Story XXXIX - Ich mag nicht mit Robert spielen

Clive77

Serial Watcher
Es gibt wohl nicht viel, das so unheimlich ist wie ein leerer Kindergarten. Vielleicht ist es die Tatsache, dass es dort nie ruhig ist, das Leben ständig tobt, und absolute Stille an diesem Ort einfach unnatürlich wirkt. Vielleicht bin ich aber auch schlicht ein Hasenfuß.

Hier ganz allein durch die dunklen Gänge des Kindergartens zu schleichen, in denen eigentlich ein heilloses Durcheinander mit viele laut umherlaufenden Kindern herrschen sollte, lässt mir eine Gänsehaut über den Rücken laufen.
Eigentlich sollte ich bereits bei meiner Familie zuhause sein, aber es kam eben anders. Vor einigen Tagen wurde die Raumpflegerin des Kindergartens plötzlich krank und seitdem wurde hier nicht mehr gereinigt. Und ganz ehrlich, in diesen Tagen kam einiges zusammen. Was die Kinder allein an Sand unter ihren Schuhen von draußen mit reintragen reicht aus um gleich mehrere Sandkisten zu füllen.
Irgendjemand muss, als ich meine Tochter morgens in den Kindergarten fuhr, den Aufdruck meiner Reinigungsfirma auf dem Auto gesehen haben. Und so fragte man nach, ob ich nicht eine Reinigungskraft zur Vertretung stellen kann. Und was macht man, wenn man keine personellen Kapazitäten frei hat? Man muss dann halt selber ran.
Und deshalb lief ich am späten Nachmittag durch die leeren Korridore des Kindergartens. Der Ablauf ist nicht anders als beispielsweise in einem Bürogebäude. Zuerst leert man die Papierkörbe und wischt die Tische ab. Keine sonderlich schwere Arbeit, aber dadurch erschwert, dass sämtliche Möbel für Menschen mit einer Körpergröße von unter einem Meter konzipiert wurden.

Es gibt übrigens etwas, dass noch viel beunruhigender sein kann als ein völlig leerer Kindergarten. Als ich vom Raum der Krabbelgruppe in einen anderen Gruppenraum wechselte, musste ich kurz durch den Flur.
Ich sah ihn nur aus dem Augenwinkel, aber er war da. Ein Kind, das mitten auf dem Flur stand. Bevor ich es überhaupt realisiert hatte, war ich bereits ein paar Schritte weitergegangen, bevor ich abrupt stoppte. Ich stockte und fühlte dabei, wie sich meine Nackenhaare langsam aufstellten. Ich drehte mich um und sah nur den leeren Flur vor mir. Schon seltsam, was einem die Phantasie manchmal für Streiche spielen kann.

Weiter ging es mit den sanitären Anlagen. Auch diese waren im Grunde nicht anders als bei anderen Kunden. Da die Kinder hier gerade erst lernen auf die Toilette zu gehen, hatte ich mich schon auf das Schlimmste eingestellt, aber ganz ehrlich gesprochen, war es dort weitaus weniger schlimm als bei anderen Objekten, die ich reinigen musste. Dabei spreche ich jetzt nicht von öffentlichen Toiletten oder dergleichen, sondern von ganz normalen Firmen. Ich weiß nicht, woran es liegt. Vielleicht denken die Leute, wenn jemand anderes hier reinigt, brauchen sie sich nicht zu benehmen. Vielleicht sieht es bei ihnen Zuhause auch genauso schlimm aus. Wer weiß das schon? Man kann übrigens sehr viel daraus schließen, in welchem Zustand Leute ihre Toiletten am Arbeitsplatz hinterlassen. Wobei auch noch zu erwähnen sei, dass ich die größten Katastrophen meist auf den Damentoiletten vorgefunden hatte. Schon seltsam, aber im Grunde sahen diese stets so aus, wie man es von den Herrentoiletten vermuten würde.
Die sanitären Anlagen im Kindergarten waren in Anbetracht der Umstände in einem recht gutem Zustand. Nur mein Rücken beschwerte sich recht schnell, da alle sanitären Anlagen wie schon die Möbel in den Gruppenräumen auf Kindergröße eingerichtet waren.

