Story XXXVI - Der gute Geist des Waldes

Clive77

Serial Watcher
Jan Hendrik hörte zwar den Tumult vom Dorfplatz, war jedoch derart in seine Aufzeichnungen vertieft, dass er diesem zunächst keine Beachtung schenkte.
Nach langer Reise hatten sie nun endlich eines der Ziele dieser Expedition erreicht. Kurz vor Mittag hatten sie das Dorf der Ureinwohner erreicht, welche sie freundlich aber nicht ohne Vorsicht empfangen hatten.
Durch Gespräche mit den Männern und Frauen aus dem Dorf, hatten sie in Erfahrung gebracht, dass sie der vergessenen Inka Stadt bereits nahe waren. Jans Ziel war es, einige Tage hier zu verweilen und mehr über die Ureinwohner zu erfahren und ihre Lebensweise zu studieren. Außerdem hoffte er ihr Vertrauen zu gewinnen, damit sie ihm in die vergessene Stadt ohne Namen begleiten konnten.
Nun aber galt es erstmal ihr Lager aufzuschlagen und die weiteren Schritte in diesem Unterfangen zu planen.

Für einen Moment schweiften seine Gedanken ab, in jene Zeit seiner ersten Expedition an diesen Ort und er erinnerte sich auch an sein damaliges Scheitern. Dass er noch am Leben war, grenzte an einem Wunder, aber ihm war auch nur all zu sehr bewusst, dass dies nicht sein Verdienst war.

Die Plane seines Zeltes wurde beiseite gerissen und Jan schreckte auf, als Frank Lorre, sein bester Freund und rechte Hand auf dieser Expedition, aufgeregt eintrat.
"Es gibt Ärger da draußen", sagte Frank schwer atmend, während ihm der Schweiß über das Gesicht rann.
Jan Hendrik, aus seinen Gedanken gerissen, sah ihn fragend an, während er sein Notizbuch zuklappte und auf dem improvisiertem Schreibtisch beiseite legte. Erst jetzt wurde ihm der Lärm, der von draußen in das Zelt drang bewusst. Er hörte aufgeregte Rufe, konnte aber kein einzelnes Wort verstehen.
"Was ist passiert?" fragte er während er sich erhob.
"Paul Jark ist verschwunden", erwiderte Frank und spähte vorsichtig aus dem Zelt.
"Der wird wieder betrunken hinter irgend einem Urwaldbaum liegen. Das ist doch nun wirklich nichts Neues. Weshalb also diese Aufruhe?"
"Ich habe es nicht gesehen, aber sie sagen, die Wilden haben ihn in den Urwald gezerrt. Von eine auf die andere Sekunde sei er verschwunden gewesen."
Wortlos ging Jan zu seinem Gepäck, schnallte sich den Revolvergurt um die Hüfte, lud die Waffe und steckte sie dann in das Holster. Frank glaubte neben einem Ausdruck der Angst in Jans Augen auch das Funkeln feuriger Erregung darin zu sehen.
"Es könnte ein Tier gewesen sein. Ein Jaguar vielleicht."
"Ja, vielleicht", erwiderte Jan in Gedanken während er das Zelt verließ. "Aber wenn ich richtig liege, dann ist es etwas gänzlich anderes."
"Das Wesen von dem du erzählt hast?"
"Vielleicht."

Im Dorf herrschte ein heilloses Durcheinander. Männer standen sich gegenüber und schrien sich gegenseitig an. Auf der einen Seite seine Männer, die Dorfbewohner wüst beschimpften und mit ihren Waffen bedrohten, und auf der anderen Seite die Ureinwohner, die gerade dabei waren ihre Gastfreundschaft nochmal zu überdenken. Und offenbar hatten sie keine Ahnung von der Wirkung von Feuerwaffen, denn sie zeigten sich gegenüber den Drohungen seiner Leute kaum beeindruckt. Die Lage war angespannt, und es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand einen nervösen Zeigefinger bekam und Blut fließen würde.

