Falling Skies S05E09 - Reunion

Clive77

Serial Watcher
Mit der Folge „Reunion“ bereitet die US-Serie Falling Skies das große Serienfinale vor. Die unverhoffte Rückkehr eines tot geglaubten Charakters sorgt für Aufruhr, während die 2nd Mass zusammen mit anderen Verbündeten die vermeintlich letzte Auseinandersetzung mit den Invasoren in Washington plant.

So far, so good
Endlich! Nach einer längeren Durststrecke dreht Falling Skies wieder auf und lässt viele Fäden einigermaßen gekonnt zusammenlaufen. Die angekündigte Auseinandersetzung mit John Pope (Colin Cunningham) verläuft erfreulich kurz, während die Rückkehr von Lexi (Scarlett Byrne) mit zufriedenstellender Skepsis von unseren Protagonisten betrachtet wird – ebenso wie die vermeintliche Wunderwaffe der Dornia, die Tom (Noah Wyle) in dieser Episode überreicht bekommt. Obendrein dürfen wir Ben (Connor Jessup) dabei zusehen, wie er ohne Rücksicht auf sich selbst die letzten benötigten Informationen für den Einmarsch in Washington organisiert.
Alles zusammengenommen wird die Vorfreude auf die letzte Folge ordentlich geschürt – wird die Serie sich doch noch mit einem großartigen Ende von den Mattscheiben verabschieden? Schließlich ist es oft das Ende einer Serie, welches darüber entscheidet, ob sich der Ritt gelohnt hat…

Popes final attack?
John Popes Attacke auf das Lager hatte sich bereits letzte Woche angekündigt, als er die nötigen Informationen darüber erhielt, dass Tom Mason noch lebt und wo er zu finden ist. Dafür, dass schon zwei volle Folgen dieser Staffel der Auseinandersetzung mit dem einstigen Zuschauerliebling gegolten haben, wird der Feuerkampf dieses Mal sehr schnell beendet. Es gibt keinen direkten Zweikampf zwischen John und Tom, keinen unnötig in die Länge gezogenen verbalen Austausch der Kontrahenten. Die Actioneinlage wird kurz gehalten, verläuft schon fast antiklimaktisch als Tom und Weaver (Will Patton) mit ein paar Schüssen die Fässer zur Explosion bringen, hinter denen Pope mit seinen Berserkern Deckung gesucht hat. Peng, Bumm, Problem beseitigt.
Etwas zu denken gibt uns höchstens, dass wir keine Leiche zu sehen bekommen. Ist Pope wirklich hinüber oder kann es sein, dass er doch noch irgendwie davon gekommen ist, um in der letzten Episode noch einmal für Ärger zu sorgen? Wir werden es nächste Woche wissen, aber dieses Ende wäre für die Figur des John Pope – nachdem sie in dieser Staffel so sehr verändert wurde – ein durchaus passendes.
Beim Feuergefecht werden wir außerdem Zeugen davon, wie Anthony (Mpho Koaho) sich besinnt und durch seinen Einsatz Anne (Moon Bloodgood) das Leben rettet. Sein Sinneswandel wurde bereits in kürzeren Szenen der Vorfolgen angedeutet und ist somit nicht überraschend – aber doch erfreulich. Es wird uns gezeigt, dass nicht automatisch alle Sympathisanten Popes stur nach seiner Pfeife tanzen, sondern wenigstens ein Individuum dabei ist, welches noch zur Besinnung kommt. Vielleicht darf er im Staffelfinale auch noch einmal glänzen – die Tatsache, dass er seine Schussverletzung nicht allzu schlimm ausfällt und Weaver ihm Hoffnung in der Richtung macht, spricht jedenfalls dafür.

