Clive77
Serial Watcher
In der Folge „Sons of the Harpy” der US-Serie Game of Thrones passiert wieder jede Menge, auch wenn einige wenige Handlungsstränge diese Woche ruhen oder - in einem Fall - kaum Neues bringen. Das Action-Level wird wieder angezogen, aber es sind vor allem mal wieder die ruhigen und dialogstarken Momente, die zu überzeugen wissen.
Jaime und Bronn
Auf ihrer Mission, Myrcella (Nell Tiger Free) wieder nach King’s Landing zu holen, erreichen Jaime (Nicolaj Coster-Waldau) und Bronn (Jerome Flynn) diese Woche Dorne, was uns einen größeren Blick auf die Landschaft von Dorans (Alexander Siddig) Reich gewährt. Wie ungleich die beiden Figuren sind, wissen wir bereits, aber das macht das neue Team fraglos interessanter. Schon das Gespräch im Inneren des Schiffs und Bronns fortwährende Fragen über Sinn und Zweck des Unternehmens und weshalb gerade Jaime Myrcella zurückholen soll, liefern genug Material, um uns zu zeigen, wie gut Flynn und Coster-Waldau in ihren Szenen mit einander harmonieren.
Für Bronn ist die Mission ein risikoreiches Unterfangen mit wenig Aussicht auf eine große Belohnung, während Jaime nicht nur für Cersei (Lena Heady), sondern auch aus eigener Verantwortung und dem Versuch der Wiedergutmachung heraus, seine Tochter, äh, Nichte in die Sicherheit von King’s Landing zurückholen möchte. Mehr als einmal betont er dabei „it has to be me.“
Und es lauert wirklich Gefahr für Myrcella in Dorne, wie uns anhand von Ellaria Sand (Indira Varma), Obara (Keisha Castle-Hughes), Nymeria (Jessica Henwig) und Tyene (Rosabell Laurenti Sellers) mehr als deutlich gezeigt wird. Es steht also eine Art Wettrennen um Myrcella an und das Überraschungsmoment dürften Jaime und Bronn bereits eingebüßt haben. Denn nicht nur werden die beiden direkt an der Küste von einer Patrouille entdeckt, auch der Kapitän, der die Überfahrt geheim halten sollte, erwies sich - wie von Bronn geahnt - als nicht so schweigsam wie Jaime gehofft hatte.
Der Kampf mit der Patrouille ist eines der beiden Action-Highlights der Episode. Als Zuschauer erwischt man sich dabei, sowohl mit Bronn als auch mit Jaime mitzufiebern und das, obwohl letzterer damals in der ersten Staffel noch alles andere als ein Sympathieträger war. Beachtlich, wie stark sich die Figur seitdem gewandelt hat. Sein Abfangen eines tödlichen Schlags mit der künstlichen Hand sorgte jedenfalls für einen kleinen „Yes“-Moment.
In diesem Handlungsstrang der Episode ließe sich allerdings monieren, dass die Vorstellung der Sand-Geschwister ein wenig zu schnell und auch zu expositionsreich vonstatten ging. Aber das wäre nur ein kleiner Makel bei diesem sonst überaus gelungenen Teil der Geschichte.
Jorah und Tyrion
Nur eine kleine Szene ist Tyrion (Peter Dinklage) und seinem Entführer Jorah (Iain Glenn) diese Woche vergönnt. Hier wird uns nur kurz bestätigt, was wir letzte Woche ohnehin schon geahnt haben: Jorah wird Tyrion zu Daenerys (Emilia Clarke) bringen, worauf der Zwerg auch direkt von selbst kommt und Ser Mormont und seine Motive somit auf Anhieb durchschaut. Spannend wird es erst werden, wenn die beiden tatsächlich in Meereen eintreffen.
Meereen
Die Mother of Dragons sieht sich derweil immer noch einem Bürgerkrieg gegenüber und der eskaliert diese Woche fröhlich weiter. Dany sträubt sich dagegen, die „Brot und Spiele“ - Tradition wieder einzuführen und die titelgebenden „Sons of the Harpy“ machen sich daran, blutig gegen die Unsullied vorzugehen.