Jan zog seinen Revolver und gab einen einzelnen Schuss in den Himmel ab. Der Knall schreckte Vögel auf und hallte noch lange im Urwald wieder. Aber nun hatte er zumindest die Aufmerksamkeit aller beteiligten.
Er steckte die Waffe wieder ein und ging die Arme leicht angewinkelt und die Hände nach oben auf die Menschenmenge zu.
Zuerst wendete er sich an die Ureinwohner, versuchte ihnen mit Gesten zu verstehen zu geben, dass er in friedvoller Absicht gekommen sei. Da man ihm nicht sofort einen Speer in die Seite bohrte, schien es ganz so, als hätte man ihn verstanden. Höflich nickte er einem der Männer zu, von dem er glaubte, dass er eine hohe Position innerhalb der Dorfhierarchie einnahm. Vorsichtig wendete Jan sich an Ernst Mayer.
"Was genau ist passiert?"
"Jark ist verschwunden. Wir hörten ihn schreien, und plötzlich war er weg."
"Hat irgendjemand etwas gesehen?"
"Von uns niemand, aber ein paar von den Wilden waren dabei. Nur leider quatschen sie nur unverständliches Kauderwelsch."
Mayer schaute verächtlich in die Richtung der Ureinwohner.
"Und was ist vorher passiert? Hat er irgend etwas getan, was einen Angriff provoziert haben könnte?"
Mayer schaute verlegen an Jan vorbei, ganz so als müsste er erst überlegen. Nach einigen Augenblicken zuckte er mit den Schultern und meinte: "Kann sein, dass er mit einigen der Wilden ein wenig grob umgesprungen ist. Er wollte wissen, wo die Stadt mit dem Gold ist, und als sie ihm nicht antworten konnten, ist er halt wütend geworden. Sie wissen ja, wie er so ist."
In der Tat wusste er sehr wohl um Paul Jarks unbeherrschtes Temperament, welches sich leider erst einige Tage nach Aufbruch ihrer Reise offenbart hatte. Nicht nur einmal hatte er mit dem Gedanken gespielt, ob überhaupt irgend jemand Paul Jark ermissen würde, sollte er während der Reise zufällig verschwinden. Nun war unglücklicherweise genau das geschehen, aber Jan fühlte sich nicht halb so erleichtert, wie er es sich ausgemalt hatte. Jan seufzte.
"Hat er jemanden verletzt?"
"Nicht wirklich. Einer der Jugen dort hat ein Bißchen was abbekommen."
Mayer deutete auf eine kleine Gruppe von Ureinwohnern, die gerade einen Jungen versorgten. Sein Gesicht war stark in Mitleidenschaft gezogen, die Lippe aufgeplatzt und das rechte Auge schwoll bereits zu.
Jan näherte sich ihnen langsam, doch noch bevor er ihn erreichen konnte, hatten sich ein paar der anderen der Dorfbewohner ihm in den Weg gestellt und richteten ihre Speere auf ihn. Sofort zückten Ernst Mayer und die übrigen Männer ihre Waffen und stürmten vor, doch eine gebot ihnen mit einer Geste inne zu halten.
"Verdammt, steckt endlich diese Dinger weg. Wenn ihr auch nur einen von ihnen verletzt, wird es ein Massaker geben. Und geht nicht davon aus, dass wir alle mit heiler Haut davon kommen", zischte Jan ihm scharf zu.
Eine alte Frau hatte sich von der kleinen Gruppe losgelöst und kam nun mit böser Miene auf sie zu. Sie sprach einen Dialekt, den Jan nicht verstehen konnte, einzig einzelne Worte glaubte er zu erkennen, aber der Tonfall ihrer Stimme verriet nur allzu deutlich, was es war. Eine Warnung.