Das Kind im Flur hatte ich bereits völlig vergessen, wurde aber schlagartig daran erinnert, als ich auf dem Weg zum Materialraum war um Besen und Wischeimer zu holen. Diesmal sah ich ihn deutlicher, da ich zufällig den Blick schweifen ließ. Es war keine Täuschung, ich sah eindeutig einen Jungen am Ende des Ganges stehen. Er stand einfach nur still da und wirkte in dieser Umgebung wie ein Fremdkörper.
Im nächsten Augenblick war er verschwunden. Es war nicht so, dass er sich vor meinen Augen aufgelöst hätte. Vielmehr schien es, als sei er niemals dagewesen. Etwas, das nach einem Blinzeln oder nach einer kurzen Ablenkung nicht mehr da ist, und bei dem man sich dann fragt ob man es überhaupt gesehen hat.
Hatte ich ihn wirklich gesehen oder hatte mir mein Verstand einen Streich gespielt? Ich ließ die Besenkammer kurz außer Acht und ging den Flur hinunter, während die Gänsehaut in meinem Nacken nun weiter meinen Rücken hinunterwanderte.
Man kennt es aus vielen Schlechten Horrorfilmen. Der Protagonist benimmt sich völlig irrational, indem er statt das Weite zu suchen, der Gefahr entgegengeht. Dem Axtmörder entgegen geht oder dem Monster in die Arme läuft, welches hinter der nächste Ecke lauert.
Ich weiß nicht, wieso ich nach dem Kind suchte, obwohl ich eh nicht daran glaubte. Eventuell ja, gerade weil ich nicht daran glaubte etwas zu finden. Ich ging stets davon aus, dass ich mir den kleinen Jungen nun eingebildet hatte. Und natürlich sah ich auch nichts am Ende des Korridors. Ich sah nach links, nach rechts und bog dann um die Ecke.
In Gruselfilmen passiert das ständig. Der Hauptcharakter will der Sache auf den Grund gehen, findet nichts, wägt sich bereits in Sicherheit, wendet sich zum Gehen nur um dann in die schreckliche Fratze des Monsters zu blicken.
Mir passierte das nicht. Ich blickte mich um, mein Herz klopfte unnatürlich stark, aber ich begegnete in diesem Flur weder einem kleinen Jungen, noch seinem Geist. Er wartete auf mich in der Besenkammer.
Als ich die Tür zm Materialraum öffnete blickte ich in das bleiche Gesicht des toten Jungen. Die Augen ausdruckslos, der Mund zu einer blutigen Fratze verzerrt. Ich stolperte rückwärts, und landete ganz dem Klischee entsprechend auf meinem Hintern, während mein schriller Schrei durch die Gänge hallte.
Auf dem zweiten Blick stellte ich dann fest, dass ich mich wohl vor einer lädierten Pinocchio-Puppe erschrocken hatte. Zum Glück hatte es außer mir niemand mitbekommen.
Ich hatte noch einige Minuten lang ordentlich Herzklopfen als ich dann begann die Räume einzeln auszufegen, aber schon nach kurzer Zeit konnte ich über dieses Missgeschick zumindest schmunzeln. Es war wieder einer dieser Vorfälle, die mir viel zu häufig zustießen, und bei denen ich nur hoffen konnte, dass es niemand mitbekam. Normalerweise machten sich meine Freunde noch Wochen später darüber lustig. Und meine Frau war noch schlimmer. Sie erinnerte sich noch nach Jahren an derartige Geschichten.
Im Anschluss nach dem Kehren, begann ich dann die Räume zu wischen. Zuerst die Kanten, danach mit einem neuen Bezug die Flächen. Bei der Anzahl und größe der einzelnen Gruppenräume eine ziemlich langwierige Arbeit. Und stets betrachtete ich aus den Augenwinkeln meine Umgebung und hoffte nicht wieder eine unheimliche Begegnung mit dem Jungen zu haben. Zwar glaubte ich noch immer daran, dass ich mir alles nur eingebildet hatte, aber leider saß eben auch ein kleiner Mann auf meiner Schulter, der stets leise "und was, wenn doch?" zuflüsterte. Ich hasse ihn, aber leider saß er schon dort, solange ich mich erinnern kann.
Nachdem ich den ersten Raum beendet hatte, lugte ich vorsichtig auf den Flur. Kein Junge. Kein Geist. Kein Monster.
Ich fuhr mit dem nächsten Raum fort, und wieder geschah absolut nichts. Nachdem ich alle Räume gereinigt hatte, kehrte und wischte ich die langen Flure. Es war wirlich ein seltsames Gefühl, da ich nach jeder Sekunde mehr befürchtete, jemanden zu sehen, der überhaupt niocht dort sein sollte. Aber ich schaffte es meine Arbeit ohne weitere Zwischenfälle zu beenden. Erleichtert stellte ich das Material wieder in die Putzkammer, schloss ab und machte mich auf dem Weg zum Ausgang.
Ich betätigte nach und nach die Lichtschalter und die Korridore wurden dunkel. Und in der Küchentür direkt neben dem Ausgang wartete der bleiche Junge auf mich. Zuerst sah ich ihn nicht, da ich den Blick in den Flur hinter mir gerichtet hatte. Als ich ihn bemerkte, schrie ich nicht. Vielmehr bekam ich keinen Ton heraus und obwohl alles in mir danach schrie zu fliehen, konnte ich keinen Muskel bewegen.
Er stand eifach nur da, knochenbleich mit ausdruckslosen Augen und starrte mich an. Seine Lippen hingegen waren blutrot. Aus offensichtlichen Gründen musste ich sofort an die Szene aus "Shining" denken, in der man die zwei Mädchen im Flur stehen sieht, bevor sich ein Strom von Blut über die Gänge ergießt. Und ich befürchtete allen Ernstes, dass sämtliche Fußböden, die ich gerade erst gereinigt hatte, in diesem Fall wieder dreckig würden.
Irgendwie gelang es mir dann doch, rückwärts aus der Tür zu treten und zu meinem Auto zu gehen, aber meine Knie wollten selbst dann nicht aufhören zu zittern, als ich alles schon für Einbildung hielt und bei mir Zuhause eintraf.
 

