Clive77
Serial Watcher
In der Folge „Everybody Has Their Reasons“ der US-Serie Falling Skies erreicht die 2nd Mass eine weitere Station auf dem Weg nach Washington. Dort finden sie in Form der 14th Virginia gut gerüstete Verbündete für den Kampf gegen die Espheni. Doch es ist nicht alles so, wie es zunächst scheint.
Dingaan und Cochise
Bevor es um die Haupthandlung gehen soll, wollen wir uns zunächst einmal den recht klein ausgefallenen Nebenstrang um Cochise (Doug Jones) und Dingaan (Treva Etienne) anschauen. Die beiden (und ein paar andere) wurden von den anderen zurückgelassen, um einen Weg zu finden, wie das letzte Woche entdeckte Kommunikationsgerät der Espheni transportiert werden kann. Keine leichte Aufgabe, denn jedwede Berührung führt nicht nur dazu, dass eine Person sich anschauen kann beziehungsweise muss, was die Overlords gerade so anstellen, sondern hat auch fatale Folgen für die direkte Umgebung des Gerätes.
Das Unterfangen hatte jetzt zwar nichts großartig Spektakuläres zu bieten, aber Dingaan und Cochise als Team hatte was und lenkte durch ein paar humorvolle Einschübe (Cochise am fluchen oder Dingaans Versuch eines High Five) vom restlichen Drama der Episode ab.
Konnte man letzte Woche noch über den Volm schimpfen, weil er die (unnötige) Operation an Maggie (Sarah Carter) durchführte, wirkt er hier sehr sympathisch. Schade ist nur, dass die Autoren nicht schon vorher ein wenig mehr aus der Figur herausgeholt haben. Das scheint ihnen erst in dieser Staffel eingefallen zu sein.
Nebenbei wird noch einmal betont, wie wichtig das Gerät für den Sieg über die Espheni sein könnte. Der Vergleich mit Enigma hätte vielleicht nicht unbedingt sein müssen (da bekommen wir wieder den Holzhammer zu spüren), aber ist immerhin halbwegs treffend. Und bei der Aufmerksamkeit, die das Gerät momentan bekommt, wird es sich garantiert noch auf dem Weg zum Finale als nützlich erweisen.
Neue Verbündete?
In der Haupthandlung trifft die 2nd Mass derweil auf eine große und gut ausgerüstete militärische Truppe, die von Captain Katie Marshall (Melora Hardin) angeführt wird. Katie und Dan Weaver (Will Patton) sind alte Bekannte, was das recht angespannte Aufeinandertreffen der beiden Truppen zunächst in ein freundschaftliches Willkommen verwandelt. Es werden Informationen ausgetauscht, Dan bekommt die Gelegenheit, seine Freundschaft mit Katie wieder aufleben zu lassen und zunächst sieht alles nach Friede, Freude, Eierkuchen aus.
Ein wenig Verstärkung könnte in der Tat nicht schaden, denn dank Pope (Colin Cunningham) ist die 2nd Mass um ein paar Leute erleichtert worden, die sich als gute Kämpfer erwiesen hatten. Fraglich ist anfangs zwar, wie die 14th Virginia so lange den Invasoren entgehen konnte, aber dafür gibt es später noch eine halbwegs zufriedenstellende Erklärung. Etwas aufgesetzt wirkt lediglich, dass Katie und Dan alte Kameraden sind und zudem zwischen den beiden noch etwas mehr als Freundschaft zu existieren scheint – vermutlich der Grund, weshalb Weaver nicht zusammen mit den anderen verhaftet wird.
Und das ist auch der Punkt, an dem die Geschichte ein wenig aus dem Ruder läuft. Katies Leute haben zwar die ganze Zeit über ihre Lauscher (per Funk) ausgestreckt und konnten sehr viele Informationen über Freund und Feind sammeln (siehe zum Beispiel die tolle Karte, auf der die Skitter-Probleme zu finden sind), aber von Tom Mason (Noah Wyle) haben sie zuvor noch nichts gehört – was in Anbetracht der „Mason-Milizen“ (die es ja scheinbar zuhauf gibt) doch recht merkwürdig anmutet. Bislang hat noch fast jeder, auf den die 2nd Mass gestoßen ist, von Tom und seinen Leuten gehört – und die waren meist weniger gut ausgestattet, was das Sammeln von Informationen anging.
Aber gut, nehmen wir mal an, die 14th Virginia hätte tatsächlich noch nichts von Mason gehört. In dem Fall wäre es nachvollziehbar, dass Katie sich erstmal genau anschauen will, wen sie dort in ihr Lager aufgenommen hat. Allerdings hätte sie da gleich zu Beginn größere Skepsis zeigen und direkt nach dem Aufeinandertreffen mit ihren Fragen kommen müssen – Bekanntschaft mit Weaver hin oder her.