Sie kam langsam_mit kleinen Schritten näher, bis sie Jan direkt gegenüber stand und ernst zu ihm aufschaute, während sie weiter sprach. Und dann erkannte er einige der Worte.
"Lanthunu il na saij'a", sagte sie und Jan erstarrte für einige Augenblicke.
"Lanthunu il na saij'a?", wiederholte er die Worte der Alten, und sie nickte ihm stumm zu.
Frank Lorre näherte sich ihnen von der Seite und warf Jan einen fragenden Blick zu.
"Du scheinst zu wissen, wovon sie spricht."
Anstatt ihm zu antworten drehte sich Jan zu seinen Leuten um und rief ihnen zu: "Packt eure Sachen und geht zum Lager. Wir verlassen für heute dieses Dorf."
"Wir können nicht gehen!", rief Ernst Mayer. "Nicht ohne Jark. Wir wissen noch immer nicht, was mit ihm geschehen ist. Er ist irgendwo da draußen und-"
"Wenn er Glück hat, dann ist er einem Jaguar zum Opfer gefallen. Geht zum Lager, denn sonst wird jemand nervös, und wenn hier auch nur ein Tropfen Blut fließt, sind wir alle tot."
Er sah an ihren Blicken, dass die ersten bereits anfingen an seinem Verstand zu zweifeln, aber noch hatte er das Sagen hier. Widerwillig begannen sie aufzubrechen um zu ihrem Lager zurückzukehren. Als Frank Lorre an ihm vorbeiging, legte Jan seine Hand auf dessen Schulter und hielt ihn zurück. Zu Franks erstaunen, schnallte Jan seinen Revolvergurt ab und drückte ihm diesen in die Hand. Franks Augen weiteten sich, als er ahnte, was sein Freund offensichtlich plante.
"Oh nein, du wirst hier keine Dummheiten machen", sagte er und schüttelte energisch den Kopf, doch Jan hob beschwichtigend die Hand.
"Hast du verstanden, was die alte Frau gesagt hat?"
Frank schüttelte den Kopf.
"Sie sagte Lanthunu il na saij'a"
"Ich verstehe noch immer nicht."
"Der gute Geist des Waldes."
"Verstehe", sagte Frank einfach, nachdem mehrere Sekunden verstrichen waren. "Und du glaubst nun, dass dieser Waldgeist das Wesen von damals ist."
"Ich muss es einfach herausfinden", sagte Jan.
"Aber selbst wenn es sich als dieses Wesen herausstellen sollte, wieso glaubst du, sollte es dir wohlgesonnen sein? Es hat vielleicht Paul Jark getötet."
"Und wieso hat es mich dann vor fünf Jahren gerettet, als es mich aus dem Fluss gezogen hat?"
"In Ordnung, dann versuche ich es eben anders. Ich halte es für eine fixe Idee von dir. Diese Kreatur existiert nicht, und wenn du nun gehst, jagst du nur einem Hinrgespinst hinterher. Paul Jark wurde Opfer eines Jaguars oder was auch immer, und wenn du nun ohne Waffe da rausgehst, wird es dir genau so ergehen."
"Ach was, der Jaguar ist inzwischen satt", sagte Jan mit einem Grinsen im Gesicht und wandte sich dann um.
"Es soll mir niemand folgen, und denk daran, wenn ich bis morgen Abend nicht zurück bin, dann komme ich vermutlich überhaupt nicht mehr zurück. Sinnlos also nach mir zu suchen."
"Eine wirklich vernünftige Einstellung. Ergibt wirklich Sinn", sagte Frank Lorre noch mit erhobener Augenbraue während er zusah, wie Jan Hendrik im Dickicht des Urwalds verschwand.
 

