La La Land ~ Emma Stone, Ryan Gosling [Kritik]

Måbruk

Dungeon Crawler
Joker1986 schrieb:
Ja, was Jay sagt. Auenland ist MUSS, ey.
Siehe oben - Auenland und Halblinge ja - Frodo und Sam nein!

Kann ich nachvollziehen, die Beziehung zwischen den Beiden ist Kitsch pur.
Wahrscheinlich muss es so sein, weil es das Puplikum so will, zumindest der größte Teil davon.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Dieser Thread ist gerade unübertroffen, was fragwürdige Meinungen angeht. Man kann sich nichtmal freuen, dass mal wieder über einen Film gesprochen wird, aber den hat hier noch fast keiner gesehen. Und jetzt gehts hier um Herr der Ringe??
 

Joker1986

0711er
Ich weiß jetzt zwar nicht was fragwürdig sein soll, aber grundsätzlich entwickeln sich Diskussionen und man schweift auch mal ab.
Und es geht hier ja nicht hauptsächlich um HdR.

Vielleicht sollte man das alles doch in einen separaten Thread verschieben, wie Shins vorgeschlagen hat. Andererseits redet dann niemand mehr über Li La Laune La La Land :ugly:
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Vielleicht ganz gut, dass den hier (bisher) noch fast keiner sehen möchte, denn La La Land ist so ein Film, den man am liebsten für sich allein und nicht mit anderen teilen möchte. Schwierig allerdings, denn La La Land ist ein Crowdpleaser und das Publikum wird wahrscheinlich nur noch größer, sollte er bei den Oscars wie vermutet einige Preise abstauben. Andererseits gönnt man es ihm auch, denn La La Land ist ein wirklich hervorragender Film geworden. Ein Film der, im wahrsten Sinn des wortes, ein bisschen Farbe in das sonst überwiegend triste Programm der größeren, amerikanischen Studiofilme bringt. Mit einem scorseseesken Gefühl dafür auffällig, aber nicht aufdringlich inszeniert zu sein und immer dem Erzählfluss und der Dynamik des Films und der Szenen zugute kommt, als die Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken. Dabei bleibt La La Land immer ein bisschen artifiziell in seiner Inszenierung der musikalischen Szenen, die ganze Welt des Films ist überhöht und besonders romantisch. Der Film zelebriert ein Bild eines klassischen Hollywoods, von romantischen Jazzbars, die die beiden Hauptfiguren zwar auf die Probe stellen und enttäuschen, aber auf sie, wie auf uns als Zuschauer, trotzdem eine Magie ausüben, derer man sich schwer entziehen kann. Und da ist es auch vollkommen egal, wie originell, oder eben nicht, der Plot ist, es ist eben eine Romanze, eine, die klassischer nicht ausfallen könnte, aber das passt ja auch zum Gesamtkonzept des Films. Wie etwas gemacht und erzählt ist, ist ja meistens wichtiger, als was erzählt wird und da ist La La Land einerseits ganz klassisch, gewinnt dem Ganzen mit seiner modern-dynamischen Inszenierung, oder der Natürlichkeit der Liebesgeschichte auch neue Facetten ab. Der romantische Teil, wieder ganze Film, profitiert dabei enorm von seinen zwei Hauptdarstellern: Ryan Gosling und Emma Stone haben so eine natürliche Chemie, sind so zurückhaltend charismatisch und haben ein großartiges, aber subtiles komödiantisches Timing, dass es eine wahre Freude ist den beiden zuzusehen. Dabei stehen sie einerseits ganz im Gegensatz zur überspitzt-fantastischen Welt des Films, andererseits machen sie damit den Film eben zu mehr als nur einer gelungenen Sing-und-Tanz-Revue, nämlich auch nachvollziehbar emotional, ob das nun romantisch, oder lustig, oder traurig oder alles zusammen sein soll. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das mit Miles Teller und Emma Watson, die wohl ganz früh für die Rollen in Frage kamen, auch nur im Ansatz so gut funktioniert hätten. Gosling und Stone sind mindestens so zauberhaft wie Chazelles Inszenierung und die wundervoll farbenprächtigen, analogen Bilder.