Die Methoden, mit denen zuerst Ben (Connor Jessup) und schließlich viele andere inhaftiert werden, passen keineswegs zu einer skeptischen Truppe, die bloß ein paar Fragen stellen möchte, bevor sie den Neuankömmlingen vertraut. Außerdem wird uns Katies Halsverletzung schon direkt zu Beginn gezeigt, so dass mit dem Auftritt des Overlords am Ende bereits zu rechnen war. Und dann ist da noch Zak Kagel (Matt Bellefleur), der Ben mit der Zange einen Spike zieht und auch noch versucht, Isabella (Catalina Sandino Moreno) zu vergewaltigen. Punkt wäre: Wollte man uns tatsächlich im Glauben lassen, dass Katie lediglich sicherstellen will, dass sie sich keine Spione der Espheni ins Lager geholt hat, ging das gründlich nach hinten los. Diese Farce ist für den Zuschauer direkt durchschaubar. Geschickter wäre es gewesen, uns lange an der Nase herumzuführen und den Standpunkt von Katie glaubwürdiger zu vermitteln. Naja, immerhin scheint Tom die Verhandlung am Ende nicht ernst zu nehmen und genau zu wissen, dass er sich in einem Standgericht befindet.
Als weiterer Kritikpunkt lässt sich am Hauptgeschehen noch anführen, dass selbst Katies Untergebene bereits bemerkt haben, dass sie sich verändert hat. Militärische Strukturen hin oder her: Wenn man merkt, dass mit der Anführerin etwas nicht stimmt und im Lager ohnehin viele Leute geradezu paranoid auf alles reagieren, was mit den Espheni oder den Volm zu tun hat – weshalb hat man sie dann nicht gründlich untersucht, nachdem sie sich am Hals verletzt hatte?
Positive Aspekte
Will Patton darf einmal mehr zeigen, dass er ein guter Darsteller ist und seine Rolle auszufüllen weiß. Sein Umgang mit Katie ist glaubwürdig und trotz der sexuellen Untertöne (die nicht hätten sein müssen) wird uns hier eine gute Portion Drama präsentiert – sei es, wenn er von Jeanne erzählt oder später versucht, argumentativ zu Captain Marshall durchzudringen. Er findet sich bei dem ganzen Tohuwabohu irgendwo in der Mitte wieder und es ist durchaus reizvoll, ihm bei seinem Konflikt zuzuschauen und abzuwarten, für welche Seite er sich entscheiden wird (auch wenn das Ergebnis uns kaum überrascht).
Fraglich bleibt allerdings, was er sich von Matt (Maxim Knight) erhofft, den er davon schickt, um Dingaan und Cochise über die Lage zu informieren. Die paar Leute werden wohl kaum das gut gesicherte Lager in einem Überraschungsangriff einnehmen können. Aber wie heißt es so schön: „It ain’t over ’til it’s over.“
Ganz gut zu gefallen wusste auch der Einsatz von Anne (Moon Bloodgood), die sich um einen Verletzten kümmern darf, dessen Wunde sich infiziert hatte. Dabei erfahren wir auch, dass die Bewaffnung der 14th Virginia zwar sehr gut ist, aber die medizinische Ausrüstung doch stark zu wünschen übrig lässt. Und die Madentherapie dürfte wohl einer der ekligsten Momente der Episode gewesen sein – ob Anne wohl weiß, dass nicht alle Madenarten dafür zu gebrauchen sind?
Ein weiterer positiver Aspekt entwickelt sich aus der Bedrohung von Isabella durch Zak. Maggie darf hier zu Hilfe eilen, was dazu führt, dass die beiden Damen in Zukunft wohl besser miteinander auskommen werden (als noch zu Beginn der Folge). Nebenbei bemerkt wird uns jetzt auch klar, weshalb letzte Woche Maggies Spikes entfernt wurden: Der Kampf mit Zak wäre sonst zu einfach gewesen (das bedeutet jetzt aber nicht, dass uns Maggie ohne Spikes besser gefällt).
Ein besseres Miteinander von Maggie und Isabella schwächt zudem die (Liebes-)Situation mit Hal (Drew Roy) etwas ab – und die braucht in der Tat nicht noch weiter ausgewälzt werden.
Last but not least liefert uns Ben ein paar nette Szenen ab. Man kann sich zwar fragen, weshalb er problemlos gegen drei Leute besteht und Zak dabei nicht kommen sieht oder was das für Fesseln sind, die ihn da später am Bett halten (bei seiner demonstrierten Stärke dürften normale Stricke kaum ein Problem darstellen). Aber der Kampf war gut inszeniert und als ihm der Spike gezogen wurde, ließ sich der Schmerz durch die Mattscheibe spüren. Wir leiden hier stärker mit seiner Figur mit als es noch letzte Woche der Fall war.
