Dunkirk ~ Christopher Nolan [Kritik]

Argento

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Schwierig.

Einerseits vertraue ich einem Nolan mittlerweile fast blind. Andererseits habe ich - wenn es um das Thema Kriegs- bzw. Antikriegsfilm geht - meist große Bedenken, ob's am Ende gut geht.

Die Filmgeschichte hat unzählige Kriegsfilme (ich meine hier ganz konkret jene, die sich vor einem realen Hintergrund abspielen) hervorgebracht von denen ich die allermeisten, ob ihrer Ausschlachtung des Leids oder befremdlicher politischer Tendenzen et cetera, ablehne.

Ich konnte mir, obschon ich darüber nachdachte, bis dato auch noch nicht erklären, warum Nolan sich ausgerechnet diesen Stoff ausgesucht hat, da dieser - zumindest auf den ersten Blick - zu konventionell für Nolan zu sein scheint und ich noch nicht sehe, was er meint dem Diskurs hinzufügen zu können. Eine Vision wird er gehabt haben, nur deutlich ist sie mir noch nicht geworden. Vorstellen, dass er einen konventionellen (nicht bezogen auf die visuelle Komponente, die bei Nolan selbstredend vorzüglich sein wird) Kriegsfilm wie DER SOLDAT JAMES RYAN (auch hier ziele ich nicht auf die visuelle Komponente ab, die freilich meisterlich ist) dreht bzw. drehen wollte.

Über den Trailer kann ich deswegen auch nicht wirklich etwas sagen. Ich werde mir den Film, da Nolan, im Kino ansehen. Erst dann werde ich wohl Antworten auf meine Fragen bekommen.

Bis dahin fehlen mir die passenden Worte.
 

Shins

Well-Known Member
Mich lässt das ebenfalls noch etwas ratlos zurück.

Aber es ist ein Nolan. Also wird er geguckt. So oder so.

Danach aber gerne wieder ein ausgefallenerer Stoff für ihn.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Sieht ziemlich geradlinig nach Kriegsfilm aus. Was aber nicht schlecht sein muss. Ich bin mir ziemlich sicher auch dieser Nolan wird inszenatorisch einige Wow-Momente bieten. Ich hoffe er findet ein paar verdeckte Erzählebenen. Ein paar Dialoge zum nachgrübeln ein paar Bilder zum staunen.
Vor allem aber erwarte ich eine emotionale Bindung zu den Figuren. Das hat er bisher immer geschafft.
 

Woodstock

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Ich muss momentan gänzlich Argento zustimmen. Noch ist mir der Sinn und Zweck dieser, doch eher geradlinigen Geschichte, nicht klar. Das ist nicht unbedingt ein Film den ich von einem NOLAN sehen möchte oder dachte irgendwann zu sehen.

Der Trailer selbst, bereitet meinem inneren Historiker eher ein Gefühl von Unbehagen und mein politisches Ich, findet einen Film in welchem tausende Briten aus Europa, gerade vor den Deutschen, auf ihre Insel fliehen, für leicht problematisch.

Er könnte aber auch helfen die momentan zwiegespaltenen Nationen wieder zusammenzuführen, so wie die Ereignisse von Dünkirchen es für das britische Volk geschafft haben. Dünkirchen war ein strategisch unbedeutendes Finale, in einem katastrophalen Feldzug aber hat der britischen Moral zu Höhenflügen verholfen.

Bin mir nicht sicher, ob wir genau diesen Film jetzt gerade brauchen und er nicht von rechten Kräften benutzt werden könnte. Den Kriegsfilme überbringen eine Botschaft. Ob gewollt oder nicht. Das ist in ihrer Art.
 

Batou9

Well-Known Member
Sieht furchtbar öde und langweilig aus. Da kommt ja gar kein Reiz auf, um sich ins Kino zu bewegen. Mir kommt der gesamte Trailer so vor, als sei er aus ein paar vorherigen Nolanfilmen stilistisch zusammengesetzt. Die Story muss schon derbe überzeugen.
 

Woodstock

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Batou9 schrieb:
Sieht furchtbar öde und langweilig aus. Da kommt ja gar kein Reiz auf, um sich ins Kino zu bewegen. Mir kommt der gesamte Trailer so vor, als sei er aus ein paar vorherigen Nolanfilmen stilistisch zusammengesetzt. Die Story muss schon derbe überzeugen.
Entscheide selbst: Klick!
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Mag den Trailer sehr und bin gespannt, was Nolan aus einem historischen Kriegsereignis für einen Film macht. Sein letzter Film ohne gewisse Sci-Fi oder Fantasyelemente liegt ja auch schon wieder einige Jahre zurück.