Aber fangen wir vorne an: Barristan Selmy (Ian McElhinney) hat mittlerweile Jorahs alte Position eingenommen und erzählt seiner Königin weitere - diesmal schönere - Geschichten über Rhaegar. Ein krasser Gegensatz übrigens zu den Ausführungen, die Sansa (Sophie Turner) zum gleichen Thema macht. Denn laut Sansa wurde ihre Tante Lyanna damals von Rhaegar vergewaltigt, was natürlich nicht zum Bild des galanten Prinzen passt, welches Selmy vermittelt. Interessant übrigens, dass mittlerweile wiederholt und auffällig oft auf Rhaegars Taten eingegangen wird. Da stellt sich die Frage, ob da noch mehr dahinter steckt als bloß alte Geschichten.
Aber zurück nach Meereen: Dany sieht sich erneut damit konfrontiert, eine Entscheidung zu treffen. Soll sie die Kämpfe wieder erlauben und damit womöglich ihr Volk ein wenig beruhigen oder weiterhin strikte Ablehnung dagegen zeigen? Die Stadt zu erobern erwies sich für sie einfacher als zu herrschen und die Konsequenzen ihres Handelns (oder Nicht-Handelns) eskalieren diese Woche in einem Überfall auf eine Unsullied-Patrouille, die durch einen Vorfall in eine Falle gelockt wird.
Das zweite Action-Highlight kann sich dabei ebenfalls sehen lassen. Es geht gewohnt blutig zur Sache und zwei bekannte Figuren schweben mit dem Ende der Episode in Lebensgefahr: Grey Worm (Jacob Anderson) und Barristan Selmy, wobei Grey Worm die größeren Überlebenschancen haben dürfte. Rein storytechnisch würde Barristans Tod eine Lücke in Danys Gefolge freimachen, die von Jorah oder Tyrion gefüllt werden könnte, während bei Grey Worm noch die Nebengeschichte mit Missandei (Nathalie Emmanuel) aussteht. Andererseits können derartige Annahmen sich auch schnell als Fehlschluss erweisen, wie die Serie bereits mehrmals bewiesen hat. Die nächste Folge wird da sicher Aufschluss geben.
Als Randbemerkung sei aber noch gesagt, dass die Unsullied - abgesehen von Grey Worm - einen weniger guten Eindruck beim Kampf machen. Die Sons of the Harpy sollten trotz Überzahl den Unsullied, die von klein auf an zum Kämpfen ausgebildet wurden, eigentlich nicht viel entgegenzusetzen haben. Auf Dauer kommt da die Frage auf, weshalb die Unsullied-Armee überhaupt so gefürchtet ist.
Night’s Watch
Stannis (Stephen Dillane) darf diese Woche im Gespräch mit seiner Tochter Shireen (Kerry Ingram) neue Sympathiepunkte ernten. Ähnlich wie bei Jaime ist es auch hier bemerkenswert, wie sehr sich die Figur seit ihrer Einführung in der Serie gewandelt hat. Ja, seine Ziele - ob nun rechtmäßig oder nicht - und seine Zusammenarbeit mit Melisandre (Carice van Houten) sind immer noch nicht ganz koscher. Aber mit Blick darauf, wie er einst Renly aus dem Weg räumte und dabei einen sehr sturen und harten Eindruck machte, gibt er hier liebevolle Züge von sich preis. Das hat schon mehr Gewicht als das Vorhaben, Winterfell von den Boltons zu befreien oder Jon Snow (Kit Harington) zu einem Stark erklären zu wollen - schließlich sind / waren das rein strategische Züge.
Jon wird derweil weiter unter Druck gesetzt, sich doch Stannis Armee anzuschließen. Nachdem Davos (Liam Cunningham) bereits letzte Woche (nach Stannis) einen weiteren Versuch startete, kommt Melisandre dieses Mal mit etwas anderen „Argumenten“ zu Jon. Musste da noch jemand an den Schatten denken, der einst von Stannis und ihr „gezeugt“ wurde? Aber Jon schafft es, ihr zu widerstehen. Einerseits ist da natürlich noch der Schwur, der ihn davon abhält, sich Melisandre hinzugeben. Andererseits gilt seine Liebe noch einer anderen Rothaarigen - der verstorbenen Ygritte (Rose Leslie).
Jons innerer Kampf zwischen persönlichen Interessen und den Pflichten als Lord Commander hält trotzdem an. Viel stärker wurde er in Versuchung geführt, sich auf den Weg nach Winterfell zu machen, als er die Rekrutierungsbriefe unterschreiben soll, die Sam (John Bradley) ihm vorlegt und sich dort auch ein Schreiben an die Boltons drunter findet.
