Falling Skies S04E05 - Mind Wars

Clive77

Serial Watcher
In der Folge „Mind Wars“ der US-Serie Falling Skies wird das bisherige Tempo der Staffel etwas zurück geschraubt. Große Handlungsfortschritte gibt es nicht, dafür versucht sich die Folge auf die Figuren zu konzentrieren.

Chinatown
Annes (Moon Bloodgood) Befragung des Espheni liefert kaum neue Informationen. Wir wissen bereits, dass Lexi (Scarlett Byrne) als Link zwischen den Spezies fungieren soll und sich eher früher als später für eine Seite entscheiden wird müssen, obwohl das nicht das vorgegebene Ziel des Espheni ist.
Diese Entscheidung scheint nun am Ende der Episode bereits erfolgt zu sein. Vermutlich war es Lourdes (Seychelle Gabriel), die dem Gefangenen im Auftrag von Annes Tochter zur Flucht verhalf. Großartig verdenken kann man Lexi die Entscheidung eigentlich nicht. Spätestens als Anne gewalttätig wird, worunter auch Ben (Connor Jessup) zu leiden hat, dürfte klar gewesen sein, dass die Würfel gefallen sind. Da hilft es auch nichts, dass Anne sich um ihre Tochter gekümmert hat, nachdem diese nach einem ihrer übernatürlichen „Anfälle“ mit tödlichem Fieber flach liegt.
Die eingeschlagene Richtung wird mehr als deutlich gezeigt. Das Misstrauen gegenüber dem Espheni führt zum Bruch zwischen Anne und Lexi, die tatsächlich im wörtlichen Sinn einen Vater in der Kreatur sieht. Erst wenn sich herausstellen sollte, dass Anne richtig liegt, könnte ihre Tochter in Erwägung ziehen, ihre Meinung zu überdenken. Aber ob und wann es dazu kommt, darüber lässt sich nur spekulieren. Zurzeit spricht vieles eher dagegen, denn Lexi hat bisher nicht einmal nachgefragt, was überhaupt mit Tom (Noah Wyle) oder ihren anderen (Halb-)Geschwistern Matt (Maxim Knight) und Hal (Drew Roy) passiert ist.
Auf der anderen Seite könnte man vielleicht meinen, dass Anne ein wenig nachgeben sollte und einmal in Erwägung ziehen müsste, dass der Espheni tatsächlich anders ist und wirklich nach einer friedlichen Lösung für beide Spezies sucht. Und zumindest mit Rebellen-Skittern ist sie schon vertraut. Ihr Misstrauen ist nach allem, was ihr bereits durch die Espheni passiert ist, mehr als verständlich. Dennoch ist der sture Unglaube an einen möglichen Frieden - der in Chinatown offensichtlich funktioniert - etwas, woran sie sich nicht permanent festklammern sollte. Sei es auch nur, um die ganze Sache etwas spannender zu gestalten - denn nach der letzten Szene von „Evolve or Die“ wissen wir bereits, dass die Absichten der Espheni in Bezug auf Lexi nicht unbedingt gut sind.
Abschließende Bemerkung zu diesem Handlungsstrang: Der Blick, den Maggie (Sarah Carter) Ben zuwirft, stärkt erneut die Vermutung, dass sich hier eine Liebesgeschichte anbahnt.

Durch die feindlichen Linien
Hal ist mit den Flüchtlingen und den Volm auf dem Weg zum nächsten Stützpunkt, aber überall patrouillieren die gefährlichen Mechs. Die Spähtrupps finden keinen sicheren Pfad für die Gruppe. Abhilfe gibt es erst, als sie einen der Mechs bezwingen können und der Volm Shaq in der Lage ist, aus den technischen Innereien der Maschine eine Karte aufzurufen, die sämtliche Positionen der Gegner anzeigt.
Hal kommt diese Woche als Anführer ein wenig besser weg und riskiert - ähnlich wie Tom es machen würde - sein Leben, um den Mech zu Fall zu bringen. Dass der Plan nicht so einfach funktioniert, wie sich unsere Helden das vorgestellt haben, war eine kleine Erfrischung und sorgte für einen kurzen „Ohoh“-Moment. Schön zu wissen, dass die Mechs schon darauf achten, wohin sie treten und nicht blind in jede Falle laufen (denn ein wenig blind kamen sie in dieser Folge auch rüber - zumindest war es komisch, dass sie keinen der Späher entdeckt haben, die oft nur wenige Meter entfernt hockten).
Zur Rettung darf erneut Pope (Colin Cunningham) herbei eilen, der den Mech schlicht über den Haufen fährt. Leider bekommt er nur wenig Screentime mit Sara (Mira Sorvino), die diesmal recht überflüssig wirkt. An der Beziehung zwischen den beiden muss in Zukunft auf jeden Fall noch stärker gearbeitet werden, wenn sie nicht eine einfache Beifahrerin bleiben soll.
Ansonsten ist es immer toll, ein wenig Action und ein paar Mechs im Bild zu haben. Aber großartig passiert ist eigentlich nicht viel. Die Verzögerung hier beschert Tom vielleicht die Möglichkeit, nächste Woche zur Gruppe aufzuschließen.

