Spider-Man: Homecoming (MCU) ~ Michael Keaton [Kritik]

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich glaub, dass sich Shins schon wieder geprügelt hat. Das kam in letzter Zeit zu oft vor. Ich mein, da hat der schon einen Arm in Gips und muss sich trotzdem noch mit der Bikergang anlegen (so geschehen bei Bob, der Baumeister - der Mega Film)?

Shins schrieb:
Deutlich hinter DEN Raimis? Naja, besser als Spider-Man 3 war Homecoming definitiv.
Spider-Man 3 ist schwächer, stimmt. Aber nicht viel. Die Leute neigen dazu, nur die Schwächen in Erinnerung zu behalten oder ihn zu sehr als Kontrast zu den sooguten ersten beiden zu sehen.

jak12345 schrieb:
Jay: "zum anderen bietet er kaum Gründe, wieso man von allen Spider-Man oder MCU Filmen diesen schauen sollte"
Weil man hier eine noch nicht verfilmte Version von Spiderman bestaunen darf und einen guten Einblick ins MCU bekommt, tonal wie auch mit Blick auf MCU Charaktere.
Raimis Spider-Man 1 oder 2 bietet natürlich die volle Dröhnung des klassischen Spidermans. Allerdings nur im einsamen Solo-Universum.

Okay, Gegenfrage: was sieht man in Homecoming speziell, was in Civil War nicht schon drin war?

Ich hätte Tobeys Spider-Man gern im Shared Universe mit anderen gesehen. Aber was gabs denn zu der Zeit?

- Bens Daredevil und Elektrar
- X-Men 1-3
- Jane Punisher
- Man-Thing
- Fantastic Four 1+2
- Ghost Rider 1
- Blade 2+3
- Bana Hulk

Hmm.. Hätten wir die gern zusammen als Avengers gesehen? Weiß nicht. X-Men war zu anders, das hätte nicht zu Spider-Man gepasst. Daredevil, Punisher und Ghost Rider kann ich mir vorstellen. Elektra und den Hulk nicht. Fantastic Four eventuell.

Aber ganz offensichtlich hätten sie SPIDER-MAN-THING machen müssen.
 

jimbo

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Also, im Bezug auf alle Spider-Man Filme hat man bei dem Hier eine neue Spider-Man-Version und die MCU Verbindungen.
Im Bezug auf alle MCU-Filme hat man hier Spider-Man plus Kontext.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Auch noch nachgeholt und bekommen, was man von Marvel erwarten darf, eine stilistisch austauschbare von allen Emotionen befreite, kurzweilige Superhelden-Unterhaltung, die kaum länger als 5 Sekunden im Gedächtnis bleiben dürfte. Die Action ist langweilig, Tony Stark unnütz, die Vergleiche mit dem feinfühligen Jugendkino eines John Hughes, wie sollte es anders sein, vollkommen überzogen, da hilft auch ein kurzes Zitieren des Meisterwerks Ferris macht blau nichts. Michael Keaton ist allerdings ein überraschend gelungener Bösewicht und die, wenngleich nicht besonders überraschende, Wendung am Schluss ist durchaus interessant. Marvel macht halt weiterhin das, was sie am besten können, kurzweilige, halbwegs spaßige Unterhaltungsware ohne jeglichen bleibenden Wert. Das ist nach wie vor schon ganz okay so, aber halt gleichzeitig auch irgendwie eine frustrierende Angelegenheit.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Eben. Kontrastierende Meinungen sind hier immer mit Neugier willkommen.

Also ich finde ja, dass Gonzos Kritik gar nicht mal so negativ klingt. Er schreibt kurzweilig mit gutem Bösewicht und interessanter Wende, gewohnter Marvelspaß. Dennoch ist bei ihm rauszuhören, was er generell von dem MCU an sich hält.