Clive77

Serial Watcher
Daheim begrüßte ich nur kurz meine Frau, bevor ich die Treppen rauf ging zum Zimmer unserer Tochter. Sie lag schon in ihrem Bett und wartete artig darauf, dass ich nach Hause kam um ihr noch den allabendlichen Gute Nacht Kuss geben konnte. Für gewöhnlich war ich bedeutend früher zuhause, aber heute war der Tag sehr lang.
Sie blätterte gerade in einem Bilderbuch um Papa-Bär und seinem kleinen Sohn. Also sie mich bemerkte legte sie es beiseite und empfing mich mit einem Lächeln.
"Hallo Papa!"
Ich lächelte und setzte mich zu ihr. Sie schlang ihre Arme um meinen Hals und gab mir einen Kuss.
"Na meine Kleine? Warst du auch schön artig?"
"Ja, war ich. Aber wo warst du so lange?
"Ich musste heute länger arbeiten. Aber nun bin ich endlich Zuhause."
"So lange? Wo hast du gearbeitet?"
"Ich war heute im Kindergarten und habe dort alles saubergemacht."
"Im Kindergarten? Ganz allein?"
Ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen.
"Ja, ich war da ganz allein", sagte ich lächelnd.
"Und war Robert auch nicht da?"
"Wer ist denn Robert?"
"Der tote Junge. Er will immer mit uns spielen, aber wir haben Angst."
Sie schwieg eine Weile und auch ich bekam keinen Ton heraus.
"Er tut uns nichts, aber er ist so gruselig", fuhr sie dann fort. "Weißt du, er hat keine Zähne mehr, weil sein Papa ihn früher geschlagen hat. Darum mag er keine Papas."
Ich schluckte. Mein Herz klopfte. Ich konnte nicht sprechen, da ich befürchtete, meine Stimme würde zu sehr zittern. Stattdessen nahm ich sie einfach in den Arm, um ein wenig Zeit zu gewinnen.
"U-und siehst Du ihn oft?"
"Ja, er kommt oft zu uns", sagte sie und fügte noch mit bedeutungsvoller Stimme hinzu: "Und er besucht mich auch nachts in meinem Zimmer."

