Supernatural S10E10 - The Hunter Games

Clive77

Serial Watcher
Mit der Folge „The Hunter Games“ meldet sich die US-Serie Supernatural aus der Pause zurück. Das Kainsmal rückt wieder in den Vordergrund und neben Castiel und Crowley gibt es weitere wiederkehrende Figuren zu sehen.

Mark of Cain
Nach dem Midseason-Finale und Deans (Jensen Ackles) abschließender Metzelei war es eigentlich nicht anders zu erwarten: Sam (Jared Padalecki), Castiel (Misha Collins) und Dean zerbrechen sich den Kopf darüber, wie der ältere Winchester-Bruder das Kainsmal wieder loswerden könnte. Dabei haben die Brüder bereits die Archive des Bunkers nach Hinweisen durchsucht und sind ziemlich ratlos. Castiel hat schließlich eine Idee, aber wird Metatron (Curtis Armstrong) mit seinem Wissen tatsächlich helfend zur Seite stehen?
Zunächst einmal ist es toll, dass der Fokus auf das Problem auf Deans Arm gelegt wurde. Es war in der ersten Staffelhälfte schon etwas merkwürdig, dass nach dem schnellen (aber nur vorübergehenden?) Ausscheiden von Dämon-Dean die Suche nach einer Lösung für das Kainsmal bloß nebenbei betrieben wurde. Aber nachdem die Katze aus dem Sack ist und nun jeder weiß, dass das Mal Dean auch ohne das First Blade beeinflusst, ja sogar zu „verschlingen“ droht, musste dieses Problem ganz oben auf der Prioritätenliste der Winchesters landen. Castiels Vorschlag, Metatron zu befragen, ist durchaus plausibel - immerhin hat der Schreiberling Gottes ein enormes Wissen, konnte er doch schon die (von ihm niedergeschriebenen) Schrifttafeln lesen und war bereits bei den Anfängen der Schöpfung dabei. Überraschenderweise gibt er auch sogleich einen ersten Hinweis - um das Kainsmal wieder loszuwerden, wird das First Blade benötigt. Womit auch Crowley (Mark Sheppard) wieder ins Spiel kommt. Weitere Tipps gestalten sich jedoch problematisch, denn dafür verlangt Metatron Gegenleistungen.
Ob man Metatron nun mag oder nicht, im Nachhinein wird klar, dass er noch benötigt und auch im weiteren Staffelverlauf noch eine größere Rolle spielen wird. Die Szenen zwischen Armstrong und Ackles waren die stärksten in dieser Episode. Wie sich die beiden ihre vergangenen Taten an den Kopf werfen, konnte sich sehen lassen. Einerseits gab es den witzig-giftigen Unterton in den Dialogen, andererseits die brutale Wahrheit, was vor allem an der Stelle wie ein Schlag in Deans Magengrube war als Metatron ihm vorwirft, Sam ständig zu belügen (womit er ja recht hat). Dabei wird uns noch einmal verdeutlicht, wo beide Figuren stehen und weshalb eine Zusammenarbeit sich nicht so einfach vom Zaun brechen lässt. Deans Folter bringt nichts oder nicht viel, soviel dürfte klar sein. Werden die Brüder also demnächst die Zähne zusammenbeißen und auf Metatrons Forderungen (wie auch immer die dann aussehen) eingehen? Abwarten.
Einen Mini-Hinweis konnte Dean erhalten, aber das dürfte nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen sein. „The river shall end at the source.“ - ob wir Kain (Timothy Omundson) demnächst noch einmal wiedersehen werden? Es wäre zumindest ein logischer Schritt, die Quelle von Deans schicksalhaftem Mal zu befragen.

Father issues
Die etwas weniger interessante Nebenhandlung diese Woche betrifft Castiel und Claire (Kathryn Newton). Es war irgendwie zu erwarten, dass Claire nicht lange bleiben würde, auch wenn Castiel sich alle Mühe gibt, eine Vaterfigur zu geben. Collins Schauspiel weiß vor allem dann zu überzeugen, wenn Castiel versucht, sich von der menschlichen Seite zu zeigen. Da tritt immer diese Mischung aus Verzweiflung und unbewusstem Humor auf. Beispielsweise als er Dean um Hilfe bittet mit der Begründung, dass Claire und er schließlich „extremely messed-up people“ seien.
Claires Ausflug hingegen war schon ein wenig zum Augenrollen. Die nächstbesten Leute, auf die sie trifft - Brit (Celia Reid) und Tony (Bradley Stryker) - erinnern da gleich an Mickey und Mallory aus dem Film „Natural Born Killers“ (1994). Zu unglaubwürdig ist die Naivität, mit der Claire den beiden gleich mehrere Kapitel aus ihrem Leben erzählt und obendrein auch noch zustimmt als es darum geht, Dean in eine Falle zu locken. Nach dem ganzen Trauma, was Claire zuvor durchgemacht hat, mag es zwar nachvollziehbar sein, dass sie jemandem ihre Geschichte erzählt - geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid - aber spätestens als Tony etwas von einer „permanenten Lösung“ faselt hätte ihr klar werden müssen, was es mit den beiden auf sich hat.
Positiv bleibt zurück, dass Claire sich doch noch besinnt und Dean sich beim Kampf mit Brit und Tony kontrollieren kann - vielleicht war letzteres auch Sinn und Zweck der ganzen Aktionen um Claire, aber wie gesagt, die Handlung steht da auf sehr dünnem Boden.
Für das Episodenende wäre es zudem etwas logischer gewesen, wenn Claire nach ihrem kleinen Abenteuer zu Castiel ins Auto gestiegen und noch eine Zeit lang bei ihm geblieben wäre. Andererseits ist es vielleicht besser, das Kapitel Claire vorerst abzuhaken. Aber eine Rückkehr wird da in Zukunft sicher anstehen, denn es dürfte bloß eine Frage der Zeit sein, bis das Mädchen erneut in Schwierigkeiten gerät und Castiel (oder Dean) um Hilfe bittet.

