...und plötzlich läuft der Abspann?! (Achtung Spoiler)

J

jasonbomba

Guest
hi,

ich weiß nicht so recht, ob das nur mir so vorkommt, aber in letzter zeit ist mir bei einigen neueren filmen aufgefallen, dass die abruput enden. immer wenn man davon ausgeht, dass noch ein letzter packender schlußakt bevorsteht, läuft plötzlich der abspann und man denkt sich nur "WTF?".

bei den folgenden filmen ist mir das aufgefallen:

nightcrawler
night moves
gone baby gone

insbesondere bei gone baby gone fand ich das sehr merkwürdig. schließlich wurde es ja gegen ende, als sie wieder "zusammenkamen" und heile wewlt vorspielen mussten recht spannend. diese konstellation hatte meiner meinung noch noch locker potenzial für 30-45 minuten. da hätte man definitiv einiges herausholen können.

ist das jetzt irgendwie so ein neuer trend bzw ein stilmittel, dass die filme einfach so aufhören, obwohl es noch einiges zu erzählen gäbe?

mir ist durchaus klar, dass es schon seit jahrzehnten filme mit offenem ende existieren. normalerweile stehe ich auch auf sowas. aber bei den neueren filmen will dich irgendwie nicht wirklich funktionieren. gone baby gone fand ich zb sehr stark. aber dadurch, dass nicht das ganze potenzial ausgeschöpft wurde, hinterließ der film bei mir leider einen faden beigeschmack. ich hätte zu gern gewusst, wie es mit diesem "traumpaar" weitergehen wird.
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Ich habe mal ein "Achtung Spoiler" in den Threadtitel integriert. Denn allein der erste Beitrag... so mit Gone Baby Gone.

Edit: Natürlich Gone Girl.
 

Schneebauer

Targaryen
Ich glaube du meinst "Gone Girl", oder?

Wenn ja, das wurde auch im jw. Thread angesprochen und diskutiert - bzw. ob sich da heraus eine Prämisse für ein Sequel ergeben kann. Ich pers. würds gern sehen. :wink:

So generell ist es aber doch eher selten, dass man mit so richtig offenen Enden zurückgelassen wird - der Hauptanteil ist da immer noch sehr "klassisch" aufgebaut. Ich mags, wenn man nach dem Kinobesuch die Heimfahrt/Heimweg über mit den Freunden diskutieren kann, wa eigentlich passiert ist, wie es weitergeht oder wie man diverse Dinge deuten kann. Zwar nicht immer, aber hin und wieder sind da schöne Streifen dabei.

Könnte dir Denis Villneuves "Prisoners" und "Enemy" ans Herz legen. Grade bei zweiterem hast danach bestimmt genug Gründe dir das Hirn zu zermartern. :wink:
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Ich sehe es so: Nur weil noch etwas erzählt werden kann, heißt das nicht, dass auch etwas erzählt werden muss. Gerade am Beispiel Gone Girl, ist es für den erzählerischen Konflikt ziemlich irrelevant was passiert, wo sie nun wieder zusammengekommen sind, mal ganz davon abgesehen, dass ich persönlich kaum nachvollziehen kann, wie man zu dem Zeitpunkt im Film noch einen weiteren Akt erwarten kann. Das gleiche bei Nightcrawler. Nach diesem Schlussakt erwartet man noch mehr?

Ein gutes Ende ist schwierig, aber ich denke weniger ist meistens mehr. Siehe zB Lincoln, der vielleicht gerade mal 2 Minuten zu lang ist und damit einiges kaputt macht.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Enemy hatte auch ein abruptes, absolut konfuses Ende zum selber weiterdenken. Das hat bei dem Film allerdings die ganze Zeit über Spaß gemacht, und somit passte das Ende auch mit ins Konzept.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Sehe das genau wie Gonzo.
Gerade wenn man ein paar Schritte vom (ich nenne es jetzt einfach mal) Standart/Blockbuster-Kino weg geht, bekommt man oft alles andere als alles abschließende Friede-Freude-Eierkuchen-Enden.
Dafür aber teilweise einfach viel passendere, mutigere Abschlüsse. Das kann dann auch gerne mal abrupt kommen.

Vielleicht hast du, jasonbomba, in der letzten Zeit einfach deine Fühler etwas weiter ausgestreckt. Könnte ja sein.

Ich kenne allerdings viele Leute die total verstört sind wenn ein Film nicht von A zu B nach C kommt und dann "ordentlich" endet.
 
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