Falling Skies S04E07 - Saturday Night Massacre

Clive77

Serial Watcher
In der Folge „Saturday Night Massacre” der US-Serie Falling Skies werden alle getötet. Halt. Nein. Aber der Episodentitel ist durchaus gerechtfertigt, denn es gibt einige Verluste zu verbuchen.

Lexi
Die Schlüsselfigur für den andauernden Frieden in Chinatown, Lexi (Scarlett Byrne), entschlüpft zu Beginn der Episode ihrem Kokon. Es stellt sich schnell heraus, dass Anne (Moon Bloodgood) und Tom (Noah Wyle) falsch liegen mit ihren Hoffnungen. Lexi sieht keine Chance mehr, die „gewalttätigen“ Menschen mit den „friedliebenden“ Espheni zusammen zu bringen, die sie nun als ihre wahre Familie sieht. Übermächtig durch die Verwandlung (die äußerlich kaum sichtbar ist), erlöst sie Lourdes (Seychelle Gabriel) von ihren Lebensqualen, ohne dass jemand was unternehmen kann. Anschließend macht sie sich davon, um fortan bei ihrer richtigen Familie zu leben.
Es ließ sich vielleicht schon erahnen, dass Lexi trotz der geistigen Verbindung zu Anne - die letzte Woche noch recht versöhnlich wirkte - weiterhin auf die Espheni setzen würde. Aber dass sie Lourdes - ihre glühende Verehrerin - ins Jenseits befördert, ließ sich wohl kaum voraussehen. Etwas enttäuschend ist das Ausmaß der Metamorphose. Körperlich hat Lexi sich kaum verändert, da wäre durchaus mehr drin gewesen als ein paar neue Kontaktlinsen. Vor allem, wenn die Verwandlung - wie von Dr. Kadar (Robert Sean Leonard) beschrieben - auf zellularer Ebene stattgefunden haben soll.
Erfrischend ist aber, dass der große Tom Mason doch nicht unfehlbar ist. Hätte er letzte Woche auf Hal (Drew Roy) und Pope (Colin Cunningham) gehört und den Kokon vernichtet, sähe es diese Folge etwas anders aus. Es ist überhaupt interessant, wie viel Kritik am Anführer der 2nd Mass geübt wird, ohne dass ihm Konsequenzen drohen. Andererseits gibt es auch kaum einen Ersatz für ihn. Weaver (Will Patton) könnte man das Kommando zutrauen, aber der steht ohnehin oft auf Toms Seite. Hal oder Pope als Alternative? Schwer vorstellbar, nach allem, was wir von ihnen bisher gesehen haben. Um Tom abzulösen, fehlt es einfach an einer starken Figur, die dafür geeignet wäre.
Aber noch mal zurück zu Lexi: Ben (Connor Jessup) hat seine Schwester noch nicht aufgegeben und schleicht ihr heimlich hinterher, um an ihre menschliche Seite zu appellieren. Zunächst erfolglos, was ihm einen Aufenthalt bei den Espheni einbringt. Man kann aber schon jetzt davon ausgehen, dass Lexi noch nicht komplett verloren ist - Ben weiß da eventuell auch mehr, weil er mit ihrem Overlord in Verbindung stand. Und wie Weaver schon richtig anmerkte, blieb auch bei Jeanne (Laci J Mailey) ein Rest Menschlichkeit und Liebe für den Vater zurück. Die Lage ist bei Lexi zwar etwas anders, aber es wäre doch eine große Überraschung, wenn die endgültige Entscheidung jetzt schon gefallen wäre.