Es stellt sich die Frage, ob Jon wirklich dauerhaft seiner Loyalität zur Night’s Watch folgen wird. Als Zuschauer wäre es uns sicher genehm, wenn er sich doch noch irgendwie Stannis anschließen würde - er hat seinen Schwur schließlich bereits einmal (durch Ygritte) gebrochen, da könnte man ein Auge zudrücken, wenn er es erneut macht und diesmal - wie Davos letzte Woche so schön erklärt hat - nicht ganz ohne die Ziele der Night’s Watch aus den Augen zu verlieren.
Winterfell
Noch ist Littlefinger (Aidan Gillen) nicht abgereist. Er setzt Sansa aber von seinem kommenden Aufbruch nach King’s Landing in Kenntnis und beschwört sie ein weiteres Mal, in Winterfell zu bleiben. Er legt dabei zwei mögliche Szenerien vor, die sich seiner Meinung nach abspielen können: Mit dem ersten sind wir bereits vertraut. Eine Hochzeit zwischen Ramsay (Iwan Rheon) und Sansa würde ihr ermöglichen, auf lange Sicht und mit einer guten Portion Intrigen an die Macht im Norden zu gelangen und nebenbei Rache für den Tod ihrer Familie zu nehmen.
Überraschenderweise (oder auch nicht, wir sprechen schließlich von Littlefinger) weiß Petyr aber auch von Stannis’ Plänen, Winterfell zu erobern und die Boltons zu vertreiben. Dass Sansa bei einem Angriff Gefahr drohen könnte (und sei es nur als Kollateralschaden) wird natürlich nicht erwähnt. Vielmehr sagt er ihr, dass sich das Bolton-Problem durch Stannis vielleicht von selbst löst und sie als Stark-Nachkomme zur Wardeness of the North erklärt werden könnte. In jedem Fall würde sie aber - sofern sie in Winterfell bleibt - einer besseren Zukunft entgegen blicken.
Es ist jedes Mal aufs Neue toll, wenn Littlefinger seine Gedankengänge offenbart. Der Mann hat einfach für alles einen Plan und immer einen Ausweg parat. Aber wie es für Sansa läuft, werden wir wohl erst sehen, wenn der Kampf um Winterfell beendet ist. Und das kann noch ein wenig dauern.
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Jaime und Bronn
Auf ihrer Mission, Myrcella (Nell Tiger Free) wieder nach King’s Landing zu holen, erreichen Jaime (Nicolaj Coster-Waldau) und Bronn (Jerome Flynn) diese Woche Dorne, was uns einen größeren Blick auf die Landschaft von Dorans (Alexander Siddig) Reich gewährt. Wie ungleich die beiden Figuren sind, wissen wir bereits, aber das macht das neue Team fraglos interessanter. Schon das Gespräch im Inneren des Schiffs und Bronns fortwährende Fragen über Sinn und Zweck des Unternehmens und weshalb gerade Jaime Myrcella zurückholen soll, liefern genug Material, um uns zu zeigen, wie gut Flynn und Coster-Waldau in ihren Szenen mit einander harmonieren.
Für Bronn ist die Mission ein risikoreiches Unterfangen mit wenig Aussicht auf eine große Belohnung, während Jaime nicht nur für Cersei (Lena Heady), sondern auch aus eigener Verantwortung und dem Versuch der Wiedergutmachung heraus, seine Tochter, äh, Nichte in die Sicherheit von King’s Landing zurückholen möchte. Mehr als einmal betont er dabei „it has to be me.“
Und es lauert wirklich Gefahr für Myrcella in Dorne, wie uns anhand von Ellaria Sand (Indira Varma), Obara (Keisha Castle-Hughes), Nymeria (Jessica Henwig) und Tyene (Rosabell Laurenti Sellers) mehr als deutlich gezeigt wird. Es steht also eine Art Wettrennen um Myrcella an und das Überraschungsmoment dürften Jaime und Bronn bereits eingebüßt haben. Denn nicht nur werden die beiden direkt an der Küste von einer Patrouille entdeckt, auch der Kapitän, der die Überfahrt geheim halten sollte, erwies sich - wie von Bronn geahnt - als nicht so schweigsam wie Jaime gehofft hatte.