Was durchaus diskutabel ist, er schreibt ja auch "frustrierend". Wie in könnte doch denkwürdiger sein.

jak12345 schrieb:
Meiner Meinung nach gab es gar nicht so viel Highschoolszenen, das wäre was gewesen was mich gestört hätte. Vielleicht waren es auch nicht die typischen Highschoolmobbing und "Wow ist Spider-Man stark im Sport" Szenen und ist mir deshalb nicht so aufgefallen.
Der Film verbringt doch mehr Zeit auf Parties oder beim nationalen Quizduell, als im Klassenzimmer.
Ich hätte gern einen gesehen, der ausschließlich (!) in Klassenzimmern spielt.
 

Cimmerier

Administrator
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Vieles davon ist einfach so stark persönliches Empfinden, dass man argumentativ in eine Dauerschleife gerät, weil es letztlich Meinungen ich. Ich beispielsweise finde, dass das MCU durchaus Emotionen liefert (wenngleich es sich dahingehend auf eher simplen Pfaden bewegt) und die Filme auch im Gedächtnis bleiben. Ich bin großer Fan der abwechslungsreichen und nah am Comic inszenierten Action und bin noch bei jedem Marvel-Film auf meine Kosten gekommen.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Der Punkt mit dem frustrieren finde ich auch ganz spannend.
Comic sind nun mal eher seichte Unterhaltung.
Sieht er wirklich Potential in den Filmen oder ist er nur immer wieder, von denen seiner Meinung nach zu hoch angesetzten Wertungen oder den zu sehr lobenden Worten, frustriert ?
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Wenn ich das MCU wirklich schlecht finden würde, hätte ich wahrscheinlich schon längst aufgehört, die Filme anzuschauen, die haben schon ihre Qualitäten, und die Ausfälle nach unten sind sehr gering, dafür gibt es aber auch keinen Film, der (mMn) wirklich richtig gut ist, die sind alle halt okay, und ja, das finde ich irgendwie frustrierend, weil die Reihe schon seit Jahren so vor sich hin dümpelt und es bei jedem dann heißt, dass sei jetzt der, der etwas besonderer oder "verrückter" sei, aber im Endeffekt sind auch Iron Man 3, Guardians of the Galaxy und Ant-Man auf dem meist gleichbleibenden qualitativen und stilistischen Niveau der anderen Filme. Das ist zwar an sich zumindest immer unterhaltsam, aber für mich haben die absolut keinen Mehr- oder Wiederanschauungswert. Im Gegensatz zu mehr als genug anderen "seichten" Unterhaltungsfilmen. Die Hellboys oder Spider-Man 2, Nolans Batman-Filme oder zuletzt auch Wonder Woman (um mal bei Superhelden zu bleiben) sind in erster Linie auch einfache Unterhaltungsfilme, haben meiner Meinung nach aber so viel mehr zu bieten, die sind gefühlvoller, persönlicher oder auffälliger inszeniert, einfach alles in sich gelungene Filme und nicht nur funktionierende Teile einer erfolgreichen Marke.
 

Joel.Barish

dank AF
Hm, interessant/eigenartig, dass Gonzos Reaktion derart Fragen und Gegenreaktionen hervorruft. Ich würde ihm nämlich mehr oder weniger zustimmen. Das hat ohne Zweifel auch mit meinen subjektiven Erwartungen zu tun, aber eben auch mit diesem vagen "Ding" namens Potential, dass Spidey - der ein unterhaltsamer Film ist - (auch) für mich die wahrscheinlich größte Enttäuschung im MCU (neben Civil War? :check: ) darstellt. Gut möglich, dass man den Film unfairerweise mit Äußerlichkeiten belastet, aber als dritter Unabhängiger Spider-Man Film innerhalb von weniger als 20 Jahren, durch die Fusion von Marvel und Sony, die Anbindung ans MCU und der (richtigen) Entscheidung nicht erneut einen Origin zu zeigen, hatte "Homecoming" einfach eine andere Erwartungshaltung generiert, hatte eine besondere Strahlkraft, hatte ein größeres - nun - Potential als ein "Ant-Man" oder "Doctor Strange". Möglicherweise war die Aufgabe durch diese Faktoren auch schwieriger, aber dass man dieses gleichermaßen schwierige wie wichtige Zwischenexperiment in mehr oder weniger derselben gewohnt identitätslosen MCU-Mittelmäßigkeit präsentiert, ist dann irgendwie auch eine Aussage.