Bei einem Musical sollte man auch über die Musik sprechen. Die Musik ist fantastisch. Was es La La Land beim durchschnittlichen Zuschauer, der vielleicht nicht besonders offen für Filme ist, in denen gesungen wird, sicher einfacher macht, ist, dass sich die Anzahl der Songs tatsächlich ziemlich in Grenzen hält und die meistens eindeutig abgegrenzte Szenen und Setpieces sind (Die wiederum alle sehr elegant begonnen und beendet werden. Eine unauffällige Einbindung der Lieder war Chazelle, wie ich erst in einem Interview mit ihm gehört habe wohl besonders wichtig und ich denke, das ist ihm auch überaus gut gelungen), die einen klaren inhaltlichen Zweck haben. Filler-Songs oder halbgesungene Dialoge gibt es nicht, deswegen bleiben die Songs auch durchweg auf einem (hohen) Niveau, auch wenn der ganz große Ohrwurm vielleicht ausbleibt. Die Qualität von Musik auf Basis der puren Eingängigkeit zu bewerten mag ich aber sowieso nicht, vor allem da die Lieder, auf die ein oder andere Art, trotzdem irgendwie im Gedächtnis bleiben. Trotz der überschaubaren Nummer von Liedern ist La La Land ein sehr musikalischer Film geworden, dem die Musik auch abseits der gesungenen Lieder wichtig ist. Ryan Goslings Figur Sebastian ist besessen von und vergöttert Jazz (Über die Snob- und Arschlochtendenzen der Figur dahingehend wurde im Internet schon geschrieben, aber ich finde dank Goslings Darstellung wirkt das eher charmant und auch etwas selbstironisch) und der Film widmet sich dem, wie auch der Obsession für Schauspiel und Hollywood von Emma Stones Figur Mia. Wie schon in Whiplash inszeniert Chazelle verdammt mitreißende Musikszenen, aber während in Whiplash der Suspense und eine unangenehme Thrillerdynamik im Vordergrund stehen, geht es in La La Land um Magie und Romantik und Humor. In einer besonders gelungenen Tanzszene (eine der drei wichtigen im Film), die an einen Stummfilm erinnert und von einem wunderschönen klassischen Stück unterlegt ist, lässt Chazelle nur die Musik und die Schauspieler (und die Bilder) für sich sprechen. Dialoge oder anderen Ton abseits der Musik gibt es nicht. Es sind Szenen wie diese die La La Land zu mehr machen als nur einer Liebesgeschichte, oder nur einem Musikfilm oder nur einem weiteren Hollywoodfilm über Hollywood. In seinen besten Momenten ist La La Land pure Filmmagie: Ein zweistündiges Konzentrat von fantastischen Schauspielern, großen Gefühlen, beeindruckenden Bildern und mitreißender Musik.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Schön geschrieben, denke auch, in Kürze hat den Film nahezu jeder gesehen - ein zukünftiger Klassiker ist geboren!

Dass der Film zahlenmäßig noch nicht im Mainstream angekommen ist, hat einen weiteren Vorteil, er läuft auch in kleineren Kinos - und genau dort gehört er auch hin!

Erwähnenswert ist auch tatsächlich noch Mal, dass die Musik richtig gut und ernsthaft ist. Das verbinde ich normalerweise nicht mit Musicals. Die Grundstimmung ist auch eher melancholisch, sentimental, nostalgisch romantisch, also kein ABBA Ambitionen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Joker1986 schrieb:
Es kommt für mich einfach unglaubwürdig rüber. Mir geht es in diesem Fall darum, dass Männer i.d.R. stärker sind als Frauen.
Frage: Ernie Hudson noch am ehesten, aber siehst du in Harold Ramis, Rick Moranis und Bill Murray Typen, die Kurt Russell in Backdraft rekrutieren würde? :biggrin:

Sorry, Feuerwehrmänner ist einfach weit hergeholt, auch wenn die Feuerwehrstation als Zentrale naheliegend ist. Ich würd sie eher mit Klempnern, oder Ungezieferfängern gleichsetzen.

