Sully ~ Clint Eastwood inszeniert Tom Hanks

Revolvermann

Well-Known Member
Irgendwie reizt der mich auch kaum. Dabei sehe ich Hanks eigentlich immer gern und American Sniper fand ich gut.
Naja, spätestens im Heimkino werde ich mir den trotzdem geben.
 

Shins

Well-Known Member
Als kleiner Hinweis für Synchro-Interessierte: Leider mit Tennstedt auf Hanks. Wie schon ua bei Krieg des Charlie Wilson, Cloud Atlas und Bridge of Spies. Versteht mich nicht falsch: Tennstedt ist ein toller Sprecher und er passt ja sogar auf Hanks. Aber Hanks wirkt dadurch etwas beliebiger leider. Ich glaube, ich würde nun, da der großartige Arne tot ist, noch ein paar Mal mehr Thomas Nero Wolff hören. Wie bei "Inferno".
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Arne :/

Fand Tennstedt aber okay in Bridge.

Frage: Bradley Cooper als Sully kann man sich sicher vorstellen, aber hätte Hanks den American Sniper spielen können?
 

Shins

Well-Known Member
Jay schrieb:
Fand Tennstedt aber okay in Bridge.
Tennstedt war gut in Bridge! (Der Film generell war es.) Aber mit Wolff wird etwas vom Arne-Charme bei Hanks gerettet.
Jay schrieb:
Frage: Bradley Cooper als Sully kann man sich sicher vorstellen, aber hätte Hanks den American Sniper spielen können?
Irgendwie verstört mich diese Frage auch verschiedenen Ebenene :ugly:
 

Clive77

Serial Watcher
Ich fand den gut. Nicht sehr gut oder gar herausragend, aber gut. Ist im Grunde genommen eher Doku als Drama und nimmt sich auch ein paar Freiheiten - so ist die Spannungskurve um die Anhörung vom NTSB so ziemlich die einzige im Film und nach allem, was ich dazu gelesen habe, nicht gerade akkurat dargestellt.
Hanks Sully ist natürlich eine sympathische Figur. Fand es extrem gut, dass hier alles, was ihn betrifft, auf einem überzeugenden, menschlichen Level bleibt. Da wird nichts überzogen. Er ist ein Mensch mit einem leicht ungewöhnlichen Job und nimmt diesen mit Leidenschaft wahr. Er hat jahrelange Erfahrung mit dem Fliegen, ist generell bescheiden und könnte halt der nette Nachbar von nebenan sein. Trotzdem gibt es nach dem Ereignis einige Selbstzweifel, ob alles richtig gemacht wurde und wie es in Zukunft weitergehen wird, falls das NTSB eine bessere Möglichkeit zur Landung aufzeigen kann. Aber er ist überzeugt davon, richtig gehandelt zu haben, egal was irgendwelche Simulationen ergeben.

Unterm Strich bin ich wirklich erstaunt, dass man 90 Minuten aus dem Ereignis machen konnte. Und dazu noch 90 gute, bodenständige Minuten. Würde so 7,5/10 vergeben.


***

Eigentlich will ich jetzt nicht trollen, aber ich habe gerade eine gute Idee zum zweiten Teil, dem sich The Asylum annehmen könnte. :biggrin:

Titel: Sully 2 - Return to the Hudson.
Trailer: "Oh Sully, not again. We already landed in the Hudson back in the day. What about 'LaGuardia'?"
"Forget 'LaGuardia' - we lost three of our two engines."
"Wait. What? We only have two engines."
"And we lost three. Brace yourself and sing the national anthem."
"We didn't sing it in the first part."
"I know, but the budget was cut and we have to land again in the Hudson. Sing!"
"Oh, say can you see..."
"Shut up, the Hudson is closing in."
Blackscreen. Einblendung des Startdatums. :ugly:
 

<Rorschach>

Well-Known Member
Ja fand ihn auch gut und nett gespielt aber jetzt nicht so überwältigend dass man ihn unbedingt im Kino sehen muss (schon garnicht im Imax). Hanks ist immer ne sichere Nummer und Magnum Aaron Eckhart war auch gut.

7/10 peinlich pansichen Menschen :facepalm:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Aaron Eckharts epischer Schnauzbart war exzellent, und IMAX-würdig. Keine Frage.

Nach Flight darf man sich wirklich fragen, ob jetzt ein eigenes Subgenre über von Krisen gebeutelter Piloten kommt, dessen heldenhafte Taten in Frage gestellt werden. Kann mich da im Großen und Ganzen den beiden Vorrednern anschließen. Netter kleiner Aus-flug mit einem gemütlichen Hanks, der zwar nie so emotional wird wie Denzels Flight (auch die kontroverse Flugszene ist nicht so spektakulär), aber ebenfalls gut gespielt ist und seine Landung schafft. Die grundsätzliche Handlung ist schon recht dünn und kaum 90 Minuten wert, doch Hanks lässt das fast vergessen. Der Mann könnte auch 90 Minuten wortlos in einem Wartezimmer sitzen und das wär noch sehenswerter als manch anderer Kram.

Clints Regie ist ordentlich, zurückhaltend, unbesonders. Tatsächlich hat der Film strukturell einige vage Ähnlichkeiten mit Spielbergs Bridge of Spies, der um Welten besser aussieht, dramatischer ist und handwerklich ganz andere Flughöhen erreicht.

Kategorie "joa, kann man sich mal ansehen", aber unter den 2016ern, unter den Clints oder den Hankses fällt der nicht wirklich auf.

6/10 sowas
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ein Film, den ich in seiner Schlichtheit ganz fabelhaft fand. Auch wenn natürlich hier und dort mal das Heldentum anklopft, hält Eastwood so etwas wie aufgezwungenes Drama in Grenzen.
Es überwiegen ganz persönliche Emotionen der einzelnen Figuren. Manchmal nur ganz kurz in einer Szene untergebracht. Manchmal freilich auch länger. Allerdings niemals zum Ausschlachten. Eher wird sogar vermittelt, eine Geschichte nicht immer nach dem Schlechten, dem Traurigen abzuklopfen, sondern gute Nachrichten auch einfach mal positiv zu verarbeiten.
Alles was den eigentlichen Absturz angeht, ist wuchtig, nimmt aber im gesammten Film nicht viel Zeit ein. "Sully" ist keine spektakulärer (beinahe) Katastrophenfilm und auch keine große Heldengeschichte. Es ist die Geschichte eines Mannes, der im Angesicht großer Gefahr, unglaublich professionell blieb. Der aus jahrelanger Erfahrung und sicher auch durch ein wenig Glück in kürzester Zeit einige richtige Entscheidungen fällte und trotzdem drohte in den Mühlen großer Konzerne und Versicherungen alles zu verlieren.
Man könnte sagen, dass der Film sehr wenig Story auf 90 Minuten streckt.
Man kann aber auch sagen, dass hier eine kleine Episode aktueller Zeitgeschichte, aufwändig und mit exzellenten Darstellern, sachlich verkauft wird.

7/10
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Sehenswert, handwerklich top, unaufgeregt, von Hanks gut gespielt und mit erfreulich wenig Pathos.
Insgesamt aber zu austauschbar, zu beliebig, als dass er wirklich klasse wäre. Und das ist dann für einen Eastwood-Streifen mit Hanks dann doch zu wenig.

6,5/10
 
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