Falling Skies S04E08 - A Thing With Feathers

Clive77

Serial Watcher
In der Folge „A Thing With Feathers“ der US-Serie Falling Skies gilt es für die 2nd Mass, sich vom letzten Angriff zu erholen und nach Überlebenden zu suchen. Die Episode setzt dabei in erster Linie auf emotionale Momente der Figuren.

Schutt und Asche
Die Luft ist rein und von den Espheni keine Spur mehr zu sehen als die Überlebenden, die sich in einem Bunker versteckten, wieder zu Tage kommen. Zeit, um nach denen zu suchen, die sich nicht mehr verstecken konnten oder - wie Tom (Noah Wyle) und Tector (Ryan Robbins) - bis zuletzt noch gekämpft haben.
Im Vordergrund steht dabei natürlich die Suche nach den Figuren, die unseren Protagonisten wichtig sind: Maggie (Sarah Carter) und Tom. Während Hal (Drew Roy) relativ schnell fündig wird und die schwer verletzte Maggie aus den Trümmern bergen kann, nimmt Matts (Maxim Knight) Suche nach seinem Vater deutlich mehr Zeit in Anspruch.
Großartige Überraschungen gibt es dabei nicht. Bereits in der Vorschau war zu sehen, dass Maggie zu den Überlebenden zählt und ihre Beine nicht mehr spüren kann. Fortan sind Hal, Anne (Moon Bloodgood) und der plötzlich wieder aufgetauchte Cochise (Doug Jones) damit beschäftigt, eine Möglichkeit zu finden, die vermeintlich Querschnittsgelähmte wieder auf die Beine zu bringen und ihrem Tod durch innere Blutungen Einhalt zu gebieten.
Auch was Matt angeht, gab es kaum Überraschungen. Selbstverständlich gibt er seine Suche nach Tom nicht auf. Selbstverständlich bekommt er dabei Unterstützung von Dan (Will Patton) und selbstverständlich ist es wieder Pope (Colin Cunningham), der die Suche abbrechen will und Tom bereits für tot hält. Es dürfte jedenfalls kaum einen der längjährigen Zuschauer überrascht haben, dass am Ende Maggie wieder auf den Beinen steht und sowohl Tom als auch Dingaan (Treva Etienne) aus den Trümmern empor klettern.
Was sich allerdings noch nicht voraussehen lässt, ist die Bedeutung des grünen Lichts auf dem Mond, welches mit der Espheni-Technologie in Verbindung steht. Handelt es sich dabei vielleicht um die Energiequelle der Espheni, nach der die Volm suchen? Steht uns demnächst ein Abenteuer auf dem Mond bevor?

Unter den Trümmern
Dass Tom überlebt hat, konnte man bereits in den letzten Minuten von „Saturday Night Massacre“ sehen. Das Team-up mit Dingaan war dabei recht unerwartet, wobei es schon erstaunlich war, wie viel Platz sich unter den Trümmern für beide findet. Dem Rezensenten war auch gar nicht bewusst, dass Dingaan am Ende der letzten Folge nicht mit im Bunker war.
Nachdem einige bekannte Nebenfiguren ihr Leben gelassen haben, nutzen die Autoren hier die Chance, Dingaan mehr emotionale Tiefe zu verleihen. Bisher wussten wir nur wenig über ihn, obwohl er fast jede Folge mehrere Szenen bekam. Anfangs mutete sein Verhalten vielleicht noch etwas kurios an, aber spätestens als er von seiner Familie erzählt, ließ sich sein emotionaler Zusammenbruch nachvollziehen und wurde dabei recht geschickt mit den Vorgängen im Espheni-Schiff, auf das die beiden stoßen, verwoben.
Tom hingegen sollte endlich lernen, nicht überall seine Nase beziehungsweise seine Finger hinein zu stecken. Die organischen Komponenten der Espheni-Technologie sind dabei wie gewohnt nett anzusehen. Es hatte schon stark biologische Züge, wie sich das Schiff gegen den Eindringling Tom Mason zur Wehr setzte. Wobei es abermals vermieden wird, die Folgen - beispielsweise von der Injektion des „Fremdkörpers“ - schwerwiegend zu gestalten. Eine schwere Verletzung scheint er jedenfalls nicht von der Aktion davon getragen zu haben.