Gut möglich, dass der erste Solo-Film wirklich nur ungefährdet sicher sein sollte, damit man Spidey in "Infinity War" und im Sequel befreit und selbstbewusst(er) angehen kann, aber das ist ja auch nur eine andere Beschreibung, die zum gleichen Ergebnis führt, nämlich einem gleichermaßen unterhaltsamen wie schnell vergessenen Superheldenfilm.
Ich habe zuletzt mehrfach auf die positiven Eindrücke von Thor 3 und Black Panther hingewiesen, auf den Wegfall von Kontroll-Produzent Ike Perlmutter, oder von Ryan Coogler, der nahezu sein komplett eigenes Team vor und insbesondere hinter der Kamera übernehmen durfte, was bisher im MCU quasi noch nicht vorgekommen war. Diese beiden Filme werden der Maßstab sein - zumindest für mich. Wenn diese nicht in Sachen visueller Exzentrik (Thor 3) und Helden Storytelling (Panther) neue Horizonte beschreiten, dann - wie schon einmal erwähnt - möchte Thanos bitte das gesamte MCU zerstören und in seine unabhängigen Einzelteile auflösen. Dann können wir uns fast sicher sein, dass der erste "Avengers" und "Iron Man 3" die beiden besten MCU bleiben.

jak12345 schrieb:
Comic sind nun mal eher seichte Unterhaltung.
Sind sie das? Gibt es nicht sowohl in Comic(buch-) als auch Filmform mittlerweile genügend Beispiele, um das nicht mehr als Regel zu sehen, maximal als eine immernoch in dominanter Regelmäßigkeit auftretende Variation? Und selbst wenn Comics und Comicfilme bisher immer seicht waren ... wäre es nicht mal einen Versuch wert, diese Grenzen zu durchbrechen?
(Mal ganz davon ab: Was für Person A "seicht" ist, ist für Person B hochkomplex. Solche Eindrücke sind natürlich fast immer relativ zu sehen, obwohl es natürlich auch immer wieder ganz objektive Parameter gibt.)

Clive77 schrieb:
@Gonzo: Ich verkneife mir einen Kommentar an dieser Stelle. Ist besser so.
Aber du weiß auch, dass dieser nicht-Kommentar auch eine Art von Kommentar ist, den du dir eben nicht verkneifen konntest. :tongue: So sprich doch frei von der Seele weg - wie wir damals im Deutschunterricht gesagt hätten.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Bei Comics kann man sich einfach mal einen Comic schnappen, am besten einen der keine Zahl im Titel hat oder eine die unter 2 ist und ihn einfach lesen und gut unterhalten werden. Natürlich kann man sich die Zeit nehmen einiges in die Bilder reinzuinterpretieren, aber ich würde Comics nicht verallgemeinert als komplex bezeichnen, allerdings habe ich mich auch nie abseits von einzelnen Comics durch umfassender und erhöhten Comic-konsum weiter ins Thema reingearbeitet.

Hm, ich hab hier einen Deadpool Comic liegen, in dem Deadpool seine Unsterblichkeit verlieren will und dabei feststellt, dass wenn er sich umbringt eben nicht nur er davon alleine betroffen ist. Das würde ich nicht als komplex bezeichnen, sondern eher als ernst. Bleibt für mich aber trotzdem seichte Unterhaltung, weil ich nicht wirklich in die Welt gezogen wurde, wie auch in den 20 Minuten lesen. Da hat es ein Film leichter eine Immersion, Komplexität und Ernsthaftigkeit aufzubauen. Nagelt mich nicht auf den Worten fest, aber mir fällt nix besseres als Ernsthaftigkeit und Komplexität ein.

Mit seichten Filmen kann man erstmal gut Kasse machen und ernste Filme, wie Logan (was ich so höre), sind die Anfänge eines Wandels, ob der Wandel im Keim erstickt weiß ich allerdings nicht.
 