Lexi – Freund oder Feind?
Matt (Maxim Knight) und Maggie (Sarah Carter) finden Lexi – verletzt, wie es scheint – in der Umgebung des Lagers vor. Während Maggie sie am liebsten links liegen lassen würde, besteht Matt darauf, sie ins Lager zu bringen. Aber nicht gerade wenige unserer Protagonisten haben aus der letzten Episode gelernt und lassen sich nicht so einfach von Lexi um den Finger wickeln – statt direkt wieder in die Familie aufgenommen zu werden, kommt sie vorerst in eine Zelle.
Es war schön zu sehen, wie unterschiedlich die ganzen Figuren auf Lexi reagieren. Während Matt direkt drauf und dran war, ihr zu vertrauen, wirkt Annes kalte Schulter ihrer Tochter gegenüber schon fast stur (aber nur fast). Tom ist vorsichtig optimistisch und fängt an zu glauben, dass tatsächlich die Dornia hinter Lexis Rettung stecken könnten (ähnlich wie bei ihm halt) und sie vielleicht Teil des größeren Plans ist, die Espheni ein für allemal loszuwerden. Weaver hingegen ist nach dem Katie-Vorfall davon überzeugt, es hier mit einem weiteren Trick der Espheni zu tun zu haben. Hal (Drew Roy) und Ben zeigen sich ähnlich skeptisch ihr gegenüber.
Das Schöne dabei ist, dass man sich auch als Zuschauer nicht sicher sein kann, ob Lexi tatsächlich Gutes oder Böses im Schilde führt. Im Gegensatz zum Fall Katie bekommen wir nämlich keinerlei Hinweise auf ein bösartiges Verhalten und fangen ähnlich wie Tom an zu glauben, dass sie vielleicht doch im Kampf gegen die Besatzer eingesetzt werden könnte. Das spiegelt sich auch in den Dialogen der Figuren über Lexi wieder, die dieses Mal nicht aufgesetzt wirken, sondern glaubwürdig geführt werden. Außerdem haben wir bei allem im Hinterkopf, dass die Familie in Falling Skies schon immer eine große Rolle gespielt hat – und Lexi ist ein Teil der (unsterblich anmutenden) Mason-Familie. Da wäre es nicht verwunderlich gewesen, wenn sie als gute Figur zum Rest des Clans dazu stößt.
Es lässt sich zwar ahnen (je nachdem, ob man gewillt ist, der einen oder der anderen Figur sein Ohr zu schenken), dass Lexi von den Espheni geschickt wurde, aber sicher wissen wir es erst als sie Tom angreift. Somit wird hier zwar ein wenig wiederholt, was zuvor mit Katie und der 14th Virginia passiert ist. Aber die Autoren gehen es dieses Mal deutlich besser und gekonnt an.