Der Kampf mit der Patrouille ist eines der beiden Action-Highlights der Episode. Als Zuschauer erwischt man sich dabei, sowohl mit Bronn als auch mit Jaime mitzufiebern und das, obwohl letzterer damals in der ersten Staffel noch alles andere als ein Sympathieträger war. Beachtlich, wie stark sich die Figur seitdem gewandelt hat. Sein Abfangen eines tödlichen Schlags mit der künstlichen Hand sorgte jedenfalls für einen kleinen „Yes“-Moment.
In diesem Handlungsstrang der Episode ließe sich allerdings monieren, dass die Vorstellung der Sand-Geschwister ein wenig zu schnell und auch zu expositionsreich vonstatten ging. Aber das wäre nur ein kleiner Makel bei diesem sonst überaus gelungenen Teil der Geschichte.
Jorah und Tyrion
Nur eine kleine Szene ist Tyrion (Peter Dinklage) und seinem Entführer Jorah (Iain Glenn) diese Woche vergönnt. Hier wird uns nur kurz bestätigt, was wir letzte Woche ohnehin schon geahnt haben: Jorah wird Tyrion zu Daenerys (Emilia Clarke) bringen, worauf der Zwerg auch direkt von selbst kommt und Ser Mormont und seine Motive somit auf Anhieb durchschaut. Spannend wird es erst werden, wenn die beiden tatsächlich in Meereen eintreffen.
Meereen
Die Mother of Dragons sieht sich derweil immer noch einem Bürgerkrieg gegenüber und der eskaliert diese Woche fröhlich weiter. Dany sträubt sich dagegen, die „Brot und Spiele“ - Tradition wieder einzuführen und die titelgebenden „Sons of the Harpy“ machen sich daran, blutig gegen die Unsullied vorzugehen.
Aber fangen wir vorne an: Barristan Selmy (Ian McElhinney) hat mittlerweile Jorahs alte Position eingenommen und erzählt seiner Königin weitere - diesmal schönere - Geschichten über Rhaegar. Ein krasser Gegensatz übrigens zu den Ausführungen, die Sansa (Sophie Turner) zum gleichen Thema macht. Denn laut Sansa wurde ihre Tante Lyanna damals von Rhaegar vergewaltigt, was natürlich nicht zum Bild des galanten Prinzen passt, welches Selmy vermittelt. Interessant übrigens, dass mittlerweile wiederholt und auffällig oft auf Rhaegars Taten eingegangen wird. Da stellt sich die Frage, ob da noch mehr dahinter steckt als bloß alte Geschichten.
Aber zurück nach Meereen: Dany sieht sich erneut damit konfrontiert, eine Entscheidung zu treffen. Soll sie die Kämpfe wieder erlauben und damit womöglich ihr Volk ein wenig beruhigen oder weiterhin strikte Ablehnung dagegen zeigen? Die Stadt zu erobern erwies sich für sie einfacher als zu herrschen und die Konsequenzen ihres Handelns (oder Nicht-Handelns) eskalieren diese Woche in einem Überfall auf eine Unsullied-Patrouille, die durch einen Vorfall in eine Falle gelockt wird.
Das zweite Action-Highlight kann sich dabei ebenfalls sehen lassen. Es geht gewohnt blutig zur Sache und zwei bekannte Figuren schweben mit dem Ende der Episode in Lebensgefahr: Grey Worm (Jacob Anderson) und Barristan Selmy, wobei Grey Worm die größeren Überlebenschancen haben dürfte. Rein storytechnisch würde Barristans Tod eine Lücke in Danys Gefolge freimachen, die von Jorah oder Tyrion gefüllt werden könnte, während bei Grey Worm noch die Nebengeschichte mit Missandei (Nathalie Emmanuel) aussteht. Andererseits können derartige Annahmen sich auch schnell als Fehlschluss erweisen, wie die Serie bereits mehrmals bewiesen hat. Die nächste Folge wird da sicher Aufschluss geben.
Als Randbemerkung sei aber noch gesagt, dass die Unsullied - abgesehen von Grey Worm - einen weniger guten Eindruck beim Kampf machen. Die Sons of the Harpy sollten trotz Überzahl den Unsullied, die von klein auf an zum Kämpfen ausgebildet wurden, eigentlich nicht viel entgegenzusetzen haben. Auf Dauer kommt da die Frage auf, weshalb die Unsullied-Armee überhaupt so gefürchtet ist.
