The Bad Batch ~ Jason Momoa, Keanu Reeves, Jim Carrey

Paddywise

The last man
Na ja der war nicht schlecht. Aber typisch einer dieser pseudo intelektuellen Fantasy Filmfestfilme. Nicht schlecht gemacht aber so pseudo Arthaus mässig, der Film will schlauer sein als der Zuschauer, suhlt sich darin, noch ein paar Splatter Effekte und fertig. :ugly:
 

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Also poar. Athmosphärisch dicht schon. Aber das war definitiv der größte Scheiss den ich seit langer Zeit gesehen habe. Völlig Banane. Nichts an diesem Film hat auch nur irgendwie Sinn ergeben und jede Szene war zäh wie Kaugummi. Bei den Dialogen hab ich mich zwangsweise vor Lachen bepissen müssen und dann dieses Ende? Ernsthaft? Eventuell habe ich hier auf großem Stil etwas an diesem Film nicht verstanden oder das war ganz ohne Frage der enormste Schwachsinn den ich seit langem gesehen habe..

10/10 & fassungslos, muss man gesehen haben.
 

Joel.Barish

dank AF
Ja, ging mir ähnlich. Weiß entsprechend auch nicht wirklich, was ich dazu sagen soll. Ich gebe Filmen eigentlich meistens einen Bonus, wenn sie "anders" oder "ungewöhnlich" sind - das trifft auch auf "Bad Batch" zu. Aber, ja, ich habe wenig bis gar keine Ahnung, was der Film von mir wollte.
 

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Also ich hab da auch nach gestern noch einmal drüber nachgedacht, weil mich das nicht so richtig losgelassen hat und keine Ahnung. Wenn das nicht völlig ironisch gemeint ist, dann weiß ich auch nicht.
Die Message dieses Films kann doch nicht wirklich sein, dass es in Ordnung ist ein mordender, folternder Kannibale zu sein, solange man seine Tochter liebt und ein fuckable sonnengebräunter Bodybuilder ist? Und so fragwürdig das Verhalten von Keanus Charakter war, der Mensch war der einzige dort der auch nur einen Hauch von Kultur aufrecht erhalten wollte. Warum wird der im Film ausschließlich als Bösewicht inszeniert? Was ist hier die Aussage über den Hauptcharakter? Sie ist kein Opfer des Systems und der Umstände, sondern tatsächlich moralisch gänzlich kaputt und böse? Ich kanns nicht sagen. Denn wie passt das dann mit der vermeintlichen Sozialkritik beim Miami Man zusammen,
der ja nur weil er ein illegaler Einwanderer war angeblich zu solchen Dingen getrieben worden ist?

Was für ein Scheiss, ehrlich. Die Symbolik und die Aussagen des Films wollen einfach gar keinen Sinn ergeben. Als Revenge / Exploitation Western hätte das Ding funktionieren können aber nicht in dieser Form. Die zweite Hälfte des Films will einfach nicht zur ersten passen und bei der Hauptfigur müssen offensichtlich drei verschiedene Schreiber unterschiedliche Teile des Films übernommen haben, ohne sich vorher abzusprechen. :cursing: Sympathie kommt da keine auf. Das Schicksal aller Charaktere ist einem spätestens nach 20 Minuten gänzlich egal.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Wie Paddy es ja auch schon schrieb, fand ich den ebenfalls sehr pseudo. Hat sicherlich einige brauchbare Ideen (Bodybuilderkannibalen gabs noch nicht so oft), aber alles nur als Ansätze vorhanden. Der hatte nichts von der subtileren Bilderwelt und der Atmosphäre des eh schon überschätzten A Girl Walks Home Alone At Night, der aber immerhin interessant frisch ausfiel. Ich hatte angenommen, dass die mit ihrem zweiten Film in eine kohärentere Form finden könnte, aber vonwegen. The Bad Batch ist trotz Reeves, Momoa und Carrey so verkopft verbaselt, dass nichts übrig bleibt.

Doppel, ich sehs genau wie du. Die Moralfragen sind höchst fragwürdig gestellt und beantwortet und der gesamte Rahmen mit der jungen Frau unter Kannibalen, die sich für ein Kind einsetzt und von TIER Momoa verfolgt wird.. man hätte es nicht langatmiger, nichtssagender umsetzen oder enden lassen können. Ist für mich auch kein sonderlich aufregend inszenierter Kram, aber auch jetzt nicht so grottig inkompetent inszeniert und gespielt, dass es ein neuer The Room sein könnte.

Unterm Strich habe ich mich hierbei offen gesagt nur gelangweilt und war von jedem Auftauchen eines bekannten Gesichts wieder und wieder enttäuscht.
 