Clive77

Serial Watcher
Kaum dass er sich alleine in den Urwald gewagt hatte, war es als hätte er eine völlig neue Welt betreten. Es drang weniger Licht durch die Baumkronen, aber dafür wirkten die Laute des Waldes bedeutend stärker auf ihn ein. Langsam beschlich ihm das Gefühl, dass er doch vorschnell und unvorsichtig gehandelt hatte. Doch die Aussicht, einen Blick auf die Kreatur, die er schon so lange verfolgte, zu erhaschen, war einfach zu verlockend gewesen,und hatte seine Urteilsfähigkeit vorübergehend völlig außer Kraft gesetzt. Jetzt, da er sich seinen Weg durch den Dschungel bahnte, kehrte seine Vernunft allmählich zurück, war jedoch noch nicht stark genug um ihn zur Umkehr zu bewegen.
Ein Geräusch ließ ihn innehalten. Etwas war direkt neben ihm, und sofort dachte er an den Jaguar. Jan griff zu seinem Revolver, doch seine Hand fuhr ins Leere. Einmal mehr verfluchte er sich für seine Dummheit.
Doch es kam kein Angriff. Hätte es sich um einen Jaguar gehandelt, würde er nun nicht mehr hier sein um darüber nachzudenken. Jan blickte nach vorne und sah einen riesigen Schatten, der schnell verschwand. Hastig setzte er sich in Bewegung und folgte ihm.
Sein Weg führte ihn durch das grüne Dickicht, und immer wenn er nicht weiter wusste, hörte er ein Knacken von vorne oder erhaschte einen kurzen Blick auf etwas im Wald, das sich schnell von im wegbewegte.
Und dann drang plötzlich mehr Licht zu ihm durch und er trat auf eine Lichtung. Vor sich sah er die verwitterten Ruinen einer längst verlassenen Stadt. Sein Interesse galt jedoch nicht der prächtigen Bauten, die die Zeit überdauert hatten, sondern der dunklen Gestalt, die inmitten der Stadt auf einem der Gebäude stand.
Jan löste sich erst aus seiner Erstarrung, als die Gestalt sich plötzlich in Bewegung setzte. Sie sprang von dem Gebäude und rannte durch die Ruinen, wobei sie sich schneller bewegte, als Jan es je bei einem Menschen für möglich gehalten hätte.
Eilig durchquerte er die Ruinen der alten Stadt, doch was immer er so eben noch dort erblickt hatte, war inzwischen wie vom Erdboden verschluckt. Ratlos sah er sich um, ließ den Blick schweifen, doch wie es aussah, war er allein. Resignation und Wut breiteten sich in ihm aus. Er war ihm so nah gewesen, und nun war es wieder fort, noch bevor er herausfinden konnte, was er denn überhaupt gesehen hatte.
"Von jemanden, der mit derartiger Inbrust auf der Suche nach mir ist, hätte ich vermutet, dass er mehr Aufmerksamkeit an den Tag legt."
Eine Stimme dunkel wie ein Donnergrollen drang in sein Ohr und ließ ihm sämtliche Haare zu Berge stehen. Obwohl zu Tode erschrocken, blieb er übberraschend gelassen und drehte sich langsam um.
Vor ihm stand ein Mann, gewaltiger als alles, was er jemals gesehen hatte. Er war groß wie ein Berg, an die acht Fuß, und von breiter Statur. Er hatte die Sonne im Rücken, so dass Jan sein Gesicht nicht erkennen konnte.
"Sprich, was führt dich in diese Gegend, wenn nicht der blinde Forscherdrang? Suchst du Wissen oder Ruhm? Und was passiert wenn du bekommst, was du dir ersehnst? Was ist, hat es Dir die Sprache verschlagen?"
In der Tat brachte Jan zunächst kein Wort heraus. Zuviele Gedanken schossen ihm durch den Kopf, aber es gelang ihm nicht auch nur einen davon zu einer Frage zu formen.
"Du bist ein Mensch", sagte er schließlich merklich überrascht.
"Man mag es ja nicht glauben, da vermag mich doch tatsächlich so ein Forscher noch zu überraschen."
"Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich kein echter Forscher. Nicht mehr."
"Also doch nur ein Abenteurer auf der Suche nach Ruhm und Reichtum?"
"Vielleicht", antworter er. "Damals auf jeden Fall. Ich war jung und voller Tatendrang. Ich dachte die Welt läge mir zu Füssen und ich konnte alles erreichen. Bis unsere Reise ein jähes Ende fand. Es war mitten in der Regenzeit, der Fluss war unpassierbar, aber ich ging trotzdem weiter. Es hätte mich fast das Leben gekostet."
