Supernatural S10E03 - Soul Survivor

Clive77

Serial Watcher
In der Folge „Soul Survivor“ der US-Serie Supernatural - inszeniert von Jensen Ackles - probiert sich Sam daran, seinen Bruder wieder in den Normalzustand zu versetzen. Auch Castiel und Crowley sind in der Episode wieder mit von der Partie.

King of Hell
Crowley (Mark Sheppard) macht einen recht gelangweilten und niedergeschlagenen Eindruck, wenn er auf seinem Höllenthron sitzt und den üblichen Geschäften nachgeht, die seine Aufmerksamkeit erfordern. Enttäuscht darüber, dass Dean (Jensen Ackles) sich für seinen Plan vom Aufbau der „perfekten Hölle“ nicht begeistern konnte, schwelgt er ab und an in Erinnerungen. Seine längere Abwesenheit scheint sich außerdem auch bei den Dämonen bemerkbar gemacht zu haben und nicht ohne Konsequenzen im Gefolge zu bleiben - die einen sind neidisch, weil er eine lange Zeit mit Dean verbracht hat und suchen nun seine Gunst, die anderen wählen lieber den Dämonen-Tod als dem King of Hell weiter dienlich zu sein.
Dabei ist noch nicht klar, wohin die weitere Reise von Crowley geht. Momentan scheint er als King of Hell nur wenig Spaß zu haben, was man überhaupt nicht von ihm kennt. Er hat aber noch Pläne in der Hinterhand, wie z.B. die Beschattung von Castiel (Misha Collins) zeigt. Auch, dass Sam (Jared Padalecki) seinen Bruder vorerst vom Dämonendasein heilen will, gehört zu Crowleys Plänen. Aber was genau er damit bestrebt, bleibt vorerst offen und kann höchstens spekuliert werden. Denn das First Blade hat er sicher nicht ohne Grund behalten.

Castiel
Der Road Trip, der Hannah (Erica Carroll) und Castiel zum Bunker führen soll, lässt die beiden auf Adina (Jud Tylor) aus dem Staffelauftakt treffen, was einen Kampf nach sich zieht. Als unerwarteter Retter in der Not kommt Crowley zum Einsatz, der mit Adinas Grace vorerst Castiel wieder ein wenig aufpäppelt.
Dieser Teil der Episode zieht sich anfangs etwas, denn die Dialoge zwischen Hannah und Castiel drehen sich ein wenig im Kreis. Neu ist, dass unser Mann im Trechcoat Hannah durch die Blume zu verstehen gibt, dass er keinerlei romantisches Interesse an ihr hat - zumindest nicht, solange andere Prioritäten bestehen. Abgesehen davon geht es um die üblichen Themen: Castiels Grace, Metatron, die abtrünnigen Engel und weshalb unser Engel Sam zur Hilfe eilt.
Interessant wird es erst, als Adina die Bühne betritt und es zum Kampf kommt. Crowleys Hilfe kam unerwartet, obwohl wir bereits wussten, dass er Castiel beobachten lässt. Ob er bloß sicherstellen wollte, dass Sam Unterstützung beim Ritual bekommt? Oder steckt noch mehr dahinter?
Auf jeden Fall trifft Castiel gerade rechtzeitig im Bunker ein. Sam wird vor Dean gerettet, der gerade im Begriff war, zum tödlichen Schlag gegen seinen Bruder auszuholen und das Ritual kann scheinbar erfolgreich beendet werden.
Ob unser Engel noch länger mit den Winchesters verweilt, bleibt fraglich. Wahrscheinlicher dürfte sein, dass er weiterhin zusammen mit Hannah unterwegs sein wird, um sich um abtrünnige Engel und sein Grace-Problem zu kümmern.

