Falling Skies S04E06 - Door Number Three

Clive77

Serial Watcher
In der Folge „Door Number Three” der US-Serie Falling Skies treffen alle Handlungsstränge auf einander. Aus der neuen Situation, die zudem noch von einem Ereignis um Lexi begleitet wird, ergibt sich eine explosive Mischung darum, was als nächstes zu tun ist.

Treffen in Chinatown
Hal (Drew Roy) trifft mit seiner Truppe am nächsten Zielort ein: Chinatown. Sie sind den Koordinaten gefolgt, die sie über Funk mitgeteilt bekamen und das Areal ist zur Verwunderung aller frei von Espheni und Skittern. Die einzige Bedrohung ist zunächst menschlicher Natur, löst sich aber wieder auf, nachdem auch Weaver (Will Patton), Tom (Noah Wyle) und Matt (Maxim Knight) dazu stoßen und Ben (Connor Jessup) und Anne (Moon Bloodgood) sich blicken lassen.
Nachdem für mehrere Folgen die Hauptprotagonisten getrennte Wege gehen mussten, wirkt das beinahe gleichzeitige Aufeinandertreffen aller ein wenig zu zufällig. Allerdings kann sich die Handlung damit auf das Problem vor Ort konzentrieren und das wird auch recht schnell in eine neue Position gerückt: Lexi (Scarlett Byrne) steckt in einem Kokon und so wird die Freude über das Wiedersehen schnell in die Frage darüber verwandelt, was aus dem Kokon schlüpfen wird und was zu tun ist.

Bedrohung oder nicht?
Von Lourdes (Seychelle Gabriel) bekommen Tom und Anne gezeigt, was mit ihrer Tochter gerade passiert. Was nun?
Tom steckt die ganze Episode über in einer verzwickten Lage. Die Chance, vorher einmal mit Lexi zu sprechen, wurde ihm bereits genommen und er muss zusehen, wie nun am besten weiter vorgegangen wird. Viel Zeit zum Durchatmen bleibt ihm nicht, aber er kann Anne zunächst davon abhalten, voreilig eine falsche Entscheidung zu treffen.
Wie üblich lässt Tom sich von seinen Familieninstinkten leiten und setzt am Ende auf „erstmal abwarten, was passiert“. Eine richtige Lösung scheint es an dieser Stelle auch nicht zu geben, denn es lassen sich beide Seiten nachvollziehen - sowohl diejenigen, die direkt eine Bedrohung in der Metamorphose von Lexi sehen als auch diejenigen, die das Ergebnis abwarten wollen, haben einen Punkt. Dan vermittelt das Tom sehr eindeutig: Aus Soldatensicht würde er kurzen Prozess mit dem Ding machen, aber als Familienvater zunächst alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Tochter zu retten.

Rückblicke in die Vergangenheit
Durch Dr. Kadar (Robert Sean Leonard) soll zunächst Annes Erinnerungen auf die Sprünge geholfen werden - sie steckte in der vergangenen Staffel bereits in einem Kokon der Espheni und entkam später daraus. Doch die Prozedur ist nicht ungefährlich und das Mittel, welches Kadar ihr verabreicht, mit Vorsicht zu genießen.
Im Zuge dessen bekommen wir zunächst einen Rückblick darauf, wie Anne ihren Sohn verloren hat. Später gibt es dann einen weiteren Gastauftritt von Jessy Schram als die damalige Kokon-Situation von Anne und ihrem Neugeborenen nachgestellt wird.
Aber eine Lösung für die jetzige Lage bieten die wieder ins Gedächtnis geholten Erinnerungen nicht. Was deutlich wird, ist die Hilflosigkeit von Anne in allen rückblickenden Situationen. Sie konnte ihren Sohn nicht retten und sie konnte sich nicht selbständig aus dem Kokon befreien. Obendrein macht es zunächst den Anschein, dass sie durch das Mittel für die Erinnerungstherapie nicht mehr aufwachen wird - sie wird Zeugin, wie Dr. Kadar verzweifelt versucht, sie wieder aufzuwecken und resigniert schließlich.
Erst eine Art telepathische Verbindung mit Lexi (und vermutlich die Gegenmaßnahme von Dr. Kadar) lässt Anne wieder aufwachen und gibt ihr neue Hoffnung. Allerdings heißt es vorerst - sowohl für sie als auch für uns - noch abwarten, was die Metamorphose bewirken wird. Immerhin gibt Lexi (noch mit dem gewohnten Aussehen) Lebenszeichen von sich, hat Anne versichert, dass alles gut wird und nachdem es in der letzten Episode noch so aussah als wenn das Verhältnis der beiden stärkeren Schaden genommen hätte, sieht die Beziehung zwischen Mutter und Tochter hier gegen Ende wieder versöhnlich aus. Mehr noch, Anne hat nun vollstes Vertrauen zu ihrer Tochter.