"Für jeden vernunftorientierten Menschen wäre das Anlass genug künftig daheim zu bleiben."
"Ich bin nicht wegen der vergessenen Stadt zurückgekehrt. Aber ich gebe zu, dass war unseren Investoren besser zu verkaufen. Ich vermute, ihr Interesse nach der Suche nach einem mysteriösem Wesen, dass mich damals aus den Fluten gerettet hat, hätte sich in Grenzen gehalten."
"Dem könnte durchaus so sein."
"Ich wollte einfach Antworten. Ich weiß, was ich damals gesehen habe, und wie sich nun herausstellt, hatte ich auch recht. Bitte sag mir, wieso hast du mich damals gerettet?"
"Vielleicht hätte ich den Dingen ihren Lauf lassen sollen. Es hätte mir wohl Ärger erspart."
"Aber das wäre gegen deine Natur, nicht wahr?"
"Oh täusche dich nicht. Ich habe böse Dinge getan und nicht nur einmal unschuldige Menschen getötet."
"Aber das gehört der Vergangenheit an, nicht wahr? Ich meine, du hättest mich nicht nur sterben lassen können, du hättest mehr als nur eine Gelegenheit gehabt mich umzubringen. Selbst jetzt."
"Das ist wahr. Diese Taten liegen weit hinter mir, und doch sind sie ein Teil von mir. Ich kann nicht ungeschehen machen, was ich getan habe. "
"Und deshalb versuchst du Buße zu tun", sagte Jan Hendrik mehr zu sich selbst als zu dem Wesen vor sich. "Aber wieso erzählst du mir dies alles?"
"Weil jede unserer Taten Konsequenzen nach sich ziehen. Das ist etwas, was mein Vater niemals verstanden hat. Er war ein wirklich kluger Mann, voller Tatendrang, der die Welt verändern wollte. Ein Wissenschaftler durch und durch, aber er hatte stets nur über die Möglichkeiten nachgedacht, niemals über die Folgen. Eine Lektion, die auch ich bitter bezahlen musste um sie zu lernen. Ich habe abscheuliche Dinge getan, und er hatte gute Gründe mich zu hassen. Einst hatte ich ihm versprochen, ich würde fortgehen, so dass kein Mensch mich je wieder zu Gesicht bekäme. Doch die Welt ist in den letzten Jahren sehr viel kleiner geworden. Nun ist das hier der Ort, an dem ich lebe, an dem ich meinen Frieden gefunden habe. Ich beschütze die Menschen an diesem Ort, denn sie haben mich von anfang an nicht verurteilt. Sie wussten nichts von meiner Vergangenheit, aber sie nahmen mich auf. Doch ich fürchte, dass dieser Frieden in Gefahr ist."
"Du meinst die vergessene Stadt und die Ureinwohner."
"Was denkst du, wird geschehen, wenn du zurückkehrst und berichtest, ihr hättet die vergessene Stadt gefunden oder wenn du gar von mir berichtest? Es werden weitere Menschen kommen."
"Hast du Paul Jark etwas angetan? Ist er tot?"
"Wäre das denn meiner Sache dienlich? Du findest ihn hinten gut verpackt an einer Mauer sitzend. Ihm fehlt soweit nichts, aber in Zukunft wird er sich nicht mehr trauen jemals Hand an jemanden zu legen."
"Es hätte niemand erfahren, wenn du ihn einfach getötet hättest. Der Urwald ist gefährlich."
"Nein, so bin ich nicht mehr.Ich will kein Verderben mehr bringen, nun widme ich mein Leben den Schutz dieser Menschen hier. Mein Vater hielt mich für eine Abscheulichkeit, einen Unhold und hätte mir ein derartiges Leben in Frieden niemals zugetraut, und das ist mein größter Triumph über ihn.
Ich bitte dich darum, geh fort von hier. Trage Sorge dafür, dass dieser Ort vergessen bleibt. Aus diesem Grund habe ich mich dir anvertraut, und weil ich wusste, dass in dir eine ehrliche Seele innewohnt."
"Ich habe bereits gefunden wonach ich gesucht habe. Es gibt für mich nun keinen Grund mehr länger an diesem Ort zu verweilen."
"Ich danke dir", sagte das Geschöpf und Jan glaubte nun in dessen Gesicht die Andeutung eines Lächelns zu erkennen, als es sich umdrehte um zu gehen.
"Verräts du mir noch deinen Namen?"
"Du weißt wie mich die Menschen hier nennen? Lanthunu il na saij'a."
"Der Gute Geist des Waldes."
 

