Constantine S01E07 - Blessed Are the Damned

Clive77

Serial Watcher
In der Folge „Blessed Are the Damned“ der US-Serie Constantine geht es nach Briarwood, Kentucky. Dort hat der Prediger Zachary einen tödlichen Schlangenbiss überlebt und vollbringt seitdem Wunder.

Fallen Angels
Zachary (Patrick Carroll) und seine Schwester Sarah (Juliana Harkavy) haben vor nicht allzu langer Zeit ihren Vater verloren, womit es nun an Zach ist, den Gottesdienst der „First Assembly of God“ - Kirche in Briarwood zu übernehmen. Dafür hat er sich was Besonderes einfallen lassen und bringt giftige Schlangen mit zur Messe. Als er von einer gebissen wird, scheint es um Zach geschehen. Doch der vermeintlich Tote schlägt plötzlich die Augen wieder auf, in seiner Hand eine Engelsfeder, mit deren Hilfe er fortan Wunder vollbringen kann. So lässt er das fehlende Bein von Nate (Christopher Johnson) nachwachsen, gibt einem Blinden (Charles Green) die Sehkraft zurück und bemüht sich darum, auch allen anderen Leuten zu helfen, die ihn aufsuchen.
Diese recht klassische Geschichte der Wunderheilung bringt allerdings den üblichen Haken mit: Die Heilungen kommen mit einem Preis, von dem Zach zunächst nichts ahnt. Während er glaubt, Gutes zu vollbringen und Gottes Plan zu folgen, sieht seine Schwester Sarah die neuen Fähigkeiten ihre Bruders zu Recht skeptisch. Durch Nate sehen wir auch schnell, dass die vermeintlich Geheilten selbst zur Gefahr für ihr Umfeld werden und sich in „Ghule“ verwandeln - in diesem Fall sind das mordlustige Menschen mit roten Augen. Nate hinterlässt dabei eine Spur von Leichen und es wird klar, dass sämtlichen Geheilten das gleiche Schicksal droht.
Die Ursache für das drohende Chaos findet sich bei Imogen (Megan West), ihres Zeichens ein Engel. Von ihr hat Zach die Feder, was sie zur Erde „fallen“ ließ. Sollte sie den fehlenden Teil ihres Gefieders nicht zurück bekommen, wird ihr Aufenthalt hier allerdings nur von kurzer Dauer sein und so versuchen sich John (Matt Ryan) und Zed (Angélica Celaya) daran, dem vermeintlich himmlischen Geschöpf die Feder zurückzubringen.
Der Fall der Woche weiß dabei durchaus zu gefallen. Wir bekommen einen weiteren Einblick in die Mythologie der Serie, speziell lernen wir einiges über die Regeln, denen die Engel - egal, ob gut oder böse - unterworfen sind. Zwar lassen sich erneut ein paar Parallelen zu anderen Genre-Vertretern dabei finden, aber im Großen und Ganzen steht Constantine doch auf eigenen Beinen. Zudem gibt es bis gegen Ende der Geschichte keinen eindeutigen Bösewicht. Zachs Absichten sind gut, Sarahs Skepsis und Nates Schicksal sorgen für Diskussionsstoff und Imogen könnte in der Tat einfach nur Pech gehabt haben, dass Zach eine ihrer Federn in die Finger bekam.
Wir bekommen also keineswegs eine schwarz/weiß gemalte Story und der Twist, dass Imogen bereits „gefallen“ ist und sich als böser Engel im Auftrag der Hölle entpuppt, ist durchaus gelungen. Zudem ruft die ganze Engelsthematik auch wieder den „First of the Fallen“ ins Gedächtnis, der bereits in „The Devil’s Vinyl“ erwähnt wurde und vielleicht beim Geschäft der „Rising Darkness“ seine Finger im Spiel hat.

Manny
Endlich bekommt Johns beratender Engel mal mehr als nur ein paar kurze Auftritte in einer Episode. Wir haben bereits gelernt, dass ihm in vielen Belangen die Hände gebunden sind und er nur kryptische Hinweise geben darf, ohne in das Geschehen als solches einzugreifen. Als er von Imogen erfährt, übernimmt er aber eine aktivere Rolle und bringt auch eine gute Portion Neugier in Sachen Menschen und deren Gefühle mit, was unser Bild auf die göttlichen Kreaturen klarer erscheinen lässt.
Seine Diskussionen mit Imogen über die menschliche Natur lieferten einige nette Szenen und die Information, dass nicht jeder Engel über alle seine Artgenossen im Bilde ist (sonst hätte er Imogen schon zu Anfang entlarven müssen), dürfte auch in Zukunft noch für einige Überraschungen sorgen.
Außerdem bekommen wir zu sehen, wie Manny (Harold Perrineau, Jr.) sich am Ende über die Regeln hinweg setzt und Zed das Leben rettet. Die drohenden Konsequenzen dürften aber nicht sehr groß sein, denn immerhin hat Imogen ihrerseits auch die Regeln gebrochen (oder zumindest ein wenig zurechtgebogen) als sie Zach eine ihrer Federn gab. Und ist nicht auch die aufsteigende Dunkelheit im Grunde genommen ein Regelverstoß? Wäre doch schön blöd, wenn nur die böse Seite aktiv werden dürfte.