Angriff der Espheni
Mit Lexi verschwindet auch gleichzeitig der Schutz, unter dem Chinatown bislang stand. Durch einen Überraschungsauftritt von Cochise (Doug Jones) erfährt unsere Truppe auch gleich, dass die Espheni sich zum Angriff bereit machen - unter der Führung von Toms speziellem Freund, dem Overlord „Scorch“. Statt die Flucht zu ergreifen, wollen sich unsere Helden aber dem Kampf stellen, obwohl der Gegner mit seinen Mechs und Skittern übermächtig scheint.
Überraschenderweise dauert es auch nicht lange, bis es zum eigentlichen Kampf kommt. Gewöhnlich spart sich Falling Skies solche Aktionen für die letzten Minuten auf. Nicht hier. Nach etwa der Hälfte der Episoden-Laufzeit wird der Verteidigungsplan schon auf die Probe gestellt.
Einige Anmerkungen vorweg: Es tat gut, dabei einige der bekannteren Gastfiguren wiederzusehen. Neben Deni (Megan Danso) ist auch Popes neue Bekanntschaft Sara (Mira Sorvino) mit von der Partie. Und Sara ist es auch, die Pope das entlockt, was wir eigentlich schon immer wussten: Er klopft zwar gerne große Sprüche und sorgt oft für reichlich Widerstand in den eigenen Reihen, aber am Ende des Tages bleibt er immer ein loyales Mitglied der 2nd Mass und setzt liebend gerne sein Leben aufs Spiel, wenn es darum geht, die anderen zu schützen (und einige Aliens im Zuge dessen zu töten).
Der Verteidigungsplan klappt zunächst wie am Schnürchen: Cochise sprengt mit seinen Volm eine Brücke, so dass die Espheni nur von einer Seite angreifen können - die bereits mit Fallen gespickt ist. Dabei kommt den Menschen zugute, dass Scorch auf Rache an Tom aus ist - andernfalls hätte er Chinatown wohl einfach mit einem Luftangriff dem Erdboden gleich gemacht. Einzig der Rest von Lexis Anhängern, die sich wie die Lemminge in den sicheren Tod stürzen, sorgt für einen kleinen Facepalm-Moment. Ja, sicher, wer sich widerstandslos ergibt, wird bestimmt verschont. Da wurde wohl schon wieder vergessen, dass Lexi das Lager verlassen hat oder was kurz vorher mit Lourdes passiert ist.
Aber wenn man nun angenommen hatte, die 2nd Mass würde sich erfolgreich dem Angriff stellen und mit nur kleinen Verlusten davon kommen, lag man falsch. Eine defekte Gasleitung lässt einen großen Teil von Chinatown in die Luft gehen und sorgt auf beiden Seiten für zahlreiche Verluste. Zwar wurde die erste Angriffswelle der Espheni gestoppt, aber eine weitere Verteidigung ist nicht möglich. Somit sind die Überlebenden nun in einer ähnlichen Lage, wie es vor der Ankunft in Charleston am Ende der zweiten Staffel der Fall war. Verstecken und flüchten ist wieder angesagt. Die Chancen aufs Überleben sind rapide gesunken.
Infragestellen ließe sich natürlich, inwiefern überhaupt noch Gasleitungen nach der langen Invasionsdauer aktiv sein können. Schließlich sind die Vorräte, egal ob Lebensmittel oder Brennstoffe, schon lange knapp und eine intakte Gasversorgung somit höchst unwahrscheinlich. Aber vielleicht wurde in Chinatown diese Versorgung auch wieder instand gesetzt, schließlich lebten Lexis Leute für mehrere Monate dort unbehelligt vom Rest der Welt.
Abseits davon liefert die Explosion aber einen guten Schockmoment und am Ende der Folge sind neben Lourdes auch Dr. Kadar und Tector (Ryan Robbins) tot. Der Zusammenschnitt gegen Ende lässt außerdem vermuten, dass auch Maggie (Sarah Carter) das Zeitliche gesegnet hat, aber das werden wir wohl zur Gewissheit erst nächste Woche erfahren.
Auf jeden Fall ist es sehr unüblich für die Serie, eine Vielzahl von Figuren in einer Episode über die Klinge springen zu lassen - noch dazu mitten in der Staffel. Und obwohl es wieder keine der Hauptfiguren dabei erwischt hat (Toms möglicher Tod wird direkt vor Schluss noch ausgeschlossen), ist es doch schade um einige der Verluste.

Und jetzt?
Halten wir mal kurz fest, wie die Lage aussieht. Die Truppe in Chinatown wurde stark dezimiert, Tom ist verschüttet, Maggie möglicherweise tot. Das Attentat auf den Overlord Scorch schlug fehl, also sind die Espheni nach wie vor im Gebiet präsent (auch wenn sie sich vorerst haben täuschen lassen und nun annehmen, dass Tom & Co. hinüber sind). Unterstützung bekommen unsere Freunde vielleicht von den Volm um Cochise - die sollten schließlich nach der Brückensprengung wieder zurück kehren. Wo waren die überhaupt später während des Angriffs? Und der Volm Shaq könnte mit seinen Leuten auch wieder auftauchen.
Auf jeden Fall gibt es noch einige Ziele, die als nächstes angegangen werden können: Matt (Maxim Knight) hat seiner Freundin im Kinderlager eine Rettung versprochen. Der Strang um Lexi und Ben wird sicher weiter verfolgt werden - wahrscheinlich zunächst parallel zu den anderen Handlungen. Und außerdem wollten die Volm noch der Energieversorgung der Espheni einen Schlag versetzen. Zu tun gibt es also noch genug.
Vermutlich werden die Überlebenden der 2nd Mass sich in der nächsten Episode erst einmal die Wunden lecken, Tom bergen und nach weiteren Überlebenden suchen. Gleichzeitig dürfte es bei Ben und Lexi weiter gehen und wir erfahren vielleicht noch etwas mehr über die neue Superwaffe der Espheni und deren weitere Pläne damit. Abwarten. Der Kampf ums Überleben ist auf jeden Fall wieder eine Nummer schwieriger geworden und die Lage wieder so aussichtslos wie schon seit langem nicht mehr.

Fazit: Der Titel hält was er verspricht und liefert eine der besten Episoden der Serie. Der Überlebenskampf gegen die Invasoren wird stärker denn je in den Vordergrund gerückt, was sich im Ableben mehrerer bekannter Figuren bemerkbar macht. Abgesehen von kleineren Mängeln weiß die Episode durchweg zu gefallen.

8,5/10 Thermit-Duschen
 

Woodstock

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Manchmal frage ich mich wirklich wie die Serie so lange überlebt hat. Zugegeben, die Folge war ganz nett aber sie war mal wieder absolut nicht spannend und vollkommen vorhersehbar. Alle Tode und wer überlebt hat.

Maggie ist hundert pro nicht tot und das so viele Masons noch am Leben sind stört. Was tun sie stattdessen? Töten Tector. Einen der einzigen Nebencharaktere die sie tatsächlich für etwas verwenden könnten. :facepalm:
 

Clive77

Serial Watcher
Um Tector tat es mir auch leid. Lourdes hat eh die letzten Folgen nur genervt und Kadar war ziemlich egal. Aber wann sterben schonmal so viele Nebenfiguren in einer Folge? Gab es vorher glaube ich noch nicht - jedenfalls nicht bei Falling Skies. Vielleicht springt im Staffelende ja auch wer wichtiges über die Klinge.
Aber kommen sehen habe ich die Todesfälle nicht.
 
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