Joker1986 schrieb:
Ich bin sowieso so ein hyperaktiver Mensch, mir fällt still sitzen sowieso schwer, ich glaube ich würde da einen Koller kriegen :ugly:
:biggrin:

Joker1986 schrieb:
Genau so könntest du jetzt sagen, die Liebesgeschichte von Anakin und Padme sind ein wichtiger Kontrast zu den restlichen Klonkriegen.
Mir bietet das einfach nichts und ich finde auch Frodo und Sam ziemlich - wie sage ich das jetzt ohne einen HdR Shitstorm auszulösen - kindisch. Sorry, die letzte HdR Sichtung ist lange her und nicht mehr so im Kopf. Und es liegt jetzt nicht an den Halblingen per se. Bilbo im Hobbit war ok und die anderen beiden - Mary und Pippin hießen die glaub, fand ich auch ok. Aber Frodo und Sam waren ganz furchtbar. Aber das schweift jetzt doch sehr ab.
Nur dass die Dialoge zwischen Anakin und Padme unterirdisch sind. Es liegt ja nicht einmal an Natalie Portman und Hayden Christensen, die so viel besser sind als das. Lucas wollte es so, aber wieso, was er damit bezweckte, werden wir wohl nie erfahren.

Trotzdem kuriose Meinung. Die albernen Merry und Pippin fandest du okay, aber die dicksten Freunde Sam und Frodo kindisch? In erster Linie ist das eine enge Bromance, ein Epos über einen lange nicht gedankten Sam, der alles für seinen Freund macht.

Joker1986 schrieb:
Also ich lasse mich bei Filmen gerne kindlich Begeistern und nehme Emotionen (egal ob fröhlich oder traurig) gerne mit.
Das ist cool.

Joker1986 schrieb:
Mal ein Vergleich: bei uns an der Schule war ein Mädel, die hatte mit Ihrem Freund Stress/Schluss gemacht - der hat an einer Fußgängerbrücke direkt an unserer Schule ein riesiges Banner mit "Janine ich liebe dich" aufgehängt. Kam bei ihr nicht so gut an. In Wirklichkeit ist sowas dann doch immer creepy.
Kommt drauf an, würd ich sagen. :wink: Manchmal klappt romantischer Blödsinn. Liegt ganz daran, ob es was zwischen beiden sein soll oder nicht. Wenn nicht, klar, ist es creepiger Weirdokram.

TheGreatGonzo schrieb:
Andererseits gönnt man es ihm auch, denn La La Land ist ein wirklich hervorragender Film geworden.
Ich kann es offen gesagt kaum warten, den zu sehen. Habe auch bewusst nahezu nichts über den Inhalt gelesen. Aber noch nicht dazu gekommen.
 

Argento

Well-Known Member
Als Filmtipp möchte ich euch an dieser Stelle übrigens ALL THAT JAZZ (HINTER DEM RAMPENLICHT) mit Roy Scheider ans Herz legen.

ALL THAT JAZZ ist der quasi-autobiographische Film des bedeutenden Künstlers Bob Fosse. Gerade die explizit nicht "rosarote-Herangehensweise" empfand ich als besonders reizvoll. Scheider spielt hier überdies sicher eine der Rollen seines Lebens. Leider ist der Film - insbesondere in Deutschland - kurz davor der Vergessenheit anheim zu fallen.

Hier der Trailer (der eigentlich einen falschen Eindruck vermittelt): https://www.youtube.com/watch?v=C74Pae3PpMo
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Steht noch auf meiner Watchlist, eben und weil es eine von Scheiders außergewöhnlichsten Rollen sein soll.
 

Joker1986

0711er
Jay schrieb:
Frage: Ernie Hudson noch am ehesten, aber siehst du in Harold Ramis, Rick Moranis und Bill Murray Typen, die Kurt Russell in Backdraft rekrutieren würde?

Sorry, Feuerwehrmänner ist einfach weit hergeholt, auch wenn die Feuerwehrstation als Zentrale naheliegend ist. Ich würd sie eher mit Klempnern, oder Ungezieferfängern gleichsetzen.
Eher also Melissa McCarthy und Leslie Jones.
Und so lasch waren ja auch Murray, Harold Ramis und Dan Aykroyd nicht.
Rick Moranis ja, aber der war da auch der Comic Relief... Wenn man das so in einer Komödie sagen kann. :biggrin:
Ich finde den Feuerwehrmann-Vergleich ganz gut. Das schwere Gerät auf dem Rücken, sie gehen in gefährliche Gebäude rein und setzen sich der Lebensgefahr aus. Im zweiten Teil graben sogar Sie auf der 5th Avenue und lassen Ray an einer Winde runter. Das ist mehr Feuerwehrmann als Kammerjäger. Und Klempner schon gleich gar nicht.