Sam und Dean
Die erste Hälfte der Episode wartet mit einem kleinen Kammerspiel auf. Sam hat Dean in seiner Gewalt und injiziert seinen Bruder mit geweihtem menschlichem Blut - mit dieser Methode versucht er, den Dämon Dean wieder zu einem Menschen zu machen. Der verbale Austausch, der dabei zwischen den beiden stattfindet, kann sich sehen lassen und geht an die Nieren.
Im Zuge dessen bekommen wir anhand von Rückblenden auch zu sehen, wie Sam im Staffelauftakt den Crossroad-Dämon Dar (Raquel Riskin) in seine Gewalt gekriegt hat. Die Frage danach, wer das eigentliche Monster im Raum ist, lässt sich damit nicht einfach beantworten. Um an Crowley und Dean heran zu kommen, hat Sam Lester Morris (David Nykl) geopfert, was alles andere als eine gute Tat war. Die Suche nach Dean hat Sam also in der Tat sehr rücksichtslos werden lassen und die Vorwürfe, die Dämon-Dean seinem Bruder entgegen schleudert, bleiben nicht ohne Wirkung - sowohl bei Sam als auch beim Zuschauer. Diese verbale Auseinandersetzung zusammen mit der Unsicherheit, ob die Blutinjektionen auch die gewünschte Wirkung erzielen werden, ist ein Highlight der Folge.
Im nächsten Akt darf Sam feststellen, dass Dean trotz dämonensicherer Handschellen und dem Siegel am Boden davon gekommen ist - ein Zeichen dafür, dass die Behandlung wirkt und die dämonischen Züge geschwächt wurden. Aber noch ist Dean nicht der alte. Ein Katz- und Mausspiel beginnt zwischen den beiden und wir dürfen mit Spannung verfolgen, wer am Ende die Oberhand behalten wird.
Auch dieser Teil wusste zu gefallen, steigerte sich bis zur unausweichlichen Konfrontation der beiden, deren Ausgang mit Spannung erwartet werden konnte. Ein kleines Manko ist sicher, dass wohl niemand damit gerechnet hätte, dass einer der beiden Brüder den anderen tötet - das ließ sich vorhersehen. Zwei Lösungen hätten sich hier angeboten: Einmal, dass Sam es schafft, Dean wieder in seine Gewalt zu bekommen (wie es letztlich mit Castiels Hilfe auch geschieht). Zum anderen, dass Dean den Lockdown aufhebt und vorerst entkommt.
Bevorzugt hätte der Rezensent die zweite Option. Denn dass Dean „jetzt schon“ seine dämonische Seite wieder abgelegt hat, ist schade. Das Kainsmal wird zwar noch Probleme bereiten und ist noch nicht vom Tisch (beziehungsweise vom Arm), aber mit dem erfolgreich durchgeführten Ritual ist Dämon-Dean (zumindest vorerst) Geschichte. Vermutlich möchten die Macher gerne wieder zum altbekannten Fall der Woche Schema übergehen und ein paar vom Hauptstrang losgekoppelte Episoden bringen. Das hätte man allerdings auch mit einem Deanmon haben können. Alles, was es dazu gebraucht hätte, wäre eine passende Motivation für die Brüder gewesen, sich gemeinsam einem Fall anzunehmen.
Zudem raubt die schnelle Auflösung von Deans dämonischer Seite den vorherigen Ereignissen und Episoden ein wenig die Bedeutung. Man hat nun eher den Eindruck, einer kurzzeitigen kritischen Phase der Brüder beigewohnt zu haben, als einem großen Problem oder gar Gamechanger ungeahnter Ausmaße. Ein guter Kniff wäre es, wenn Dean seine Heilung vom Dämonsein nur vortäuscht oder die Auswirkung des Rituals lediglich von kurzer Dauer ist. Aber dazu gab es bislang noch keine Hinweise - ein kurzes Zwinkern mit schwarzen Augen nach dem abschließenden Gespräch mit Castiel hätte ja gereicht.
Aber wer weiß, vielleicht kommt da noch was. Fakt ist, dass Crowley diesen Ausgang gewollt hat und sicher noch am Träger des Kainsmals interessiert ist, sonst hätte er das Messer nicht behalten. Außerdem auffällig: Während Castiel gegen Ende noch einen längeren Dialog mit Dean bekommt, hat Sam nur kurze Worte mit seinem Bruder nach dessen Heilung ausgetauscht.

Sonstiges
Die Rückblicke darauf, was Sam zwischen Staffel neun und Staffel zehn gemacht hat, sollten noch weiter gehen. Schließlich wissen wir noch nicht, wie es dazu gekommen ist, dass er seinen Arm in einer Binde trägt.
Cole ist noch da draußen und nimmt weiterhin an, dass Dean ein Dämon ist. Da dürfte in absehbarer Zeit eine weitere Konfrontation auf der Tagsordnung stehen.
Zuletzt sei noch die rothaarige Dame (Ruth Connell) erwähnt, die in den letzten Sekunden der Episode eine Szene bekommt. Was es mit ihr auf sich hat, kann man momentan nur raten. Irgendwelche Ideen?

Fazit: „Soul Survivor“ macht seine Sache gut und liefert vor allem bei der Konfrontation zwischen Sam und Deanmon überzeugende Arbeit. Die (scheinbar) vorschnelle Auflösung stößt allerdings auf wenig Gegenliebe und lässt befürchten, dass der Gamechanger des neunten Staffelfinales nur ein mageres Zwischenspiel war.

7/10
 

Sesqua

Lebt noch
Ach schade das deanmon nicht mehr ist.
es hatt doch mehr Spaß gemacht ihn mit crowley auf best buddy zu sehen :smile:

Das crowley cas."rettet" war nett.zu sehen. Jedoch logisch is es mir nicht.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Crowley kann mit Cas arbeiten. Crowley will nur seine Macht erhalten und will die Kräfte in Balance halten. Wenn Cas stirbt, übernimmt irgendjemand anderes den Himmel und dann hat er nicht nur die Spannungen in der Hölle, sondern auch eine neue Front.
 
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