Kurt

New Member
Hab ich doch gleich gesagt. Auf mich hört ja keiner...
Wo ist Woodstock? Der fand das Ding bestimmt obergeil!
 

Joel.Barish

dank AF
00Doppelnull schrieb:
Die zweite Hälfte des Films will einfach nicht zur ersten passen und bei der Hauptfigur müssen offensichtlich drei verschiedene Schreiber unterschiedliche Teile des Films übernommen haben, ohne sich vorher abzusprechen.
Ja, so wirkt es irgendwie.
Am Anfang ist das mit den Bodybuilding Kannibalen eigentlich noch ein ganz interessantes Bild. Ausgesetzt in ein wüstes Brachland, wo jeder sich selbst überlassen ist, wo Nahrung naturgemäß knapp ist, da haben die Bodybuilder nichts Besseres zu tun als ihre Körper überdimensional aufzupumpen. Und dazu brauchen sie natürlich Proteine, also Fleisch, und werden zu Mördern/Kannibalen. Das hätte man weiterspinnen können, z.B. dass diese Gruppe diese hochgezüchteten Körper "braucht", um in dieser gesetzlosen Welt zu überleben; das Recht des Stärkeren usw. Aber dann, ja, plötzlich geht alles in verschiedene Richtungen. Und es ist nicht einmal wirklich spannend ambivalent oder irgendwie mangels klarer Antworten komplex, sondern tatsächlich zumeist widersprüchlich. Dazu wurde Keanu Reeves Sekte kaum wirklich beleuchtet, wurde weder konsequent als gefährliche(re) Scheinzivilisation etabliert, fungiert aber auch nicht als sichere(re) Alternative zu den Bodybuilding Bros. Und dann natürlich das kaltschnäuzige Ende, welches mich irgendwie an "Der Junge und sein Hund" erinnert hat, welches nur deutlich weniger zum Rest passt. :check:
 

Noermel

Well-Known Member
So gerade auch gesehen.

Immer wenn ich so Filme sehe frage ich mich immer zu welcher Endzeit es hier mal kommen wird.
Keiner von uns hier und wohl auch unsere Enkelkinder werden wohl eine solche oder andere Zukunft jemals erleben. Aber in 1000 Jahren vielleicht oder eben noch später wird es irgendwann mal ein Dystopia welcher Art auch immer geben das ist unausweichlich.

Es gibt hier einiges was keinen Sinn macht :wacko: :pinch: und nein für mich ist Reeves auch nicht der böse. Er sorgt für Musik und gibt dazu noch kostenlose Drogentrips an jeden der möchte. Hey und er hat sogar Nudeln mit Tomatensoße :w00t:

Hannibal hätte sich hier aber definitiv auch nicht wohl gefühlt.
Überhaupt was soll das eig das man als Kannibale seine Opfer am leben lässt für was ? Erfordert nur mehr Arbeit. Wir lassen ja Kühe oder Schweine auch nicht am leben während sie geschlachtet werden.
 

El Duderino

Well-Known Member
Die Opfer lässt man natürlich am Leben, damit das Fleisch schön frisch bleibt. Kühlschränke werden in der Wüste wohl nicht so weit gestreut sein. :wink:

Ich fand den Streifen gar nicht so schlecht. Natürlich hätte er gute 10-15 Minuten kürzer sein können, da wurde stellenweise doch zu sehr vor sich hin geträumt, aber diese langsame Erzählweise macht das auch irgendwie wieder interessant und vor allem atmosphärisch.

Was ich spannend finde, dass man hier unbedingt nach einer sympathischer Hauptfigur bzw. einem tieferen Sinn sucht. Das ist halt kein Mainstream Rache oder Kannibalen Thriller in dem die Grenzen zwischen Gut und Böse klar gesteckt sind, gerade Momoas Figur ist da ja doch um einiges vielschichtiger als es am Anfang eben erscheint. Der Mann ist eindeutig kein tumpfer Muskelberg der nur ans Fressen denkt, er kümmert sich vor allem liebevoll um sein Kind, koste es was wolle. Und genau das sieht Arien auch und dadurch schließt sie sich ihm auch am Ende an. Ihr ist dieser Mensch lieber als ein faselnder Reeves, der reihenweise Frauen schwängert und von einer glorreichen Zukunft philosophiert in dem er der quasi Guru einer neuen Menschenrasse ist.