Jay schrieb:
Nur dass die Dialoge zwischen Anakin und Padme unterirdisch sind. Es liegt ja nicht einmal an Natalie Portman und Hayden Christensen, die so viel besser sind als das. Lucas wollte es so, aber wieso, was er damit bezweckte, werden wir wohl nie erfahren.

Trotzdem kuriose Meinung. Die albernen Merry und Pippin fandest du okay, aber die dicksten Freunde Sam und Frodo kindisch? In erster Linie ist das eine enge Bromance, ein Epos über einen lange nicht gedankten Sam, der alles für seinen Freund macht.

Wie gesagt, die Sichtung ist lange her, so habe ich das halt im Kopf. Kindisch ist vielleicht auch nicht der richtige Ausdruck. Ich muss wohl die Trilogie noch mal schauen um da eine qualifiziertere Antwort geben zu können. :whistling:
IN meiner Erinnerung war das einfach ein dämliches rumgestreite und Misstrauen gegeneinander und ich mir ständig dachte, warum gibt man so einer Pfeiffe wie Frodo den Ring? Merry und Pippin dagegen waren zwar lustige, aber auch mutige Charaktere.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
In jedem Fall bin ich sehr gespannt auf deine Meinung, Shins. :smile:

(All that Jazz steht btw auch schon länger auf meiner Watchlist.)

Ach ja, ebenfalls gefunden, Zitat von Regisseur Damien Chazelle, das ich ganz treffend finde und auch etwas zur Diskussion auf der letzten Seite hier passt:

Musicals are about a very simple idea. If you feel enough — if you’re in love enough, joyful enough, heartbroken enough — then the rules of the ordinary world will cease to apply. You can break into song, an evening stroll can turn into a dance, and that mythical 90-piece orchestra can arrive from the heavens to score it all.

There’s real audacity in that idea. That’s what I love about musicals: They favor emotions over logic. They’re not a literal reflection of life — they’re about how life feels.
 

Shins

Well-Known Member
Ich schreibe die Tage noch etwas mehr drüber, bin gerade müde.

Aber kurzes Fazit vorweg: Was ein wunderbarer, wunderbarer Film!

9,5/10 sind das für mich. Und ich sehe die Tendenz, dass ich nach der Zweitsichtung auf die volle Punktzahl erhöhe. Ganz ganz großartig!!! :love:
 

Schneebauer

Targaryen
Ich tu mich erwartet schwer mit der Bewertung. La La Land ist definitiv ein wunderbarer, schöner Film, der durchweg Spass macht. Großartig besetzt und gespielt aber eben auch etwas langatmig. Die Sing- und Tanzeinlagen waren zwar gut inszeniert, aber strecken den Film unnötig. Und derweil hatte ich sogar mehr davon erwartet. :smile:
So direkt nach Kinobesuch bleibt aber ein sehr positiver Eindruck und ein Grinsen im Gesicht. :top:

8,5 / 10
 

narn5

Elwood Blues
Gestern drin gewesen und deswegen jetzt eine kurze Info

Ich mag Musicals sehr gerne (Grease z.B)

Ich mag Jazz nicht wirklich, ich finde Gosling kann nicht sehr gut singen, ich finde wenn er tanzt sieht das immer irgendwie gewollt aus
das Design ist hübsch, aber nicht hervorragend. Die Lieder fand ich alle schön, aber es ist mir keines in Erinnerung geblieben.

Warum ist das trotzdem ein ganz wunderbarer Film?

Die Chemie zwischen den beiden ist so toll, die Regie überragend.
Das Setting mit dem Filmstudio und die Leidenschaft für das Thema Film tropft aus jeder Pore.
Emma Stone spielt herausragend und Ryan Gosling sehr gut

Das Drehbuch das nicht 08/15 ist tut sein übriges.

Ich sag es noch mal: Was für ein wunderbarer Film

9/10 Prius
 

squizo

Zillion Dollar Sadist
Ich bin sonst echt kein Musical Film. Aber meine Freundin hat mich überredet. Bin froh, dass sie es geschafft hat.
Der Film hat durchgehend eine tolle Stimmung rübergebracht, die sofort auf den Zuschauer übergegangen ist. Man hat sich einfach gut gefühlt :biggrin:.