Die Wunderwaffe
Toms Visionen kehren diese Woche zurück und Rebecca (Jennifer Ferrin) führt ihn zur bereits erwähnten Waffe, mit der sich die Espheni angeblich für immer von der Erde vertreiben lassen.
Auch hier ist es erfreulich, dass den Dornia nicht blindlings vertraut wird, was den Einsatz der Waffe angeht. Annes Untersuchungen zeigen direkt, dass nicht nur den Espheni dadurch Gefahr droht und sie macht sich zusammen mit Marty (Todd Weeks) daran, die Wirkung auf heimische Lebewesen zu entschärfen. Man mag zwar ein wenig mit den Augen rollen als Marty, der noch vor nicht allzu langer Zeit psychisch instabil war, sich als Biochemiker entpuppt, der im Handumdrehen eine Lösung für das Problem aus dem Ärmel schüttelt. Aber immerhin setzen sich unsere Figuren kritisch mit der Wunderwaffe auseinander und nehmen sie nicht leichtgläubig als gegeben hin.
Die Situation hätte sich vielleicht etwas besser darstellen lassen, wenn man statt Marty eine x-beliebige Figur der 14th Virginia als Lösungsfinder vorgestellt und zudem mehr Zeit für die Lösungssuche veranschlagt hätte. Aber sonst lässt sich eigentlich nichts daran beanstanden, wie unsere Figuren mit ihrem neu gefundenen Joker umgehen.
Na gut, etwas lässt sich doch noch beanstanden. Die Waffe selbst. Die fällt nämlich (fast im wahrsten Sinne des Wortes) vom Himmel und verspricht eine direkte Problemlösung. Einfach das neue Wundermittel gegen die frisch entdeckte Königin der Espheni einsetzen und fertig. Dank Lexi konnte es zudem bereits erfolgreich getestet werden. Kritikpunkt wäre jetzt, dass es zu einfach wirkt, wie die Espheni zurückgeschlagen beziehungsweise vernichtet werden sollen.
Andererseits bedarf es natürlich eines schlagkräftigen Mittels, um den endgültigen Sieg zu erlangen. Wir haben zwar mitbekommen, dass die Anzahl der „Mason-Milizen“ nicht gerade gering ist (was nebenbei bemerkt einen großen Kampf verspricht) und Washington schon ganz gut umzingelt wurde. Aber wir hören auch, wie zumindest eine der Gruppen eine tödliche Niederlage erleidet. Und dann ist da noch der Cliffhanger, bei dem sich der Himmel vor fliegenden Viechern verdunkelt. Die 2nd Mass benötigt folglich diesen Joker und die Spannung wird sich nun daraus ergeben, ob man es schafft, die Königin mit der neuen Waffe zu konfrontieren.

Ben
Zunächst einmal ein kleines Lob am Rande für Connor Jessup, der seine Sache diese Woche ziemlich gut macht. Man sieht, wie sehr Ben der Gebrauch des Gerätes der Espheni mitnimmt und sich sein Zustand immer weiter verschlechtert. Kritisch anmerken lässt sich hier, dass er auch ohne Aufsicht Zugang zum Kommunikator hat – verantwortungsvolle Eltern würden wohl dafür sorgen, dass der Bengel nur in deren Beisein sein Leben riskieren darf.
Aber die Informationen, die er sich unter vollem Einsatz verschaffen kann, erweisen sich als äußerst nützlich. Hat noch jemand direkt an das Lincoln-Monument in Washington gedacht als er „at the foot of the giant“ an die Tafel schrieb? Man würde vielleicht bezweifeln, dass die nicht gerade kleinen Overlords das Denkmal als „gigantisch“ wahrnehmen, aber dem Rezensenten kam es sofort in den Sinn.
Ach ja, durch Ben erfahren wir gleich zu Beginn außerdem, dass die Espheni – ähnlich einem Bienen- oder Ameisenstaat – eine Königin haben. Zu sehen bekommen wir sie zwar nicht (da müssen wir noch bis nächste Woche warten) und es mag ein wenig klischeehaft wirken, dass es nun auf diese Art von Endgegner hinausläuft. Aber mit Blick auf die bisherige Organisation der Invasoren erscheint es doch irgendwie logisch, dass es da an der Spitze eine große, dirigierende Kreatur gibt, die sämtliche Fäden in der Hand hält und die es nunmehr zu besiegen gilt.
So ganz klar wird nur (noch?) nicht, was es damit auf sich hat, dass die Espheni bereits vor Urzeiten auf der Erde waren und wie die Nazca-Linien zur Rätsels Lösung beitragen sollen. Aber vielleicht erfahren wir da nächste Woche noch mehr.