Zed
Auch bei Zed hat sich diese Woche einiges getan. Ihr Zusammenspiel mit John ist zwar immer noch gelinde gesagt ein wenig holprig, aber funktioniert hier schon etwas besser als in vergangenen Episoden. Die Diskussion über Religion und die Existenz von Engeln ließ sich jedenfalls nicht so richtig nachvollziehen. Sie weiß doch bereits über die Existenz der Hölle und von Dämonen. Wenn es also das Böse gibt, wieso sollte es dann nicht auch die andere Seite geben? Gott existiert in der Serie genau so, wie auch alle anderen mythologischen Geschöpfe, ob nun gut oder böse. Aber vielleicht ging es ihr nur darum, ob Zachs Wunder tatsächlich göttlicher Natur sind? Wie dem auch sei, es sollte ihr bereits deutlich geworden sein, in was für einer Welt sie sich befindet. Zudem wurden auch bereits andere Religionen oder Sekten angesprochen und deren Magie verwendet.
Witzig übrigens, dass wir sie diese Woche tatsächlich beim Kunstunterricht sehen. Ob es nächste Woche dann Chas’ (Charles Halford) Tochter zu sehen gibt? Schließlich blieb der diesmal wieder außen vor, womit die Serie ihrer Linie treu bleibt und wieder einmal eine Hauptfigur fehlen lässt. Aber zurück zu Zed: Bei ihr zeichnet sich nun eine größere Rahmenhandlung ab. In „Danse Vaudou“ gab es bereits ein paar Eindrücke zu einer größeren Hintergrundgeschichte. Durch den Auftritt von Eddie (David A. Gregory) und einen unbekannten Hintermann erfahren wir nun, dass sie tatsächlich verfolgt wird. Über die Motive des oder der Verfolger erfahren wir allerdings noch nichts. Eddie wurde zunächst als mögliches love interest eingeführt, wird aber wohl eher die Rolle eines Spions übernehmen. Das könnte noch interessant werden und vielleicht hängt es ja auch damit zusammen, wie Zed zu ihrer Fähigkeit gekommen ist, Visionen zu haben.
Alles in allem scheint es mit Zeds Rolle voran zu gehen, was nach der Hälfte der Staffel auch Zeit wurde. Bleibt nur zu hoffen, dass sie nächste Woche nicht wieder eine Auszeit nimmt.

John Constantine
John erfüllt auch diese Woche seine Aufgabe wieder mit Bravour. Sein Zynismus kommt mal wieder voll zur Geltung, was auch bei dem Fall der Woche nicht fehlen durfte und den Zuschauer mehr als einmal grinsen lässt. Auffällig sind erneut diverse Gadgets, die er verwendet oder die einfach nur bedeutungsvoll in die Geschichte eingeflochten wurden. Ob Imogens Herz in Zukunft einmal Verwendung finden wird?
Ein wenig Bauchschmerzen bereitet höchstens, wie John zu seinen Schlussfolgerungen kommt. Nach dem Angriff von Nate auf Zed zum Beispiel konnte man sich fragen, wie er zu der Überzeugung kam, dass Nate lediglich nach Erlösung suchte. Unser Meister der dunklen Künste vollführt da manchmal gedankliche Sprünge (oft in die richtige Richtung), die eher aus dem Drehbuch stammen als aus dem Gezeigten. Da sollten die Macher in Zukunft noch dran arbeiten, um die Geschichten etwas runder und nachvollziehbarer zu gestalten.

Fazit: So allmählich scheint sich die Serie ein wenig gefunden zu haben. Neben John, der durch seine zynisch-witzige Art stets zu überzeugen weiß, gibt es diese Woche auch mehr von Manny und Zed zu sehen und es zeichnet sich ein größeres Bild davon ab, wohin die Reise gehen soll. Mit der aufsteigenden Dunkelheit gab es zwar von Anfang an ein übergreifendes Story-Element, aber das ist nun nicht mehr allein.

7/10 Gefallene Engel
 

Woodstock

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Es wird immer deutlicher wieviel Supernatural von Constantine übernommen hat. Es könnte beinahe im selben Universum funktionieren. Außerdem war da eine Kurzgeschichte von mir drin... :headbash: :biggrin:

Aber die Folge war eigentlich gut. Das Übel das über allen schwebt wird größer und Zed bekommt auch mehr zu tun als dabei zu sein. Ich hoffe die Serie hält sich.
 
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