Supernatural S10E13 - Halt & Catch Fire

Clive77

Serial Watcher
In der Folge „Halt & Catch Fire“ der US-Serie Supernatural bekommen es Sam und Dean mit einem Rachegeist zu tun, der seinen Opfern mittels Wi-Fi nachstellt.

Fall der Woche
Nachdem wir in den letzten zwei Wochen gesehen haben, wie gut es klappen kann, die Ereignisse in Einzelfällen mit der Rahmenhandlung zu verknüpfen, präsentiert uns die Serie diesmal wieder ein schwächeres Abenteuer. „Halt & Catch Fire“ erinnert dabei an die Anfänge von Supernatural, nimmt sich mit dem Rachegeist von Andrew Silver (Jeremy Thorsen) ein altbekanntes Motiv und versucht diesem mit Social Media & Co. einen neuen Anstrich zu verpassen. Aber so recht funktionieren will das nicht.
Genau wie Sam (Jared Padalecki) und Dean (Jensen Ackles) werden wir ins kalte Wasser geworfen und zunächst Zeugen davon, wie Billy Bass (Madison Smith) vor den Augen seiner Freundin Janet (Maddie Phillips) von seinem rebellischen Auto in den Tod gestürzt wird. Wie üblich, reicht es allerdings nicht, den Wagen auf die gewohnte Art zu verbrennen, um den unangenehmen Geist loszuwerden. Die Geschichte entwickelt sich, während ein Opfer dem nächsten folgt und wir erst gegen Ende die komplette Story erfahren.
Spannend ist das leider nicht und mit Originalität lässt sich höchstens ansatzweise punkten. Das Geheimnis der vier, die Andrew einst in einen Unfall verwickelten, der ihm das Leben kostete und seine Frau Corey (Barbara Kottmeier) alleine zurück ließ, lässt sich schon lange vor der Auflösung erahnen. Von den Gastfiguren bleibt nur Delilah (Ali Milner) als halbwegs sympathisch im Gedächtnis, weshalb uns der Tod der anderen auch nicht großartig berührt. Man schüttelt da eher den Kopf, wenn Kyle (Jack Evans) von lauter Musik getötet wird oder wir im Rückblick zu sehen bekommen, dass der Unfall deshalb passierte, weil alle vier gerade in ihre Handys gesehen haben.
Als kreativ lässt sich da höchstens die überzeichnete Kritik an sozialen Medien werten und die Idee, es mit einem Rachegeist zu tun zu haben, der seine Opfer per Wi-Fi erreicht. Aber auch das lässt den Genre-Kenner bloß müde lächeln, denn der ist mit dem „Ghost in the Machine“-Konzept schon lange vertraut. Ja, man hätte hier durchaus was mit den Ideen anstellen können und es kann sowohl nostalgisch als auch erfrischend sein, die Winchesters für eine Episode mal wieder beim üblichen Familiengeschäft (inklusive Salz und Feuer) zu sehen, wo der Fall sich durch einen neuen Twist komplizierter entpuppt als vorerst angenommen. Hier aber nicht. Die letzten gelungenen Geistergeschichten betrafen Bobby Singer und Kevin Tran - daran kommt diese Episode nicht einmal ansatzweise heran. Selbst als Corey ihren zum Rachegeist entwickelten Mann überredet, von Delilah abzulassen und seine Existenz als Geist zu beenden, kommen beim Zuschauer kaum Emotionen an. Die Rede wirkte eher, wie von einem Blatt Papier abgelesen und Thorsen kann unter seinem Make-up nur schwerlich Gefühle zum Ausdruck bringen.

Winchesters
Aber genug über den Fall beschwert. Was auf gewohntem Level gut funktioniert, sind Sam und Dean. Die beiden legen seit einigen Wochen eine Ehrlichkeit miteinander an den Tag, wie sie schon lange nicht mehr zu sehen war. Dean macht kein Geheimnis daraus, dass er den Glauben an eine Lösung für das Kainsmal-Problem verloren hat. Genauso ehrlich entgegnet Sam, dass Hopfen und Malz noch nicht verloren ist. Wir bekommen auch mit, dass Castiel (Misha Collins) kurz davor ist, Cain (Timothy Omundson) zu finden, den wir somit bald wiedersehen werden.
Es tat richtig gut, Dean wieder positiv gestimmt beim Abenteuer zu verfolgen. Nicht ganz ohne Eigennutz, wie wir erfahren, denn das Familiengeschäft ist für ihn das beste Mittel, um dem Verlangen des Kainsmals entgegen zu treten. Klingt logisch, schließlich lenken die Fälle ein wenig vom größeren Problem ab - naja, nicht immer, aber doch oft. Ohne neuen Fall bliebe nur die aussichtslose Recherche nach einer Lösung übrig, somit ist ihm jede Abwechslung recht.
Da werden den jungen Damen Blicke hinterher geworfen, große Mahlzeiten eingenommen und eine Medien-Referenz nach der nächsten angeführt. Deans Gespräch mit Delilah über vergangene Fehler & Co. war dann auch etwas, was ziemlich gut ins Bild passte. Vielleicht ein bisschen zu platt auf seine Person bezogen, aber doch treffend. Stutzig machte allerdings sein an den Tag gelegtes Unwissen über das Internet, soziale Medien, etc. - hat er nicht vor kurzem noch selbst eine Dating-App benutzt? Ganz so unerfahren wie hier dargestellt sollte er eigentlich nicht mehr sein.
Insgesamt sorgen die Brüder aber dafür, dass sich der Folge doch noch ein wenig was abgewinnen lässt. Es fehlten zwar die ganz großen Momente zwischen den beiden, aber der ehrliche Umgang miteinander und Deans unnachahmliche Art während des Falls tragen dazu bei, dass der Zuschauer doch noch etwas für die investierte Zeit in die Episode belohnt wird.

Fazit: Nach jedem Berg kommt wieder ein Tal. Haben uns die letzten beiden Episoden noch gezeigt, dass sich das Konzept der Einzelabenteuer durchaus weiterhin gekonnt einsetzen lässt, beweißt uns „Halt & Catch Fire“ aufs Neue, dass das leider nicht immer der Fall ist. Abgesehen von den Winchesters gibt es kaum etwas, was uns hier beGEISTERn könnte.

4/10 Fifty Shades of Grey
 

Woodstock

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Langweilige Folge. Etwas einfallslos für die 10. Staffel. Auch wenn es ein W-Lan Geist ist. :pinch:

Ist es möglich das sie das Budget für den Soundtrack erhöht haben?
 
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