Lexi und Ben
Bei den Esphenis versucht derweil Ben (Connor Jessup) erneut, an die menschliche Seite von Lexi (Scarlett Byrne) zu appellieren. Im Gegenzug offenbart seine Schwester ihm, wie sie sich den Frieden mit den Espheni vorstellt. Eine Überraschung gibt es dabei nicht, denn die Zukunft, die sie als den ultimativen Frieden zwischen beiden Rassen sieht, ist nichts anderes als das Horror-Szenario, welches Tom bereits in einer der Vorfolgen vom Overlord erklärt wurde und beinhaltet biologische Manipulationen am Menschen. Schöne Evolution, Lexi - unsereins würde es wohl eher als Versklavung auffassen.
Oberflächlich betrachtet ist Lexi damit bereits vollkommen auf der Seite der Espheni und das Gerede von einer Brücke zwischen den Spezies nur ein Vorwand gewesen. Oder, um es mit Bens Worten zu sagen: „The Lexi we know is gone.“ - etwas tiefer geblickt bleibt aber trotzdem die Vermutung, dass Lexi noch einmal die Seiten wechseln wird. Dafür spricht zum Beispiel, dass sie Ben ohne jeglichen Widerstand abziehen lässt.
Natürlich ist das reine Spekulation und vielleicht war es nur die angenehmste Lösung für die Autoren, Ben damit wieder zurück in den Handlungsstrang um Maggies Rettung zu bringen. Aber auch von Anne lässt sich erwarten, dass sie Lexi noch nicht aufgegeben hat und sie dürfte bei der Überzeugungsarbeit bessere Chancen als Ben haben. Schließlich gibt es da noch die geistige Verbindung zwischen Mutter und Tochter.
Insgesamt bleibt die Offenbarung von Lexi für die Zukunft der Menschheit eher mau, denn es wurde kein neuer Kniff vorgestellt sondern auf bereits Bekanntes gesetzt.

Pope und Sara
Pope bekommt erneut einige Szenen mit Sara (Mira Sorvino), die diesmal leider nicht so gut ins Bild passen. Bei der Attacke der Espheni letzte Woche konnten wir noch sehen, wie Sara quasi einen Zusammenbruch erlitt und gegen Ende der Episode ziemlich verstört auftrat. Davon ist hier nur noch wenig zu spüren. Fast im Handumdrehen scheint sie ihren traumaartigen Zustand überwunden zu haben und darf gleich einen Skitter erschlagen. Gegen Ende öffnet sie sich vor der Gruppe ein wenig und erzählt, wie sie bisher seit der Invasion gelebt hat. Aber die Ausführungen bleiben dabei relativ flach und auch ihr Techtelmechtel mit Pope wirkte deplatziert.
Falls die Figur noch besser in Szene gesetzt werden und auch den Zuschauer überzeugen soll, müssen da schon andere Geschütze aufgefahren werden. Was bei Dingaan diese Woche gut geklappt hat, hätte Sara bitter nötig. Vielleicht kommt ja auch noch eine Vorgeschichte zu Sorvinos Figur, die den Zuschauer besser packt und Sympathien weckt. In „A Thing With Feathers“ bleibt der Charakter noch ziemlich unrund.

Maggie
Die Rettung von Maggie ist ein weiterer Punkt, mit dem die Serie diese Woche versucht, an der Drama-Schraube zu drehen. Das gelingt aber leider nur bedingt. Hal setzt alles daran, ihr zu helfen - ob sie will oder nicht - und setzt dabei auch das Leben von Deni (Megan Danso) aufs Spiel.
Als kleine Überraschung scheitert der erste Versuch und hätte man es dabei belassen, wäre es ein deutlich spürbarer Schlag in die Magengrube des Zuschauers gewesen, der sich zurecht als „dramatisch“ hätte bezeichnen können. Stattdessen taucht Ben im passenden Moment auf und Anne gelingt es mit der Technologie der Volm, ein paar von Bens Harness-Rückständen auf Maggie zu transplantieren. Dass dieser zweite Versuch erfolgreich sein würde, daran konnte wohl kaum gezweifelt werden, auch wenn sich die Macher Mühe gegeben haben, die Operation und deren Resultat so spannend wie möglich zu gestalten.
Für uns bleibt somit eine Fortsetzung des Liebesdreiecks zwischen Hal, Ben und Maggie erhalten, was sicher in den verbleibenden Episoden der Staffel noch fortgesetzt wird - ob man es nun mag oder nicht. Andererseits kann sich schon darauf gefreut werden, wie Maggie ihre neuen Kräfte einsetzt - denn wie sich die Implantate auf den menschlichen Körper auswirken, durfte Ben schon öfter zeigen und Maggie als Bad Ass Kämpfernatur ist gerne gesehen.

Fazit: „A Thing With Feathers“ gelingt es nur bedingt, Drama zu erzeugen. Vieles bleibt vorhersehbar, Lexis Offenbarungen liefern nichts Neues und bei den meisten Figuren bewegt sich alles in gewohnten Bahnen. Positiv bleiben aber zumindest Dingaan, das Potenzial einer Maggie mit Harness-Upgrade und die Spielereien im Espheni-Schiff zurück. Außerdem bleibt noch abzuwarten, was auf dem Mond vor sich geht.

6/10

Zitat der Woche: "Tector - best damn shot ever!" (verfehlte letzte Woche sein Ziel und sprengte sich in die Luft, um einen Skitter zu töten :ugly: )
 

Woodstock

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Meine Meinung nach, war diese Folge besser als die Letzte.
Dingaan, das Potenzial einer Maggie mit Harness-Upgrade und die Spielereien im Espheni-Schiff zurück.
Zudem noch Popes Neue.

Ich finde es auch gut das Lexi jetzt die "Böse" ist. Wurde Zeit das der Feind noch ein Gesicht erhält.

Und bald gibts Iron Sky! :biggrin:
 
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