Hoffe den Film auch irgendwo auf Film projiziert sehen zu können. Vielleicht hat The Hateful Eight ja etwas den Weg geebnet.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Sorry, aber macht den Titel-Witz bitte rückgängig. Das ist echt ne Nummer zu doof, finde ich.
Zum Trailer: Das ist mir alles zu ästhetisch. Sicher steckt da wahnsinnig viel Können dahinter, aber für mich ist das nix.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Falls das Dünkirchen gemeint ist, eine Zeit lang hieß es einmal, dass das der deutsche Titel des Films sein wird (gemäß dem deutschen Namen der Stadt Dunkerque (bzw Dunkirk im Englischen), aber wie es aussieht bleibt es nun doch bei Dunkirk. Hab das nun wieder geändert.
 

takahara71

Well-Known Member
Das erstemal das mich der Trailer eines Nolan Films völlig kalt lässt.Der Teaser hat noch Appetit auf mehr gemacht aber der Trailer jetzt flasht mich überhaupt nicht,sieht für mich teilweise sogar richtig schlecht und billig aus, da hat mich Hacksaw Ridge mehr mitgenommen.Ist aber nur mein erster Eindruck....kann sich ja auch noch ändern.
 

Zegger

New Member
kann den Hype um Nolan nicht verstehen, seit The Dark Knight geht es rapide abwärts.

aber Nolan ist ein Phänomen, der bringt einen Film raus und alles rennt rein, ähnlich wie bei Tarantino.
 

Shins

Well-Known Member
Zegger schrieb:
kann den Hype um Nolan nicht verstehen, seit The Dark Knight geht es rapide abwärts.
Sehe ich zum Beispiel ganz anders. Inception war großartig, Interstellar halte ich für ein Meisterwerk und Dark Knight Rises ist in meinen Augen viel besser als sein Ruf. Zwar der schlechteste Teil der Nolan-Batman-Trilogie, aber noch meilenweit besser als Batman v Superman.

Und das sage ich nicht, weil in einen Nolan Film alle reinrennen :ugly:
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Zegger schrieb:
aber Nolan ist ein Phänomen, der bringt einen Film raus und alles rennt rein, ähnlich wie bei Tarantino.
So ein Phänomen ist das gar nicht. Nolan hat sich halt als Name etabliert und Filme gemacht, die der Masse gefallen haben. Ich war kein großer Fan seiner letzten zwei Filme und finde den "Nolan ist der beste Regisseur eva"-Konsens unter bestimmten Personengruppen auch höchst fragwürdig, aber wer außer ihm macht noch große, aber ambitionierte und unverkennbar persönliche Studioblockbuster (Ähnliches gilt tatsächlich auch für Tarantino)?
 

Argento

Well-Known Member
TheGreatGonzo schrieb:
Zegger schrieb:
aber Nolan ist ein Phänomen, der bringt einen Film raus und alles rennt rein, ähnlich wie bei Tarantino.
und finde den "Nolan ist der beste Regisseur eva"-Konsens unter bestimmten Personengruppen auch höchst fragwürdig
Ach, ist dergleichen nicht eigentlich bloß ein Strohmann-Argument?

Es scheint doch immer fragwürdig zu sein, Ansichten herauszuschleudern, welche die folgende Struktur haben: "X ist der beste Regisseur eva".

Herrje, selbst wenn das X für John Ford, Orson Welles, Godard, Visconti oder Kursosawa stünde, wäre dergleichen "höchst fragwürdig".
 

Driver

Well-Known Member
Der Trailer lässt mich auch relativ kalt. Ich versuche immer noch vehement den "Mindfuck" aus diesem Werk herauszukristalisieren aber scheinbar wird das ein Geradeaus-Kriegsfilm ohne Twist.

Vielleicht trollt uns Nolan auch nur und der Trailer soll einem nur etwas vortäuschen. Bin gespannt, aber wenn es ein ganz "normaler" Kriegsfilm wird dann sieht das Ganze bis jetzt eher durchschnittlich aus.

Kaum zugkräftige Schauspieler und weder der Plot noch die Effekte würden mich jetzt ins Kino locken. Einzig das da Nolan draufsteht hält mich noch bei der Stange.

Mal schaun. :check:
 
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