Tja, und nun liege ich mit meinen sechsunddreißg Jahren in meinem Bett, mit der Decke über dem Kopf, und warte darauf, dass der Wecker endlich klingelt, weil ich beim besten Willen nicht schlafen kann.
 

Mr.Anderson

Kleriker
Die Geschichten lese ich schon länger gerne, war aber immer zu faul etwas zu schreiben, selbst wenn ich die Geschichte richtig, richtig gut fand. Nun muss ich das mal ändern, denn der letzte Satz den seine Tochter sagt hat mir doch tatsächlich eine kleine Gänsehaut den Rücken runter gejagt. Sehr gut! Danke dafür! :smile:
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Toll! Dieses Ende. :biggrin:

Humor mit ein wenig Gruselstimmung gefällt mir! :top:
Als ich die Tür zm Materialraum öffnete blickte ich in das bleiche Gesicht des toten Jungen. Die Augen ausdruckslos, der Mund zu einer blutigen Fratze verzerrt.
Hier hätte ich vielleicht nur "in das bleiche Gesicht des Jungen" geschrieben. Das er tot ist, darauf soll ja der Zuschauer anhand der Beschreibung selbst kommen. Zwar war es am Ende die Puppe aber trotzdem. Das riss mich etwas raus, da ich mich gefragt habe, woher er den weiß das es ein toter Junge ist. Vielleicht wollte ihm ja nur jemand einen Streich spielen oder nicht entdeckt werden.

Dafür fand ich diesen Teil richtig gut.
Zwar glaubte ich noch immer daran, dass ich mir alles nur eingebildet hatte, aber leider saß eben auch ein kleiner Mann auf meiner Schulter, der stets leise "und was, wenn doch?" zuflüsterte. Ich hasse ihn, aber leider saß er schon dort, solange ich mich erinnern kann
Wem geht es nicht so? :thumbsup:

Dieses Ende! :ugly:
 

Joker1986

0711er
Die Geschichte hat mir mit Abstand am Besten gefallen und wird allein für dieses Ende die maximale Punktzahl bekommen.
Ich möchte anmerken, dass ich alle Geschichten Sonntag auf Montag um zwischen 4 und 5 Uhr gelesen habe, weil ich nicht pennen konnte.
Allein im dunklen, stillen Wohnzimmer nur mit dem Licht vom Tablet, hat die Geschichte schon ganz schön gegruselt. :bibber: :thumbsup:
 

Jizzle

Well-Known Member
Bin mir irgendwie sicher, dass diese Story gewinnen wird.

Sie hat für mich zwar nicht den besten Plot, aber mit Abstand die genialste Atmosphäre. Ein toller Schreibstil, eine großartige Spannung, auch wenn man die Geistersache auch erst später hätte erwähnt werden können.

Es stimmt einfach vieles und ich denke nicht, dass die anderen Stories da dran kommen können, auch wenn einige schöne Geschichten dabei sind!
 