Night’s Watch
Stannis (Stephen Dillane) darf diese Woche im Gespräch mit seiner Tochter Shireen (Kerry Ingram) neue Sympathiepunkte ernten. Ähnlich wie bei Jaime ist es auch hier bemerkenswert, wie sehr sich die Figur seit ihrer Einführung in der Serie gewandelt hat. Ja, seine Ziele - ob nun rechtmäßig oder nicht - und seine Zusammenarbeit mit Melisandre (Carice van Houten) sind immer noch nicht ganz koscher. Aber mit Blick darauf, wie er einst Renly aus dem Weg räumte und dabei einen sehr sturen und harten Eindruck machte, gibt er hier liebevolle Züge von sich preis. Das hat schon mehr Gewicht als das Vorhaben, Winterfell von den Boltons zu befreien oder Jon Snow (Kit Harington) zu einem Stark erklären zu wollen - schließlich sind / waren das rein strategische Züge.
Jon wird derweil weiter unter Druck gesetzt, sich doch Stannis Armee anzuschließen. Nachdem Davos (Liam Cunningham) bereits letzte Woche (nach Stannis) einen weiteren Versuch startete, kommt Melisandre dieses Mal mit etwas anderen „Argumenten“ zu Jon. Musste da noch jemand an den Schatten denken, der einst von Stannis und ihr „gezeugt“ wurde? Aber Jon schafft es, ihr zu widerstehen. Einerseits ist da natürlich noch der Schwur, der ihn davon abhält, sich Melisandre hinzugeben. Andererseits gilt seine Liebe noch einer anderen Rothaarigen - der verstorbenen Ygritte (Rose Leslie).
Jons innerer Kampf zwischen persönlichen Interessen und den Pflichten als Lord Commander hält trotzdem an. Viel stärker wurde er in Versuchung geführt, sich auf den Weg nach Winterfell zu machen, als er die Rekrutierungsbriefe unterschreiben soll, die Sam (John Bradley) ihm vorlegt und sich dort auch ein Schreiben an die Boltons drunter findet.
Es stellt sich die Frage, ob Jon wirklich dauerhaft seiner Loyalität zur Night’s Watch folgen wird. Als Zuschauer wäre es uns sicher genehm, wenn er sich doch noch irgendwie Stannis anschließen würde - er hat seinen Schwur schließlich bereits einmal (durch Ygritte) gebrochen, da könnte man ein Auge zudrücken, wenn er es erneut macht und diesmal - wie Davos letzte Woche so schön erklärt hat - nicht ganz ohne die Ziele der Night’s Watch aus den Augen zu verlieren.
Winterfell
Noch ist Littlefinger (Aidan Gillen) nicht abgereist. Er setzt Sansa aber von seinem kommenden Aufbruch nach King’s Landing in Kenntnis und beschwört sie ein weiteres Mal, in Winterfell zu bleiben. Er legt dabei zwei mögliche Szenerien vor, die sich seiner Meinung nach abspielen können: Mit dem ersten sind wir bereits vertraut. Eine Hochzeit zwischen Ramsay (Iwan Rheon) und Sansa würde ihr ermöglichen, auf lange Sicht und mit einer guten Portion Intrigen an die Macht im Norden zu gelangen und nebenbei Rache für den Tod ihrer Familie zu nehmen.
Überraschenderweise (oder auch nicht, wir sprechen schließlich von Littlefinger) weiß Petyr aber auch von Stannis’ Plänen, Winterfell zu erobern und die Boltons zu vertreiben. Dass Sansa bei einem Angriff Gefahr drohen könnte (und sei es nur als Kollateralschaden) wird natürlich nicht erwähnt. Vielmehr sagt er ihr, dass sich das Bolton-Problem durch Stannis vielleicht von selbst löst und sie als Stark-Nachkomme zur Wardeness of the North erklärt werden könnte. In jedem Fall würde sie aber - sofern sie in Winterfell bleibt - einer besseren Zukunft entgegen blicken.
Es ist jedes Mal aufs Neue toll, wenn Littlefinger seine Gedankengänge offenbart. Der Mann hat einfach für alles einen Plan und immer einen Ausweg parat. Aber wie es für Sansa läuft, werden wir wohl erst sehen, wenn der Kampf um Winterfell beendet ist. Und das kann noch ein wenig dauern.
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