Demolition: Lieben und Leben ~ Jake Gyllenhaal, Naomi Watts

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Hier der erste Trailer zu "Demolition", dem neuen Film von u.a. "Dallas Buyers Club" und "Der große Trip"-Regisseur Jean-Marc Vallée, in dem Jake Gyllenhaal sein Leben abreißt... Zudem mit Naomi Watts und Chris Cooper.

Trailer

Nicht alles gesehen, aber der kann was, würde ich sagen.
 

Woodstock

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Habe den Trailer ganz gesehen und rein inhaltlich gefällt es mir. Aber eines stößt mir wieder sauer auf, ohne zu wissen ob es in diesem Film genauso sein wird.

Im Spoiler, da ich viel über den möglichen Verlauf des Films spekuliere.
Aber warum versucht uns Hollywood des öfteren klarzumachen, dass man einen Verlust durch einen Ersatz ausgleichen muss? Er verliert seine Frau, finde eine neue. Erst wenn das passiert ist, hat man ein Happy End und die Geschichte ist rund. Das hat doch mit dem echten Leben nichts zu tun!

Hier wird es zumindest wieder angedeutet. Er hatte eine nicht funktionierende Ehe und bevor er irgendwas reparieren konnte, stirbt seine Frau. Er zerbricht daran und findet sein Heil darin, alles was er vorher hatte zu zerstören. Streng nach dem Motto, willst du etwas reaprieren, nimm es vorher auseinander. Eigentlich ein gutes Motto. Erneut ein Selbstfindungstrip vom Macher von "Wild" aber diesesmal zeigt man, dass man nicht in die Wildnis muss, um sich selbst zu finden. Mann muss nicht fliehen um sich zu lösen.
Alles was nicht funktioniert hat, wird aus dem Leben zu entfernt. Und der Trailer beginnt ja schon dementsprechend. Die materiellen Dinge gehen vor. Sie definieren ihn und erst als er wirklich in sich geht, realisiert er, was wirklich beschädigt ist. Man merkt es schon am Anfang vom Trailer. Er will sich über den Süßigkeitenautomaten beschweren und realisiert erst mitten im Schreiben, dass seine Traurigkeit vielleicht eher was mit seiner toten Frau zu tun hat. Sein Job mochte er nicht, seine Frau liebte er zwar aber es schien nicht so als ob sie zusammenpassen würden. Das Haus steht sinnbildlich für sein Leben als -verzeiht mir den Ausdruck- "Kapitalzombie". Jetzt demoliert er es und beginnt damit einen Reinigungsprozess. Zwei der Bilder lassen sich dabei ebenfalls sehr einfach vergleichen. Anfangs geht er mit der Masse der Straße entlang und sieht aus wie alle anderen. Am Ende läuft er ganz gemächlich mit Musik auf den Ohren. Er steigt aus.

Er löst sich von alle dem was vorher war, da er ohne seine Frau keinen Sinn mehr darin sieht. Aber ich sehe es am Horizont das er am Ende wieder jemanden findet (Naomi Watts vielleicht?) und das Ganze auf gewisse Weise wieder von vorne los geht. Woher kommt dieses Trugbild das Menschen nur in Verbindung mit jemand anderem ein Happy End haben können. Kein Wunder das die Menschen immer depressiver werden, wenn sie von den Medien solche falschen Bilder gefüttert werden. Da ist das europäische Kino ein wenig realistischer.

Aber das ist nur meine Meinung.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Sieht gut aus. Wird geschaut.

Zu Woodys spoiler

Du hast schon recht das dieses Bild in vielen Filmen vermittelt wird. Dennoch muss das ja nicht automatisch für jedermann gültig sein. Ich glaube da kann fast jeder ziemlich gut zwischen seinem realen leben und Film/Geschichten unterscheiden.
Ich habe in meiner Kindheit oft die Rambo Filme gesehen und trotzdem bin ich nicht der Meinung, dass man Probleme mit Gewalt lösen sollte.
Natürlich prägen auch Filme als Eindrücke anderer Orte und Lebensauffassungen. Das reale Leben prägt aber zweifelsohne um ein vielfaches mehr.

Aber mal ganz abgesehen davon. Natürlich gleicht der Mensch soziale Kontakte aus. Das macht man ganz automatisch. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Ein Rudeltier wenn man so will.
Das merkt man niemals stärker, als in Momenten in denen man alles verloren hatte oder an der Schwelle zum Tod stand. Dann merkt man nämlich ziemlich schnell das eigentlich alles andere nur Beiwerk ist. Abgesehen von den Menschen die man liebt.
Zudem ist dieser Mechanismus auch sehr klug. Gleicht man soziale Kontakte nämlich nicht aus, steht man irgendwann alleine da und das ist viel schlimmer als sich es anhört.
Natürlich ist die Art der Darstellung oft sehr Hollywood-like und das muss nicht genauso für jeden gelten wie es der FIlm vormacht. Aber es gibt ein paar grundlegende Gesetze für den Menschen und das gehört dazu.
Viele Leute meinen, das würde für sie nicht gelten oder eine starke Gefühlskälte würde sie besonders stark machen. Im Endeffekt hat sogar der emotionsloseste Massenmörder Menschen die er liebt. Alle knüpfen sie im Knast Kontakte zu anderen Häftlingen und nach draußen. Viele wollen gar das öffentliche Interesse. Schreiben Bücher ect. Weil, obwohl sie es wahrscheinlich niemals zugeben würden, alleine sein für niemanden ein tatsächliche Option ist.

Das artet jetzt wegen so eines kleinen Trailers vielleicht etwas aus. :squint: Aber mein Standpunkt dürfte klar sein.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich habe mir nur die Hälfte des Trailers angesehen, aber das sah schon mal interessant aus. Wiederaufbau nach großem Verlust. Aber nun, nach Wild und Dallas Buyers Club könnte der auch den Kartoffelsalat Film interessant werden lassen.

Zu Woodys Spoiler:

Für viele Menschen ist das einfach so. Die haben selbst kein Zentrum, sind nur Mond für andere. Und wenn die keine neue Erde finden fühlen sie sich sinnlos und ideenlos. Allerdings sagt Jake im Trailer ja konkret, dass er seine Frau kaum kannte. Vielleicht macht er es bei der nächsten Liebe besser und versucht mehr zu wollen was er selbst wirklich will und mehr zuzuhören, anstatt eine Frau zu haben weils halt so ist.
 

Constance

Well-Known Member
Sieht gut aus. Hab Dallas Buyers Club noch zur Sichtung rumliegen und bin schon voller Vorfreude. Wild war stark, diese Art Selbstfindung find ich bisweilen etwas interessanter, ist auch nur der erste Eindruck.
 

Presko

Well-Known Member
Toller Trailer. Der gute Gyllenhall wird noch zu einem meiner Lieblingsschauspieler, wenn der mit seiner Filmwahl so weiter macht :top:
 

Presko

Well-Known Member
Lief in Toronto. Erste Kritiken sind sehr ernüchternd. Gyllenhaal wird gelobt. Film insgesamt kommt aber nicht gut weg. schade. :rolleyes:
 
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