Gotham S01E19 - Beasts of Prey

Clive77

Serial Watcher
Mit der Episode „Beasts of Prey“ meldet sich die US-Serie Gotham aus einer längeren Pause zurück. Die verschiedenen Handlungsstränge legen dabei schon einmal den Weg in Richtung Staffelfinale fest.

Bruce Wayne
Bruce (David Mazouz) macht sich diese Woche daran, Alfreds (Sean Pertwee) ehemaligen Kumpel Reggie Payne (David O’Hara) ausfindig zu machen und greift dabei auf die Hilfe von Selina Kyle (Camren Bicondova) zurück. Er will herausfinden, wer Reggie seinen Auftrag gegeben hat, bei dessen Ausführung Alfred beinahe mit einer tödlichen Stichwunde verendete.
Die Wayne-Handlung lässt sich diese Woche als gut bis solide bezeichnen. Auf erneuter Nachfrage von Jim Gordon (Ben McKenzie) zeigt Bruce, dass er dem Detective nicht vertraut und verschweigt, dass Reggie hinter der Messerattacke auf Alfred steckte. Stattdessen nimmt er die Nachforschungen selbst in die Hand und sieht sich schließlich mit Reggie konfrontiert. Mit Blick auf den späteren Werdegang keine schlechte Leistung. Auch zeigt sich, dass er Reggie zwar gerne umbringen würde, um ihn aus der Gleichung zu nehmen, aber den tödlichen Stoß führt Selina schließlich aus als Bruce zögert. Da lässt sich bereits erahnen, dass sie einmal zum Bösewicht werden wird.
Weniger zu gefallen weiß hingegen das arrogante Gehabe von Selina gegenüber Bruce. Klar, er kommt nicht oft raus und weiß nicht, wie auf der Straße die Dinge laufen. Vielleicht sollen diese Äußerungen auch nur ein Motivationsschub sein, damit Bruce sich öfter mal in der Stadt umschaut. Aber nach allem, was die beiden schon zusammen erlebt haben, passte es nicht so recht ins Bild.
Mit der Information von Reggie hat Bruce nun jedenfalls einen weiteren Anhaltspunkt, dem er nachgehen kann. Und falls Reggie richtig lag, wird die Sache für den Jungen recht gefährlich werden. Zumal er auf Alfred momentan noch nicht zurückgreifen kann, solange dessen Wunde nicht vernünftig verheilt ist. Könnte also interessant werden zu sehen, wie Bruce sich weiterhin schlägt.

Fish Mooney
Fernab von Gotham City geht Fish Mooney (Jada Pinkett Smith) diese Woche ihrem Fluchtplan nach, was auch mehr Colm Feore als „Dollmaker“ beziehungsweise Dr. Francis Dulmacher bedeutet. Ehrlich gesagt ist mir dabei schleierhaft, weshalb dieser Plot so weit ausgebaut wurde. Als Fish noch in Gotham war und ihren Nachtclub besaß, war die Rolle ganz o.k. Aber gibt es tatsächlich jemanden, der mit ihr noch mitfiebert seit sie auf der Insel gelandet ist?
Naja, die Flucht war eigentlich ganz in Ordnung, wenn auch nicht wirklich überraschend. Dass sie sechs ihrer Mitgefangenen als Ablenkungsmanöver einsetzt, ließ sich erwarten. Dass der Dollmaker sich so einfach austricksen lässt, eher weniger - was auch einen leicht bitteren Beigeschmack hinterlässt, weil er einer der größeren Gegenspieler vom späteren Batman werden sollte. Nach allem, was man von Fish bisher mitbekommen hat, kann man sich zudem fragen, weshalb sie überhaupt die Gefangenen befreit. Sie hätte den Helikopter schließlich auch alleine fliegen können und wäre viel schneller abgehoben, hätte sie nicht erst noch die Gefangenen befreit. Ist ihr ein gewisser Mithäftling tatsächlich so wichtig? Oder steckt da noch mehr dahinter?
Mal abwarten. Sie fing sich bei der Flucht zwar eine Kugel ein, aber man kann sich wohl sicher sein, dass sie bald wieder in Gotham aufkreuzt. Vielleicht mit einem handfesten Plan, um sich erneut in den mafiösen Kreisen aufzuschwingen?