MamoChan

Well-Known Member
Hm, irgendwie bin ich damit auch icht so ganz glücklich. Der Anfang ist ganz ok, aber die zweite Hälfte finde ich persönlich unbefriedigend.
 

Clive77

Serial Watcher
Die Geschichte war o.k. - sehe das ähnlich wie MamoChan und hätte mir da einen anderen Ausgang gewünscht. Da nimmt der Titel vielleicht auch schon zuviel vor weg.

Der Schreibstil war gut, gibt hin und wieder kleinere Fehlerchen und mich persönlich stört es oft, wenn Doppelnamen benutzt werden. Das Thema wurde aber gut getroffen und ich war selbst in der Versuchung, ein Dschungel-Abenteuer zu schreiben. Bei mir hätten die Forscher dann aber wahrscheinlich eine verlorene Welt entdeckt, in der Dinosaurier leben und Sex mit Amazonen haben. :ugly: Von daher habe ich garnicht erst angefangen, eine solche Geschichte zu verfolgen (dummerweise habe ich auch vor nicht allzu langer Zeit "The Lost World" gelesen und wäre da eh vorbelastet gewesen - sprich: Die Parallelen wären zu deutlich für eine individuelle Geschichte geworden).

Die Geschichte ist für mich ein weiterer Kandidat, der Punkte bekommen könnte. Insgesamt habe ich damit vier Stories, zwischen denen ich wählen muss. Toll. :top: - vermutlich muss da mein vierseitiger Würfel wieder ran, denn die Entscheidung über die "Top Two" wird schwer fallen.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Schöne Geschichte. :smile:
Gut geschrieben, sodass sich die Geschichte flott durchlesen lies. Hier und da Fehler, aber das hielt sich auch in Grenzen.
Was mir nicht so ganz gefallen hat war, dass die Geschichte sich Anfangs Zeit nimmt Dinge einigermaßen zu erklären, gegen Ende hin aber alles zu schnell nacheinander erzählt.
 

Sittich

Well-Known Member
Die Geschichte hat mir auch ganz gut gefallen. Beim Thema "Expedition" kann man mit einer vergessenen Inka-Stadt nicht viel falsch machen. Tatsächlich hätte sich meine Geschichte, so ich sie denn geschrieben hätte, auch darum gedreht. :wink: Es gibt ein paar Flüchtigkeitsfehler, aber die Geschichte ließ sich dennoch gut lesen.

Nicht so gefallen hat mir der Dialog am Ende. Auch wenn es ein interessanter Gegenpart zum wilden Leben im Dschungel ist, so erschien mir das Gerede des Geistes ein bisschen zu gestelzt. Außerdem hätte man dessen Erscheinung noch detaillierter beschreiben können. Außer dem hier

Clive77 schrieb:
Vor ihm stand ein Mann, gewaltiger als alles, was er jemals gesehen hatte. Er war groß wie ein Berg, an die acht Fuß, und von breiter Statur. Er hatte die Sonne im Rücken, so dass Jan sein Gesicht nicht erkennen konnte.
gibt es da leider nichts. Und wie groß sind acht Fuß? :check:

Trotz des eher mauen Endes ein Punktekandidat. :top:
 

Joker1986

0711er
Diese Geschichte hat mich direkt an den Anfang vom animierten Turtles Film erinnert. Da ist Leo auch der "Gute Geist des Waldes" :biggrin:
Geschrieben ist die Geschichte gut, die Auflösung, dass es eben nur ein normaler, etwas zu großgeratener Mensch war, war für mich jetzt zu "normal" :ugly:
Da hätte ich mir eher die übernatürliche Auflösung gewünscht. Aber ist natürlich eine sehr persönliche Geschmackssache.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Die Geschichte ist ordentlich geschrieben (abgesehen von gelegentlichen Fehlern) und ist auch recht interessant, aber das Ende fand ich auch etwas enttäuschend. Insgesamt solide.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Sittich schrieb:
Nicht so gefallen hat mir der Dialog am Ende.
Joker1986 schrieb:
die Auflösung, dass es eben nur ein normaler, etwas zu großgeratener Mensch war, war für mich jetzt zu "normal" :ugly:
Da hätte ich mir eher die übernatürliche Auflösung gewünscht.
Das trifft meine Meinung ganz gut. Außerdem hat mich der Konflikt zwischen den Dorfbewohnern und den Forschern bzw. deren Lösung gestört, wobei ich nicht wirklich sagen kann, was mich gestört hat. Vielleicht die Beschreibung der Szene oder vielleicht auch die Wortwechsel. Insgesamt ist die Geschichte recht ordentlich geschrieben, aber ich fürchte, dass es aus den genannten Gründen, keine Punkte von mir geben wird.
 

MamoChan

Well-Known Member
Hallo zusammen! :smile:

Da die Abstimmung ja nun vorbei ist, bekenne ich moch mal zu dieser Geschichte. :smile: Die Idee kam mir schon sehr früh, aber ich war mit der Entwicklung nicht zufrieden, weshalb ich irgendwann einfach von vorne begonnen habe. Ehrlich gesagt war ich schon besorgt, ich würde ordentlich etwas auf den Deckel bekommen, weil ich so einen populären Charakter eingebaut habe, weshalb ich auch einige der Hinweise wieder entfernte. Aber da habe ich mir wohl umsonst GEdanken gemacht, da es mir nicht gelungen ist zu verdeutlichen, wer denn "Der gute Geist des Waldes" wirklich ist. :unsure:


Clive77 schrieb:
Der Schreibstil war gut, gibt hin und wieder kleinere Fehlerchen und mich persönlich stört es oft, wenn Doppelnamen benutzt werden.
Tja, das habe ich völlig vergeigt! :biggrin: Das war kein Doppelname, Hendrick ist sein Nachname, da ich in der früheren Fassung direkten Bezug auf Hans Hendrick genommen hatte. :smile:


Sittich schrieb:
Die Geschichte hat mir auch ganz gut gefallen. Beim Thema "Expedition" kann man mit einer vergessenen Inka-Stadt nicht viel falsch machen. Tatsächlich hätte sich meine Geschichte, so ich sie denn geschrieben hätte, auch darum gedreht. :wink: Es gibt ein paar Flüchtigkeitsfehler, aber die Geschichte ließ sich dennoch gut lesen.

