatown
Größere Fortschritte gibt es derweil in Chinatown zu verbuchen. Und hey, Dr. Kadar (Robert Sean Leonard) lebt noch. Seine wissenschaftliche Neugier scheint ungebrochen und vielleicht kann er schon bald etwas mehr Licht auf Lexi (Scarlett Byrne) und ihre Fähigkeiten werfen. Sofern er an Lourdes (Seychelle Gabriel) vorbei kommt, der wohl „gläubigsten“ Verehrerin von Lexi. Ihre Position ist zwar halbwegs nachvollziehbar - immerhin wurde sie von der unheimlich schnell Heranwachsenden gerettet - aber mit ihrem Verhalten dürfte sie kaum auf Gegenliebe beim Zuschauer stoßen.
Derweil wird aus den Gesprächen von Ben (Connor Jessup) und Maggie (Sarah Carter) deutlich, dass die uns bekannte Maggie noch vorhanden ist und noch nicht komplett zum Kreis der Lexi-Anhänger gehört. Die merkwürdig angedeutete Romanze zwischen den beiden weiß aber weniger zu gefallen - die letzte Szene zwischen ihnen fühlte sich einfach falsch an. Oder bilde ich mir diese Andeutungen nur ein?
Der Fokus liegt hier aber auf Lexi, die ihre übernatürlichen Eigenschaften nicht unter Kontrolle hat und mit dem verhüllten Espheni zusammen zu arbeiten scheint. Mit welchem größeren Ziel, bleibt dabei relativ offen und gibt Ben und uns diverse Rätsel auf. Ist das paradiesische Chinatown Teil eines Handels, gar eine andere Form von Umerziehungscamp, um die Espheni und Menschen zusammen zu bringen? Wie weit ist Lexi mit den Espheni involviert? Zumindest gibt es zwischen ihr und Ben eine (halb-)geschwisterliche Bindung, die diese Woche wieder gestärkt und uns in Erinnerung gerufen wird. Aber die Skepsis bleibt.

Anne
Annes (Moon Bloodgood) Truppe folgt weiterhin der Spur zum Kindercamp und nimmt diese Woche einen Skitter gefangen. Beim Verhör gibt es weitere Informationen zum Plan der Espheni und wir wissen nun, dass ein gewisser Hybrid dabei eine bedeutende Rolle spielt. Aber der Skitter gibt nicht alles preis, was er weiß - es bleibt erneut bei Andeutungen und offenen Fragen. Nicht zuletzt deshalb, weil Anne an einem gewissen Punkt des Verhörs (Stichwort: Hybrid) die Nerven verliert und der Befragung ein vorzeitiges Ende setzt.
Ihr Handeln wirkte dabei zugleich nachvollziehbar (immerhin hat sie schon ein Kind durch die Espheni verloren) wie dumm. Immerhin wird ihr hinterher klar, dass sie dabei auch Deni (Megan Danso) Schmerzen zugefügt hat und der Rest der Truppe sieht ihr Verhalten ebenfalls skeptisch - allen voran Anthony (Mpho Koaho), der als moralische Stütze fungiert und jederzeit einen klaren Kopf bewahrt.

Tom „The Ghost“ Mason
Die größten Fortschritte gibt es diese Woche im Ghetto, wo neben Tom (Noah Wyle) und Dan (Will Patton) auch die anderen in Isolierhaft gehaltenen Gefangenen frei gelassen werden, um Jagd auf den mysteriösen „Ghost“ zu machen. Das Ultimatum der Espheni: Bis „Ghost“ nicht ausgeliefert wird, gibt es keine Nahrungsmittel mehr.
Zunächst ein paar Worte zu Pope (Colin Cunningham): Ihm einige Szenen mit Weaver zu verschaffen, war sicher keine schlechte Idee. Wenn die beiden Figuren und deren unterschiedlichen moralischen Standpunkte auf einander treffen, wird es zumindest nicht langweilig. Der Kampf im Tunnel hingegen konnte aber wohl kaum jemanden vom Hocker reißen - da machen die beiden drei der vier Angreifer platt und laufen davon, als nur noch der mit dem Baseballschläger übrig ist? Ähm, nein, weder Weaver noch Pope würden so handeln.
Hal (Drew Roy) darf derweil den Ausbrecherkönig Dingaan (Treva Etienne) seinem Vater vorstellen. Nachdem diesmal erklärt wurde, dass es weder einen Weg über noch unter die Umzäunung - jedenfalls auf normalem Wege - gibt, bietet sich mit dem Faraday-Anzug zumindest für eine Person ein Fluchtweg. Das ist für Tom aber nicht genug, schließlich sollen alle Gefangenen befreit werden und dazu bedarf es noch mehr Informationen - zum Beispiel über den Standort der Skitter und die Energieversorgung des Zauns. Also stellt er sich als „Ghost“ den Espheni und gelangt so prompt an die notwendigen Hinweise.
Ernsthaft: Noch einfacher hätten die Espheni es ihm kaum machen können. Nicht nur, dass man ihn vollkommen alleine im Raum zurücklässt - die übersichtliche Grafik über die Details des Zauns ist natürlich direkt auf einem der Monitore zu sehen. Bei jeder anderen Serie würde man wohl ein geschicktes Täuschungsmanöver des vermeintlichen Gegners vermuten, der gezielt Fehlinformationen weiter gibt - aber nicht bei Falling Skies.
Außerdem an dieser Stelle erwähnenswert: Cochise (Doug Jones) wird von Tom angewiesen, sich in Richtung Matt zu begeben, dessen Camp scheinbar ausgemacht wurde. Somit dürfte es bald zu einigen Treffen verschiedener Gruppen kommen, die durchaus interessant werden könnten.

Neuer Gegner?
Als Tom an Bord des Espheni-Schiffs ist, gibt es Hinweise auf einen noch stärkeren Gegner, der die Espheni aus ihrer Welt vertrieben hat und der bald auf der Erde aufkreuzen könnte. Läuft es also tatsächlich darauf hinaus, dass sich die Menschen mit den Espheni zusammen schließen müssen?
Nach mehr als drei Staffeln ist der Kampf gegen die Invasoren ohnehin ein wenig schal geworden und die Veränderungen bieten trotz allem doch erfrischend neue Möglichkeiten. Nur, wenn die Espheni tatsächlich nach Verbündeten / neuen Truppen Ausschau halten, warum dann erst angreifen und einen Großteil der Erdbevölkerung vernichten? Rückblickend macht da höchstens die Harness-Geschichte mit den Kindern Sinn, um Verstärkung zu bekommen. Aber sowohl die Invasion der Erde als auch der Volm-Welt und der Krieg mit allen dürften alles andere als förderlich für eine Truppenverstärkung gewesen sein. Oder um es mit Dr. Jadars Worten auszudrücken: „Sometimes one plus one equals three.“ („Manchmal ist eins plus eins gleich drei.“) - ein Satz, der auch Serienmotto sein könnte.

Fazit: Es gibt erneut viele Informationen zu verarbeiten und langsam scheint sich ein neues Gesamtbild über den weiteren Verlauf der Serie zusammen zu fügen. Leider werden die üblichen Ungereimtheiten dabei mitgeschleppt und die Änderungen seit dem Staffelauftakt sind nicht einfach zu verdauen.

5,5/10 (optimistisch betrachtet)
 
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