Evil Bitch Mother
Was die andere Familie aus Hexenmutter und King of Hell angeht, ist sich der Rezensent nicht so ganz sicher, was er davon halten soll. Die Szenen mit Rowena (Ruth Connell) und Crowley sind witzig, keine Frage. Vor allem die verbalen Auseinandersetzungen laden zum Schmunzeln ein und Rowenas Manipulationen lassen weiterhin erahnen, woher ihr Sohn seine Eigenschaften hat.
Nur: Ist Crowley wirklich so blind, dass er ihre Spielereien und Intrigen nicht durchschaut? Da ist zwar vielleicht immer noch die Vermenschlichung vom King of Hell im Spiel oder seine Mutter ein besonderer Schwachpunkt seinerseits, aber es ist sehr untypisch für ihn, dass er sie noch nicht durchschaut hat. Oder wartet er bloß darauf, den Spieß in einem unerwarteten Moment umzudrehen?
Rowena gibt sich jedenfalls alle Mühe, Crowleys Vertrauen zu gewinnen (sie ist zwar nicht mehr in einer Zelle gefesselt, aber doch eine Gefangene in der Hölle) und ihn misstrauisch gegenüber seinen Untergebenen zu stimmen. Aber was sie - abgesehen von ihrer Freiheit - wirklich will, ist noch nicht klar. Hatte sie etwas mit dem First Blade vor und wurde unterbrochen? Falls ja, worin liegt ihr Interesse bei der Waffe? Denn benutzen kann das Ding doch nur ein Träger des Kainsmals - oder war das nur in Bezug auf Abaddon der Fall?
Schlau wird man aus Mama MacLeod jedenfalls noch nicht und so lustig es auch sein mag, Mutter und Sohn miteinander agieren zu sehen, so sehr fehlt hier noch eine passende Geschichte für die beiden. Es wäre jedenfalls schön, wenn wir Rowena und ihren Fergus in Zukunft mal dabei erleben dürften, wie sie zusammen ein Abenteuer bestehen und nicht nur um den Höllenthron und einander herumschwadronieren würden.

Fazit: „The Hunter Games“ ist eine gute Episode, die das Kainsmal-Thema in den Vordergrund stellt und einen möglichen Lösungsweg für Deans Problem aufzeigt. Bis dahin dürfte es aber noch ein langer Weg sein. Schwachpunkte finden sich hauptsächlich bei Claires Ausflug, der nicht so recht zu überzeugen weiß. Außerdem bleibt fraglich, wohin die Geschichte um Rowena und Crowley steuern wird. Es ist noch zu früh, um das abseits von Vermutungen beurteilen zu können.

8/10 Emoticons
 

Woodstock

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Ich bin mir recht sicher zu wissen wie man the Mark of Kain wieder los wird.

Kain hat ja schon gesagt, dass Dean ihn besuchen soll, wenn er an "so und so" vorbeikommt bzw. ihm einen Gefallen tun soll. Metadron sagt the River ends at the Source.

Kain ist verflucht worden und er ist der Ursprung des Fluches. Er kann das Zeichen nur weitergeben. Dean muss Kain töten. Bruder muss Bruder töten und dadurch das Kain ihm das Zeichen gibt, wurde Dean zu seinem Bruder. Natürlich nicht im Blute aber sind sind verwandte Geister und haben mit dem Zeichen eine gemeinsame Herkunft, ein Band usw. Kann ja sein das es zählt.
 

Clive77

Serial Watcher
@Woodstock: Ich meine sogar, Dean hatte Kain damals versprechen müssen, ihn zu töten nachdem Abaddon erledigt ist. Nur: Wenn er Kain tötet und das Mal behält, was dann? :check:
 

Woodstock

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Dann soll er es Crowleys Mutter geben. Sie wird eine Hellnightwitchqueen und Crowley schläft auf der Straße. Ich glaube das ist ihr Plan.
 

Clive77

Serial Watcher
Bezüglich Rowena hoffe ich ja, dass da demnächst noch mehr Hexen ins Spiel kommen. Sie wurde ja verstoßen und es würde sich gut anbieten neben dem ganzen Engel- und Dämonen-Gedöns mal stärker auf den Hexenzug zu springen.
 
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