Vielen Dank erstmal für das Lob. :smile:

Sittich schrieb:
Nicht so gefallen hat mir der Dialog am Ende. Auch wenn es ein interessanter Gegenpart zum wilden Leben im Dschungel ist, so erschien mir das Gerede des Geistes ein bisschen zu gestelzt. Außerdem hätte man dessen Erscheinung noch detaillierter beschreiben können.

Also das war auch Absicht. Das Gerede sollte auch so rüberkommen. So ganz ist es mir leider nicht gelungen. Die detailiertere Beschreibung habe ich wieder herausgekürzt, da es erstens geklaut war und hatte ich Angst, es würde zu früh die Identität des Fremden offenbaren. Allerdings habe ich auch gedacht, dass die eschreibung von 8 Fuß ausreichen würde. :squint:

Joker1986 schrieb:
Diese Geschichte hat mich direkt an den Anfang vom animierten Turtles Film erinnert. Da ist Leo auch der "Gute Geist des Waldes" :biggrin:

Verdammt! :ugly: Ok, ich habe den CGI Turtles nie gesehen, aber das ist mir ja nun echt peinlich. Also diese Geschichte steht absolut in keinem Zusammenhang mit de Turtles! :biggrin:

Joker1986 schrieb:
Geschrieben ist die Geschichte gut, die Auflösung, dass es eben nur ein normaler, etwas zu großgeratener Mensch war, war für mich jetzt zu "normal" :ugly:

:crying:
Dabei ist es kein normaler Mensch. WIe gesagt, ich hatte gedacht, ich würde von euch auf den Deckel bekommen. Irgendwie finde ich es nun schade, dass die übrigens Hinweise nicht mehr gereicht haben um die Identität des Fremden zu enthüllen. :crying:

Da hätte ich mir eher die übernatürliche Auflösung gewünscht. Aber ist natürlich eine sehr persönliche Geschmackssache.[/quote]
 

Clive77

Serial Watcher
Das Leid eines jeden Autors: Wieviele Hinweise gebe ich und wie groß ist die Gefahr, dass sie sofort entdeckt werden. Da bin ich mir auch oft unsicher und dann passiert es immer wieder, dass jemand sagt "das Ende habe ich kommen sehen".

Ich hätte hier übrigens auch gerne einen Punkt vergeben und hab' wirklich lange überlegt. Schade, dass man die 2 Punkte nicht auf zwei Geschichten aufsplitten darf...
 

MamoChan

Well-Known Member
Clive77 schrieb:
Das Leid eines jeden Autors: Wieviele Hinweise gebe ich und wie groß ist die Gefahr, dass sie sofort entdeckt werden. Da bin ich mir auch oft unsicher und dann passiert es immer wieder, dass jemand sagt "das Ende habe ich kommen sehen".

Ich hätte hier übrigens auch gerne einen Punkt vergeben und hab' wirklich lange überlegt. Schade, dass man die 2 Punkte nicht auf zwei Geschichten aufsplitten darf...

Naja, ist halt Pech. Beim nächsten Mal wird es vielleicht schon wieder besser. :smile: Und danke. :smile:

Edit: Ach ja, der "Geist des Waldes" ist übrigens Frankensteins Geschöpf. :wink:
 

Sittich

Well-Known Member
MamoChan schrieb:
Edit: Ach ja, der "Geist des Waldes" ist übrigens Frankensteins Geschöpf. :wink:
Danke! Ich dachte schon, du lässt uns jetzt alle noch grübeln. :squint: Vor diesem Hintergrund ergibt die feine Sprache auch Sinn. Und dieser Absatz