Oswald Cobblepot
Unser Pinguin (Robin Lord Taylor) hat sich diese Woche wieder etwas gefangen und findet ein wenig zu alter Stärke zurück. Um eine weitere Bar sein Eigen nennen zu können, stellt er zusammen mit seinem Handlanger einem Pärchen nach und bringt die beiden auf grausame Art und Weise auseinander, damit die Tochter wieder zu ihrer Mutter zurück kommt.
Endlich wird dieser Plot wieder relevanter. Der Pinguin hat also vor, Maroni (David Zayas) eine Falle zu stellen und die Bar wird ein Teil dieses Plans werden. Das klingt schon eher nach dem Oswald, den wir in der ersten Hälfte der Staffel zu sehen bekamen. Hier kann man sich schon auf weitere Episoden freuen, denn die angekündigte Auseinandersetzung mit Maroni wird sicher auch einige Überraschungen mit sich bringen. Endlich ist die Phase, in der wir Oswald relativ lustlos dabei zusehen können, wie er seinen Nachtclub in den Ruin führt, vorbei.

Fall der Woche
Mit dem Fall der Woche, der diese Folge lediglich einen Auftakt hinlegt, hat man sehr viel richtig gemacht. Schon alleine der vorgestellte Serienkiller Jason Lennon (Milo Ventimiglia) a.k.a. „Der Oger“ bietet einen interessanteren Bösewicht als so manch andere Episode. Das liegt bestimmt auch an den Rückblenden, die Jason und seine Taten stärker ins Licht rücken. So einfach kann es sein, einen Gegenspieler aufzubauen, vor dem sich auch der Zuschauer fürchten kann (merke: Bloß nicht das Lamm zu lange kochen!)
Was diesen Fall aber noch mal eine Stufe besonderer macht: Der junge Polizist, der scheinbar Gordon als Vorbild genommen hat und ihm den Fall zuspielte, entpuppt sich als von Kommissar Loeb (Peter Scolari) geschickt. Wer sich also gefreut hatte, dass Jim zumindest bei einem seiner Kollegen Eindruck schinden konnte und tatsächlich jemanden dazu bewegt, gute Polizeiarbeit zu leisten, wird leicht enttäuscht sein. Aber der Twist, dass Loeb erreichen wollte, dass Lennon sich Jim und den ihn nahestehenden Personen annimmt, macht das mehr als wett.
Ob Leslie (Morena Baccarin) tatsächlich nächste Woche zu Jasons nächstem Opfer werden wird? Die Möglichkeit wurde zwar ein wenig holzhammerhaft präsentiert - schließlich weist uns Leslie direkt darauf hin, als Gordon ihr das jüngste Opfer des Serienkillers zeigt - aber es könnte nichtsdestotrotz eine spannende Sache werden.
Noch mehr kann man sich aber auf die Auseinandersetzung zwischen Gordon und Loeb freuen. Und in Anbetracht der wenigen Episoden, die diese Staffel noch ausstehen, lässt sich vermuten, dass dieser Kampf im Finale entschieden wird. Dann mal los, Gotham, zeig’ uns, was du kannst!

Fazit: Insgesamt eine gute Folge, die wieder Lust auf mehr macht und den Weg für die letzten Episoden der Staffel vorbereitet. Besonders zu gefallen weiß dabei der Plot um den Serienkiller Jason Lennon, aber auch in den anderen Handlungssträngen geht es gut zur Sache.

7/10 abgeschnittene Finger
 

Schneebauer

Targaryen
Ich glaube nicht, dass Bruce gordon nicht vertraut. Er "lügt" ja offensichtlich. Zumindest gibt er sich keine Mühe das glaubwürdig abzustreiten. Seh das eher als Verbundenheit gegenüber Alfred an, und so halbwegs ein reines Gewissen zu haben. Er versteht ja sehr wohl, dass das Ganze gefährlich ist. Gefiel mir aber sehr gut, der Storystrang. Bisschen undurchsichtig fand ich die Wandlung von Reggie. Saß der in der letzten Folge nicht noch als geschniegelter Profikiller am Tisch des Wayne Enterprise Vorstands? Und jetzt ist er ein Medikamentensüchtiger Obdachloser? Hab ich was verpasst?

Fish wie gewohnt unterirdisch.

Den Cobblepot Part fand ich zwar auch nicht gut umgesetzt, aber zumindest geht da mal was vorwärts. Etwas schade, denn grad bei dem Pinguin/Mafia Strang war die Story eigentlich immer gut. Ich hab auch die Befürchtung, dass mir die immer Gleiche Fratze/Mimik langsam auf den Zeiger geht. Lasst die Dons einfach wieder ein bisschen mitmischen.

Beim Case of the week stimm' ich dir komplett zu. Das war verdammt gut! :top: Auf Lee könnte ich durchaus verzichten. Dass sie nicht die Mutter seiner Kinder werden wird, ist ja kein Geheimnis und so hätte man auch einen Ansatz um Barbara mal wieder ins Geschehen zu bringen, ohne dass es so haltlos und deplatziert wirkt wie bei Ihren letzten Auftritten seit der Rückkehr.
 
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