Heat

Revolvermann

Well-Known Member
Eben seit langer Zeit mal wieder gesehen und der ist noch immer stark. Ein Charisma-Fest ohne Ende. Ich meine, Pacino und De Niro könnten auch über die volle Laufzeit zusammen Kaffee trinken und es wäre sicher nicht langweilig. Und obwohl die beiden den Film ohne Frage tragen, gibt es auch noch Namen wie Kilmer, Voight,Trejo, Sizemore, Rollins oder Fichtner. Einfach ein wahnsinns Cast.
Zudem gefallen mir diese lange Charakterentwicklungen. Oftmals hat man bei großen Filmen das Gefühl, es werden auch Charaktermomente nach Strichliste abgearbeitet, wenn man versteht was ich meine.
So nach dem Motto:
Ach, die Figur sollte doch ein bisschen traurig sein, nach dem Verlust. Also müssen wir etwas dementsprechendes einbauen. Ok: *Actionszene* - * 20 Sekunden Szene in der die Figur traurig ist* - *Actionszene*.
Das hätten wir!

"Heat" ist lupenreines Storytelling und zwar mit dem Hauptaugenmerk auf den Figuren. Welcher gritty Cop Thriller nimmt sich schon soviel Zeit? Tatsächlich gibt es bei Heat nach dem ersten Raub direkt zu Beginn gut 100 Minuten keine größere Actionszene mehr. 100 Minuten! So lange gehen manche möchtegern-Heat Streifen nicht mal insgesammt.
Umso mehr interessiert man sich dann für alle Beteiligten. Umso brachialer der heftige Shootout.
Und selbst dann, nach dieser meisterhaften Actionsequenz, die faulere Schreiber definitiv als Finale genutzt hätten, ist man hier noch fast eine komplette Stunde nicht am Ende. Die Figuren und ihr Weg ist wichtig, nicht der Plot.
Ein Meisterwerk.

Vielleicht sollte Michael Mann neben dem Job hinter der Kamera auch mal wieder zum Stift greifen. Hatte er nämlich unter Anderem zuletzt bei "Blackhat" nicht gemacht. Um vielleicht sein kreatives Mojo wiederzuentdecken.
 

Kurt

New Member
Heat ist ne Macht. Absolute Weltklasse, daran wird sich auch in Zukunft nix ändern.
Hatte neulich eine "Diskussion" darüber, ob Collateral, Thief, oder Heat Mann's bestes Werk wäre.
Auch wenn alle dicht bei einander liegen, ist und bleibt Heat das Maß der Dinge.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
*erinnert sich dran, wie er und Revolvermann ohne Absprache Nightcrawler am selben Abend geschaut haben*

Ich hab den gestern Abend auch nochmal eingelegt :biggrin:

Ja, Heat ist ein Monolith an Action und Storytelling, an detaillierten und tiefen Figuren. Das alles ist so gut miteinander verwoben, jedes Element bezieht sich aufs andere und kann kaum alleine stehen, ohne diese Qualität zu erreichen.
Und wie bei Mann typisch eine Charakterisierung von Figuren der Nacht, das was er kann,dass was man inzwischen bei ihm vermisst.
 

Revolvermann

Well-Known Member
brawl 56 schrieb:
*erinnert sich dran, wie er und Revolvermann ohne Absprache Nightcrawler am selben Abend geschaut haben*
:biggrin: stimmt.
War das nicht sogar schon zwei Mal der Fall?

StuntmanMike schrieb:
Hatte neulich eine "Diskussion" darüber, ob Collateral, Thief, oder Heat Mann's bestes Werk wäre.
Wie Normel hab ich zu meiner Schande "Thief" ebenfalls noch nie gesehen. Wird mal nachgeholt.
"Colleteral" finde ich aber ähnlich stark. Der ist ganz nah dran.
Und auch wenn "Miami Vice" im direkten Vergleich schon deutlich abfällt, finde ich den weiterhin ziemlich gut. Hätte ruhig eine Reihe werden können.
 

Kurt

New Member
Revolvermann schrieb:
Und auch wenn "Miami Vice" im direkten Vergleich schon deutlich abfällt, finde ich den weiterhin ziemlich gut. Hätte ruhig eine Reihe werden können.

Miami Vice ist auch großartig, bleibt aber, selbst im deutlich besseren Director's Cut, hinter seinen Möglichkeiten. Ich finde, hier hat Mann es zu gut gemeint, mit der Geschichte der Figuren und viel zu wenig auf Action gesetzt, die, wie ich finde, mitunter die realistischsten und intensivsten Feuergefechte umfasst, die ein Director der aktuellen Generation zustande bekommt. Wenn ich mich recht entsinne, wollten alle Beteiligten auch schon direkt nach dem ersten Teil einen Zweiten machen. Was daraus geworden ist, würde mich auch mal interessieren.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Miami Vice ist einer meiner Lieblingsfilme, den kann ich auch öfters schauen.
Es ist fast schon eine Mann'sche Charakterstudie an Figuren, wie er sie am liebsten hat und die in Situationen stecken, an denen sie richtig zu beißen haben.

Ich kann aber auch verstehen, warum der relativ unbeliebt ist. Das Ding ist eckig, sperrig und kantig bis hinten gegen. Unrund und dauert gefühlt 'ne Ewigkeit.

Collateral hab ich bisher einmal gesehen, war auch ein guter Film, aber der reizt mich weniger ihn nochmal zu sehen.
 

Cimmerier

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Hab es über Don Winslows Twitter-Account mitbekommen, den ich als Co-Autor lieber gehabt hätte als Meg Gardiner. Trotzdem interessant und wird sicherlich gelesen.
 

Butch

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Der Roman ist ja schon draussen, schon jemand gelesen? Soll wohl nicht ganz so toll sein hab aber nur 2 Kritiken kurz überflogen.
Ich hoffe nur das Mann den nicht wirklich noch verfilmen will....Heat ist ein abgeschlossenes Meisterwerk da gibt es nix fortzusetzen als Roman ist mir das aber egal.
 

Puni

Well-Known Member
Hab grad mal nachgeschaut, die Kritiken und Meinungen zu Heat 2 sind aber schon überdurchschnittlich gut. Ist halt die Frage, wer das größtenteils ließt - vermutlich ja weniger "normale" Leser denn Fans vom Film. Aber trotzdem überraschend dass das Buch so gut ankommt (bei Goodreads, wo die durchschnittlichen Bewertungen oft eher geerdeter sind gibts zB 4,3/5 bei etwas über 2000 Bewertungen).
 

Butch

Well-Known Member
Selbst wenn die Vorlage ganz gut ist wird das als Film sehr schwer umzusetzen... Hauptfigur ist wohl der Charakter von Val Kilmer, Kilmer wird wohl seine alte Rolle nicht mehr spielen können und für die Szenen die in der Vergangenheit spielen wird man auch De Niro und Pacino nicht in ihre alten Rollen stecken können und müsste diese auch umbesetzen, her je wer will das denn sehen...?
Als Roman OK. Aber im Kino Heat 2 mit anderen Schauspielern in den bekannten Rollen...bitte nicht.
 

Puni

Well-Known Member
Ich würde Michael Mann nach 16 Jahren ja gerne mal wieder einen guten Film gönnen, aber das ist wirklich alles zu kompliziert zu besetzen, thematisch nicht sonderlich interessant und die Erwartungshaltungen, die durch den ersten Teil da sind praktisch unerfüllbar. Glaube aber leider schon, dass Mann das irgendwie finanziert kriegt.
 
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