Joel.Barish

dank AF
Ich meine -- du hast allgemein von "Comics" gesprochen, das heißt, dass auch Dinge wie "Maus", "Persepolis", "Black Hole", "Ghost World" oder "Diary of a Teenage Girl" dazugezählt werden können. Und die sind ohne Frage sowohl ernst als auch komplex und künstlerisch wertvoll, politisch signifikant etc.
Und selbst unter Superheldencomics gibt es doch die üblichen Verdächtigen aus Alan Moore (u.a. Watchmen), Frank Miller (u.a. The Dark Knight Returns), Mark Waid (Kingdom Come) oder Mark Millar (Superman: Red Son), die die Grenzen von seichter Unterhaltung überschritten haben.

jak12345 schrieb:
ob der Wandel im Keim erstickt weiß ich allerdings nicht.
Den Begriff hat ja auch vor dir, glaube ich, niemand verwendet. :smile:
 

Clive77

Serial Watcher
Also gut. Das hier:

TheGreatGonzo schrieb:
Auch noch nachgeholt und bekommen, was man von Marvel erwarten darf, eine stilistisch austauschbare von allen Emotionen befreite, kurzweilige Superhelden-Unterhaltung, die kaum länger als 5 Sekunden im Gedächtnis bleiben dürfte. Die Action ist langweilig, Tony Stark unnütz, die Vergleiche mit dem feinfühligen Jugendkino eines John Hughes, wie sollte es anders sein, vollkommen überzogen, da hilft auch ein kurzes Zitieren des Meisterwerks Ferris macht blau nichts. Michael Keaton ist allerdings ein überraschend gelungener Bösewicht und die, wenngleich nicht besonders überraschende, Wendung am Schluss ist durchaus interessant. Marvel macht halt weiterhin das, was sie am besten können, kurzweilige, halbwegs spaßige Unterhaltungsware ohne jeglichen bleibenden Wert. Das ist nach wie vor schon ganz okay so, aber halt gleichzeitig auch irgendwie eine frustrierende Angelegenheit.
ist einfach nur eine blöde Provokation, die sich schon im ersten Satz als solche entlarvt. Von allen Emotionen befreit? Kaum länger als 5 Sekunden im Gedächtnis? Ja genau. :rolleyes:
Gleichzeitig liest sich in dem Beitrag eine größere Abneigung gegen das MCU raus, die – wie üblich – mit den allseits bekannten Begriffen versehen wird. Das ist für mich eher frustrierend (immer die gleiche Kritik zu hören).

Dieser Beitrag:

TheGreatGonzo schrieb:
Wenn ich das MCU wirklich schlecht finden würde, hätte ich wahrscheinlich schon längst aufgehört, die Filme anzuschauen, die haben schon ihre Qualitäten, und die Ausfälle nach unten sind sehr gering, dafür gibt es aber auch keinen Film, der (mMn) wirklich richtig gut ist, die sind alle halt okay, und ja, das finde ich irgendwie frustrierend, weil die Reihe schon seit Jahren so vor sich hin dümpelt und es bei jedem dann heißt, dass sei jetzt der, der etwas besonderer oder "verrückter" sei, aber im Endeffekt sind auch Iron Man 3, Guardians of the Galaxy und Ant-Man auf dem meist gleichbleibenden qualitativen und stilistischen Niveau der anderen Filme. Das ist zwar an sich zumindest immer unterhaltsam, aber für mich haben die absolut keinen Mehr- oder Wiederanschauungswert. Im Gegensatz zu mehr als genug anderen "seichten" Unterhaltungsfilmen. Die Hellboys oder Spider-Man 2, Nolans Batman-Filme oder zuletzt auch Wonder Woman (um mal bei Superhelden zu bleiben) sind in erster Linie auch einfache Unterhaltungsfilme, haben meiner Meinung nach aber so viel mehr zu bieten, die sind gefühlvoller, persönlicher oder auffälliger inszeniert, einfach alles in sich gelungene Filme und nicht nur funktionierende Teile einer erfolgreichen Marke.
klingt da schon etwas anders. Deutlicher positiver, so dass man schon fast von einem gewissen „Zurückrudern“ sprechen kann. Fast.

