Constantine S01E08 - The Saint of Last Resorts, Part 1

Clive77

Serial Watcher
Im ersten Teil von „The Saint of Last Resorts“ der US-Serie Constantine eilt John zusammen mit Chas einer alten Bekannten zur Hilfe. Es gilt, entführte Babys zu finden und die verantwortliche Kreatur dahinter unschädlich zu machen. Zed hat derweil ganz andere Probleme, während ihre Vergangenheit sie einholt.

Zed
Das etwas kleinere Abenteuer spielt sich diese Woche in Johns (Matt Ryan) Zuhause ab. Zed (Angélica Celaya) darf nicht mit nach Mexiko City, obwohl ihre visionäre Eigenschaft sicher nützlich bei der Suche nach den Babys gewesen wäre. Aber gut, wenigstens pausiert sie dieses Mal nicht, sondern erlebt ein Parallelabenteuer zur Haupthandlung, welches uns mehr Informationen über ihre Vergangenheit beschert. Pausieren darf hingegen Manny (Harold Perrineau, Jr.).
Wir haben bereits letzte Woche einen kurzen Einblick darauf bekommen, was es mit Eddie (David A. Gregory) und seinem Interesse an Zed auf sich hat. Er gehört zu einer Gruppe aus Zeds nebulöser Vergangenheit, und die möchten die Dame erneut in ihre Finger bekommen. Comic-Kenner werden sicher aufgehorcht haben, als Zeds Name von einem ihrer Verfolger als „Mary“ preisgegeben wurde. Da bahnen sich Abenteuer mit „The Resurrection Crusade“ an, einer fanatischen Christengruppe, deren Anführer niemand anderes als Zeds beziehungsweise Marys Vater, auch bekannt als „Elder Martin“, ist.
Aber zurück zur Episode: Zeds erneutes Treffen mit Eddie wurde gut angegangen. Durch eine Vision, die vermutlich den Raum zeigte, in dem sie in ihrer Kindheit eingesperrt wurde, vermutet sie schnell, dass Eddie ganz andere Absichten hat als sich zunächst andeutete. Ihn in die magische Behausung zu holen, war schon ein logischer Schritt ihrerseits, denn Johns Hütte ist bekanntlich ein sicherer Ort, oder?
Pustekuchen. Während Gary Lester (Jonjo O’Neill) noch in einer Falle landete, nachdem er Johns Behausung betreten hatte, bekommen die beiden Verfolger, die bei der Befragung von Eddie plötzlich auftauchen, keinerlei Probleme mit magischen Hindernissen. Der Schuss auf „Bruder“ Eddie (bye-bye) und die anschließende Verfolgungsjagd inklusive Kampf waren dennoch sehr unterhaltsam, auch wenn sich hier einige Verbesserungen angeboten hätten. Beispielsweise hätte der Raum mit dem Abgrund nicht schon im Vorfeld gezeigt werden müssen. Da ließ sich schon erahnen, dass ein Verfolger dort wegfallen würde. Und wie kommt es, dass Zed sich gegen die Frau ziemlich gut schlägt, aber dann relativ einfach von dem Kerl mit der Spritze (Mann Alfonso) überraschen lässt? Umgekehrt hätte das mehr Sinn ergeben.
Insgesamt ist dieser Teil der Folge aber schon recht gelungen, wird doch Zeds Rolle mit größerer Bedeutung versehen und ein bedrohlicher neuer Gegner in Form ihres Vaters und seiner Anhänger etabliert, der in kommenden Episoden sicher noch auftaucht. Der Cliffhanger spricht jedenfalls dafür, dass wir nicht lange auf Elder Martin werden warten müssen.

Mexiko City
Abgesehen von einem Shot bekommt man kaum mit, dass der Handlungsort von John und Chas (Charles Halford) die mexikanische Hauptstadt sein soll. Vielleicht hätte sich für John auch angeboten, ein magisches Artefakt mitzunehmen, was ihn der spanischen Sprache bemächtigt, um die Kleinigkeit der Verständigungsprobleme aus dem Weg zu räumen.
Abgesehen davon funktioniert der Plot aber ausgesprochen gut und ist bislang einer der besten, den die Serie bis dato hervorgebracht hat. Die mythologische Welt wird um viele wichtige Namen und Kreaturen erweitert, was abermals die Comic-Kenner aufhorchen lässt. Zudem kommt mit Anne Marie Flynn (Claire van der Boom) eine weitere wichtige Figur aus Johns Vergangenheit auf die Bühne, die unsere Hauptfigur für uns greifbarer macht.
Wir erfahren, dass sie es war, die John mit den magischen Künsten vertraut machte und dass sie ebenfalls bei der Geschichte um Newcastle und Astra dabei war. Das Zusammenspiel von Anne Marie und John funktioniert somit hervorragend und hebt diesen Handlungsstrang deutlich von den Fällen der Woche ab, die sich mit weniger wichtig wirkenden Figuren beschäftigen. Die Schuldfrage von Newcastle kommt immer wieder auf und in diesem Zusammenhang bekommt John auch öfter den Namen Gary Lester vor den Kopf geworfen. Das Gefühl, es mit einem ernsten Drama zu tun zu haben, kommt immer wieder hoch, wobei nicht nur Johns Umgang mit vergangenen Ereignissen diskutiert wird, sondern auch Anne Marie mit ihrer Schuld kämpft. Neben den Vorwürfen, die sie John macht, sieht sie da auch Verantwortung bei sich selbst, womit die verbalen Auseinandersetzungen echter wirken.