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Dingaan und Cochise
Bevor es um die Haupthandlung gehen soll, wollen wir uns zunächst einmal den recht klein ausgefallenen Nebenstrang um Cochise (Doug Jones) und Dingaan (Treva Etienne) anschauen. Die beiden (und ein paar andere) wurden von den anderen zurückgelassen, um einen Weg zu finden, wie das letzte Woche entdeckte Kommunikationsgerät der Espheni transportiert werden kann. Keine leichte Aufgabe, denn jedwede Berührung führt nicht nur dazu, dass eine Person sich anschauen kann beziehungsweise muss, was die Overlords gerade so anstellen, sondern hat auch fatale Folgen für die direkte Umgebung des Gerätes.
Das Unterfangen hatte jetzt zwar nichts großartig Spektakuläres zu bieten, aber Dingaan und Cochise als Team hatte was und lenkte durch ein paar humorvolle Einschübe (Cochise am fluchen oder Dingaans Versuch eines High Five) vom restlichen Drama der Episode ab.
Konnte man letzte Woche noch über den Volm schimpfen, weil er die (unnötige) Operation an Maggie (Sarah Carter) durchführte, wirkt er hier sehr sympathisch. Schade ist nur, dass die Autoren nicht schon vorher ein wenig mehr aus der Figur herausgeholt haben. Das scheint ihnen erst in dieser Staffel eingefallen zu sein.
Nebenbei wird noch einmal betont, wie wichtig das Gerät für den Sieg über die Espheni sein könnte. Der Vergleich mit Enigma hätte vielleicht nicht unbedingt sein müssen (da bekommen wir wieder den Holzhammer zu spüren), aber ist immerhin halbwegs treffend. Und bei der Aufmerksamkeit, die das Gerät momentan bekommt, wird es sich garantiert noch auf dem Weg zum Finale als nützlich erweisen.
Neue Verbündete?
In der Haupthandlung trifft die 2nd Mass derweil auf eine große und gut ausgerüstete militärische Truppe, die von Captain Katie Marshall (Melora Hardin) angeführt wird. Katie und Dan Weaver (Will Patton) sind alte Bekannte, was das recht angespannte Aufeinandertreffen der beiden Truppen zunächst in ein freundschaftliches Willkommen verwandelt. Es werden Informationen ausgetauscht, Dan bekommt die Gelegenheit, seine Freundschaft mit Katie wieder aufleben zu lassen und zunächst sieht alles nach Friede, Freude, Eierkuchen aus.
Ein wenig Verstärkung könnte in der Tat nicht schaden, denn dank Pope (Colin Cunningham) ist die 2nd Mass um ein paar Leute erleichtert worden, die sich als gute Kämpfer erwiesen hatten. Fraglich ist anfangs zwar, wie die 14th Virginia so lange den Invasoren entgehen konnte, aber dafür gibt es später noch eine halbwegs zufriedenstellende Erklärung. Etwas aufgesetzt wirkt lediglich, dass Katie und Dan alte Kameraden sind und zudem zwischen den beiden noch etwas mehr als Freundschaft zu existieren scheint – vermutlich der Grund, weshalb Weaver nicht zusammen mit den anderen verhaftet wird.
Und das ist auch der Punkt, an dem die Geschichte ein wenig aus dem Ruder läuft. Katies Leute haben zwar die ganze Zeit über ihre Lauscher (per Funk) ausgestreckt und konnten sehr viele Informationen über Freund und Feind sammeln (siehe zum Beispiel die tolle Karte, auf der die Skitter-Probleme zu finden sind), aber von Tom Mason (Noah Wyle) haben sie zuvor noch nichts gehört – was in Anbetracht der „Mason-Milizen“ (die es ja scheinbar zuhauf gibt) doch recht merkwürdig anmutet. Bislang hat noch fast jeder, auf den die 2nd Mass gestoßen ist, von Tom und seinen Leuten gehört – und die waren meist weniger gut ausgestattet, was das Sammeln von Informationen anging.
Aber gut, nehmen wir mal an, die 14th Virginia hätte tatsächlich noch nichts von Mason gehört. In dem Fall wäre es nachvollziehbar, dass Katie sich erstmal genau anschauen will, wen sie dort in ihr Lager aufgenommen hat. Allerdings hätte sie da gleich zu Beginn größere Skepsis zeigen und direkt nach dem Aufeinandertreffen mit ihren Fragen kommen müssen – Bekanntschaft mit Weaver hin oder her.