Nun denn, da ja gerne sehr verallgemeinernd vom MCU gesprochen wird und kaum jemand mehr auf den eigentlichen Film eingeht, der in diesem Thread Gegenstand sein sollte (und zu dem Diego in seiner Kritik in meinen Augen den Nagel auf den Kopf getroffen hat), hier mal etwas Senf zu diesen allgemeinen Kritikpunkten:

Tja, wie viele Filme haben wir jetzt aus dem MCU bekommen? Und macht sich dort irgendwo „Frust“ bei den Zuschauerzahlen bemerkbar? Nein? Komisch, man sollte doch erwarten, dass sich die Langeweile und der Frust genau dort niederschlägt. Formelhaft immer wieder die „gleichen“ Filme, warum schaut das überhaupt noch jemand oder geht dafür ins Kino? Irgendetwas muss da also doch für ein gewisses Maß an Abwechslung (oder zumindest Neugierde) sorgen, so auch beim neuen Spider-Man, der so ganz untypisch im Vergleich zu seinen beiden Vorgänger-Filmreihen die Origin quasi überspringt und mit Tom Holland den jüngsten Spider-Man überhaupt präsentiert, der zudem noch ein sehr loses Mundwerk hat. Aber ich will Diegos Kritik jetzt nicht wiederholen.
Aber ist irgendwem, der dieses „gleiche Schema“ bemängelt, mal in den Sinn gekommen, dass es sich eben (seit dem ersten „Avengers“ definitiv) um ein verbundenes Universum handelt und somit gewisse Grenzen gesetzt sind, was die Filme angeht? Wie sollte man denn bitteschön einen „Deadpool“ und einen „Logan“ miteinander verbinden, wenn die im gleichen Universum angesiedelt werden? Das geht doch garnicht. Ergo bleibt den Filmen des MCU auch nichts anderes übrig, als sich in einem gewissen Rahmen (oder entlang einer bestimmten Formelhaftigkeit) zu bewegen. Da kann halt kein Film mittendrin besonders aus der Reihe tanzen, insofern werden auch Thor 3 und Black Panther hier keine großen Abweichungen verzeichnen. Wer darauf wartet, könnte frühestens beim Infinity War überrascht werden – das vorläufige Finale, wo sich durchaus die „Regeln“ ändern lassen.
That gesaid (denglisch für Joel :biggrin: ), gibt es aber trotzdem genug Varianz bei den einzelnen Superhelden zu verzeichnen. Ein „Iron Man“ ist schon deutlich anders als ein „Thor“ oder „Captain America“ oder „Doctor Strange“. Und die „Guardians of the Galaxy“ schwirren ganz woanders herum. Jeder Superheld für sich betrachtet, bringt genug Eigenes mit und da die Helden des MCU im Mittelpunkt stehen (und oft sehr gut charakterisiert werden), fehlt da auch von Langeweile jede Spur. Denn Marvel hat es verstanden, seinen Helden genug Individualität und Entwicklung zu geben und bei der Bandbreite ist es schon sehr beachtlich, dass es dort keine Aussetzer gibt. Kritiken in der Art von „Fehlbesetzung“ oder „schlechte Umsetzung“ sind mir jedenfalls kaum begegnet. Klar, nicht jeder Held mag jedem gefallen. Aber einen großen Reinfall gab es bislang nicht.
Bei den Bösewichten sieht das deutlich anders aus und ich finde es auch legitim, dort verstärkt Kritik zu üben. Da gibt es in nicht wenigen Fällen tatsächlich sehr viel Luft nach oben. Aber so grundsätzlich und von einigen Fällen abgesehen, steckt dann doch wieder mehr in den Gegenspielern des MCU als blöde CGI-Monster und 08/15 Möchtegern-Weltbeherrscher. Spider-Mans Vulture ist da ein sehr gutes Beispiel, hat einen nachvollziehbaren Hintergrund und
wechselt am Ende im Knast (scheinbar?) sogar die Fronten
– wie großartig war das denn? Und selbst ein Baron Zemo in Cap 3 ist schon dadurch interessanter, dass er
am Ende sein Ziel erreicht
– was noch Konsequenzen haben wird, auch wenn das im Ende des Films leider wieder relativiert wurde. Auf Loki sind derweil ohnehin alle gespannt und was er in Thor 3 so anstellen wird. Und ich fand es übrigens sehr genial, wie CGI-Monster Dormammu in „Doctor Strange“ eingesetzt wurde. Wenn das kein origineller „Kampf“ war, weiß ich auch nicht weiter. Also bitte, so blöd wie oft irgendwo beschrieben wird, sind die Marvel-Bösewichte nun wirklich nicht.
Nächster Punkt: Seichte Unterhaltung. Joa, die Filme sind in der Tat eher seicht, meist humorlastig und sprechen somit ein breites Publikum an. So what? Für diesen Weg hat man sich nicht ohne Grund entschieden, denn wäre es nicht fatal, sich auf eine bestimmte Zielgruppe zu beschränken, wenn man dreistellige Millionenbeträge in die Filme steckt? Die monetäre Ausbeute muss halt stimmen und die steigert man nicht durch Einschränkungen (jedenfalls nicht so einfach). Trotzdem gibt es genug Dinge, die im MCU angesiedelt sind, die sich an ein „erwachseneres“ Publikum richten und auch mal andere Inhalte haben. Siehe die Netflix-Marvel-Serien. Die würde ich auch jedem empfehlen, der moniert, dass es härter im MCU zugehen muss. Geht es. Mitsamt einem der besten Bösewichte – Mr Fisk aus Daredevil Staffel eins (und bisschen auch zwei), obwohl Kilgrave auch nicht schlecht war und der Gegenspieler für die Defenders sicher nicht ohne sein wird – einer ungewöhnlichen weiblichen Heldin (Jessica Jones), einer Reihe über Luke Cage Harlem und einem eher ungewöhnlichen Beherrscher fernöstlicher Kampfkünste. Oh, und der Punisher kommt bald. Außerdem läuft am Freitag auf Netflix die achtteilige Team-Serie an. Und alles im MCU. (diese Werbung wurde Ihnen präsentiert von Clive – Clive is life).