Drohender Aufstand
Spätestens als Maggie (Sarah Carter) den Neuankömmlingen berichtet, wie es um Lexi steht und dass die Lage durchaus bedrohlich sein könnte, scheint ein Aufstand mit dem Ziel, den Kokon zu vernichten, unvermeidlich. Es überrascht wenig, dass Pope (Colin Cunningham) diesmal wieder derjenige ist, der sich besonders aggressiv gibt. Aber auch bei Hal läuten die Alarmglocken und Unruhe macht sich breit. Hinzu kommen noch die Berichte von den Volm, die bereits auf anderen Welten auf derartige Kokons gestoßen sind und dabei herbe Verluste hinnehmen mussten.
Auf diese Art und Weise bilden sich schließlich zwei Lager. Die eine Gruppe um Tom und Lexis Anhänger stellt sich schützend vor den Kokon und will erstmal abwarten. Die Gruppe um Hal und Pope hingegen will zur Tat schreiten, was nach den ganzen Informationen durchaus verständlich ist. Die Argumente, die beide Parteien sich gegenseitig zuwerfen, sind nicht von der Hand zu weisen. Als Zünglein auf der Waage darf sich dabei Maggie hervor tun, die ihre Ansicht schließlich ändert und damit ihren Teil beiträgt, auch Pope und Hal zu überzeugen.
Bei dem ganzen Hin und Her gibt es allerdings zwei Dinge, die durchaus stören: Einmal der Abzug der Volm. Gut, sie hatten schon mit Kokons zu tun. Aber hier gibt es nur einen davon und zusätzliche Feuerkraft könnte durchaus von Vorteil sein, falls das Ergebnis der Metamorphose nicht so friedlich ausfällt, wie Tom es erhofft. Warum also der plötzliche Aufbruch? Für eine Rasse, die den Espheni schon bei verschiedenen anderen Gelegenheiten die Stirn geboten hat, verhalten sie sich nicht gerade überzeugend - eher nach dem Motto: Oh, ein Problem, naja, dann gehen wir mal, bevor es kritisch wird.
Die andere Sache betrifft das Liebesdreieck zwischen Hal, Ben und Maggie. Hier bahnt sich weiterhin was an, wie uns gleich beim Auftakt in der Traumsequenz klar gemacht wird. Auch im Folgenverlauf gibt es ständig Szenen, die auf einen Konflikt zwischen Hal und Ben - durch Maggie - hindeuten. Dabei würde die Geschichte auch sehr gut ohne diese Andeutungen funktionieren. Überhaupt, wo ist eigentlich Deni (Megan Danso) hin? Sollte die nicht mit Annes Truppe in Chinatown eingetroffen sein? Immerhin waren Deni und Ben schon in der dritten Staffel ein Team und passten gut zusammen.

Sonstiges
Dass Tom gerade Lourdes um Hilfe bittet, um den Kokon zu verteidigen, machte in der Situation Sinn. Man sollte aber nach dem Gespräch zwischen den beiden nicht annehmen, dass Tom dadurch zu einem bedingungslosen Lexi-Anhänger geworden ist - es machte nicht gerade den Eindruck, dass er sich von ihren Worten überzeugen ließ und voll hinter den (vermuteten) friedlichen Absichten des Espheni steht, mit dem seine Tochter zu tun hat. Aber immerhin bekommt Lourdes damit diese Woche eine etwas bedeutungsvollere Aufgabe als sonst.
Popes neue Bekanntschaft Sara (Mira Sorvino) glänzt diese Woche durch Abwesenheit. Schade, denn die Figur hätte diese Woche etwas mehr Profil bekommen können.
Weavers Verletzung durch die Berührung des Kokons könnte noch Spätfolgen haben. Zumindest wird ziemlich oft darauf hingewiesen, was darauf schließen lässt, dass es sich dabei nicht um eine gewöhnliche Verbrennung handelt.
Und hat eigentlich irgendjemand gesehen, was mit dem Mond passiert? War ich nur unaufmerksam oder konnte man tatsächlich etwas sehen?

Fazit: Ganz annehmbare Folge, die unsere Protagonisten zusammen führt und vor ein Problem stellt, zu dem es keine eindeutige Lösung gibt. Größtenteils waren die Interaktionen zwischen den Figuren in Ordnung und konnten auch glaubhafter als sonst vermittelt werden. Allerdings gibt es auch einige Schwachstellen zu vermelden, die weniger erfreulich sind.

6,5/10
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Meh... Auch wenn es gut war mal ein wenig Kofliktpotential in der Familie zu sehen, so war es doch alles etwas zu schnell gelöst. Nächste Folge bitte!
 
Oben