Verlassenes Lager
Tom, Matt, Dan (Will Patton) und Cochise (Doug Jones) schaffen es, sich zum letzten Stützpunkt durchzuschlagen, um dort unverhofft auf „Scorch“ und seine Skitter zu treffen. Die Botschaft von Hal lässt sich entschlüsseln und gibt den weiteren Weg vor, allerdings verlässt Cochise im Zuge dessen die anderen, um sich auf die Suche nach der Energiequelle der Espheni zu begeben.
Der Anfang dieses Handlungsstranges ruft wieder ein wenig Stöhnen beim Zuschauer hervor. Letzte Woche schien der Weg zum Kindercamp überhaupt nicht so weit zu sein und jetzt sind die vier seit drei Tagen ohne Nahrung unterwegs? Ganz so schlimm scheint das aber nicht zu sein, wenn Matt lieber hungert als Tom einen Hasen erschießen zu lassen. Und welche Anhaltspunkte hat Cochise überhaupt, dass er die anderen verlässt? Er meint zwar, er müsse nach seinen Kollegen und der Energiequelle suchen, aber er kann unmöglich wissen, wohin er gehen muss. Rückblickend macht sich da eher der Eindruck breit, dass die Macher Cochise für den zweiten, interessanteren Teil dieser Story nicht dabei haben wollten und er daher schnell mal weg musste.

Die beiden Brüder
Mit Cooper (Aaron Douglas) und Nick (Gil Bellows) treffen Tom, Dan und Matt auf zwei Gestalten, bei denen der anfängliche Schein trügt. Dabei war es wenig verwunderlich, dass beide misstrauisch die Neuankömmlinge beäugen und sich reserviert geben, bis Tom seinen Namen nennt. Denn der Name „Tom Mason“ trägt schon länger ein gewisses Gewicht und ist landesweit bekannt - wie bereits in der zweiten Staffel gesehen. Hellhörig wird der Zuschauer allerdings, wenn Toms neuer Spitzname „Ghost“ den beiden ebenfalls geläufig ist, denn woher sollten die den kennen, wenn sie nicht im Ghetto gewesen sind?
Somit lässt sie sofort erahnen, dass die Geschichte von Nick und Cooper nicht ganz der Wahrheit entspricht und die Vorsicht, die Tom, Dan und Matt ihrerseits an den Tag legen, durchaus begründet ist. Interessant dabei: Bislang sind uns in der Serie schon verschiedene Typen von Überlebenden über den Weg gelaufen, aber zwei Leute, die für die Espheni arbeiten - aus mehr oder weniger freien Stücken - dürfte neu sein. Da haben die Espheni also ein Kopfgeld auf Tom Mason ausgesetzt und Nick und Cooper wollen es einsacken. Nette Idee.
Die Geschichte über das Erwachsenen-Camp, wo Leute dem Skitter-Prozess unterzogen werden, baut natürlich auf das Schicksal von Jeanne (Luci J. Mailey) auf und zeigt vor allem bei Dan Wirkung. Je nachdem, wie weit die Beschreibungen von Nick und Cooper stimmen, dürfte es für unsere Protagonisten hoffnungsvoll sein, dass die Espheni den Prozess noch nicht voll kontrollieren können - was wir allerdings schon letzte Episode erfahren haben.
Matt bekommt diese Woche einige moralische Lektionen über Soldaten, Rache und das Töten verpasst, eine Aufgabe, die diesmal größtenteils Dan zufällt. Dabei muss man sich stets vor Augen halten, dass zwar schon einige Jahre seit Beginn der Invasion vergangen sind, aber Matt trotzdem noch ein Kind ist. Insofern dürfte es beruhigend sein, dass er es nicht fertig bringt, auf die beiden Kidnapper zu schießen - sowohl für uns als auch für Tom und Dan. Es wird aber in einer solchen Welt nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Matt in eine Situation kommt, in der er (menschliches) Blut vergießen muss.
Der Titel „Mind Wars“ hingegen dürfte hauptsächlich Toms Dialogen mit Nick und Cooper gegolten haben, der deren Geschichte Stück für Stück auseinander nimmt, um schließlich eine unangenehme Wahrheit zu offenbaren und die beiden Brüder damit gegeneinander aufzubringen. Auch hier wird uns wieder vor Augen gehalten, wie die Welt mittlerweile aussieht. Eine reich bestückte Farm vorzufinden, ist extrem unwahrscheinlich geworden. Und nun stellen sich sogar Leute auf die Seite der Espheni, um ihr weiteres Überleben zu sichern - auch wenn andere Familienmitglieder dabei womöglich den Kürzeren ziehen. Verrückte Welt.

Fazit: Auch wenn die Handlung im Vergleich zu den letzten Episoden - von wenigen Ausnahmen abgesehen - etwas stagnierte, kann von Langeweile keine Rede sein. Falling Skies tut sich zwar immer etwas schwer mit Charakter-basierten Episoden, da ist auch „Mind Wars“ keine Ausnahme, dennoch wusste vor allem das Treffen von Tom, Dan und Matt mit den beiden Gastfiguren zu gefallen.

6/10 Blümchen-Tees
 

Woodstock

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Gute Charaktere, hätte man aber mehr draus machen können. Insgesamt würde ich es fast als Filler sehen aber die meisten Falling Skies Folgen fühlen sich wie Filler an.
 

Clive77

Serial Watcher
Woodstock schrieb:
Insgesamt würde ich es fast als Filler sehen
Genau das lag mir auch auf der Zunge. Hatte es sogar schon im Fazit stehen, aber so ganz Filler war es dann doch nicht. Eigentlich mag ich Matt auch nicht, aber die Szenen diese Woche fand ich doch ganz gut - auch wenn es schon öfter mal vorkam, dass er in diesen Dingen "beraten" wurde...
 

Woodstock

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Clive77 schrieb:
Woodstock schrieb:
Insgesamt würde ich es fast als Filler sehen
Genau das lag mir auch auf der Zunge. Hatte es sogar schon im Fazit stehen, aber so ganz Filler war es dann doch nicht. Eigentlich mag ich Matt auch nicht, aber die Szenen diese Woche fand ich doch ganz gut - auch wenn es schon öfter mal vorkam, dass er in diesen Dingen "beraten" wurde...
Filling Skies.
 
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