Gotham S01E18 - Everyone Has a Cobblepot

Clive77

Serial Watcher
In der Folge „Everyone Has a Cobblepot“ der US-Serie Gotham bekommt Jim Gordon (Ben McKenzie) es erneut mit Commissioner Loeb (Peter Scolari) zu tun. Fish Mooney (Jada Pinkett Smith) macht derweil Bekanntschaft mit dem richtigen Leiter der Klinik.

Everyone has a Cobblepot
Jim Gordon staunt nicht schlecht als die Anklage gegen Detective Flass (Dash Mihok) plötzlich fallen gelassen wird, weil Commissioner Loeb einen Zeugen aufgetrieben hat, der Flass entlastet. Die Kinnlade fällt noch weiter herunter als er feststellen muss, dass Harvey Bullock (Donal Logue) dieser Zeuge ist. Es stellt sich heraus, dass Loeb gegen so ziemlich jeden seiner Beamten etwas in der Hand hat und damit in der Lage ist, seine Untergebenen zu kontrollieren. Zusammen mit Harvey Dent (Nicolas D’Agosto), Bullock und schließlich Oswald (Robin Lord Taylor) versucht Jim, dem Commissioner die Druckmittel aus der Hand zu nehmen und kommt dabei einem gut gehüteten Geheimnis in Form von Loebs Tochter Miriam (Nicholle Tom) auf die Spur.
Abgesehen davon, dass sich in vielen Belangen ein leichter Wiederholungsfaktor feststellen lässt, funktioniert die Haupthandlung diese Woche hervorragend. Warum Wiederholung? Nun, Jim bittet Oswald um Hilfe, obwohl er bereits vorher gelernt haben sollte, vom Pinguin die Finger zu lassen, um seinen Ruf nicht zu ruinieren. Jetzt schuldet er ihm sogar einen Gefallen und wie Harvey zurecht bemerkt, kann die Einlösung ihn vor große Probleme stellen. Auch das Team-Up mit Bullock und dessen Weg zur Rechtschaffenheit wurde schon öfter angeschnitten. Wir erinnern uns kurz, dass die beiden es schon einmal zusammen schwerbewaffnet mit Carmine Falcone (John Doman) aufnehmen wollten und die Ereignisse dort etwas dramatischer wirkten als das Team-Up gegen Loeb diese Woche.
Aber nichtsdestotrotz kann sich die Episode sehen lassen, denn die Überraschungen funktionieren und mit Miriam gibt es eine neue Figur, die eine ordentliche Portion creepyness mitbringt - solche Charaktere hätte es gerne im Arkham Asylum zu sehen geben dürfen. Die Ermittlungen sind spannend mit anzusehen, gestalten sich schwerer als bei anderen Fällen und Jim landet zusammen mit Dent sogar zunächst in einer Sackgasse. Die Geheimnisse von Loeb lassen sich schließlich nur mit Hilfe von Oswald lösen, womit der Charakter Jim Gordon sich bewusst illegaler Methoden bedient - Jim hat scheinbar akzeptiert, in diesen sauren Apfel zu beißen, was der Figur eine neue und gefährliche Seite verleiht. Er schlägt Loeb mit den eigenen Mitteln, wozu er normalerweise zu aufrecht ist. Gordon muss also vorsichtig sein, dass er sich nun nicht zu sehr auf die dunkle Seite ziehen lässt und wir können gespannt abwarten, wann der Pinguin auf die Einlösung des Gefallens bestehen und um was genau es sich dabei dann handeln wird.

Pinguin
Apropos Pinguin, Oswald kann sich diese Woche ein wenig beim Zuschauer für die vergangenen Folgen rehabilitieren. Seine Hilfe gegen Loeb war genau das, was dieser Handlungsstrang nötig hatte, denn dadurch ist er wieder mit Gordon im Geschäft und hält nun einen Joker gegen Jim in der Hand.
Zudem ließ er gegen Ende mit der Hinrichtung von Marge (Becky Ann Baker) und - wenn auch indirekt - Jude (Dan Ziskie) durchblicken, dass er noch in der Lage ist, wirklich fies vorzugehen. Bitte mehr solcher Aktionen, denn diese Momente sind genau das, was die Figur des Pinguins ausmachen sollte.
Mit diesem Ansatz dürfte es auch wieder interessanter werden zu sehen, was er in Zukunft gegen Maroni (David Zayas) unternimmt. Wobei der sicher bald wieder auftauchen wird, um nach seiner gestohlenen Ware Ausschau zu halten - der Hinweis mit dem kostbaren Getränk war da schon ziemlich eindeutig.