Clive77

Serial Watcher
Die Geschichte hat auch mir sehr gut gefallen. Ein paar kleine Fehlerchen sind zwar drin und hätten sich ggf. noch entfernen lassen, aber ansonsten ist der Text gut und es wird auch die passende Atmosphäre vermittelt - was gerade bei so Geistergeschichten wichtig ist.
Clive77 schrieb:
"Und er besucht mich auch nachts in meinem Zimmer."
:bibber:

Man hätte vielleicht noch ein bisschen zum Geist des kleinen Jungen erklären können, aber je länger ich darüber nachdenke, desto besser finde ich, dass das nicht getan wurde. Er ist einfach da, kommt und geht wie er will - passt ziemlich perfekt zur Geschichte.

Punkte? Sehr wahrscheinlich.

True Story: Als ich noch ein Kind war, bin ich zusammen mit 'nem Kumpel in den Keller meines Kindergartens (durch ein offenes Kellerfenster) eingebrochen. Wir hatten es auf die Spielsachen abgesehen, die wir dort vermuteten. Aber es stand eigentlich nur Gerümpel da rum und es war sehr dunkel (wir wussten nicht, wo der Lichtschalter war). Wir hatten zwar eine kleine Taschenlampe dabei, aber es war trotzdem unheimlich. So richtig geschockt waren wir aber erst, als am offenen Kellerfenster plötzlich ein alter Mann stand und meinte, er hätte uns beobachtet und die Polizei gerufen. :pinch:
(war aber alles halb so schlimm - fiel wohl bei denen unter die Rubrik Kinderstreiche :biggrin: )
 

Sittich

Well-Known Member
Gut, nach all dem Lob kann ich ja ein bisschen kleinlich werden.

Zunächst einmal kommt mir dieser bewusste Umgang des Protagonisten mit den Horrorfilmklischees unheimlich bekannt vor. Ist zwar ein netter Ansatz, um als Autor nicht selbst in Verdacht zu geraten, sich bei diesen Klischees zu bedienen, aber als solcher auch schon recht ausgelutscht. Außer dem Ende bietet die Geschichte ansonsten nichts wirklich Außergewöhnliches. Auch wenn ein solcher Vergleich sicher nicht 100%ig fair ist, so haben die Autoren von bspw. "Die Furcht vorm Lieben" oder "Stuck" doch deutlich komplexere Werke fertiggebracht. Außerdem fehlen - und das ist das eigentliche Unding - an der ein oder anderen Stelle Kommas!

Ach, aber trotzdem ist die Geschichte ungeheuer sympathisch. Ich mag den lockeren Grundton und die von Woodstock schon angesprochene Gruselstimmung mit Humor. Lächeln musste ich beispielsweise bei

Aus offensichtlichen Gründen musste ich sofort an die Szene aus "Shining" denken, in der man die zwei Mädchen im Flur stehen sieht, bevor sich ein Strom von Blut über die Gänge ergießt. Und ich befürchtete allen Ernstes, dass sämtliche Fußböden, die ich gerade erst gereinigt hatte, in diesem Fall wieder dreckig würden.
:smile:

Auch das Ende mag ich. Also den letzten Satz, nicht die Enthüllung des Mädchens, die in ihrer Wirkung auch sehr vertraut daherkommt. Aber der Schlusssatz lässt die Geschichte sehr charm- und amüsant ( :whistling: ) enden und bildet stimmungsmäßig einen richtigen, augenzwinkernden Schlusspunkt.
 

