Ghibli: Meine Nachbarn die Yamadas

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Story:
Das Leben der Familie Yamada ist eine stete Gradwanderung zwischen Normalität und Wahnsinn.
Im Stil der bekannten Mangas von Ishii Hisaichi persifliert dieser Film das Alltagsleben der Familie Yamada. Zur Familie gehören der Vater, der sein Leben mit einem langweiligen Bürojob fristet, seine Frau, die von Hausarbeit und Arbeit im Allgemeinen nicht viel hält, und zwei Kinder. Dazu kommen noch die grantige Oma, die an niemandem ein gutes Haar lässt und der phlegmatische Hund, der unbeeindruckt von allem Ungemach in seiner Hundehütte liegt und ansonsten zu nichts zu gebrauchen ist.
In neun Episoden durchleben sie zusammen Normalität in ihrer absurdesten Form. Nicht nur die japanische Kultur, sondern das Leben an sich, wie es jeder kennt, ist hier Ziel von beißender Satire. So wird der Vater nach einem langen, anstrengenden Tag im Büro von seiner kochmüden Frau mit einer Banane abgespeist. Überhaupt wird seine Autorität im Haus ständig untergraben. Sein Sohn wünscht sich coolere Eltern, der gesamten Familie mangelt es an Respekt und schließlich streitet er sich im Karate-Stil mit seiner Frau um die Fernbedienung.

Regie + Drehbuch: Isao Takahata

Kurzkritik:
Im Rahmen des Studio Ghibli Festivels konnte ich nun auch die Yamadas sehen. Die Mitglieder der Familie sind sehr sympathisch. Die kleine Nonoko ist obendrein auch noch ziemlich süß. 2, 3 mal konnte ich sehr gut lachen (vor allem bei oben beschriebenem Kampf um das Fernsehprogramm) und darübr hinaus noch einige male ganz gut lachen.
Dennoch stellen die Yamadas den für mich bisher schlechtesten Ghibli dar. Das liegt gar nicht mal am Zeichenstil, den ich weit weniger mag als den in den anderen Ghiblis. Das als einziger Negativpunkt, könnte bei einer tollen Handlung immer noch ein Meisterwerk Film ergeben. Aber genau daran mangelt es bei Yamadas. Statt einer Handlung mit einem roten Faden vom Anfang bis zum Ende zu folgen, gibt es einzelne mal kürzere, mal längere Szenen, aus dem Leben der Yamadas, die sich innerhalb von wenigen Wochen oder auch einem Jahr und chronologisch in ganz anderer Reihenfolge abgespielt haben könnten.

Das macht aus den Yamadas keinen schlechten Film, aber eben auch keinen wirklich guten.
Meine frühere Aussage im Sammelthread , dass ich selbst dem schlechtesten Ghibli mindestens noch 7/10 geben würde, muss ich daher leider relativieren.
Meine Nachbarn die Yamadas bekommt von mir 6/10 schräge Familienmitglieder.
 
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