Rising Darkness
Der Fall um die entführten Babys hebt die Bedrohlichkeit der staffelübergreifenden Handlung deutlich an. Größtenteils gute Ideen wurden aus der Trickkiste geholt, wobei der Birnenbaum und die Kinderschreie in der Kanalisation am meisten Eindruck schinden und für eine angenehm gruselige Atmosphäre sorgen. Mit „Brujería“ gibt es zudem eine erste Vermutung darüber, wer hinter dem Geschäft der aufsteigenden Dunkelheit stehen könnte. Lamashtu (Paloma Guzmán) und später der Invunche setzen die Latte der Bedrohungen erneut ein Stückchen höher, werden sie doch als nahezu unbesiegbar vorgestellt und bescheren dem Zuschauer eine gute Portion Gänsehaut.
Aber am Ende gibt es doch einige Abstriche zu verzeichnen, die dem Geschehen nicht wirklich gut tun. So ist der Einsatz von Pazuzu beispielsweise eine zu einfache Lösung im Kampf gegen Lamashtu gewesen, auch wenn optisch schön umgesetzt. Die meisten Bedenken in Sachen Sinnigkeit kommen wenig später auf, als John und Anne Marie gar nicht mehr so weit vom Ausgang entfernt sind und Chas soeben mit einem Baby schon Richtung Oberfläche aufgebrochen ist. Warum nicht hinter Chas herlaufen, wenn der Invunche noch weit entfernt ist und gar nicht auf die beiden losrennt? Die Zeit, die beide mit ihrer Beratung darüber verschwenden, was sie jetzt machen können, hätte sicher ausgereicht, um zumindest die Kanalisation zu verlassen. Immerhin biegt Anne Marie später in den nächsten Seitengang ab, wo sich der Ausgang befindet.
Da kommen wir auch gleich zum nächsten Knackpunkt, der nicht so recht passen will. Anne feuert auf John, damit er zurückbleibt und sie das Baby in Sicherheit bringen kann. Bei der gemeinsamen Geschichte der beiden fühlte sich diese Tat einfach falsch und die gegebene Begründung („no price is too high to save the innocent“) unsinnig an. Der Cliffhanger kommt somit forciert daher und wird wenig später noch durch die Vorschau auf die nächste Episode abgeschwächt, statt den Zuschauer ein wenig raten zu lassen, wie John wohl dem Dilemma entkommen kann.
Aber das soll jetzt auch nicht zu negativ klingen. Ein Großteil der Episode funktioniert hervorragend, bringt eine Menge Story mit (nicht ganz unerwähnt bleiben sollte hier auch die Lopez-Familie) und verknüpft gekonnt den Fall mit den unterschiedlichen Persönlichkeiten von John und Anne. Die Welt von John Constantine wächst ein gutes Stück weiter an und ob nun forciert oder nicht: Die Auflösung des Cliffhangers verspricht, interessant zu werden.

Fazit: Der erste Teil von „The Saint of Last Resorts“ liefert ein gutes Midseason-Finale ab. Es gibt zwar einige Macken und Ungereimtheiten, die die Episode etwas herunterziehen, aber nichtsdestotrotz war das eine der bislang besten Folgen der Staffel. Die Interaktion von John und Anne, der Ausbau der Mythologie, Zeds Vergangenheit, die sie einholt und ein gruseliger Fall wissen schon zu überzeugen.

8/10 saftige Birnen
 

Woodstock

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Man kennt nun die kommende Dunkelheit, Zed bekommt Handlung (Auch wenn ich es für komisch halte, das sie den Kerl mit nach Hause nimmt) und dann gibt es noch ein überraschendes Ende. Wow!

Das einzige was wirklich nervt, ist die Promo die Constantines Überleben in Frage stellt. Die Serie trägt den Namen des Kerl, ich glaube er schaffts. :wink:


Außerdem war der mexikanische Polizist ein wenig jung, für einen fast erwachsenen Jungen.
 
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