Schneebauer

Targaryen
Atmosphärisch gut, Schreibstil auch. Der Plot war im Vergleich zu den anderen Geschichten schon sehr einfach gestrickt. Das wäre aber auch schon der größte Kritikpunkt. Das Ende war zwar keinesfalls schlecht, aber so überzeugt und ergriffen wie manch anderer hier war ich nicht. ;-)
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Eine gte Geschichte. Der Plot ist jetzt nicht besonders originell und hier und da gab es Fehler, die einen leicht aus dem Lesefluss herausreißen, aber hier wurde eine ordentliche Atmosphäre aufgebaut, die für mich den größten Pluspunkt dieser Story ausmacht.
Was ich allerdings kontraproduktiv fand, waren diese Anspielungen auf Horrorfilm-Klischees. Besonders dieser Abschnitt:
Aus offensichtlichen Gründen musste ich sofort an die Szene aus "Shining" denken, in der man die zwei Mädchen im Flur stehen sieht, bevor sich ein Strom von Blut über die Gänge ergießt"
Ich finde, dass sowas die gruselige Atmosphäre schwächt und dass der Autor oder die Autorin es sich sehr einfach gemacht hat. Das ist so, als würde jemand eine Geschichte über einen bösen Clown schreiben und es dann mit einer berühmten Pennywise-Szene aus "Es" vergleichen :wink:

Aber das sind alles eher Kleinigkeiten, insgesamt fand ich die Story gut.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Würde mich Tyler anschließen. Bis auf die etwas störenden Filmanspielungen eine ganz gute kleine Geschichte.
 

MamoChan

Well-Known Member
Hallo zusammen! :smile:

Habt alle vielen Dank für eure anregenden Kommentare und auch für die zahlreichen Stimmen. :smile: Ja, ich weiß. Die Handlung ist sehr einfach gestrickt, aber wenn ich erhlich bin, dann war es auch nur ein "Ach egal, Hauptsache dabei sein"-Beitrag, den ich hektisch zwischen Arbei, Hausarbeit und Kindergeschrei zusammengetippt habe. Eigentlich hatte ich nicht vor diese Runde mitzumachen, da meine Zeit zuhause gerade ziemlich knapp bemessen ist, aber ich konnte dann doch nicht andrs und habe schnell was zusammengeschrieben.

Und ja, ich habe mir kaum Gedanken um den Plot gemacht, denn die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit, die auf meinen höchst eigenen Erfahrungen beruht. :ugly: Ja, ehrlich. Den Kindergarten gibt es wirklich, und ich habe tatsächlich dort die Reinigungskraft vertreten. Einen Geist gab es nicht, aber als ich die leeren düsteren Gänge gereinigt habe, dachte ich irgendwann "Oh man, es wäre echt gruselig, wenn ich nun dort ein Kind stehen sehen würde." :bibber: :ugly: :ugly: Und somit war der Geist quasi geboren. Er existierte zwar nicht, aber er war die ganze Zeit über anwesend. Und der kleine Man auf meiner Schulter hatte mich ausgelacht. :ugly: Die Pinocchio-Puppe in der Putzkammer gab es wirklich, aber ich habe bei seiner Reaktion auch etwas übertrieben.
Also wie gesagt, es war keine große Leistung, ich habe nur ein persönliches Erlebnis ein wenig ausgeschmückt. :wink:

Ach ja, Robert gibt es wirklich, aber er ist nicht tot, sondern ging bis vor kurzem noch in die selbe Kindergartengruppe wie mein Sohn. Irgendwie ist der Name nur in meinem Gedächtnis hängengeblieben.


Sittich schrieb:
Gut, nach all dem Lob kann ich ja ein bisschen kleinlich werden.

Zunächst einmal kommt mir dieser bewusste Umgang des Protagonisten mit den Horrorfilmklischees unheimlich bekannt vor. Ist zwar ein netter Ansatz, um als Autor nicht selbst in Verdacht zu geraten, sich bei diesen Klischees zu bedienen, aber als solcher auch schon recht ausgelutscht. Außer dem Ende bietet die Geschichte ansonsten nichts wirklich Außergewöhnliches.

Ja, Du hast Recht, dem stimme ich 100%ig zu.

Sittich schrieb:
Außerdem fehlen - und das ist das eigentliche Unding - an der ein oder anderen Stelle Kommas!

