Gefühlt Mitte Zwanzig (While we're young) ~ Ben Stiller [Kritik]

[TheGreatGonzo]

BG Kritik: Gefühlt Mitte Zwanzig (Joel)

Nach seinem bisher vermutlich größten Erfolg Frances Ha, dürften einige gespannt auf den neuen Film von Noah Baumbach (Kicking & Screaming, Der Tintenfisch und der Wal, Greenberg) sein. In While We're Young lässt er ein Paar im fortgeschrittenen Alter (Ben Stiller und Naomi Watts) und ein hippes, junges Pärchen (Adam Driver und Amanda Seyfried) miteinander anfreunden.

Wird seine Premiere nächsten Monat auf dem Toronto International Fim Festival feiern, das Festivalprofil meint:

No film has better captured the weird, upended logic of urban sophisticates: the older ones embrace their iPads and Netflix, the young ones crave vinyl records and vintage VHS tapes.

Powered by Stiller's note-perfect lead performance and loose, comic turns by Watts and Seyfried, While We're Young is a complete pleasure to watch.

Mehr Handlungsdetails + zwei erste Bilder

Da mir von Baumbach bisher alles außerordentlich gut gefallen hat, bin ich sehr gespannt auf sein neustes Werk, das sicher ein interessanter, humorvoller und kluger Blick auf verschiedene Generationen sein wird.

Einen Kinostart gibt es noch nicht.

 

[TheGreatGonzo]

Der neue Film von Noah Baumbach (Frances Ha) und seine zweite Zusammenarbeit mit Ben Stiller nach Greenberg: In While We're Young spielen Ben Stiller und Naomi Watts ein Mittvierziger-Ehepaar, die sich mit den hippen Twentysomethings Adam Driver und Amanda Seyfried anfreunden. Wie schon Frances Ha scheint dieser Film etwas lockerer und lustiger zu sein, als Baumbachs meist doch etwas schwermütigen Filme davor. Kritiker sprechen teilweise von seinem besten Film, einem sehr witzigen, klugen und auch nachdenklichen Generationenkonflikt.

Trailer

Schöner Trailer. Auf den Film bin ich sowieso schon sehr gespannt, mochte bisher alles von Baumbach und mit gleich zwei McCartney-Songs im Trailer kann man mich auch sehr leicht ködern.

Bisher leider noch ohne deutschen Kinostart.

 

[Revolvermann]

Sieht gut aus. Wie eine locker flockige Komödie ohne den typischen, seichten RomCom Humor.
Schon der Trailer ist wohltuend anders geschnitten.

 

[TheGreatGonzo]

While We're Young heißt in Deutschland "Wir werden alle nicht jünger" und startet angeblich am 30. April in den Kinos.

 

[Jay]

NEWS
Und jetzt heißt er anscheinend "Gefühlt Mitte Zwanzig".

Gefühlt Mittelmäßiger Titel.

 

[TheGreatGonzo]

Kinostart ist nun außerdem der 16.07. Immerhin.

 

[Jay]

Gefühlt Mitte der Woche im Kino.

 

[Revolvermann]

Gibts eine BG Kritik?
Hab irgendwie Lust auf den Film.

 

[Joel.Barish]

Kritik kommt, so Bahn, Kino, Wetter und generelles Bestehen der Welt wollen, morgen.

 

[TheGreatGonzo]

Bin Dienstach drin und gespannt, wie der "neue" Baumbach nach Frances Ha so weiter macht. Und dann in ein paar Monaten gleich noch einer.

 

[Jay]

Kritik kommt, so Bahn, Kino, Wetter und generelles Bestehen der Welt wollen, morgen.

@GreatOne
was war nochmal der nächste?

Oh war Frances Ha vielleicht gut. So gut.

 

[TheGreatGonzo]

was war nochmal der nächste?

Mistress America im Dezember, wieder mit Greta Gerwig.

 

[Jay]

Ach ja, yeah. Gefühlt Mitte To-Do Liste. Nein, natürlich höher, dafür ist die zu lang.

 

[Joel.Barish]

Joa, hat dann doch noch geklappt.

BG Kritik: Gefühlt Mitte Zwanzig (Joel)

 

[Jay]

Klingt gefühlt schaubar.

 

[TheGreatGonzo]

Klingt gefühlt schaubar.

Gefühlt untertrieben. Joel hat das wie so oft schon viel eloquenter und ausführlicher beschrieben, als ich das könnte, deswegen nur ein paar wenige Worte: Der Film ist super. Ich mochte ja schon den etwas trübseeligeren Noah Baumbach, aber der optimistischere und witzigere gefällt mir noch ein bisschen besser. Gefühlt Mitte Zwanzig ist eine wirklich gelungene Komödie, klug und überaus witzig, und auch wenn er was seine Thematik angeht am Schluss doch klar Stellung bezieht, ist er nie besonders belehrend oder von oben herab erzählt. Die Besetzung ist toll und wie schon bei Frances Ha sitzt so ziemlich jeder Gag, auch wenn dieser hier, vor allem in der zweiten Hälfte, klar klassischere Plotstrukturen animmt, was aber nicht schlecht zu bewerten, sondern einfach nur anzumerken ist, auch wenn, wie Joel schon sagte, die erste Hälfte etwas unterhaltsamer ausgefallen ist. Und ich weiß nicht ob es am Film liegt, oder an mir, aber ich konnte mich von Anfang an viel mehr mit Ben Stillers Figur identifizieren, als mit Adam Drivers, und das obwohl ich manchmal enge Jeans trage, Schallplatten kaufe und Adam Driver eigentlich ziemlich super finde.