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Clive77

Serial Watcher
Sonstiges
In Sachen Liebe scheint sich die Situation zwischen Isabella (Catalina Sandino Moreno), Hal, Ben und Maggie endgültig entspannt zu haben. Gut so. Auch bei Matt deutet sich – wie bereits im Review letzte Woche spekuliert – ein Happy End mit seinem love interest Evelyn (Taylor Russell) an. Ob aber tatsächlich alle Mason-Söhne ihr Happy End bekommen werden, bleibt vorerst noch abzuwarten – auch wenn es sehr wahrscheinlich sein dürfte.
Zu den Dornia gibt es währenddessen noch ein paar Rätsel zu vermerken. Sind sie (beziehungsweise die eine Überlebende) tatsächlich so sehr auf Rache aus, dass sie schlicht nicht daran gedacht haben, dass ihre Waffe sich auch gegen Menschen auswirken könnte? Oder gibt es eventuell noch eine Überraschung, sobald die Espheni besiegt wurden? Das Raumschiff war jedenfalls sehr imposant in Szene gesetzt und ein bisschen Skepsis, was die vermeintliche Hilfe für Tom und die Menschheit angeht, bleibt vorerst bestehen.

Fazit: Also doch. Mit „Reunion“ sorgt Falling Skies für eine dringend benötigte positive Überraschung beim Zuschauer. Die Folge mag zwar nicht ganz frei von Beanstandungen sein, aber entledigt sich gekonnt einiger Probleme, lässt die Figuren zur Abwechslung wieder glaubhaft agieren und versteht es, das anstehende Serienfinale vorzubereiten.

8,5/10
 

Woodstock

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8,5/10? Na, ich weiß nicht Clive.

Lexi wiedergebracht zu haben, finde ich ziemlich schwach und einfallslos und falls Pope so abgetreten ist (was ich der Serie zutrauen würde aber nicht glaube), ist das extrem lahm gewesen.
 

Clive77

Serial Watcher
Naja, etwas wiederholt hat man sich mit Lexi schon, da stimme ich ja zu. Aber das ganze Drumherum hat weit besser funktioniert als die Sache mit Katie. Schwach und einfallslos hätte ich es gefunden, wenn sie tatsächlich wieder zurückgekommen wäre, um sich mit dem Rest der Familie in die letzte Schlacht zu begeben.

Und zu Pope: Nachdem die Figur so kaputtgeschrieben wurde, hätte der meinetwegen auch im Wald vorm Lager stolpern und sich den Kopp an einem Stein aufschlagen können - tödlich, versteht sich. Der kann im Finale ruhig wegbleiben.
 

Clive77

Serial Watcher
Nee, die Königin darf nur Tom Mason kaputt machen. :biggrin:
Wahrscheinlich läuft es dann so, dass die Masons die Espheni vom Planeten scheuchen und in der letzten Szene stürmt Pope mit einem Gewehr plötzlich aus dem Nichts auf den Familienclan zu und ballert alle über den Haufen. Direkt danach laufen die Credits und anschließend gibt es noch eine Szene, in der Pope auf einem Thron Platz nimmt und zufrieden einen Joint raucht. :ugly:

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass Pope im Finale nochmal auftaucht. Seufz. Von daher: Nope, auf die Wette gehe ich nicht ein.
 

Woodstock

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Ich fände es klasse, wenn am Ende die Menschheit verlieren würde. Alle werden massakriert, auf abscheuliche und furchtbare Weise. Man zeigt dann alle Armeen und Verstecke auf der Welt, wo Menschen sind und sie werden alle abgeschlachtet.

Die Vom (und wie man sie schreibt) ziehen einfach weiter und sagen sich:"Und wieder eine Welt verloren die unsere Hoffnung trug. Naja, ab zur nächsten." Es gibt einen kleinen Eintrag und sie ziehen weiter zur nächsten Welt um die Scitters dort zu besiegen. Schlussendlich war die Menschheit so wichtig wie ein Haufen Dreck unter dem Schuh der Zeit. Es wird nicht mal eine Erwähnung in einem Geschichtsbuch geben. Die Kultur der Menschheit ist vollständig ausgelöscht und niemand wird sich je an sie erinnern. Man zeigt noch 30 Sekunden lang eine Aufnahme der zur Wüste verbrannten Erde, auf der nichts mehr lebt und dann Abspann.

:top:
 
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