Kannst Du mir dafür ein paar Beispiele geben, und sagen, wieso es falsch ist? Das soll jetzt nicht patzig rüberkommen, es interessiert mich wirklich, weil ich in der Grammatik echte Defizite habe und solche Fehler dadurch tatsächlich nicht erkenne.
Sowas wurde schon in früheren Runden bei meinen Geschichten immer angekreidet, aber ich war nie dazu gekommen mal konkret nachzufragen. Leider bin ich diesbezüglich wohl einfach zu betriebsbind um es selbst zu erkennen. :sad:

Tyler Durden schrieb:
Eine gte Geschichte. Der Plot ist jetzt nicht besonders originell und hier und da gab es Fehler, die einen leicht aus dem Lesefluss herausreißen, aber hier wurde eine ordentliche Atmosphäre aufgebaut, die für mich den größten Pluspunkt dieser Story ausmacht.
Was ich allerdings kontraproduktiv fand, waren diese Anspielungen auf Horrorfilm-Klischees. Besonders dieser Abschnitt:
Aus offensichtlichen Gründen musste ich sofort an die Szene aus "Shining" denken, in der man die zwei Mädchen im Flur stehen sieht, bevor sich ein Strom von Blut über die Gänge ergießt"
Ich finde, dass sowas die gruselige Atmosphäre schwächt und dass der Autor oder die Autorin es sich sehr einfach gemacht hat. Das ist so, als würde jemand eine Geschichte über einen bösen Clown schreiben und es dann mit einer berühmten Pennywise-Szene aus "Es" vergleichen :wink:

Aber das sind alles eher Kleinigkeiten, insgesamt fand ich die Story gut.

Ja, ich gebe zu, da war ich vielleicht zu schlampig. So im Nachhinein kommt mir die Stelle auch selbst nicht so ganz richtig vor.
 

Schneebauer

Targaryen
Kommatafehler stören mich persönlich nicht wirklich - sofern es nicht zu krass wird. Aber ein Paar Beispiele:

Hatte ich ihn wirklich gesehen, oder hatte mir mein Verstand einen Streich gespielt?
Dem Axtmörder entgegen geht, oder dem Monster in die Arme läuft, welches hinter der nächste Ecke lauert.
wendet sich zum Gehen, nur um dann in die schreckliche Fratze des Monsters zu blicken.
Als ich die Tür zm Materialraum öffnete, blickte ich in das bleiche Gesicht des toten Jungen.
Ich hatte noch einige Minuten lang ordentlich Herzklopfen, als ich dann begann die Räume einzeln auszufegen

Aber natürlich ohne Gewähr, mach das eigentlich auch nur aus dem Bauchgefühl raus. :ugly:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Habe es jetzt noch kurz überflogen.
Was die Kinder allein an Sand unter ihren Schuhen von draußen mit reintragen reicht aus um gleich mehrere Sandkisten zu füllen.
Nach "reintragen" und nach "aus" müsste jeweils ein Komma stehen.
wartete artig darauf, dass ich nach Hause kam um ihr noch den allabendlichen Gute Nacht Kuss geben konnte.
Müsste eher "wartete artig darauf, dass ich nach Hause kam, um ihr noch den allabendlichen Gute-Nacht-Kuss zu geben" heißen.


@Schneebauer: Bei den ersten zwei Sätzen darf ein Komma stehen, muss aber nicht. Bei dem letzten Satz müsste noch ein Komma hinter "begann" stehen.
 

Sittich

Well-Known Member
MamoChan schrieb:
Leider bin ich diesbezüglich wohl einfach zu betriebsbind um es selbst zu erkennen.
Ich glaube, wenn du das Wörtchen "um" regelmäßig mit einem Komma versiehst, sind schon 80% aller Fehler (also ca. vier, denn es waren ja nicht wirklich viele) vermieden. :wink:
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Das Problem habe ich aber auch. Ich werde ab einer bestimmten Zeit auch einfach betriebsblind. Meist habe ich auch nicht mehr die Zeit, um es nochmal brache liegen zu lassen.
 
Oben