8/10

 

[Revolvermann]

Der war schön leicht und doch mit Aussage. Stiller war mal wunderbar zurückhaltend, wobei alles andere auch fehl am Platz gewesen wäre. Alles weitere wurde bereits erwähnt.
Man hätte allerdings mehr rausholen können, finde ich.

7/10

 

[Jay]

Ich unterschreib mal, was ihr beide sagt.

Sehr angenehmer Film, für meine Eindrücke nicht ganz so authentisch und tiefgehend wie Frances Ha, aber etwas peppiger als Greenberg. Stiller hält sich hier ja wirklich überraschend zurück, vielleicht fast schon zu bescheiden, doch als Midlife-Crisis Untersuchung und Identitätssuche für mich weit besser als der banale Walter Mitty.

Sehr gelungen ist der Blick auf die Hipsterkultur, aus zweierlei Perspektiven. Quasi aus der Sicht der jungen Leute, die in der vergangenen Zeit schwelgen und sich damit in der Gegenwart identifizieren, und aus Sicht der 40+ Generation, die sich mit dem Wunschgedanken befasst, heut nochmal zu sein wie in den 20ern.

Wertungstechnisch würd ich jetzt mal Gefühlt Mitte Sieben sagen, also 7,5/10.

 

[Revolvermann]

Und ich weiß nicht ob es am Film liegt, oder an mir, aber ich konnte mich von Anfang an viel mehr mit Ben Stillers Figur identifizieren, als mit Adam Drivers, und das obwohl ich manchmal enge Jeans trage, Schallplatten kaufe und Adam Driver eigentlich ziemlich super finde.

Das ist bei mir auch so und auch ich war eher bei Stiller.
Das liegt aber glaube ich daran, dass Drivers Figur im Film genau die Art der Hipsterkultur verkörpert, der ich sehr abgeneigt gegenüber stehe. Ich verstehe total diese haptische Verhalten. Beispielsweise nicht bloß Musik hören, sondern es mit einem große Artwork, einem Texblatt und Kopfhörern zu einem Erlebnis machen. Es ist nicht einfach irgendein Song der zwischen Bushaltestelle und Supermarkt auf dem Handy irgendwo in der 1200-Lieder Playlist vorbeidudelt, wärend man mit den Gedanken schon bei der Einkaufsliste ist.
Man hört ein ganzes Album mit einem Konzept komplett an. Man muss zwischendruch die Platte drehen. Man befasst sich richtig mit der Kunst.
Wie gesagt, das verstehe ich total.
Aber Drivers Figur ist irgendwie leer. Diese Personen benutzen all das nur zur Selbstdarstellung. Um sich zu definieren. Um aufzufallen. Da fehlt der leidenschaftliche Unterbau, finde ich. Genau wie bei der komischen Mitbewohnerrin, die einfach nur überdreht ist um überdreht zu sein. Die ein Shirt mit "a crappy Band" trägt um zu zeigen wie einzigartig sie doch ist. Wahrscheinlich weil sie auch die Leidenschaft eines echten Fans gar nicht nachvollziehen kann. Genauso wie Driver dann seinen Film nutzt um nur sich selbst darzustellen. Eigenmächtig auf sich selbst zoomt usw.
Wobei eine Dokumentation, zumindest für Stillers Charakter, ja durchaus um einen selbst gehen darf. Auch wenn sie es augenscheinlich nicht tut. Nur seine Mittel sind halt falsch, wie man später ja auch aufgezeigt bekommt.
Auch einen alten Film auf einer schäbigen VHS zu schauen, kann ein nostalgisches Vergnügen sein. Genau wie einen alten Projektor zu benutzen. Wie im Film als sie "The Howling" in den Videorecorder schieben. Wäre das allerdings ein neuer Film würden sie ihn höchstwarscheinlich keines Blickes würdigen, weil sie die Filme nicht (nur) aus Freude an Filmen schauen sondern es wiederum ein Mittel zur Selbstinszenierung ist. Weil einfach alles was in irgendeiner Weise Mainstream ist auch sofort "uncool" ist.
Ich glaube deswegen mag ich das Hipstertum nicht (zumindest wie im Film dargestellt) und genau deshalb ist man auch nicht auf Drivers Seite.

 

[Presko]

Hab mit dem Film angefangen, aber irgendwie hat mich das Thema genervt. es ist sooooo, ich weiss auch nicht, so unwichtig vielleicht. Ich weiss nicht, ich konnte mich dafür einfach nicht interessieren. Alles zu gemütlich, zu .... ach ich weiss nicht, habs ausgemacht, bevor ich ne Antwort hatte