Bruce Wayne
Nicht viel passiert diese Woche mit Alfred (Sean Pertwee) und Bruce (David Mazouz), aber das ist auch nicht weiter tragisch. Gordon stattet Alfred einen Besuch im Krankenhaus ab, wobei die Einwohner des Wayne Manor ihm aber die Identität des Übeltäters vorenthalten. Auskunftsfreudiger ist Bruce aber gegenüber Selina (Camren Bicondova), die ebenfalls im Krankenhaus auftaucht und vermutlich auf der Straße Ausschau nach Reggie (David O’Hara) halten wird - auch wenn Bruce das nicht möchte.
Fortschritte gibt es hier somit kaum zu verzeichnen, aber es wäre auch mit Blick auf die anderen Handlungsstränge zuviel für eine Folge geworden. Wir dürfen vielmehr gespannt darauf sein, ob „Master Bruce“ tatsächlich Molly Mathis (Sharon Washington) und den dunkleren Machenschaften von Wayne Enterprises auf die Schliche kommen wird. Zudem lässt sich erwarten, dass Molly versuchen wird, Bruce aus dem Weg räumen zu lassen - denn Alfreds Genesung wird sich noch etwas hinziehen.

Edward Nygma
Ein weiterer Mini-Handlungsstrang zeigt uns Edward (Corey Michael Smith), der sich erneut Hoffnungen bei Mrs. Kringle (Chelsea Spack) macht. Doch ihre anfänglichen Hinweise deutet er falsch. Ja, sie hat zwar eingesehen, dass jemand wie Flass nichts für sie ist, aber sie hat bereits ein neues Date in Form von Officer Tom Dougherty (Zachary Spicer) an der Angel.
Nygma kann einem schon leid tun. So creepy seine Auftritte auch immer sein mögen, ein wenig Erfolg bei Kristen hätte man ihm schon gegönnt. Ob er etwas gegen Tom unternehmen wird? Es dürfte für Edward schon einem Affront gleichgekommen sein, dass Tom sich ebenfalls im Rätselthema versteht und noch dazu seine Traumfrau bekommen hat. Sehen wir vielleicht bald, wie der Riddler entsteht und Tom vor ein lebensbedrohliches Rätsel stellt?

Dollmaker
Losgelöst vom restlichen Geschehen, kämpft Fish Mooney innerhalb der Klinik von Dr. Francis „Dulmacher“ (Colm Feore) weiterhin um eine starke Position. Der zeigt sich großzügig und hat ihr prompt ein neues Auge einpflanzen lassen, während seine Vertretung von letzter Woche (Jeffrey Combs) zur Strafe in eine Frau umgewandelt wurde. Aber der Gedanke an Flucht wird Fish noch eine Weile beschäftigen, denn die Klinik befindet sich auf einer Insel, weit abgeschnitten vom Festland.
Auch Fish Mooney kann sich beim Zuschauer etwas rehabilitieren. Ihr Handel mit Dulmacher ist glaubwürdiger als ihr Aufstieg in den letzten Folgen, und dass sie im Zuge dessen die Gefangenen im Keller quasi verrät, passt zu ihr. Der Leiter der Klinik selbst wirkt hingegen noch etwas zu zahm und hinterlässt noch keinen größeren Eindruck - abgesehen von seinen Operationen natürlich. Da muss sich erst noch in Zukunft ein genauerer Blick auf den Charakter ergeben, bevor man den Dollmaker als größeren Mitspieler akzeptiert.

Fazit: Mit „Everyone Has a Cobblepot“ liefert Gotham endlich wieder eine sehr gelungene Episode ab. Vor allem in der Haupthandlung gibt es einige tolle Wendungen und Überraschungen, viele Figuren fahren zu alter Stärke auf und es wird auf zukünftige Ereignisse hingearbeitet.

8,5/10
 

Schneebauer

Targaryen
Bin auch ma wieder so halb auf aktuellem Stand. Kurzfazit: Alle kleinen Mäkel sind irgendwie verzeihbar. Bisschen cheesy, bisschen überspitzt. Passt auch irgendwo in diese Comicwelt. Ganz und gar nicht verschmerzbar ist alles was mit Fish zu tun hat. Das ist einfach nur noch peinlich schlecht. Wenn ich diese Pinkett seh frag ich mich, was die schlimmere Smith Plage ist - sie, oder Jaden. Dass die Plots auch unterirdisch sind, macht dann auch schon nix mehr aus. Rausschneiden oder sterben lassen. Bitte. Schnell. (Dabei wäre Colm Feore so ein super Castzuwachs... :sad: ).
 
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