In dieser trostlosen Welt hat sie jemanden gefunden, der nicht nur an sich selbst denkt bzw. für seine Taten beweihräuchert wird, sondern auch richtige Nächstenliebe zeigt. Klingt komisch, für einen Kannibalen, aber das ist ja auch irgendwie der Witz an der Sache. :biggrin:

Sehe jedenfalls keinen Bruch gen Ende, im Gegensatz zur ersten Hälfte, es sei denn man erwartet einen geradlinigen Kannibalen Schocker, in dem sich das Opfer am Ende an ihren Peiniger rächt.
 

Joel.Barish

dank AF
Noermel schrieb:
Keiner von uns hier und wohl auch unsere Enkelkinder werden wohl eine solche oder andere Zukunft jemals erleben.
Na ja, aber gerade diese Situation hier kommt doch gänzlich ohne großen Sprung in die Zukunft aus. Ich weiß nicht mehr, ob zu Beginn eine konkrete Jahreszahl genannt wurde, aber die Idee war doch, dass die Regierung (der USA?) "Kriminelle" jeglicher Art in dieses abgeriegelte Wüstenbrachland schickt, um die Hauptbevölkerung "zu schützen". So was könnte auch gleich morgen hier passieren. Mit diversen Auffangcamps und improvisierten Siedlungen u.a. für Flüchtlinge sind wir von einem solchen Szenario wie hier doch auch gar nicht sooo weit entfernt.

El Duderino schrieb:
Das ist halt kein Mainstream Rache oder Kannibalen Thriller in dem die Grenzen zwischen Gut und Böse klar gesteckt sind, gerade Momoas Figur ist da ja doch um einiges vielschichtiger als es am Anfang eben erscheint.
Du, ich hätte mich gefreut, wenn es so wäre. Und was du beschreibst ist sicherlich nicht falsch oder überinterpretiert. Aber auch eine moralische Ambivalenz/Grauzone benötigt eine gewisse Kohärenz, eine gewisse Zielsetzung, um wirklich etwas mitzugeben. Wie hier aber verschiedene Lebens- und auch Regierungsformen aufeinanderstoßen ist einfach zu vage, zu sehr verlorenen in ausgedehnter Stilspielerei. Hängt sicherlich auch alles mit einer Hauptfigur zusammen, die selten bis nie wirklich als greifbare Person in Erscheinung tritt.
 

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@ElDuderino: Du hast völlig recht, dass sich hinter den Figuren von Bad Batch mehr steckt, als nur reine Klischees. Offensichtlich haben die Macher versucht komplexere Charaktere zu schaffen - nur sind sie daran für mich auch schlichtweg gescheitert. Denn was die Figuren im Verlauf des Films ausdrücken, sowohl verbal als auch durch ihr Handeln, will im großen Ganzen nicht zusammenpassen. Und ich denke nicht, dass wir hier einen tieferen Sinn in diesem Machwerk suchen. Ganz im Gegenteil wären diese ganzen "wir versuchen mal Sozialkritik" Elemente doch wohl kaum so mit dem Holzhammer unterwegs, wenn sie nicht beabsichtigt gewesen wären. Und dann muss ich zwangsweise fragen, in welcher Welt irgendjemand in der Lage ist das langsame Morden, Foltern und Essen mit einer konsequentialisitischen Moral zu relativieren. Ich glaub bei wenigem sind wir Zuschauer kategorischer als bei Kannibalismus. Gerade wenn er in solch einer Form zelebriert wird. Ich habe viel eher das Gefühl als ob man hier ziemlich viele Motive in dem Film einführt, die einen tieferen Sinn suggerieren sollen - ohne, dass diese aber jemals zusammenpassen wollen.
Dabei kann ich es ja durchaus respektieren, wenn man versucht mit etablierten Normen und Erwartungshaltungen zu brechen. Das ist hier nur handwerklich alles andere als gelungen. Gute Geschichten verstehen das grundsätzliche Handwerk, wie man eine Geschichte schreibt - wie man anderen Menschen eine gelungene Geschichte erzählt beschäftigt uns schließlich schon seit über 3000 Jahren - und versuchen dann in dem etablierten Rahmen die Normen und Regeln zu brechen oder auf die Spitze zu treiben. Kurzum: Es weiterzuentwickeln. Das macht gute Geschichten aus, die bereit sind mit dem Mainstream brechen. Aber hier hab ich das Gefühl, als ob die Macher versucht haben ein surrealistisches, provokantes und schräges Haus zu bauen, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung von Statik, Architektur, Baustoffen oder gutem Geschmack zu haben. So ein Haus bricht dann im Verlauf von 90 Minuten zwangsweise ziemlich spektakulär in sich zusammen.
 

Puni

Well-Known Member
Macht der Film denn trotzdem Spaß, oder ist das alles so ernst, dass er sich nicht für einen Filmabend unter Filmstudenten eignet? :biggrin:
 
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