Die Methoden, mit denen zuerst Ben (Connor Jessup) und schließlich viele andere inhaftiert werden, passen keineswegs zu einer skeptischen Truppe, die bloß ein paar Fragen stellen möchte, bevor sie den Neuankömmlingen vertraut. Außerdem wird uns Katies Halsverletzung schon direkt zu Beginn gezeigt, so dass mit dem Auftritt des Overlords am Ende bereits zu rechnen war. Und dann ist da noch Zak Kagel (Matt Bellefleur), der Ben mit der Zange einen Spike zieht und auch noch versucht, Isabella (Catalina Sandino Moreno) zu vergewaltigen. Punkt wäre: Wollte man uns tatsächlich im Glauben lassen, dass Katie lediglich sicherstellen will, dass sie sich keine Spione der Espheni ins Lager geholt hat, ging das gründlich nach hinten los. Diese Farce ist für den Zuschauer direkt durchschaubar. Geschickter wäre es gewesen, uns lange an der Nase herumzuführen und den Standpunkt von Katie glaubwürdiger zu vermitteln. Naja, immerhin scheint Tom die Verhandlung am Ende nicht ernst zu nehmen und genau zu wissen, dass er sich in einem Standgericht befindet.
Als weiterer Kritikpunkt lässt sich am Hauptgeschehen noch anführen, dass selbst Katies Untergebene bereits bemerkt haben, dass sie sich verändert hat. Militärische Strukturen hin oder her: Wenn man merkt, dass mit der Anführerin etwas nicht stimmt und im Lager ohnehin viele Leute geradezu paranoid auf alles reagieren, was mit den Espheni oder den Volm zu tun hat – weshalb hat man sie dann nicht gründlich untersucht, nachdem sie sich am Hals verletzt hatte?
Positive Aspekte
Will Patton darf einmal mehr zeigen, dass er ein guter Darsteller ist und seine Rolle auszufüllen weiß. Sein Umgang mit Katie ist glaubwürdig und trotz der sexuellen Untertöne (die nicht hätten sein müssen) wird uns hier eine gute Portion Drama präsentiert – sei es, wenn er von Jeanne erzählt oder später versucht, argumentativ zu Captain Marshall durchzudringen. Er findet sich bei dem ganzen Tohuwabohu irgendwo in der Mitte wieder und es ist durchaus reizvoll, ihm bei seinem Konflikt zuzuschauen und abzuwarten, für welche Seite er sich entscheiden wird (auch wenn das Ergebnis uns kaum überrascht).
Fraglich bleibt allerdings, was er sich von Matt (Maxim Knight) erhofft, den er davon schickt, um Dingaan und Cochise über die Lage zu informieren. Die paar Leute werden wohl kaum das gut gesicherte Lager in einem Überraschungsangriff einnehmen können. Aber wie heißt es so schön: „It ain’t over ’til it’s over.“
Ganz gut zu gefallen wusste auch der Einsatz von Anne (Moon Bloodgood), die sich um einen Verletzten kümmern darf, dessen Wunde sich infiziert hatte. Dabei erfahren wir auch, dass die Bewaffnung der 14th Virginia zwar sehr gut ist, aber die medizinische Ausrüstung doch stark zu wünschen übrig lässt. Und die Madentherapie dürfte wohl einer der ekligsten Momente der Episode gewesen sein – ob Anne wohl weiß, dass nicht alle Madenarten dafür zu gebrauchen sind?
Ein weiterer positiver Aspekt entwickelt sich aus der Bedrohung von Isabella durch Zak. Maggie darf hier zu Hilfe eilen, was dazu führt, dass die beiden Damen in Zukunft wohl besser miteinander auskommen werden (als noch zu Beginn der Folge). Nebenbei bemerkt wird uns jetzt auch klar, weshalb letzte Woche Maggies Spikes entfernt wurden: Der Kampf mit Zak wäre sonst zu einfach gewesen (das bedeutet jetzt aber nicht, dass uns Maggie ohne Spikes besser gefällt).
Ein besseres Miteinander von Maggie und Isabella schwächt zudem die (Liebes-)Situation mit Hal (Drew Roy) etwas ab – und die braucht in der Tat nicht noch weiter ausgewälzt werden.
Last but not least liefert uns Ben ein paar nette Szenen ab. Man kann sich zwar fragen, weshalb er problemlos gegen drei Leute besteht und Zak dabei nicht kommen sieht oder was das für Fesseln sind, die ihn da später am Bett halten (bei seiner demonstrierten Stärke dürften normale Stricke kaum ein Problem darstellen). Aber der Kampf war gut inszeniert und als ihm der Spike gezogen wurde, ließ sich der Schmerz durch die Mattscheibe spüren. Wir leiden hier stärker mit seiner Figur mit als es noch letzte Woche der Fall war.
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