Clive77 schrieb:
"Weil jede unserer Taten Konsequenzen nach sich ziehen. Das ist etwas, was mein Vater niemals verstanden hat. Er war ein wirklich kluger Mann, voller Tatendrang, der die Welt verändern wollte. Ein Wissenschaftler durch und durch, aber er hatte stets nur über die Möglichkeiten nachgedacht, niemals über die Folgen. Eine Lektion, die auch ich bitter bezahlen musste um sie zu lernen. Ich habe abscheuliche Dinge getan, und er hatte gute Gründe mich zu hassen. Einst hatte ich ihm versprochen, ich würde fortgehen, so dass kein Mensch mich je wieder zu Gesicht bekäme. Doch die Welt ist in den letzten Jahren sehr viel kleiner geworden. Nun ist das hier der Ort, an dem ich lebe, an dem ich meinen Frieden gefunden habe. Ich beschütze die Menschen an diesem Ort, denn sie haben mich von anfang an nicht verurteilt. Sie wussten nichts von meiner Vergangenheit, aber sie nahmen mich auf. Doch ich fürchte, dass dieser Frieden in Gefahr ist."
liest sich auch ganz anders. Hätte man vielleicht doch drauf kommen können. Aber so eine kleine Anmerkung, dass der Geist wie aus vielen verschiedenen Menschen zusammengesetzt wirkte, hätte sehr geholfen. War bestimmt auch mal drin, ne? :biggrin:
 

MamoChan

Well-Known Member
Sittich schrieb:
MamoChan schrieb:
Edit: Ach ja, der "Geist des Waldes" ist übrigens Frankensteins Geschöpf. :wink:
Danke! Ich dachte schon, du lässt uns jetzt alle noch grübeln. :squint: Vor diesem Hintergrund ergibt die feine Sprache auch Sinn.

Nee, keine Angst. :wink: Ich hatte nur vergessen es vorher aufzulösen. Allerdings habe ich mich bei sämtlichen Andeutungen stets auf den Roman bezogen. Aus diesem Grund hält er sich nämlich auch in Südamerika auf. :wink: Die Beschreibung "8 Fuß" stammt ebenfalls von dort. Ursprünglich hatte ich auf die Beschreibung und das erste Auftauchen von dort entliehen, entschied mich aber, es wieder herauszukürzen, zumal es auch einfach nur geklaut wäre. Nur bei "Der gute Geist des Waldes" habe ich auf die Verfilmung von Kenneth Branagh zurückgegriffen. Dort nannten die De Laceys das Geschöpf nämlich so. :smile:


Sittich schrieb:
Und dieser Absatz

Clive77 schrieb:
liest sich auch ganz anders. Hätte man vielleicht doch drauf kommen können. Aber so eine kleine Anmerkung, dass der Geist wie aus vielen verschiedenen Menschen zusammengesetzt wirkte, hätte sehr geholfen. War bestimmt auch mal drin, ne? :biggrin:
Nee, da gebe ich gerne und offen zu, dass ich zu keinem Zeitpunkt erwähnt hatte, dass sein Körper aus einer Vielzahl von Menschen zusammengesetzt wurde. Ich hatte auch gedacht, die übrigen Hinweise und der von Dir zitierte Absatz würden ausreichen bzw. wären so was wie ein riesiges Schild mit der AUflösung, das permanent über den Charakteren schwebt. :ugly:
 

Sittich

Well-Known Member
MamoChan schrieb:
Aus diesem Grund hält er sich nämlich auch in Südamerika auf.
:check: Ich dachte mir, du hast dir bei der Lokation einfach Freiheiten genommen, aber wenn du das so schreibst: Müsste er sich dann nicht eher auf der Nordhalbkugel rumtrieben? In der Nähe der Arktis? Oder fehlt mir da gerade irgendein Zusammenhang?
 

MamoChan

Well-Known Member
In der Arktis wa er schon. :biggrin: Ich hatte ursprünglich noch eingebaut, dass er einige Jahre in der Arktis verbracht hat un ddort eine Begegnung mit Hans Hendrik hatte. Danach zog es ihn nach Südamerika. Das wird auch im Buch so angegeben. Ursprünglich bat er seinen Vater darum ihm eine Gefährtin zu erschaffen. Er wollte dann mit ihr nach Südamerika gehen und dort fern der Menscheit in Frieden leben. Nun, in dieser Geschichte hat er sein Versprechen war gemacht. :smile:
 

Sittich

Well-Known Member
Achso. Nach diesen Erläuterungen gefällt mir die Idee zur Geschichte ziemlich gut. Nun ist es aber leider zu spät. :wink:
 
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