@Joel: Das war jetzt frei von der Seele weg. Gern geschehen. :smile:
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
@Joel
Alles Comics die ich nicht gelesen haben. Vielleicht ist meine Äußerung zum Thema Comics sind seicht auch falsch und ich kommen unterbewusst durch die Zeichentrickserien aus den 90ern, wie Iron Man, Hulk, Spider-Man etc. in denen eigentlich, so weit ich mich erinnere, nie jemand gestorben ist oder schwer verletzt wurde, zu dem Entschluss.

@Clive
Gonzo soll den Film einfach mit 7,5/10 Punkten bewerten und schon sieht die Welt gleich viel besser aus. Ich sags euch, Punktewertungen führen Menschen zueinander.
Marvel Schema ist dann wohl Fluch und Segen zu gleich. Man müsste mal gucken welche Eigenschaften man den Einzelnen Helden zuordnen könnte.
Netflix's Marvelserien sind nicht Teil des MCU oder hab ich was verpasst ?

Iron-Man: Selbstbewusst, aufopferungsvoll, clever, eingebildet
Hulk: Selbstbewusst , aufopferungsvoll, clever
Thor: Selbstbewusst, aufopferungsvoll,
Spider-Man: Selbstbewusst, Aufopferungsvoll, clever
Captain America: Selbstbewusst, aufopferungsvoll, eingebildet
Hawkeye: Selbstbewusst, aufopferungsvoll, clever
Black Widow: Selbstbewusst, aufopferungsvoll, clever
Dr. Strange: Selbstbewusst, aufopferungsvoll, clever, eingebildet
Star-Lord : Selbstbewusst, aufopferungsvoll, clever, eingebildet
Rocket: Selbstbewusst, aufopferungsvoll, clever, eingebildet
Gamora: Selbstbewusst, aufopferungsvoll, clever, eingebildet

hm.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Das heißt der Punisher könnte bei den großen Jungs(Avengers) auftauchen und Ihnen bei der Entscheidung jemanden am leben zu lassen oder eben nicht, behilflich sein ? :w00t:
 
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