Ich find ihn allerdings zum Schluss hin etwas lang.
8,5/10
 

Snogard

New Member
Joel.Barish schrieb:
Wirklich objektiv kann ich bei dieser Diskussion nicht sein, da ich (Film-)Musicals liebe(!!!), aber ich würde mich Shins und Gonzo anschließen und noch hinzufügen, dass ich eine grundsätzliche mangelnde Flexibilität des Zuschauers vermute. Eine mangelnde Flexibilität entweder bzgl. abweichender Filmformen oder diverser Musikstile. Ich befürchte, das hat auch häufig mit Image Fragen zu tun. Insbesondere klassische Hollywood Musicals der 40er, 50er und 60er bieten ja logischerweise musikalisch nichts für Freunde moderner Musikarten wie Rock, Rap oder Metal. Noch dazu sind alte Hollywood Musicals in 8 von 10 Fällen Romanzen in ihrer Musik entsprechend emotional gefärbt. So wie regelmäßig gegen Romantik-Plots in Superheldenfilmen gewettert wird, hat auch diese "altmodische" Musik mit den "rührseligen" und/oder "kitschigen" Liedinhalten einen schweren Stand bei vielen Leuten.
Ich finde das sehr bedauerlich, denn nicht nur lässt man sich so viele tolle Filme entgehen, diese anti-romantische Haltung aus Image-Gründen macht sich auch außerhalb von Filmen oder vom allgemeinen Medienkonsum bemerkbar. Film und Musik sind die ultimativen Emotionstrigger, aber genau das wird recht häufig ausgeblendet oder verweigert. Nicht ohne Grund ist ja u.a. im englischen Sprachraum seit ein paar Jahren der Ausdruck "(right in) the feels" im Umlauf. Indem wir einen Ausdruck benutzen, der unsere emotionale Regung beschreibt, distanzieren wir uns von den tatsächlich gefühlten Emotionen. Das klingt vielleicht wie Off Topic und Abschweifung, aber ich sehe definitiv einen Zusammenhang zwischen der Ablehnung von Film-Musicals und der forcierten Entemotionalisierung im Sozialen. :huh:
Mal darüber nachgedacht, dass man Musicals nicht mag, weil man sie nicht mag? Ohne psychologische Analyse? Einfach nur, weil sie einem nicht zusagen? Weil man damit nicht´s anfangen kann?
Mir geht es so. Und ich bin nicht emotional verkrüppelt. Ich liebe Filme wie L.A. Crash oder Tatsächlich Liebe. Beide schon mehrfach gesehen und es sind auch nur zwei Beispiele von vielen. Hier wird viel zu viel darüber spekuliert, warum Leute Musicals nicht mögen. Dabei ist es gar nicht so kompliziert. Wenn jemand sagt, er mag keine Pilze, dann muss man das doch auch nicht seitenweise auseinander nehmen und analysieren. Er mag sie einfach nicht. Ich übrigens auch nicht :smile: Und das einfach so. Ohne tiefergehende Begründung. Sie schmecken mir nicht. So simpel ist das Ganze. Und bei Musicals verhält es sich genauso. Sie schmecken mir nicht.

Das hat auch nichts mit mangelnder Flexibilität zu schaffen. Wieso sollte ich flexibel sein und mir etwas auf den Teller laden, was ich nicht mag, bloß weil alle anderen im Restaurant es mögen? Aber bloß, weil ich mir keine Pilzsoße über das Steak schütte, bedeutet das ja nicht, dass ich das Steak nicht genießen kann. Also Romantik kann ich durchaus genießen, auch ganz ohne tanzen und singen.
 

Rhodoss

Well-Known Member
schließe mich Snogard an...lasst uns die Pilze dieser Erde vernichten!

Nein im Ernst - ich kann musicals auch nichts abgewinnen. Ich fand es als Kind scho nervig wenn in den Disneyfilmen gesungen wurde. Allerdings steh ich ja ein bissl auf Emma Stone. Geh aber nur deswegen nicht ins Kino. Da meine Frau Musicals auch nicht leiden kann, werden wir diesen Film wohl erstmal nicht sehen.
 
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